Die Schlangen werden dich holen

Eine literarische Repoortage aus Kolumbien

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Erscheinungstermin 18.09.2024 | Archivierungsdatum N/A

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Zum Inhalt

Es ist ein Krieg, den niemand so nennt. In Kolumbien werden jedes Jahr Hunderte von Menschen ermordet, ohne dass die Öffentlichkeit Notiz davon nimmt.

Warum musste Maritza sterben? Emilienne Malfatto geht einem Frauenmord an einer sozialen Aktivistin in Kolumbien und der Frage nach, wie es dazu kommen konnte. Sie beleuchtet die Hintergründe, indem sie mit Maritzas Familie und ihren Freund*innen spricht und an die Orte des Geschehens reist – oft unter gefährlichen Umständen. Auf der Suche nach der Wahrheit, gewährt Malfatto einen Einblick in eine Gesellschaft , die von Lügnern und gewalttätigen Männern systematisch unterdrückt wird. Dabei schreckt sie nicht davor zurück, die kolumbianische Regierung, Drogenbosse und die Korruption im Land anzuklagen.

Diese fulminante literarische Recherche beweist, dass Schreiben die Macht hat, den Tätern nachzuspüren, um den Stimmen der Opfer Gehör zu verschaff en. Der besondere Blick und der persönliche Stil Malfattos erzeugen eine berührende Poesie.

Ausgezeichnet mit dem Prix Albert-Londre du Livre 2021.

»Eine mutige und notwendige Erzählung, die bewirkt, dass Maritza Quiroz Leiva und ihr Kampf nicht in Vergessenheit geraten.« babelio.com

»Malfattos Schreibstil ist von großer Schönheit. Aus einer journalistischen Recherche […] macht sie eine tiefgründige und bewegende Geschichte, deren tragische Handlung mit atemberaubender Feinfühligkeit entwickelt wird.« #Sando
Es ist ein Krieg, den niemand so nennt. In Kolumbien werden jedes Jahr Hunderte von Menschen ermordet, ohne dass die Öffentlichkeit Notiz davon nimmt.

Warum musste...

Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783949545597
PREIS 20,00 € (EUR)
SEITEN 132

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

"Die Schlangen werden dich holen" von Emilienne Malfatto ist die Suche nach einer Geschichte. Es ist die Suche nach der Geschichte von Maritza, einer politischen Widerstandskämpferin, die 2019 einem Femizid zum Opfer gefallen ist. Maritzas Geschichte ist eng mit der Geschichte Kolumbiens verflochten, mit der FARC, den Guerilleros, dem Para-Militär.
Die Autorin erzählt von ihrer oft gefährlichen Spurensuche. Dabei ist diese literarische Recherche an Maritza selbst gerichtet. In der zweiten Person Singular schildert Malfatto Maritza ihr Leben, versucht die Lücken zu schließen, die sich auftun, und die widersprüchlichen Erinnerungen auszuhalten.

"Die Schlangen werden dich holen" ist ein eindrückliches Buch, das zum Nachdenken anregt. Ich habe mich bisher nur am Rande mit der (jüngeren) Geschichte und Gesellschaft Kolumbiens auseinandergesetzt, weswegen ich zuweilen selbst noch einmal kurz recherchieren musste, um den Text zu verstehen. Dennoch habe ich das Gefühl, dass es sich um einen vielschichtigen Text handelt, den ich nicht in allen seinen Facetten erfasst habe. Ich würde das Buch all denjenigen empfehlen, die sich für Kolumbien interessieren. Es werden zum Teil auch sehr brutale Szenen geschildert, dessen müssen sich potenzielle Leser:innen bewusst sein.

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Emilienne Malfatto ist Journalistin. In Kolumbien sterben viele Aktivisten und Aktivistinnen. Maritzas Schicksal, das die Autorin näher betrachtet, steht dafür stellvertretend. Die Geschichte beginnt mit dem Mord und langsam wird das ganze Leben von Maritza dargestellt. Über verschiedene Erzählungen entsteht ein Bild mit vielen Graustufen und Dunkelheit. Die Erinnerungen unterscheiden sich teilweise gravierend und vieles ist unbekannt. Trotzdem schafft es die Erzählung zu fesseln.

Ich finde den Schreibstil sehr gelungen. Es liest sich gut und hat einen Spannungsbogen. Die verwendete Sprache und die darin vorkommenden Bilder sind außergewöhnlich und hatte ich in dieser Form nicht erwartet. Die blutigen Füße von Camillo und seine Verzweiflung waren für mich als Leser fast greifbar.
Es wird gegendert in der Form Aktivisten und Aktivistinnen als Beispiel. Wen das stört, sollte nicht zu dem Buch greifen. Ich fand es passend, weil eben auch so viele Frauen ermordet werden in Kolumbien.

Das Cover hätte mich eher nicht angesprochen. Aber das Thema Kolumbien und die Ermordungen dort finde ich interessant. Das Buch lässt einen aufgewühlt zurück und auch ratlos. Was kann man selbst tun um etwas zu verändern? Vielleicht wären auch Links möglich gewesen für weitere Informationen.

Fazit: Maritzas Leben berührte mich. Man bekommt ein Bild vom Leben in Kolumbien.

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Erzählerische Reportage

Die Schlangen werden dich holen. - Eine literarische Reportage aus Kolumbien.
Den Untertitel kann man Ernst nehmen. Es ist kein Roman, aber mehr als Reportage, denn es ist erzählend aufgebaut.
Die Autorin recherchiert in Kolumbien über eine Frau, die Aktivistin war und ermordet wurde. Es ist die Zeit als das Paramilitär und die linksgerichtete Guerilla-Organisation FARC sich bekämpften und die Bevölkerung darunter leiden musste. 2019 wurde Maritza ermordet.
Emilienne bereist die Gegend, trifft Maritzas Familie und Täter aus beiden Lagern.
Der Text ist so erzählt, dass die Autorin die verstorbene immer wider anspricht. Das fand ich zu penetrant, es hat mich leicht gestört. Auch war mir manche Passagen zu wenig konkret. Vielleicht hätte etwas mehr Reportage dem Buch doch gut getan. Davon abgesehen, gab es schon einiges an Informationen über ein Land, das uns deutschen Lesen überwiegend wenig bekannt sein dürfte. Man muss hoffen, dass sich die Lage für die Menschen und die Menschenrechte durch die neue Regierung langfristig verbessern wird. Aber das bleibt abzuwarten.

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Die Autorin gibt der ermordeten Menschenrechtsaktivistin Maritza Quiroz Leiva eine unvergessliche Stimme

Dieses Buch gehört zu denen, die man lesen und weiterempfehlen sollte. Es gibt so viele Menschen, die Gutes getan haben, für soziale Gerechtigkeit gekämpft haben und aufgrund dessen ermordet worden sind, ohne, dass die Welt von ihnen erfahren hat. Und dieses Buch verleiht der ermordeten Aktivistin Maritza eine Stimme, eine Stimme die so wichtig ist, nicht zuletzt auch, um auf lebende Aktivisten und Missstände aufmerksam zu machen.

Die Autorin Emilienne Malfatto arbeitet das Leben Maritzas auf und richtet sich in ihrer Berichterstattung an Maritza selbst. Wir lernen ihre Familie kennen, ihre Werte, ihr Umfeld. Das Buch ist sehr informativ, nicht nur, weil man über die Misslage aufgeklärt wird, vielmehr auch, wegen der Beschreibungen und Veränderungen einer Region über die Jahrzehnte hinweg. Ferner gibt es grausame Einblicke in das angsterfüllte, unterdrückte Leben unter den feindlich gegenübergestellten Paramilitärs und Guerillas, aber auch anderen organisierte Kriminelle werden benannt.

Sachlich und doch emotional: Klare fünf Sterne!

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Eine ergreifende literarische Reportage über die unübersichtlichen Verhältnisse in Kolumbien, denen u.a. viele Aktivist:Innen bis heute immer noch zum Opfer fallen. Es geht u.a. um Kampf um Ländereien, Drogenhandel, Verdrängung indigener Völker, Frauenmorde... Malfatto begibt sich selbst bei ihrer Recherche in Gefahr, um Maritza Quiroz Leiva, einer getöteten Menschenrechtsaktivistin, eine Stimme zu geben, ihrer zu Gedenken und deren Mord aufzuklären.

Wie auch in "Möge der Tigris um dich weinen" schont die preisgekrönte Journalistin und Fotografin Malfatto den Leser nicht. Ihre Texte sind eindringlich, bestürzend, aufklärend und zugleich literarisch wertvoll. Sie beleuchtet Geschehnisse, über die kaum bis gar nicht oder nur sehr einseitig berichtet wird.

Einen herzlichen Glückwunsch an den Orlanda-Verlag, der mit dem Verlagspreis 2024 ausgezeichnet wurde, genauso wie an Malfattos Übersetzerin Astrid Bührle-Gallet, die dieses Jahr einen Sonderpreis für ihre Arbeit erhalten hat!

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Maritza Quiroz

Ein Buch, welches einen Blick nach Kolumbien wirft, einen düsteren Blick. Emilienne Malfatto blickt hier auf den Tod und das Wirken von Maritza Quiroz Leiva, die 2019 ermordet wurde. Ein interessantes Buch. Es zeigt die Umstände in Kolumbien auf und zeigt wohin Macht und Gier manche Menschen bringen können. Etwas, was in unserer Demokratie unbedingt mehr Beachtung verdient. Denn auch bei uns stehen von der Macht Besessene in den Startlöchern und warten auf ihre Chance.

Maritza Quiroz Leiva. Eine Frau. Eine Verstoßene. Eine Suchende. Eine Mutter. Eine soziale Aktivistin. Sie möchte, dass ihre Kinder es besser haben als sie selbst. Wird deswegen laut. Und fällt deshalb auf. Das klingt jetzt nicht so sehr aufrührerisch. Bedingt aber dennoch ihren Tod.

Auch dies zeigt die Verhältnisse, die sich in Kolumbien gebildet haben. Paramilitärs, Guerilla und auch gewöhnliche Kriminelle gehen ihren Weg, ohne nach rechts oder links zu schauen. Den eigenen Paranoias wird nachgegeben, aus der Verlustangst heraus, deshalb sterben Menschen. Nachbarn zinken Nachbarn an, wegen echten politischen Zielen, aber auch aus der Lust am Mord. Kriminelle verfolgen eigene Ziele, stecken ihren Machtbereich zur Verwirklichung ihrer eigenen Interessen ab und wehe man kommt ihnen zu nahe.

Echt schlimme Verhältnisse!

Und normal Sterbliche bewegen sich dazwischen und versuchen nirgendwo anzuecken, versuchen zu überleben. Ein schwieriges Unterfangen. Der Staat schaut zu, steckt selbst mittendrin und unternimmt nichts. Will man so etwas?

Die fehlende Bildung in dem Land, besonders auf dem Land, auf dem von den urbanen Zentren weit abgelegenen Land macht dieses Agieren der Mächtigen, der Machtvollen, der Gierigen erst möglich. Aber warum soll sich an daran auch etwas ändern, wenn die Korruption und der Machismo das Land beherrschen?

Emilienne Malfatto blickt hier auf die Gegend um die Sierra Nevada de Santa Marta, indigene Heimat der Arhuaco, Kogi, Wiwa und Kankuamo, Nachfahren der alten Tairona, aber die nebelverhangenen Berge bieten auch Unterschlupf für Andere, die ihre Ziele in der Abgeschiedenheit verfolgen können.

Emilienne Malfatto blickt hier auf die Familie von Maritza Quiroz, geht über diesen Blick dem Wirken der unerschrockenen Frau nach, zeigt darin aber genauso die Abgründe der kolumbianischen Gesellschaft auf und dies nicht etwa in der Vergangenheit, wo man solches Tun am liebsten verorten wöllte, sondern schaut in ihrem Buch auf das Heute. Denn der Mord an Maritza erfolgte 2019 und sie ist nicht die einzige ermordete Aktivistin im lateinamerikanischen Bereich. Dort grassiert momentan eine Mordwelle. Die Machtbesessenen wollen sich ihre Macht nicht nehmen lassen. Autokratie und Demokratie kämpfen einen blutigen Kampf.

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