Ein Zimmer für sich allein

Sommerstürme

Gesprochen von Sandra Voss
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Erscheinungstermin 07.06.2024 | Archivierungsdatum 19.06.2024

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Zum Inhalt

Hätte Shakespeare eine Schwester gehabt, ebenso begabt wie er, wie wäre es ihr ergangen? Welche Widerstände mussten Jane Austen oder die Brontë-Schwestern überwinden? Im Oktober 1928 hielt Virginia Woolf zwei Vorträge am ersten Frauencollege Großbritanniens an der Universität Cambridge. Ob ihnen bewusst sei, fragte Woolf ihre Zuhörerinnen, dass sie vielleicht »das am häufigsten abgehandelte Tier des Universums« seien? Schließlich wurde Literatur über Frauen fast ausschließlich von Männern verfasst. Aus Woolfs Vorträgen entstand der Essay Ein Zimmer für sich allein, den sie ein Jahr später veröffentlichte. Bereits zu Woolfs Lebzeiten gepriesen, wurde ihre Abhandlung über Frauen und Literatur zu einem der wegweisenden Texte der Frauenbewegung. Engagiert, poetisch, erfahrungssatt und ironisch analysiert Woolf Geschlechterdifferenzen und führt aus, was Frauen brauchen, um große Literatur zu produzieren: finanzielle, vor allem aber geistige Unabhängigkeit, im viktorianischen England symbolisiert durch ein eigenes Zimmer.

Hätte Shakespeare eine Schwester gehabt, ebenso begabt wie er, wie wäre es ihr ergangen? Welche Widerstände mussten Jane Austen oder die Brontë-Schwestern überwinden? Im Oktober 1928 hielt Virginia...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Hörbuch, Ungekürzt
ISBN 9788727116440
PREIS 11,99 € (EUR)
DAUER 4 Stunden, 29 Minuten

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Basierend auf zwei Vorträgen 1928 vor Studentinnen an der Cambridge- Universität zum Thema "Frauen und Literatur " entstand dieser Essay. In wunderschönem Stil legt Virginia Woolf humorvoll, oft auch sarkastisch dar, dass die Frauen meist weder finanzielle Möglichkeiten noch Zugang zu Bildung und Austausch hatten, um zu schreiben, geschweige denn, unvoreingenommen gelesen zu werden. Ein Highlight

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"Ein Zimmer für sich allein" von Virginia Woolf gilt als Klassiker der Weltliteratur und liegt nun in einer neuen Hörbuchversion vor.
Der Schreibstil war für mich anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, da man in Woolfs' Stream of Consciousness hineingeschmissen wird. Ich habe mich deshalb auf das Gesagte konzentriert und nach kurzer Zeit hatte ich mich daran gewöhnt.

Zum Inhalt, denke ich, muss ich nicht viel sagen, da dieses Werk nicht umsonst seit bald 100 Jahren gelesen, gehört und rezensiert wird.
Kurz gefasst: Es geht um die anfängliche Unsichtbarkeit von Frauen in der Literaturgeschichte, gefolgt von den von Männern beschriebenen Frauen.
Woolfs Gedanken dazu sind nicht nur pointiert und spitzfindig, sondern auch ihrer Zeit voraus.

Zur Sprecherin:
Ich tue mir oft schwer mit Klassikern, deshalb höre ich sie gerne als Hörbuch und da hat in der Vergangenheit oft die Sprecherin den Ausschlag gegeben, ob das Buch beendet wurde oder nicht. In diesem Fall war es auch so. Sandra Voss' Narration hat mich daran gehindert, dieses Buch vorzeitig zu beenden, da sie nicht nur eine (für mich) sehr angenehme Stimme hat und mich durch den holprigen Anfang (siehe oben) halten konnte.

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Wie schön, dass dieser (zurecht) viel gelobte Klassiker der feministischen Literatur jetzt noch einmal als Hörbuch erscheint.

Wirklich wunderbar gelesen. Gut verständlich, angenehme Stimme mit guter Betonung.

Zu dem Titel an sich muss man ja eigentlich schon nichts mehr sagen.
Es hat (leider) an Aktualität nicht viel verloren und ist in den meisten Feministischen Literaturkanons längst ein fester Bestandteil.

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Es als Hörbuch zu hören, war wirklich absolut perfekt. Ich hab es gleich in einem Rutsch gehört, weil ich einfach an jedem Wort gehangen habe und wissen wollte was sie als nächstes zu sagen hat.

Das Thema (Frauen in der Literatur) war wirklich richtig gut verpackt und mit Anekdoten ausgeschmückt, was alles viel zugänglicher gemacht hat. Ich denke aber, dass ich es noch ein oder zwei Mal hören oder lesen werde, weil ich denke, dass mir doch das ein oder andere entgangen ist.

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"Um gut schreiben zu können, muss man intensiv leben."

Hätte Shakespeare eine Schwester gehabt, begabt wie er – wie wäre es ihr ergangen? Einer Frau ohne Schulbildung, wie es für untere Stände im elisabethanischen Zeitalter üblich war? Sie bringt sich um. Und schon ist Virginia Woolf bei ihrem Thema, nämlich der Überlegung, welcher Zusammenhang zwischen der Ausbildung eines Talentes oder Genies und den äußeren Lebensbedingungen besteht.
Virginia Woolfs Essay ist jetzt fast 100 Jahre alt, aber hat nichts Verstaubtes an sich. Sie versteht es, ihre Botschaft in anschauliche Bilder zu verpacken und kurzweilig zu präsentieren. Ich bin sicher, ihre Zuhörerinnen im Jahr 1928 hörten ihr genau so gebannt zu wie ich heute der Sprecherin!

Virginia Woolf erzählt von einer fiktiven Figur Mary, in der man unschwer ihr Alter Ego erkennt. Mary besucht ein College für Männer, und dort darf den Rasen nicht betreten, weil sie eine Frau ist, und auch die Bibliothek wird ihr als Frau nur geöffnet mit einem Empfehlungsschreiben. Und sehr anschaulich beschreibt sie das leckere Mittagessen, das dort serviert wird. Anschließend besucht sie ein neugegründetes Frauen-College, das finanziell wesentlich schlechter ausgestattet ist und wo das Mittagessen auch wesentlich ärmlicher ausfällt. Warum ist das so? Warum sind Frauen arm? Welche Auswirkungen hat das auf ihren Geist? Warum wird ihre Arbeit so anders bewertet als die von Männern? Mary unternimmt einen Spaziergang und zugleich einen amüsanten und kurzweiligen Spaziergang durch die Kulturgeschichte des weiblichen Schreibens. Dabei erkennt sie, dass intellektuelle Freiheit immer von wirtschaftlichen Faktoren abhängig war. Sie sieht aber auch die inneren Auswirkungen. Wer nicht frei von Hass und Bitterkeit ist, kann keinen freien Geist entwickeln, und Einbildungskraft und Genie können sich nicht entfalten.

Und so erklärt sich der Titel: Gebt Frauen also 500 Pfund pro Jahr, ein eigenes Zimmer und ein Schloss an der Tür!
Das sind eigentlich Kampfthesen, aber Virginia Woolf erzählt sie so leichtfüßig, so anschaulich und unverkrampft, dass die Lektüre noch heute lohnend ist.

Sandra Voss, die Sprecherin dieses Hörbuchs, trifft genau diesen unaufgeregten, aber trotzdem kritischen und zugleich eleganten Sprechduktus, den ich mir bei Virginia Woolf vorgestellt hätte.

Hör-Empfehlung!

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Große Empfehlungen für den Klassiker – erst recht in dieser wundervoll frischen Lesung von Sandra Voss.

Wundervolle frische Klassiker-Lesung

Ein Zimmer für sich allein – diesen prägnanten Satz kennen vermutlich viele Frauen, die sich schon mit dem Feminismus beschäftigt haben. Er ist nicht nur Titel des gleichnahmigen Essays von Virginia Woolf, er vermittelt die schlichte Wahrheit, dass Frauen (und anderen marginalisierten Gruppen) viel zu lange ein zentraler Punkt fehlte, um ihre Persönlichkeit und Kreativität zu entfalten.

Das Buch ist ein Klassiker der feministischen Literatur und ich habe es bereits als Teenager schon mal angefangen. Aber damals erschien mir das, was Woolf schildert, schon zu überholt. Klar, viele Baustellen gab es noch, aber die Dringlichkeit habe ich nicht mehr gesehen, und das Buch damals nicht beendet. Welche Hybris!

Auf alle Fälle war es nun lange auf meiner Leseliste und als ich entdeckt habe, dass es ein Hörbuch gibt, wollte ich es nun endlich lesen. Und ich muss sagen, ich bin gegeistert, wie modern dieser Klassiker ist! Der sprühende Witz, der Sarkasmus und die feinen Beobachten machen das Buch zu einem Vergnügen. Heute kann ich erkennen, dass die Schilderungen von Woolf leider an vielen Stellen noch so aktuell sind wie beim Erscheinen des Essays in den 1920ern. Erst recht, wenn wir an den antifeministische Backlash denken, der immer mehr um sich greift. Besonders fasziniert hat mich, dass Woolf in ihrem Essay auch eine Aufhebung der Geschlechterbinarität im Denken anlegt. Sehr pointiert sind auch die Darstellungen der Männer.

„Die Geschichte des Widerstands der Männer gegen die Emanzipation der Frauen ist vielleicht interessanter als die Geschichte dieser Emanzipation selbst.“

Welch wahrer Satz.

Und diesen Witz und diesen Ernst, ja, die Tragik dieser Gegebenheiten, bringt Sprecherin Sandra Voss kogenial auf den Punkt. Ihre Lesung macht den Klassiker richtig lebendig. Die Übersetzung von Antje Rávik Strubel ist ebenfalls absolut zeitgemäß und frisch.

Große Empfehlungen für den Klassiker – erst recht in dieser Lesung von Sandra Voss.

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Der Text war für eine Vorlesungsreihe bestimmt, die Virginia Woolf an einem College in England 1928 über einen längeren Zeitraum gegeben hat. Eine Überarbeitung davon erschien als Buch, auch in deutscher Übersetzung, und das hat mir meine ehemalige Film-Dozentin und Regisseurin Gloria Behrens im vergangenen Jahrhundert zum Geburtstag geschenkt.
Inspiriert entlieh ich einen schweren Videotape-Recorder mit separater Kamera, baute sie in meinem kleinen Wohngemeinschafts-Zimmer auf, legte mich ins Bett und las der Kamera das erste Kapitel vor. Ich nahm mich also diesen Text vorlesend auf und erinnere, wie authentisch sich mein Unterfangen als Filmstudentin anfühlte. Auch hatte ich eine klare Vorstellung, wie der Text klingen musste und arbeitete daran. Das Buch habe ich nicht schnell genug ausgelesen, irgendwann war es weg - Berliner Wohngemeinschaftsschicksal.
Aus dieser Vorgeschichte erklärt sich mein Interesse an diesem neu erschienenen Hörbuch mit Multikulti-Fäusten auf dem Cover. Wir sind im weißen England von 1928, diese schon bekannte Grafik trifft "ein Zimmer für sich allein" für mein Gefühl nicht und die damalige Situation schwarzer Frauen auch nicht - manches lässt sich nicht gleichmachen, auch wenn der Wille zur Frauen-Solidarität da ist.
Gelesen ist es für meinen Geschmack zu oft mit gespitzten Lippen, weit ab von einer spannenden Vorlesung im kleinen College-Studienkreis, wie ich das kenne. Beim Zuhören schlief ich zwei mal ein, was nicht nur am Vortrag der Stimme gelegen haben könnte, sondern auch an alt-deutschen Schachtelsätzen und an meiner mangelnden Konzentrationsfähigkeit. Nun habe ich nochmal ganz von vorne begonnen, höre jeweils nur ein Kapitel in der ungefähren Länge einer College-Lektion und das funktioniert besser.
Der Text steckt voller Struktur-Raffinessen, Details, Themen wie Geld, Bildung, Historie, Gesellschaft. Darin vermischt sind Orte und Zeitebenen weit vor und nach dem 1. Weltkrieg, immer auch die Situation der Frauen nachzeichnend, wie Virginia Wolf schreibt -in freier Form- sodass nie ganz klar ist, was Dokument ist und was Roman...

AUSGABE Hörbuch, Ungekürzt
ISBN 9788727116440
PREIS 11,99 € (EUR)
DAUER 4 Stunden, 29 Minuten

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