Paul und der Krieg
Als 15-Jähriger im Zweiten Weltkrieg
von Dorothee Haentjes-Holländer
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Erscheinungstermin 15.02.2019 | Archivierungsdatum 01.04.2019
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Zum Inhalt
Paul und der KriegPaul Haentjes, Jahrgang 1927, wird am 15. Februar 1943 zusammen mit seinen Mitschülern aus einer Kölner Oberschule als Luftwaffenhelfer zur Flak – den Flugabwehrkanonen –...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783845830308 |
PREIS | 15,00 € (EUR) |
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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Dieses Buch ist die Geschichte von Paul Haentjes, der im Februar 1943 als Fünfzehnjähriger gemeinsam mit seinen Mitschülern aus der Oberschule in Köln als Luftwaffenhelfer zur Flak eingezogen wird.
Zu Beginn scheint es für die Burschen abenteuerlich, die Heimat – wie es die NS-Propaganda fordert – den Feinden gegenüber zu verteidigen. Wobei natürlich geflissentlich verschwiegen wird, dass ja Nazi-Deutschland den Krieg vom Zaun gebrochen hat. Recht bald wird aus dem vermeintlichen Abenteuer grausame Wirklichkeit, der niemand entkommt.
Meine Meinung:
Die Autorin ist die Tochter Pauls, der den Krieg mit viel Glück körperlich unbeschadet überlebt hat. Obwohl seine Heimatstadt Köln und sein Wohnhaus im Bombenhagel versinken, kann er in einer gewagten Nacht- und Nebelaktion Fotoalben, Briefe und Dokumente retten, die in diesem Buch abgebildet sind. Daneben sind in Erklärungen und zeitgeschichtliche Hinweise angebracht, sodass der Leser einen guten Abriss der Ereignisse erhält.
Die Briefe aus Pauls Nachlass geben seine Gedanken wieder. Zuerst natürlich durch die pausenlose Propaganda indoktriniert, ändert sich im Laufe der Zeit als Soldat seine Meinung. Dazu hat auch das katholische Elternhaus beigetragen, obwohl sich weder die katholische noch die evangelische Kirche während der NS-Zeit mit Ruhm bekleckert haben.
Das Buch ist ein hervorragender Behelf für den Unterricht in den Schulen. Anhand Pauls Schicksals wird jene Zeit den Schülern gut nähergebracht. Unter Millionen Toten kann sich kaum jemand etwas vorstellen, da solche Zahlen viel zu monströs sind, aber ein Einzelschicksal bestens dokumentiert durch Fotos, Briefe und Dokumente wie Wehrdienstbuch u.ä. tragen dazu bei, sich davon quasi ein Bild aus erster Hand zu machen. Die Zeitzeugen werden ja immer weniger.
Fazit:
Ein bewegendes Buch, das unbedingt in Schulen gelesen werden sollte. Ich gebe hier eine ausdrückliche Leseempfehlung und 5 Sterne.
Für dieses Buch interessierte ich mich zunächst aus ganz persönlichen Gründen. Auch mein Vater ist 1927 geboren, auch mein Vater wurde mit 15 oder 16 Jahren als Flakhelfer einberufen, auch mein Vater geriet noch in Kriegsgefangenschaft. Über diese Zeit wollte bzw konnte er nie richtig reden.
"Paul und der Krieg" hat für mein Verständnis etliche Lücken geschlossen.
Darüber hinaus sollte dieses Buch unbedingt zur Pflichtlektüre für jeden!!! Schüler werden, damit die Zeit des 3. Reiches mit allen Facetten nicht in Vergessenheit gerät. Lebende Zeitzeugen gibt es ja immer weniger.
In seiner Mischung aus persönlichen Texten und historischen, sachlichen Erläuterungen, in seinem Wechsel zwischen Texten, Orginaldokumenten und Fotografien wird es nie langweilig und die Inhalte sind gut zugänglich. Besonders bemerkenswert finde ich auch, dass auf den erhobenen Zeigefinger verzichtet wird. Jeder Leser kann und soll sich seine eigenen Gedanken dazu machen.
Ein sehr, sehr wichtiges Buch.
Das Buch mag zwar nur sehr dünn sein, trotzdem hat es mich manches Mal schlucken lassen. Toll geschrieben, anschaulich erklärt. Man nimmt viel mit und einiges wird nochmal klarer. Die vielen Randinfos runden das Buch toll ab. Nicht nur für junge Leser. Wäre vielleicht mal was als Schullektüre.
Am Montag, den 15. Februar 1943, 8:00 Uhr, steht ein Gruppe Jungen am Rheinufer in Köln. Sie warten auf die Rheinuferbahn, denn sie sind als Flakhelfer eingezogen worden. Unter ihnen ist der fünfzehnjährige Paul Haentjes. Die Jungen sind voller Erwartung und die Stimmung ist gut. Natürlich wollen sie ihr Vaterland retten. Sie sind wohl der Meinung, dass der Krieg ein großes Abenteuer ist. Wie naiv sie doch sind. Natürlich wird dem Volk nicht mitgeteilt, wie schlecht es aussieht. Die Propaganda sorgt nur für gute Nachrichten. Doch schon bald werden die Jungen von der grausamen Realität eingeholt. Viele sterben oder werden zum Krüppel, andere geraten in Gefangenschaft wie auch Paul.
Anhand von Dokumenten und Briefen aus dem Nachlass von Paul Haentjes hat die Autorin Dorothee Haentjes-Holländer die Geschichte ihres Vaters aufgeschrieben. Dieses Buch richtet sich an Leser im Alter von 12 - 15 Jahren und soll dafür sorgen, dass die Schrecken von damals nicht vergessen werden. Es soll eine Warnung sein, dass so etwas nie wieder passieren darf.
Was man in den Geschichtsbüchern findet, sind oft trockene Fakten, die man so hinnimmt. Doch es ändert sich, wenn man das Schicksal einer Person, die es wirklich gegeben hat, so hautnah miterleben kann. Dann berührt und erschüttert einen plötzlich das, was geschehen ist und wenn es dann Emotionen in einem hervorruft, befasst man sich intensiv mit dem Geschehen und fängt an zu hinterfragen. Ich finde, dass dieses Buch eine sehr gute Grundlage ist, so dass es im Unterricht eingesetzt werden sollte.
Paul ist sorglos, als er sich auf den Weg macht. Sogar seinen Fotoapparat hat er mitgenommen. Zunächst sind seine Berichte noch optimistisch, beeinflusst von der Propaganda, aber zunehmend ändert sich das, weil er erkennt, dass die Wirklichkeit anders aussieht.
Paul hat Glück im Unglück gehabt. Er wurde unversehrt aus der Kriegsgefangenschaft entlassen und konnte ein „normales“ leben führen. Doch ist es nach dem Erlebten überhaupt möglich? Viele Menschen dieser Generation haben alles beiseitegeschoben und wollten nicht über das Erlebte reden.
Ein aufrüttelndes Buch. Lesen!