Detective Salomon Gray verbringt seinen freien Tag, zusammen mit seinem Vorgesetzten Carlslake beim Tontaubenschießen. Bis vor zehn Jahren haben die beiden Männer oft zusammen gesessen, doch das änderte sich schlagartig als erst Gray’s sechsjähriger Sohn verschwand und sich wenig später seine Frau das Leben nahm. Noch immer sucht Salomon nach Tom, der inzwischen fast siebzehn Jahre alt sein dürfte. Ein Anruf erreicht Gray auf dem Übungsplatz, sein freier Tag ist beendet, als ihm mitgeteilt wird, dass eine Leiche am Strand aufgefunden wurde. Wenig später erreicht der Detective den Strand, doch nicht nur eine Leiche wird dort aufgefunden sondern drei. Zwei von ihnen haben ein vorderasiatisches Aussehen, die Straße von Dover ist nicht weit und es ist auch nicht ungewöhnlich, dass Schmuggler Flüchtlinge in Ramsgate an Land bringen. Die dritte Leiche ist allerdings der Sohn eines hiesigen etwas zwielichtigen Unterweltkönigs. Hat er die anderen beiden ins Land schmuggeln wollen?
Keith Nixon bleibt seiner Figur des Stereotypen einsamen Wolfes aus dem ersten Band leider treu. Sein Protagonist kämpft (verständlicher Weise) weiterhin mit seiner Tragödie, hat schwere gesundheitliche Probleme und unternimmt ständig Alleingänge die die Aufklärung des Falles oftmals behindern. Persönlich ist er viel zu nah dran an einigen Tatverdächtigen. Habe ich in „Totengrab“ eine gewisse Struktur vermisst, ist es in diesem Buch schon wesentlich besser, obwohl mir einige Dinge die durchaus interessant sind zu wenig ausgeschmückt werden. Zum Beispiel wird das Leben eines Flüchtlings ansatzweise beschrieben, dabei bleibt es aber auch. Hier könnte der Autor ein wenig detaillierter werden, denn warum die weite und gefährliche Reise gemacht wird bleibt schlussendlich unklar.
Fazit: „Rachegrab“ leidet wie sein Vorgänger an einigen dramaturgischen Schwächen kann jedoch durch wesentlich mehr Struktur im Plot punkten.