Gallwitz
Roman
von Vera F. Schreiber
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Erscheinungstermin 17.07.2024 | Archivierungsdatum 29.07.2024
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Zum Inhalt
Ein hochaktueller, gesellschaftlich brisanter Roman über die Selbstradikalisierung eines Mannes, politische Brandstifter und das Ende einer Ehe
Jana Gallwitz sieht einem entspannten Ruhestand entgegen. Nach einem lukrativen Auslandsjob freut sie sich auf Reisen und gemeinsame Unternehmungen mit ihrem Mann Hartmut. Der ist heimlich in eine rechtsradikale Partei eingetreten und hat ein Mandat übernommen. Mit Verschwörungstheorien, Hass und Hetze dominiert er den häuslichen Alltag. Ohnmächtig und zunehmend verbittert muss Jana zusehen, wie ihre Lebensplanung zerfällt und sie selbst sozial geächtet wird. Karl Niemetz, ihr ehemaliger Lehrer, zeigt ihr anhand seiner eigenen Biografie, dass empathielose Väter nicht als Ausrede für jedes Verhalten ihrer Söhne herhalten müssen. Mit zorniger Entschlossenheit fällt Jana Entscheidungen, die nicht nur ihr Leben von Grund auf verändern.
Ein hochaktueller, gesellschaftlich brisanter Roman über die Selbstradikalisierung eines Mannes, politische Brandstifter und das Ende einer Ehe
Jana Gallwitz...
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Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783747206393 |
PREIS | 22,00 € (EUR) |
SEITEN | 256 |
Auf NetGalley verfügbar
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Jana, Ende 50 freut sich auf den baldigen Ruhestand mit ihrem Ehemann Hartmut. Leider hat der aber andere Prioritäten. Er beginnt jeden Tag damit nach Nachrichten und Ereignissen zu schauen, die seinem negativen Weltbild entsprechen. Er hat sich schlichtweg radikalisiert und sich einer entsprechenden Partei angeschlossen. Jeder sachlichen Diskussion mit Jana geht er aus dem Weg. Sein Motto , ,die Querdenker sind die wahren Geradeausdenker und Durchblicker." Die Ehe geht in die Brüche und Jana vertraut sich ihrem alten Lehrer Karl an, der mit ihr zusammen versucht diese Entwicklung zu verarbeiten. Hat Hartmuts lieblose Kindheit mit einem autoritären Vater, der im zweiten Weltkrieg gekämpft hat, damit zu tun ?
Aber ist es in Janas Verantwortung die Psychiaterin ihres Mannes zu sein und dabei sich selbst zu vergessen und ihre eigenen Überzeugungen über Bord zu werfen. Ich hatte mir eigentlich einen ganz anderen Roman vorgestellt, die beiden Hauptpersonen sind nicht zu sehr im Vordergrund.
Eher ist der Roman eine geschichtliche Aufarbeitung unsrer Politik der letzten 80 Jahre und den Nachwirkungen des Gedankenguts der Nazis, das nach dem Krieg noch lange in den Köpfen steckte und die Nachkriegsgeneration beeinflusste. Aktuelle Themen werden natürlich auch angesprochen aber mich ließ der Text seltsam ratlos zurück. Mir fehlte es etwas an Emotionen in diesem Text. Macht Euch vielleicht selbst eine Meinung und schaut mal rein.
Eine Ehe zerbricht, weil sich der Mann eindeutig politisch immer weiter nach rechts positioniert. Wir erfahren über die Kindheit und Jugend dieses Mannes, auch seines Vaters. Dadurch soll wohl die rechte Gesinnung ein bisschen erklärt werden. Das Ehepaar Gallwitz ist im Ruhestand, finanziell gut gesichert und sie könnten - kinderlos - ihre Tage genießen. Aber das reicht Herrn Gallwitz nicht, er tritt in eine rechte Partei ein, nimmt sich eine osteuropäische Geliebte -gleicher Gesinnung. So nimmt sich Frau Gallwitz eine Auszeit und besucht ihren früheren Lehrer, bei dem sie lernen möchte, wie man ein Buch schreibt. Hier wird die Geschichte meiner Meinung nach holprig und für mich nicht mehr richtig nachvollziehbar. Plötzlich wird der ehemalige Lehrer als ihr Lebensgefährte beschrieben, usw.
Was gut beschrieben wird sind die Machenschaften und die Vorgehensweise in der rechten Szene. Es wird nichts konkret benannt, keine Partei, keine Person, doch die Umstände und Tatsachen sind klar erkennbar. Durch diese Beschreibung fand ich das Buch lesenswert, auch wenn manche Übergänge, wie gesagt, etwas plötzlich und holprig daher kamen. Vier Sterne!
Mit Gallwitz hat Vera F. Schreiber eine erschreckende Geschichte über die Radikalisierung eines Rentners geschrieben.
Dieser Roman, der auf wahren Begebenheiten beruht, ist besonders darin, dass er eine Erklärung für den Ideologienwandel sucht.
Dabei nutzt die Autorin hier die Lebensgeschichten zweier Männer, die eine ähnliche Kindheit hatten und versucht daran die unterschiedlichen Ansichten zu erklären.
Der Roman hat sein Potential leider nicht ganz ausschöpfen können.
Jana Gallwitz steht kurz vor ihrer Pensionierung und freut sich auf darauf mit ihrem Mann Hartmut endlich all die Dinge zu tun, für die bisher keine Zeit geblieben ist. Leider ist ihrem Mann an den gemeinsamen Aktivitäten nicht ganz so viel gelegen, hat er doch plötzlich politische Ambitionen und das ausgerechnet für eine rechtsradikale Partei.
Direkt im Prolog lernt der Leser Hauptfigur Jana kennen und in gewisser Weise auch ihren Mann, so weiß man direkt, wie das Buch endet. Der Weg dorthin erzählt Szenen einer Ehe, ihre Anfänge und ihren Niedergang und das Leben danach. Er erzählt in den zwei Teilen, in die das Buch gegliedert ist, aber auch Lebensgeschichten. Anhand dieser Lebensgeschichten, die sich teilweise sehr ähneln, wird deutlich, wie unterschiedlich Menschen sich entwickeln können, so das aus dem Einen ein angagierter aufgeklärter Lehrer wird und aus dem Anderen ein verbitterter, Polemiker, der seine krude Weltanschauung verbreitet.
In Teil Eins geht es hauptsächlich um Jana und Hartmut. Das Buch spielt wärend der Coronapandemie und natürlich ist dieses Thema eines, zu dem Hartmut seine vorgefasste Meinung vertritt, die er durch Informationen aus recht zwielichtigen Quellen untermauert und gern ungefragt jedem verkündet. Bei Zwangsimpfung für Schulkinder bleibt es allerdings nicht, auch zu Migration, sexueller Orientierung, oder Chemtrails hat Hartmut etwas beizutragen und er nimmt keine Rücksicht auf die Gefühle seiner Frau, oder guter Freunde. Anhand all dieser "Propaganda" hat mir das Lesen fast körperlich Schmerzen bereitet, die Qualen, die Ehefrau Jana hier erduldet, sind spürbar. Jeder von uns hat sicher noch die Ein, oder Andere Verschwöhrungstheorie, den Ein, oder Anderen Spruch beim Montagsspatziergang im Ohr und ich zumindest frage mich immer noch, wie konnte/kann man sowas als halbwegs gebildeter und aufgeklärter Mensch bloß glauben.
Im zweiten Teil erlebt man Jana nach ihrer Trennung von Hartmut, wie sie dabei ist sich in ihrem Ruhestand ohne Ehemann einzurichten. Hier kommt nun der oben bereits erwähnte Lehrer ins Spiel, bei dem Jana früher Unterricht hatte und der ihr nun bei einem Buchprojekt helfen soll. In langen Gesprächen erfährt man hier viel über dessen Vergangenheit und es wird viel philosophiert, um Hartmuts Radikalisierung zu verstehen und zu erklären.
Trotz des leichgängigen Schreibstils hat mich die Autorin im zweiten Teil etwas verloren. Natürlich war es interessant hier Kindheitserinnerungen zu lesen, aber gerade zum Ende hin wurde es dann doch eher träge, da konnten auch die humorigen Dialoge nicht immer drüber hinwegtäuschen. Ich fand es einfach wenig spannend vom Wehrdienst im Nachkriegsdeutschland zu lesen und darüber, was wohl all die übriggebliebenen Nazis in der neugegründeten Bundeswehr so getrieben haben. Die beschriebene Liebesgeschichte freut mich sehr für die Autorin, aber ich hätte sie anhand des Klappentextes so gar nicht erwartet.
Gallwitz ist für mich bisschen ein Buch mit zwei Gesichtern, das Eine finde ich hochaktuell, es regt zum Nachdenken an und macht auch ein wenig Angst, weil es zeigt wie leicht Personen dem braunen "Geschwurbel" erliegen können, das Andere ist das komplette Kontrastprogramm, nett zu lesen, aber auch nicht mehr.
Jana Gallwitz und ihr Mann Hartmut wollten die Zeit als Ruheständler genießen. Doch schleichend hat sich etwas verändert und es fällt Jana schwer, die Unterschrift auf den Antrag für den vorzeitigen Ruhestand zu setzen. Hartmuts Ansichten sind immer radikaler geworden. Die Freunde haben sich zurückgezogen, weil ein vernünftiges Gespräch mit ihm nicht mehr möglich ist. Hartmut hat auch kein Interesse mehr daran, Zeit mit Jana zu verbringen, denn er ist heimlich in eine rechtsradikale Partei eingetreten und hat ein Mandat übernommen. Auch von Jana ziehen sich die Freunde zurück.
Der Schreibstil lässt sich gut lesen. Das Thema ist hochaktuell. Die Geschichte spielt in der Zeit der Corona-Pandemie. Dazu gibt es Rückblenden in die Vergangenheit.
Der Prolog zeigt schon, wie die Geschichte endet. Die ganze Zeit über fragt man sich, wie ein Mensch, der einmal aufmerksam, liebevoll und mitfühlend war, sich so radikalisieren kann.
Hartmut hat keine einfache Kindheit gehabt. Sein Vater war ein Despot und auch in der Schule musste er einiges aushalten. Es gelang ihm kaum, etwas richtig zu machen. Er fühlte sich daher minderwertig und war auf seinen jüngeren Bruder Siegfried eifersüchtig. Aber ist das ein Grund, die Realität so auszublenden und ein rechtsradikaler Polemiker zu werden, der Verschwörungstheorien verbreitet?
Es gibt kein Thema, zu dem Hartmut nicht seine ganz spezielle Meinung hat. Jana versucht mit unterschiedlichen Mitteln ihren Mann zur Vernunft zu bringen. Es bringt aber weder etwas, ihm mit Argumenten zu kommen oder ein einfach schwadronieren zu lassen. Jana hofft, wenn sie nicht mehr arbeitet und zu Hause ist, wird sie ihn schon wieder zur Vernunft bringen. Doch dann muss sie feststellen, dass ihr Mann dieser Partei beigetreten und Mandatsträger ist und keinesfalls Interesse daran hat, mit ihr auf Reisen zu gehen. Er setzt seine neuen Pläne um, ohne Rücksicht auf Jana zu nehmen. Hätte sie diese Entwicklung verhindern können?
Als sie ihren ehemaligen Lehrer Karl Niemetz wiedertrifft, erfährt sie, dass er eine ähnliche Kindheit wie Hartmut hatte. Aber er hat einen ganz anderen Weg genommen.
Bis dahin fand ich die Geschichte sehr interessant, doch der zweite Teil hat mich nicht so gepackt, denn die Gespräche über das, was war und was hätte sein können, hat mich dann nicht mehr so berührt.
Ein Roman, der zum Nachdenken anregt.
Jana Gallwitz dachte, sie und ihr Mann Hartmut hätten die gleichen Pläne für die Zeit in Rente. Doch Hartmut fängt an sich zu radikalisieren, verstrickt sich in Verschwörungstheorien und kandidiert sogar für eine rechtsradikale Partei. Jana erreicht ihn nicht mehr, Diskussionsversuche sind aussichtslos, ihr soziales Umfeld will, bis auf wenige Ausnahmen, nichts mehr mit dem Ehepaar zu tun haben. Als Hartmut sie dann noch mit einer Parteigenossin betrügt, setzt sie ihn vor die Tür.
Teil 2 der Geschichte: Jana will ein Buch schreiben und bittet ihren ehemaligen Lehrer um Hilfe. Es entwickelt sich eine Beziehung zwischen den beiden und im weiteren Verlauf wird diskutiert und philosophiert wie eine solche Entwicklung, Umkehr von politischem Denken und Einstellungen, entstehen kann. Zwei Männer mit ähnlicher Vita, die jedoch gegensätzliche Wege einschlagen.
Ein Roman mit hochaktuellem Inhalt, spannend zu lesen, hat mich wirklich „erreicht“ und bekommt auf jeden Fall eine Lesempfehlung!
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