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Die Gabe
Roman | Die feministische Entdeckung aus Japan
von Suzumi Suzuki
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Erscheinungstermin 29.01.2025 | Archivierungsdatum 30.03.2025
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Zum Inhalt
Glasklar, feministisch, »triefend vor mütterlicher Grausamkeit.« Yoko Ogawa
Die internationale Entdeckung aus Japan, nominiert für den Akutagawa-Preis
Eine kleine Wohnung im Rotlichtviertel Tokios. Eine Schriftstellerin will ein letztes Gedicht schreiben. Weil ihr das im Krankenhaus nicht gelingt, ist sie zu ihrer Tochter gezogen, die als Hostess in einem Nachtclub ein ganz anderes Leben führt als sie selbst. Suzumi Suzuki, eine der prägnantesten Stimmen der japanischen Gegenwartsliteratur, erzählt die Geschichte einer schwierigen Beziehung, der zwischen einer Mutter und einer Tochter, zwischen zwei Frauen mit ganz unterschiedlichen Verständnissen von weiblicher Selbstermächtigung, Liebe und Gewalt. Unter der glasklaren Oberfläche dieses Romans sind die Abgründe allgegenwärtig und führen unweigerlich zu der Frage: Was sind wir bereit zu geben für die Menschen, die wir lieben? Und was tun wir für uns selbst?
»Ein kurzer, messerscharfer Roman, der sich anfühlt wie ein Schlag und schmeckt wie Zigaretten und Soju auf nüchternen Magen nach vier Stunden Schlaf. Für Leser*innen von Clarice Lispector und Barbara Comyns.« Book Culture
»In diesem unsentimentalen kurzen Roman setzt sich eine junge Frau, die in Tokio als Barhostess und Sexarbeiterin arbeitet, mit mehreren ungelösten persönlichen Traumata auseinander. Basierend auf Suzukis eigenen Erfahrungen in der Industrie, zeichnet das Buch die Wanderungen der jungen Frau von Bar zu Bar, von Krankenhaus nach Hause, mit brutaler Ehrlichkeit nach.« The New Yorker
»›Die Gabe‹ fängt kunstvoll einen Moment ein, entwirrt den bittersüßen Ausgang einer belasteten Beziehung zwischen Mutter und Tochter.« The Japan Times
»Ein einzigartiger und soghafter Roman.« Asian Review of Books
Glasklar, feministisch, »triefend vor mütterlicher Grausamkeit.« Yoko Ogawa
Die internationale Entdeckung aus Japan, nominiert für den Akutagawa-Preis
Eine kleine Wohnung im Rotlichtviertel Tokios...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Hardcover |
ISBN | 9783103975475 |
PREIS | 22,00 € (EUR) |
SEITEN | 112 |
Auf NetGalley verfügbar
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
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Eri ist 17, als sie die gemeinsame Wohnung der Mutter verlässt und verdingt sich seit dieser Zeit in einem Tokyoer Rotlichtviertel.
Das Verhältnis der beiden ist mehr als dysfunktional.
Aus unerfindlichem Grund, zu Beginn des achten Schuljahres, greift die Mutter nach Eris Arm und drückt die glimmende Zigarette darauf aus. Als reiche dies nicht aus, entzündet sie wie fremdgesteuert Eris T-Shirt und löscht das Feuer mit einer Ladung Kaffee.
Die schmerzhaft juckende Narbe stört sich seither und die Erinnerung an den Übergeiff vergißt sie nie.
Mittlerweile in den Mittzwanzigern angelangt, bittet Eris Mutter darum, bei ihr wohnen zu dürfen. Der Krebs habe sich in ihre Eingeweide gefressen, sie wolle noch ein letztes Gedicht schreiben und Eri sagt zu.
„Die Gabe“ ist ein ruhiger, unaufgeregter Roman, der einen sanften Blicke auf die Prostitution und sich daraus ergebenden Lebensumstände und Familienkonstellationen zulässt.
Ohne Kapitel und nur mit Absätzen geschaffenen Raum, erleben wir zwei unsagbar starke weibliche Charaktere. Die Eine, um Gnade zu erfahren, die Andere, um Frieden zu finden.
Ob dies gelingt?
Freunden der japanischen Literatur, sei dieses Kleinod ans Herz gelegt. Überzeugend oszilliert die prekäre Stimmung zwischen den Seiten und die Figuren haben ob dieser kurzen Geschichte Zeit, für eine überzeugende Charakterentwicklung.
Eri hätte ich gerne länger begleitet.
Suzumi Suzuki wird in Japan kontrovers besprochen, da sie selber als Pornodarstellerin weiß, wovon sie schreibt.
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Noch nicht einmal 54 Jahre ist die Mutter der Protagonistin, als sie im Sterben liegt. Ihre 25-jährige Tochter, die Ich-Erzählerin ohne Namen, berichtet in diesem Zusammenhang auch von ihrem eigenen Leben als Hostess im Rotlichtmilieu von Tokyo.
Nur für kurze Zeit kommt ihre Mutter zu ihr in die Mini-Wohnung, um ein Gedicht zu schreiben, muss jedoch nach 2 Tagen schon wieder zurück ins Krankenhaus. Wir erfahren von deren bisherigen Leben als Geliebte eines verheirateten Mannes, als alleinerziehende Mutter und als Künstlerin. (Sehr hilfreich war dabei das Zusammentreffen eines älteren Herrn mit der Tochter im Krankenhaus, der sich als größter Fan der Mutter bezeichnet und sie vielfältiger schildert, als die Tochter sie jemals kennengelernt hatte.)
Wir lesen von alten Konflikten zwischen Mutter und Tochter, uns fällt die Distanziertheit zwischen beiden auf und wir fragen uns von Anfang an, woher die Brandnarben am Arm und an der Schulter kommen.
Dieser kurze Roman ist mit seinen Beobachtungen 'messerscharf' geschrieben! Für mich, mit meiner besonderen Beziehung zu Japan durch unsere japanische Schwiegertochter, hatte es noch einen besonderen Reiz: mir fielen viele Kleinigkeiten auf, die einfach typisch für dieses faszinierende Land sind.
Beispiele: die Beschreibung der Mini-Wohnungen (Ja, wir waren selbst in welchen zu Besuch!), dann die Erwähnung des Obst- und Gemüseladens mit - unter anderem - relativ teurem verpackten Geschenkobst: Hintergrund ist eine Geschenkkultur, in der – im Gegensatz zu uns – von unten nach oben geschenkt wird, damit der Vorgesetzte einem wohlgewogen ist/bleibt. Nachdem Wohnungen sehr klein sind, werden z.B. keine Deko-Artikel verschenkt, sondern es wird zu Arrangements mit Obst gegriffen. Dass der Laden teuer ist, hat den Vorteil, dass der Vorgesetzte erkennt, wie wert er einem ist. Nach dem prüfenden Blick auf das Laden-Etikett schenkt der Empfänger das Obst-Arrangement meistens weiter (bis es beim letzten teilweise zermatscht ankommt). Auch das Faible für teure Designertaschen ist charakteristisch für diese japanische Altersgruppe.
Ich empfehle dieses Buch, übersetzt von Katja Busson, all denjenigen, die Interesse an Japan und seiner Kultur haben. Ich vergebe 5 Sterne und hoffe, noch einiges von dieser Autorin lesen zu dürfen.
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„Die Gabe“ von Suzumi Suzuki hat mich schon mit seinem schlichten, aber ausdrucksstarken Cover angesprochen. Es zeigt eine junge Frau, die vermutlich die Protagonistin der Geschichte darstellen soll.
Suzumi Suzuki, eine japanische Autorin, erzählt auf knapp über 100 Seiten eine eindringliche Geschichte, die von Katja Busson ins Deutsche übersetzt wurde. Ich habe das Buch in kürzester Zeit gelesen, nicht nur wegen seiner Kürze, sondern vor allem, weil mich die Erzählung tief bewegt und mitgerissen hat.
Die Protagonistin führt ein Leben als Hostess in einem japanischen Rotlichtviertel. Ihre ohnehin schwierige Lebenssituation gerät weiter aus dem Gleichgewicht, als ihre schwerkranke Mutter sie bittet, bei ihr einzuziehen, um ihre letzten Gedichte zu schreiben. Doch die Krankheit schreitet schnell voran, und schon bald muss die Mutter in ein Krankenhaus verlegt werden.
Während wir die Protagonistin begleiten, wird deutlich, wie kompliziert und schmerzhaft ihre Beziehung zu ihrer Mutter ist. Alte Wunden brechen auf, unausgesprochene Vorwürfe und Verletzungen stehen zwischen ihnen.
Gleichzeitig ist die Geschichte eine Reise durch den Alltag der Protagonistin, geprägt von den Besuchen im Krankenhaus, ihrer Arbeit und einem Verlust, der über allem schwebt.
Die Erzählung ist leise, aber intensiv. Suzumi Suzuki schafft es, das schwierige Mutter-Tochter-Verhältnis und die emotionalen Spannungen einfühlsam darzustellen, ohne dabei alles auszusprechen. Es bleibt Raum für die eigenen Gedanken.
Für mich ist „Die Gabe“ eine traurige, aber wunderschön geschriebene Geschichte, die trotz ihrer Kürze lange nachhallt.
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Eine Schriftstellerin ist todkrank und will noch ein allerletztes Gedicht schreiben. Dazu zieht sie vom Krankenhaus in die kleine Wohnung ihrer Tochter in Tokios Rotlichtviertel. Die versucht, ihre Arbeit als Hostess vor der Mutter zu verbergen, aber es ist ein komplizierter Tanz der beiden um die Wahrheit und die Beziehung zwischen ihnen bereits belastet. Kann die Mutter das Leben der Tochter akzeptieren? Oder sind sich beide vielleicht ähnlicher, als sie denken?
„Die Gabe“ ist der Debütroman der japanischen Soziologin und Kolumnistin Suzumi Suzuki und wurde von Katja Busson ins Deutsche übersetzt. Die Handlung wird ausschließlich aus der Perspektive der Tochter in der Ich- und Vergangenheitsform erzählt – hier wäre der Blickwinkel der Mutter sicherlich auch interessant gewesen, doch diesen erhalten wir nur an einer Stelle gegen Ende des Romans, durch eine andere Figur.
Die Beziehung zwischen Mutter und Tochter ist kompliziert. Schon zu Beginn erfahren wir, dass die Tochter mehrere Narben am Körper trägt, für welche die Mutter verantwortlich ist. Nach und nach kommen weitere Puzzleteile hinzu, bis wir am Ende die Situation kennen, die zu dieser Verletzung geführt hat – dennoch bleibt vieles unklar. Auf der einen Seite steht eine Mutter, deren Erfolg als Schriftstellerin ausblieb und die ihr Kind allein großzog. Auf der anderen Seite ist eine Tochter, die stets ihre Grenzen ausgetestet hat, die sich aber auch mit Schuldgefühlen herumschlägt. Erst der nahende Tod der Mutter ermöglicht einen Dialog zwischen beiden.
„Die Gabe“ ist ein stiller, kleiner Roman, in welchem die Protagonistinnen namenlos bleiben und in welchem, objektiv betrachtet, nicht viel geschieht. Dennoch entwickelt der Text eine ungeheure Kraft und schafft es, die Komplexität familiärer Beziehungen darzustellen. Darüber hinaus wird hier auch ein realistischer Blick auf die Arbeit im Rotlichtviertel geworfen. Die Tochter hat alle ihre Freundinnen und Kontakte dort, man unterstützt sich gegenseitig. Allerdings hat sich auch kürzlich eine dieser Freundinnen das Leben genommen. Ein wirklich lesenswerter Roman!
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Berührende Mutter-Tochter-Beziehung in Japans Hostess-Welt
Im Mittelpunkt steht eine junge Frau, die sich in Tokyo in Clubs als Hostess verdingt. Sie hat nur wenige und lockere Freundinnen, von denen eine weggezogen ist und eine andere sich unlängst das Leben genommen hat. Gleichzeitig ist ihre Mutter, eine eher unbekanntere Dichterin, schwer an Krebs erkrankt. Sie liegt im Sterben und möchte noch ein letztes Gedicht zu Papier bringen. Die junge Frau kümmert sich um ihre Mutter, erst bei sich zu Hause, dann im Krankenhaus. Zugleich lässt sie uns teilhaben an ihren Gedanken, die sich vor allem um ihre Beziehung zu ihrer Mutter und ihr Alltagsgeschehen drehen.
Die Mutter hatte ihre eigenen Herausforderungen, als Alleinerziehende. Die Tochter spürte nie die Liebe ihrer Mutter, fühlte sich ungeliebt und gehasst. Es gab eine traumatisierende Situation zwischen ihnen, die nie wirklich aufgearbeitet wurde. Letztlich tut die Tochter genau das, was ihre Mutter nie wollte- sich und ihren Körper verkaufen.
Das Buch liest sich fesselnd und berührend. Das Setting und die Personen sind interessant gezeichnet. Man erfährt alles aus der Ich Perspektive der Tochter. Doch war ich der jungen Frau selten richtig nah, da sie sowohl zu sich als auch zum Leben Distanz wahrt. Die Themen werden umkreist, so dass ich sie erstmal nicht so recht zum Fassen bekam. Warum war die Beziehung zu ihrer Mutter so wie sie war? Warum handelte die Mutter so, wie sie handelte ? Warum sprachen sie so wenig miteinander? Warum waren sie so beziehungslos? Warum förderte sie ihre Tochter nicht, warum setzte sie kaum Grenzen? Wo sind die Trennlinien zu den eigenen Kindern? Inwiefern gehören sie den Eltern? Wieviel Wert bzw. welchen Preis hat ein Körper? Welche Rolle spielt die Schöhnheit von Frauen?
Am Ende war ich voller Emotionen und aufgerüttelt, auch aufgrund meiner vielen Fragen und las daher den kurzen Roman ein zweites Mal, diesmal aufmerksamer und zielgerichteter. Dadurch konnte ich tiefer einsteigen und Antworten erhalten. Da mir bislang die Szene der Hostess und Host Clubs in Japan fremd waren, wurde ich zudem angeregt, hierüber zu recherchieren, um das Setting besser zu verstehen.
Fazit: Ein kurzer, schön erzählter, durchaus auch herausfordernder Roman, den man aufmerksam lesen sollte, der aufrüttelt, berührt, beeindruckt und nachhallt. Das Buch würde sich zudem gut für einen Buchclub, zum Lesen mit Austausch, eignen, da es Fragen, Interpretations- sowie Diskussionsmöglichkeiten aufwirft.
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Die Gabe zeigt eindringlich, wie Generationstraumata weitergegeben werden können, aber auch, wie sie überwunden werden können. Es ist ein Buch über Schmerz, aber vor allem über die heilende Kraft von Vergebung. Suzukis schon fast poetische Sprache verleiht der Geschichte eine sanfte, meditative Qualität, die trotz der Schwere des Themas Hoffnung vermittelt.
Für Leserinnen und Leser, die sich für Familienbeziehungen, psychologische Tiefe und die Auseinandersetzung mit emotionalem Schmerz interessieren, ist Die Gabe ein absolut empfehlenswertes Werk. Es bietet nicht nur eine intensive Leseerfahrung, sondern regt auch dazu an, über die eigene Art der Konfliktbewältigung und Vergebung nachzudenken.
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Suzumi Suzukis "Die Gabe" ist ein eindringlicher Roman über eine Mutter-Tochter-Beziehung, die von Distanz, Missverständnissen und einer späten Annäherung geprägt ist. In der Enge einer kleinen Wohnung im Rotlichtviertel Tokios treffen zwei Frauen aufeinander, die kaum unterschiedlicher sein könnten: Die Mutter, eine alternde Schriftstellerin, die sich mit ihrem letzten Gedicht verabschieden will, und ihre Tochter, die als Hostess in einem Nachtclub arbeitet – ein Lebensweg, den die Mutter nie verstehen konnte.
Die Geschichte entfaltet sich in einer Atmosphäre der latenten Spannung, in der unausgesprochene Vorwürfe, enttäuschte Erwartungen und verdrängte Gefühle allgegenwärtig sind. Doch während die Mutter sich dem Tod nähert, beginnt auch ein vorsichtiger Prozess der Annäherung. In fragmentarischen Rückblicken und intensiven Dialogen thematisiert Suzuki zentrale Fragen: Was bedeutet es, eine Frau zu sein? Was bedeutet es, eine Mutter zu sein? Und wie sehr prägt Liebe unser Leben – in all ihren widersprüchlichen Facetten?
Suzuki zeichnet mit einer klaren, fast schon nüchternen Sprache die tiefen Risse in der Beziehung zwischen Mutter und Tochter nach. Dabei geht es nicht nur um persönliche Konflikte, sondern auch um feministische Fragen und gesellschaftliche Erwartungen an Frauen. Während die Mutter eine traditionelle Vorstellung von weiblicher Selbstverwirklichung vertritt, verkörpert die Tochter eine neue, kompromisslose Form der Selbstermächtigung. Doch letztlich müssen beide erkennen, dass ihre jeweiligen Entscheidungen auf unterschiedliche Weise mit Liebe, Verlust und persönlichem Opfer verbunden sind.
Die Gabe ist ein intensives, bewegendes Werk über die Schwierigkeit von Nähe und den Mut, sich selbst treu zu bleiben – bis zum letzten Moment. Ein Roman, der lange nachhallt und den/die Leser*in mit der Frage zurücklässt: Was geben wir für die Menschen, die wir lieben? Und was behalten wir für uns selbst?
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„𝐸𝑠 𝑔𝑖𝑏𝑡 𝑤𝑒𝑟𝑡𝑣𝑜𝑙𝑙𝑒 𝑢𝑛𝑑 𝑤𝑒𝑛𝑖𝑔𝑒𝑟 𝑤𝑒𝑟𝑡𝑣𝑜𝑙𝑙𝑒 𝑀𝑒𝑛𝑠𝑐ℎ𝑒𝑛 𝑎𝑢𝑓 𝑑𝑒𝑟 𝑊𝑒𝑙𝑡, 𝑢𝑛𝑑 𝑤𝑖𝑟 𝑔𝑒ℎ𝑜𝑒𝑟𝑡𝑒𝑛 𝑧𝑢 𝑗𝑒𝑛𝑒𝑛, 𝑑𝑖𝑒 𝑚𝑎𝑛 𝑔𝑒𝑚𝑒𝑖𝑛ℎ𝑖𝑛 𝑤𝑜ℎ𝑙 𝑎𝑙𝑠 𝑤𝑒𝑛𝑖𝑔𝑒𝑟 𝑤𝑒𝑟𝑡𝑣𝑜𝑙𝑙 𝑏𝑒𝑧𝑒𝑖𝑐ℎ𝑛𝑒𝑡, 𝑗𝑒𝑑𝑒 𝑒𝑖𝑛𝑧𝑒𝑙𝑛𝑒 𝑣𝑜𝑛 𝑢𝑛𝑠.“
Rotlichtviertel Tokio, Mutter und Tochter zusammen in einer kleinen Wohnung. Die Mutter ist nur hier, weil sie sterbenskrank ist und bevor sie zum Sterben ins Krankenhaus geht, will sie noch dieses eine besondere Gedicht „in Freiheit“ zu Ende schreiben. Die Tochter, die ihre Mutter bei sich aufgenommen hat, sieht sich durch ihre Mutter nicht nur mit ihrer durchwachsenen Beziehung, sondern auch mit dem Tod konfrontiert. Sie muss ständig an den Selbstmord einer Freundin denken, Schuldgefühle plagen sie.
Mir hat das doch eher kurze Büchlein – ich bin schon fast versucht, es Novelle zu nennen – sehr gut gefallen. Es beschreibt sehr eindrücklich die Lebensbedingungen im Rotlichtviertel, die Frauen sind auf sich allein gestellt und arbeiten hart ums Überleben. Die Protagonistin arbeitet nachts in einer Bar und beschreibt einen schon recht gewöhnungsbedürftigen Lebensstil, dass sie Sicherheit nur im Schließrhythmus ihrer Türen findet, fand ich großartig rübergebracht.
Schwierige Mutter-Tochter-Beziehungen interessieren mich grundsätzlich sehr, auch das wurde hier gut dargestellt. Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen, und da ich sowieso auf die atmosphärische japanische Literatur stehe, kann ich das Buch definitiv weiterempfehlen.
4/5 Sterne
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Ein Blick auf das Leben zweier japanischer Frauen und zeitgleich auf ihre komplizierte Mutter-Tochter-Beziehung.
Mit gerademal 100 Seiten ist das Buch recht schmal. Für den Preis von über 20€ würde ich zumindest Zusatzmaterialien erwarten, Anmerkungen zur Übersetzung oder eine Einordnung des Werks in die japanische Gesellschaft (warum das Buch dort als 'feministische Entdeckung' gilt).