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Erste Hilfe für Demokratie-Retter
von Jürgen Wiebicke
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Erscheinungstermin 15.08.2024 | Archivierungsdatum N/A
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Zum Inhalt
Unsere liberale Demokratie ist in Gefahr. Rechtsradikale Abgeordnete und Sympathisanten haben keine Hemmungen mehr, völlig unverhohlen ihre Gesinnung zu zeigen, und sie treiben die demokratischen Kräfte vor sich her.
Wie können wir unsere Demokratie und die offene Gesellschaft verteidigen gegen die immer radikaler und dreister werdenden Verächter – auch jenseits der Wahlkabine und der Großdemonstrationen? Wie andere ermutigen, mitzumachen?
Der Journalist Jürgen Wiebicke gibt uns griffige Regeln an die Hand, mit deren Hilfe jeder von uns jederzeit anfangen kann. Vor der eigenen Haustür. Im Alltag. Denn, und daran müssen wir uns immer wieder erinnern: Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit, wir müssen sie immer wieder aufs Neue verteidigen.
Unsere liberale Demokratie ist in Gefahr. Rechtsradikale Abgeordnete und Sympathisanten haben keine Hemmungen mehr, völlig unverhohlen ihre Gesinnung zu zeigen, und sie treiben die demokratischen...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783462007695 |
PREIS | 12,00 € (EUR) |
SEITEN | 112 |
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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Erste Hilfe für Demokratie ist ein wichtiges Sachbuch, dass sich mit der Demokratiekrise beschäftigt. Jürgen Wiebickes Ansicht nach, sind Faulheit und Feigheit für diese Krise verantwortlich. Die Demokratie lebt eigentlich vom freien Meinungsaustausch, doch viele Menschen fürchten sich in der heutigen Zeit davor, Meinung zu beziehen. Sie wollen sie nicht angreifbar machen, nicht dafür verurteilt oder "dem falschen Lager" zugeordnet werden.
Ich fand die Einblicke ins Buch sehr spannend und interessant und haben vor allem mitgenommen, dass ich mich noch nicht genug mit Demokratie beschäftigt habe.
4,5 / 5 Sternen
Kurzmeinung: Ein kleines Büchlein gegen Politikverdrossenheit. Sehr ermutigend!
DAS ARISTOKRATISCHE MOMENT
Jürgen Wiebicke macht sich Sorgen. So wie wir alle, die wir die Demokratie als Rechtsstaat lieben und nicht nur als utopische Idee. Der Rechtsruck, der durch ganz Europa geht, der Schrei nach Autokratie ist immer dann am lautesten, wenn es Probleme gibt und keine schnellen Lösungen in Sicht sind. Sei trotzdem optimistisch, bittet Wiebicke.
Ja, sagt Wiebicke, und wir nicken, denn wir wissen es, Demokratie ist langsam und kennt selten Schnellschüsse. Denn Demokratie ist das Aushandeln des besten Weges für möglichst viele. Demokratie ist anstrengend, denn sie verlangt es, einander auszuhalten und damit auch das Aushalten völlig anderer Meinungen und Ansichten. Aber wenn ich das öffentliche Vertreten fremder Meinungen unterbinde, dann unterbinde ich damit auch meine eigene Freiheit, denn morgen schon kann es sein, dass meine Meinung zu derjenigen zählt, die unbeliebt und unbequem ist. Demokratie ist meine Freiheit, ja, und gleichzeitig die Freiheit des anderen. Das vergessen heute viele, wenn sie in bestimmten Bereichen Leute mundtot machen wollen, Menschen, gewaltsam davon abhalten, Vorträge zu halten, etc. etc. Um die Freiheit eines anderen zu beschneiden, braucht es Fakten, nämlich Gesetzesverletzungen, Verletzt sein allein ist kein politisches Argument. Und wenn wir Menschen für ein Amt danach auswählen, ob sie nett sind, sympathisch wirken und zu unserer Blase gehören, anstatt danach, was auf ihrem Zettel steht, und in diesem Fall ist der Zettel das Parteiprogramm, dann ist die Demokratie schon fast am Ende.
Das ist das eine. Demokratie erfordert Engagement und Mut und Resilienz. Ist eigentlich selbstverständlich. Einige wenige entschlossene Leute können ein Blatt wenden, nicht das Blatt per se, aber ein Blatt und Wiebke führt Beispiele dafür auf. Er nennt es, das „aristokratische Prinzip“. Letztlich hat Veränderung immer schon vor allem an einzelnen gelegen, die vorangehen. Die eine Idee haben, dafür brennen und andere dafür begeistern. Das war nie anders. Die Masse per se ist träge.
Politikverdrossenheit und lauthalses Schimpfen auf die Menschen, die Politik machen, führt in die falsche Richtung. Wir leben, demokratisch gesehen, in den besten Zeiten ever. Natürlich läuft nicht alles rund. Man kann immer alles besser machen. Es hilft aber nichts, gleich alles niederzumachen und Demokratiepessimismus zu verbreiten. Wollen wir in Ungarn leben, in Russland, in China, in Nordkorea? Lebt es sich in einer Diktatur besser?
Politikverdrossenheit plus die Sehnsucht nach einfachen überschaubaren Lösungen, spielen den Rechten in die Hände, die alles versprechen und nichts halten. Und auch den extremen Linken, die in einer Utopie leben. Einfache, überschaubare und einfache Lösungen sind in einer komplex gewordenen globalen Welt eine Illusion.
Allerdings, warnt Jürgen Wiebke davor, nicht alles in den selben Topf zu werfen. Rechtskonservativ ist nicht rechtsextrem. Weder eine liberale noch eine konservative Einstellung sind zu verteufeln. Es wird Zeit, dass wir wieder Respekt für den politischen Gegner zeigen. Politische Gegner sind keine Feinde, sonden nur Menschen, die eine andere Einstellung haben. Mit einem politischen Gegner misst man sich auf einem bestimmten politischen Feld, das heißt, es geht um die Sache, das ist alles. Feindschaft ist persönlich. Und hat in der Politik und in der Gesellschaft nichts zu suchen.
Fazit: Letztendlich muss man sich politisch und weltanschaulich auseinandersetzen, den Diskurs nicht aus Faulheit oder Wut verweigern und den Kopf aus dem Sand heben.
Kategorie. Sachbuch. Politik
Kiepenheuer & Witsch, 2024
Was Wiebicke hier aufzeigt, ist im Grunde, daß wir doch alle etwas mehr tun könnten, um unsere Demokratie zu erhalten, daß nicht nur immer andere dafür verantwortlich sind, daß es uns gut geht und, daß wir vielleicht einfach ein bisschen "bequem" geworden sind. Es lebt sich halt so angenehm in der Komfortzone....Wiebicke zeigt eindrückliche Beispiele, wie man, mit ein bisschen mehr Einsatz, ein bisschen mehr Zusammenhalt, einiges bewirken kann und das ganz ohne moralische Keule....
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