Sehr geehrte Frau Ministerin

Roman | Der neue Roman der vielfach ausgezeichneten Gewinnerin des Deutschen Buchpreises

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Erscheinungstermin 11.01.2025 | Archivierungsdatum N/A

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Zum Inhalt

»Frau Ministerin, ich gratuliere Ihnen zu Ihrem Sohn.«

Ein radikal gegenwärtiger Roman über die abgründigen Beziehungen zwischen Söhnen und ihren Müttern. Mit einer Sprachkraft, die Staunen macht, erzählt die preisgekrönte Schriftstellerin Ursula Krechel von symbiotischer Mutterschaft, von existenziell gefährdeten Frauen und von politischer Gewalt.

Mit seiner Mutter sprechen zu müssen, ist für den Sohn von Eva Patarak ein Staatsverbrechen. Für Eva hingegen ist es ein Verbrechen, dass ihr Sohn und sie offenbar ausspioniert werden. Welches Ziel verfolgt die Lateinlehrerin Silke Aschauer mit ihrer Observation? Will sie etwa einen Roman schreiben? Bieten die grausamen Familienverhältnisse der Antike, die sie für den Unterricht aufbereitet, nicht ausreichend Stoff für Faszination? Fest steht nur: Silke hält längst nicht alle Fäden in der Hand, denn ihr eigener Körper hat einen blutigen Aufstand gegen sie angezettelt, der sie in die Rolle der Patientin zwingt. In ihrer Ohnmacht wenden sich beide Frauen an die Justizministerin – ohne zu ahnen, in welche Gefahr sie die Staatsvertreterin damit bringen. Ursula Krechel schreibt in ihrem hoch politischen und stilistisch herausragenden Roman eine Kulturgeschichte aller Frauen – von einer römischen Kaisermutter zu einer Studienrätin, von einer Verkäuferin in einem kleinen Kräuterimperium zu einer Ministerin. Es ist die Geschichte ihres Widerstands gegen die Gewalt, die ihnen physisch und psychisch zugemutet wird.

»Niemand erzählt so formbewusst wie Ursula Krechel.«
Andreas Platthaus, FAZ

»Frau Ministerin, ich gratuliere Ihnen zu Ihrem Sohn.«

Ein radikal gegenwärtiger Roman über die abgründigen Beziehungen zwischen Söhnen und ihren...


Vorab-Besprechungen

Bitte nicht vor dem 11. Januar 2025 besprechen.

Bitte nicht vor dem 11. Januar 2025 besprechen.


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783608966534
PREIS 26,00 € (EUR)
SEITEN 368

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Agrippina (die Jüngere, 15-59 n Chr.) wurde in Köln geboren und war Tochter des Germanicus Iulius Caesar und der Vipsania Agrippina (Agrippina der Älteren), sowie Urenkelin des Augustus und Mutter Caligulas. Sie soll die Vergiftung ihres Mannes Claudius beauftragt haben, um Sohn Nero an die Macht zu bringen und war Gründerin des heutigen Köln (Colonia Claudia Ara Agrippinensium). Als Frau von einer Rolle in der Politik ausgeschlossen, gilt sie als machthungrige Gattin Claudius und Kaiser-Macherin für ihren Sohn Nero, eine Darstellung, über die sich trefflich streiten lässt.

Nach der Verbindung zwischen mächtigen Frauen der Antike und Ursula Krechels Figur Eva Patarak, Angestellte in einem Tee- und Kräuterladen, habe ich zu Beginn länger gesucht. Der traditionsreiche Laden gehört zu einer Kette und wird vom Besitzer aus Altersgründen verkauft. Zuletzt waren die Geschäfte schlecht gegangen, trotz Evas unbestrittener Erfahrung mit Heilkräutern. Privat füttert sie ihren Sohn Philipp durch, der nach Abbruch seines Studiums die meiste Zeit in seinem Zimmer verbringt und seiner Mutter möglichst aus dem Weg geht. Eva hat keine Ahnung, womit ihr Sohn sich beschäftigt. Zuletzt hatte sie nervös auf eine Kundin mit roter Mütze reagiert, die regelmäßig in den Laden kam und von der sie sich sogar privat beobachtet fühlte. Die Frau mit der Mütze ist Silke Aschauer, Studienrätin für Latein, die in ihrem Unterricht für die Darstellung römischer Geschichte einen moderneren Ansatz verfolgt und wegen abnormer Menstruationsblutungen praktisch berufsunfähig ist. Eine Odyssee zu mehreren Gynäkologinnen zeigt Silke als Benachteiligte einer Medizin, in der Frauen offenbar länger und stärker leiden müssen als Männer, ehe ihre Krankheiten ernstgenommen werden. Als Silke nach langer Abwesenheit wieder in ihren Leistungskurs zurückkommt, sieht sie sich einer Beschwerde aufgrund ihrer Unterrichts-Themen gegenüber, die ausgerechnet von der Mutter ihrer begabtesten Schülerin Alberta formuliert wurde. Parallel dazu hat die Justizministerin online einen Bürgerdialog eingerichtet, der aktuelle Konflikte der Gegenwart abbildet und offenbar völlig aus dem Ruder läuft. Die zahlreichen Handlungsfäden laufen zusammen, als Silke beginnt, einen Roman zu schreiben.

Zwischen Eva und ihrer Kollegin, Müttern und Kindern, Schüler:innen und Lehrerin, Patientin und Ärzt:Innen bestehen zahlreiche Verbindungen. Silkes Unterricht führt uns zur umstrittenen Darstellung historischer Frauenfiguren; die Justizministerin steht hier auch stellvertretend für die Vereinbarkeit von Karriere und Familie.

Auch wenn Altphilologie ein mir völlig fremdes Thema ist, ein fesselnder, feministischer Roman, der erfreulicherweise Menstruation und Frauengesundheit auf literarischem Niveau bearbeitet.

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