Annas Rückkehr

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Erscheinungstermin 28.02.2019 | Archivierungsdatum 09.12.2019

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Zum Inhalt

Berlin, 1935. Elli genießt als Frau eines hohen NS-Funktionärs ein privilegiertes Luxusleben. Durch Zufall lernt sie Grete kennen, die mit ihrem Mann und den beiden Kindern in einer ärmlichen Hinterhofwohnung lebt. Damals ahnen die Frauen noch nicht, dass das Schicksal ihre Leben eng miteinander verknüpft hat. Als Gretes behinderte Kinder unter der Führung von Ellis Ehemann in das Visier des NS-Regimes geraten, steht die Frau, die sich nichts sehnlicher als Nachwuchs wünscht, vor einer schweren Entscheidung. Soll sie ihre Nähe zum Regime nutzen, ihren Mann verraten und damit sich selbst in Gefahr bringen? Schnell ist das Fadenkreuz der Behörden auf sie gerichtet und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt…

Berlin, 1935. Elli genießt als Frau eines hohen NS-Funktionärs ein privilegiertes Luxusleben. Durch Zufall lernt sie Grete kennen, die mit ihrem Mann und den beiden Kindern in einer ärmlichen...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Paperback
ISBN 9783956691164
PREIS 12,95 € (EUR)

Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Eine Rückkehr ins Berlin 1955, wird zu einer unerwarteten Lebensreise...

Anna kehrt nach Berlin zurück, als gefeierte Opernsängerin. Erschüttert stellt sie fest, dass der Krieg noch an allen Enden und Ecken zu sehen ist. Obwohl sie es nicht vor hatte, sucht sie nach ihrer Familie, die sie nicht mehr gesehen hat , seitdem man sie als 15jährige allein nach Amerika geschickt. Nie hat sie verstanden, wie man sie so im Stich lassen konnte. Anna findet ihre Mutter und ihren Bruder und willigt ein, sich die Erklärungen ihrer Mutter anzuhören. Viele Fragen und Zusammenhänge werden zusätzlich noch durch Zeitzeugen gelöst.
Die Erzählung vor dem Hintergrund des 2. Weltkrieges ist an vielen Stellen schlichtweg erschütternd. Zumeist denkt man im Zusammenhang mit dem Dritten Reich an die Verfolgung der Juden. Jedoch war Euthanasie in dem Zusammenhang mit Rassenhygiene ein weiterer, menschenverachtender Teil des Regimes. Diese Geschichte beschönigt nichts, lässt aber immer wieder Züge von Menschlichkeit durchschimmern.
Ein grossartiges Buch!!!

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1955 reist die gefeierte amerikanische Opernsängerin Anna Miller in ihre Heimatstadt Berlin, die sie während des Krieges verlassen musste.
Seitdem hatte Anna keinen Kontakt mehr zu ihrer Mutter Grete und dem geliebten jüngeren Bruder Anton. Mit gemischten Gefühlen macht sie sich im zerstörten Berlin auf die Suche nach ihren Angehörigen, die sie tatsächlich findet.
Vor allem an Grete hat Anna viele Fragen, doch diese stirbt kurz nach dem Wiedersehen ohne ihr alle Antworten zu geben.
Zusammen mit Anton macht sich Anna auf eine Reise in die Vergangenheit um Gretes Geheimnisse zu lüften.

Meine Meinung: Der Roman von Rose Philipps hat mich sehr beeindruckt und bewegt.
Erst nach dem Tod ihrer Mutter begreifen Anna und Anton welche traurigen Geheimnisse Grete umgaben und welches Leid sie ertragen musste.
Mich hat es sehr berührt, wie die Geschwister nach und nach das Schicksal ihrer Mutter, und damit auch ihr eigenes, aufdecken und damit einen Einblick in die unfassbaren Verbrechen des Nationalsozialismus bekommen.
Erst jetzt begreift Anna welche Opfer ihre Mutter erbringen musste um das Leben ihrer Tochter zu retten.
Das Thema Euthanasie von Kranken und Behinderten durch die Nazis nimmt im Verlauf des Buches eine zentrale Rolle ein und hat mich sehr erschüttert. Aus heutiger Sicht ist es unfassbar, wie damals über sogenanntes „unwertes Leben“ gerichtet wurde.

Die Personen hat die Autorin in ihrem Buch gut eingefangen, vor allem Grete und Elli sind meiner Meinung nach sehr authentisch gelungen.
Sie sind Frauen ihrer Zeit, beide gefangen in einer unglücklichen Ehe und abhängig von ihren ungeliebten Ehemännern. Obwohl beide nicht frei von Fehlern sind, sind sie auf die ihnen mögliche Weise mutig und tapfer, ihre Taten sind im zeitlichen Zusammenhang verständlich und nachvollziehbar.

Das Ende der Geschichte fand ich allerdings etwas zu weit hergeholt und kitschig, aber es sei Anna und Anton gegönnt…

Fazit: Eine bewegende Familiengeschichte um ein trauriges Geheimnis.

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Verlorene Jahre. Das Mädchen mit der Engelsstimme.

Die bildschöne und elegante amerikanische Opernsängerin Anna Miller besitzt das absolute Gehör und die Stimme eines Engels. In Begleitung ihres Managers reist sie im Herbst des Jahres 1955 für einen Auftritt von New York nach Berlin und möchte diese Reise mit der Suche nach ihren Verwandten verbinden. Anna wurde im Alter von fünfzehn Jahren von ihrer Familie ohne jegliche Erklärung weggeschickt, Zorn und tiefe Verletzung bestimmten seitdem ihr Leben. In Berlin angekommen holen Anna die Erinnerungen wieder ein. Sie beschließt, dass es nun endlich an der Zeit ist, die Wahrheit über die damaligen Ereignisse herauszufinden. Das Wiedersehen mit ihrer Mutter Margarete „Grete“ Künke und ihrem Bruder Anton gestaltet sich emotional, der endlich wiedervereinigten Familie ist jedoch keine gemeinsame Zeit vergönnt. Die schwerkranke Grete stirbt kurz nach der Aussprache mit ihrer Tochter in der Gewissheit, dass diese ihr vergeben hat. Anna erfährt die Wahrheit über ihre Kindheit schließlich durch ihren Bruder Anton sowie die Tagebucheinträge von Ellie, der Ehefrau des Reichsleiters Ferdinand Probst. In laufendem Perspektivenwechsel wird dem Leser eröffnet, was zwischen 1933 und 1944 in Berlin vorgefallen war; die vielen Erinnerungsfragmente formen sich letztendlich zu einem Gesamtbild.

Rose Philipps erzählt die dramatische Geschichte der Familie Künke und verschont den Leser nicht mit Hinweisen auf die fürchterlichen Gräueltaten des Naziregimes. In sehr eindringlichen Worten und mit schonungsloser Offenheit zeichnet die Autorin ein Bild der damaligen Zeit und thematisiert das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte, nämlich die unvorstellbare Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten unter der Führerdiktatur Adolf Hitlers. Obgleich Rose Philipps die historisch belegten Fakten mit einer fiktiven Familiengeschichte verband und in Romanform präsentiert, schmälert dies nicht die Intensität und Wirkung.

Der Schreibstil dieses Buches hat mir sehr gut gefallen, die handelnden Figuren waren überzeugend dargestellt. Anna Miller gilt zwar als Protagonistin in dieser Geschichte, das größte Augenmerk lag jedoch auf Margarete Künke und Elisabeth Probst. Speziell die stille, unscheinbare Grete weist große Tiefe auf, sie musste in ihrem bewegten Leben viele Schicksalsschläge ertragen. Grete war es auch, deren Entwicklung mich am meisten beeindruckte. Gretes Ehemann Gustav darf ich als meinen ganz persönlichen Antagonisten bezeichnen. Ich verabscheute diesen grausamen und herzlosen Mann mit jeder Buchseite ein wenig mehr.

Die zahlreichen Nebenfiguren sowie die Einblicke in deren Denken und Handeln fand ich ebenfalls sehr gut ausgearbeitet. Rose Philipps verstand es zudem, zwischen den grauenhaften Ereignissen immer wieder menschliche Aspekte einzubringen. Personen wie beispielsweise Oma Luise, eine alte Witwe in der Nachbarschaft, die für die Klünkes wie eine leibliche Verwandte sorgt oder die Ehefrau eines einflussreichen Nazifunktionärs, die sich für andere einsetzt und gegen menschenunwürdige Behandlungen auflehnt. Gretes freundliche und hilfsbereite Arbeitgeberin Frau Rubinstein steht beispielhaft für jene Mitglieder jüdischer Familien, denen die Flucht aus Deutschland noch rechtzeitig gelungen ist. Im Roman gibt es jedoch auch Hinweise auf die unzähligen Menschen, denen dies nicht vergönnt war. Den Konzentrations- und Vernichtungslagern wird durch die Verschleppung jüdischer Bürger und der Verhütung erbkranken Nachwuchses in diesem Buch gleich in zweifacher Hinsicht eine schreckliche Rolle zuteil.

Fazit: „Annas Rückkehr“ ist ein sehr intensives Buch, eine überwältigende Lektüre, die mich erschüttert und emotional aufgewühlt hat. Fünf Bewertungssterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung dafür!

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Tausende Kinder, Jugendliche und Erwachsene wurden zwangssterilisiert und ermordet, weil sie in den Augen der Machthaber nicht der „Norm“ entsprachen und nur als Kostenverursacher angesehen wurden.

In dem Buch Annas Rückkehr von Rose Philipps geht es um Anna, die nach Jahren wieder in ihre Heimatstadt Berlin zurückkehrt. Sie lebt in den USA und ist dort eine gefeierte Opernsängerin. 1955 liegt die heutige Hauptstadt noch immer an vielen Orten in Schutt und Asche, aber das Elternhaus Annas steht noch. Obwohl sie seit ihrer erzwungenen Auswanderung keinen Kontakt mehr zu ihren Eltern und dem Bruder Anton hatte, möchte sie ihnen einen Besuch abstatten.

Annas Rückkehr wird in zwei Zeitebenen erzählt. Das ist die grausame Epoche in der die Nationalsozialisten unter Hitler ihre Macht auf perfide Weise zum Morden nutzen und das Jahr 1955, in dem Anna ihre Mutter und den Bruder wieder sieht. Zunächst berichtet Grete (die Mutter), wie sie mit Anton in die Berge nach Marndorf fährt und dort mit ihm eine gute Zeit verbringt. Als Hebamme hilft sie nicht nur ihrer Pensionswirtin, sie wird auch zu einer Geburt gerufen, die nicht glücklich verläuft. Die Ehefrau eines Hitlerfreundes und Parteimitglieds der ersten Stunde, liegt in den Wehen und Greta hilft so gut sie es vermag. Das Kind stirbt, aber die junge Frau mit Namen Elli kann durch das beherzte Eingreifen Gretas gerettet werden.

Greta und Elli verbindet eine innige Freundschaft, die sich in harten Prüfungen zu bewähren hat. Nach dem raschen Tod der Mutter begeben Anna und ihr Bruder sich auf die Suche nach Zeitzeugen, die ihnen mehr über Grete und deren Freundin Ella berichten können. Diese Spurensuche zeigt, dass die jungen Leute nur sehr wenig über die Eltern wussten und erst jetzt, nach deren Tod, die ganze Wahrheit erfahren.

Annas Rückkehr ist ein Buch, welches mich sofort in seinen Bann zog. Die klare Sprache und die perfekt dargestellten Charaktere machten den Roman für mich zu einem Hochgenuss. Aber auch die Beschreibung der Euthanasie. Und das nicht bei Juden oder Roma, nein, es waren „arische“ Kinder. Wie viele wurden ohne eingehende Untersuchung als „idiotisch“ oder „Krüppel“ oder „minderwertig“ beurteilt. Und das völlig haltlos und nur vom Schreibtisch aus. Wer heute sagt, dass es wieder einen „kleinen Hitler“ geben müsse, der sollte sich schämen. Was damals geschah, darf niemals vergessen oder gar verharmlost werden.

Beim Lesen des Buches fiel mir ebenfalls auf, dass die Huldigungen für den „Führer“ durchaus normal waren. Wer Kritik übte durfte das nur ganz leise und im Verborgenen. Und was war danach? Als die Gräueltaten herauskamen und der Adolf sich das Leben nahm? Keiner wusste etwas und selbst die Ehefrauen der Akteure hatten die berühmten Scheuklappen auf. Das wird im Buch Annas Rückkehr sehr gut dargestellt.

#AnnasRückkehr #NetGalleyDE

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1955. Als berühmte amerikanische Operndiva Anna Miller, die ursprünglich aus Berlin stammt, die Möglichkeit erhält, für ein Engagement in ihre alte Heimatstadt zurückzukehren, möchte sie dies unbedingt damit verbinden, ihre Familie zu suchen, um endlich Fragen beantwortet zu bekommen. Im Alter von 15 Jahren wurde sie damals in die Fremde geschickt und hat sich seitdem immer wieder gefragt, warum. Die Wiedervereinigung mit Mutter Margarete Künke und Bruder Anton geht allen sehr nah, doch ist diese nur von kurzer Dauer, denn Grete stirbt kurz darauf. Nun bleibt nur noch Bruder Anton, Anna zu erzählen, was damals passiert ist. Mit Hilfe des Tagebuchs von Ellie Probst, der damaligen Ehefrau eines ranghohen Nazi-Reichsleiters, erfährt Anna nach und nach, was damals passiert ist und weshalb die Familie sich von ihr trennen musste…
Rose Philipps hat mit ihrem Buch „Annas Rückkehr“ einen sehr emotionsgeladenen und berührenden Roman vorgelegt, der nicht nur mit seinem geschichtlichen Hintergrund besticht, sondern auch eine spannende Familiengeschichte zu erzählen hat. Der Schreibstil ist flüssig, atmosphärisch dicht und immer mit einer unterschwelligen Spannung versehen, wenn es um die schrecklichen Gräueltaten des Naziregimes geht, die die Autorin ohne Schnörkel und mit anschaulicher Offenheit sehr offen schildert. Der Leser erlebt in Gedanken all diese schonungslos mit und kann sich gegen einen dauerhaften Schauder nicht wehren bei den lebhaften Bildern, die während der Lektüre in seinem Kopf Gestalt annehmen. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven und verschiedenen Zeitebenen erzählt. Der Leser begleitet Anna und Anton in der Gegenwart und erhält durch die Tagebucheinträge von Ellie Zugang zu der Zeit von 1933-1944, die unter der Vorherrschaft der Nazis zu den dramatischen Ereignissen führte, die die Familie Künke zu erleiden hatte. Mit der Vermischung von Fiktion und realem historischem Hintergrund steht die Familie Künke stellvertretend für all jene, die zu dieser Zeit ein ähnliches Schicksal erleiden mussten und gerade das geht dem Leser mitten ins Herz.
Die Charaktere sind sehr individuell ausgestaltet und wirken sehr lebendig und authentisch. Der Leser kann aufgrund des Erzählstils der Autorin gut mit ihnen fühlen, kommt er ihnen während der Lektüre doch so nah, um an ihrer Gedanken- und Gefühlswelt teilzuhaben. Anna ist eine erfolgreiche Frau, die viele Jahre mit ihrer Familie gehadert hat, ohne die wahren Beweggründe für deren Handeln zu kennen. Anton hat seine Schwester jahrelang schmerzlich vermisst und will nun, da sie wiedervereint sind, die Beziehung zu ihr wieder aufleben lassen und selbst die Gründe in Erfahrung bringen, die ihrer Trennung Vorschub geleistet haben. Margarete Künke ist eine beeindruckende Frau, die zwar in sich gekehrt wirkt, aber innerlich eine Stärke und Kraft beweist, sich gegen ihren Ehemann zu behaupten und ihre Kinder zu schützen, wobei es das Schicksal oftmals nicht gut mit ihr meinte. Ellie Probst ist eine mutige Frau, die stellvertretend für all jene steht, die dem damaligen Regime die Stirn geboten und oftmals auch im Geheimen operiert haben. Ebenfalls bereichernd für die Handlung sind Nebenprotagonisten wie Ferdinand, Gustav oder auch Luise, die ein Gesamtbild der damaligen Situation aufzeigen und so die Handlung noch glaubhafter und intensiver gestalten.
„Annas Rückkehr“ ist ein Roman über eine dramatische Familiengeschichte zur Zeit der Nazischreckensherrschaft mit all ihren dunklen Facetten, aber auch mit den wenigen Lichtblicken, die von Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft zeugen. Packend und berührend erzählt. Verdiente Leseempfehlung!

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Meine Meinung:
Ich lese ja sehr gerne Bücher, deren Geschehnisse in der Vergangenheit liegen, wobei es nicht immer Mittelalter sein muss, auch die jüngere deutsche Vergangenheit ist sehr interessant. Auf jeden Fall machte mich die Kurzbeschreibung dieses Buches neugierig.
Ich sollte Elli und Grete, die beide in der Kurzbeschreibung erwähnt wurden, kennen lernen, aber in der Hauptsache ging es um Anna, die wieder nach Berlin zurück gekehrt ist und wissen wollte, weshalb sie als Mädchen nach Amerika ausreisen musste.
Die Geschichte spielt in zwei Zeitabschnitten, Annas Rückkehr findet 1955 statt und die Reise in die weitere Vergangenheit findet zwischen den Jahren 1933 und 1945 statt. Ereignisreiche Jahre waren es für sehr viele Menschen und nicht jeder hat verstanden, wie sich so manches entwickeln konnte oder besser gesagt, es fehlte das Verständnis für die oft unmenschlichen Handlungen. Aber es kam auch nicht niemand dagegen an.
Die Autorin hat sehr realistisch beschrieben, was alles passierte, wenn jemand dem Regime hörig war und bedingungslos alles glaubte und danach handelte. Annas Geschichte und auch die von Elli und Grete ist sehr berührend. Mir als Leserin sind alle Frauen ans Herz gewachsen und ich habe mit ihnen gelitten und mich ab und zu auch freuen können, aber das war leider nicht allzu oft.
Rose Philipps hat sehr ausführlich über das Leben von Elli und Grete berichtet, manches war mir etwas zu weit ausgeholt, denn eigentlich wollte ich ja wissen, was mit Anna passiert ist. Aber im Nachhinein war es schon klar, weshalb sie das gemacht hat. Ich sollte dadurch besser verstehen, wie das alles passieren konnte.


Fazit:
Ein sehr informatives Buch über eine Zeit, die nicht nur in Deutschland für sehr viel Leid gesorgt hat. Es macht nachdenklich und berührt einen und mich hat es auch noch sauer gemacht, ich musste mich über so viele ärgern, allerdings bin ich froh, dass nicht zu dieser Zeit gelebt habe. Gerne empfehle ich dieses Buch weiter.

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Titel: Annas Rückkehr
Format: EBook
Autorin: Rose Philipps
Seitenanzahl: 392 (Taschenbuch)

Zum Inhalt:
Berlin, 1935. Elli genießt als Frau eines hohen NS-Funktionärs ein privilegiertes Luxusleben. Durch Zufall lernt sie Grete kennen, die mit ihrem Mann und den beiden Kindern in einer ärmlichen Hinterhofwohnung lebt. Damals ahnen die Frauen noch nicht, dass das Schicksal ihre Leben eng miteinander verknüpft hat. Als Gretes behinderte Kinder unter der Führung von Ellis Ehemann in das Visier des NS-Regimes geraten, steht die Frau, die sich nichts sehnlicher als Nachwuchs wünscht, vor einer schweren Entscheidung. Soll sie ihre Nähe zum Regime nutzen, ihren Mann verraten und damit sich selbst in Gefahr bringen? Schnell ist das Fadenkreuz der Behörden auf sie gerichtet und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt…

Meinung:
Dieses Buch beginnt damit, dass Anna, mittlerweile erwachsen und eine erfolgreiche Opernsängerin, für einen Besuch zurück nach Deutschland kommt. Beim Besuch ihrer Familie will sie endlich erfahren, was wirklich passiert ist und warum sie in den Kriegsjahren Deutschland verlassen musste.

Dieses Buch konnte mich leider gar nicht überzeugen. Viel zu schnell wird der Inhalt abgehakt, auch verspricht der Klappentext bedeutend mehr als der Inhalt widergibt. In Rückblenden wird die Geschichte erzählt ... Man erfährt zwar, warum Anna das Land verlassen musste aber alles ist für mich so oberflächlich beschrieben dass ich einfach in die Geschichte nicht reinfand. Auch der Schluss ist für mich wirklich zu kitschig und passt einfach nicht zur Geschichte.
Historisch geschehen, werden Ereignisse aufgezeigt, die in der damaligen Zeit wirklich passiert sind und dies lässt einen beim Lesen heute noch erschaudern - diese Brutalität und Willkür, mit der im zweiten Weltkrieg vorgegangen wurde.

Fazit: Mehr inhaltliche Tiefe, mehr Beschreibungen vieler Situationen hätten dieses Buch wirklich spannend gemacht.

Danke an netgalley und den Bookspot Verlag für das Buch. Meine Meinung hat dies nicht beeinflusst.

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Berlin, 1955. Die erfolgreiche Opernsängerin Anna fährt zu einem Konzert nach Berlin. An ihre Kindheit hat sie nur schlechte Erinnerungen, trotzdem möchte sie ihre Mutter und ihren Bruder Anton wiedersehen, die immer noch in der alten Wohnung leben.

Anna kann ihrer Mutter nicht verzeihen, dass sie sie als Kind verlassen hat. Grete Künke versucht, ihrer Tochter zu erklären, was damals wirklich passiert ist, doch bevor sie richtig anfangen kann, stirbt sie.
Nun möchte auch Anton wissen, was geschehen ist und was die Geschwister gemeinsam über die Vergangenheit herausfinden, lässt so einiges in einem ganz anderen Licht erscheinen.
In Rückblenden erfährt der Leser, wie es in Annas und Antons Kindheit wirklich aussah.
Ich habe schon viel über die Nazizeit gelesen, bin jedoch über manche Dinge immer wieder erschüttert. Kinder, die einen kleinen Makel besaßen, z.B. stotterten oder irgendetwas, das aus der Sicht des Führers schon als Fehlbildung galt, wurden `aussortiert`oder zu Versuchen missbraucht.
Auch in diesem Roman spielt das Thema eine große Rolle und nach und nach begreift Anna, was ihre Mutter und deren Freundin Elli, die Frau des Reichsleiters, getan haben. Welche Gewissenskonflikte ausgekämpft und welche Gefahren ausgestanden wurden. Annas Schicksal ähnelt dem vieler Kinder in der Zeit des NS- Regimes und die Autorin hat die verschiedenen Zeitebenen so geschickt miteinander verbunden, dass es sich sehr flüssig lesen ließ.
Eine dramatische und emotionsgeladene Familiengeschichte, zum Ende hin für meinen Geschmack etwas zu konstruiert, aber sehr lesenswert.

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