Liebe Enkel oder Die Kunst der Zuversicht

In ihrer großartigen und unnachahmlichen Art setzt sich Gabriele von Arnim dieses Mal mit Zuversicht in der heutigen Zeit auseinander. Zunächst grenzt sie die Begriffe "Zuversicht" und "Hoffnung" voneinander ab. Sie gibt Beispiele, Vorbilder, macht Mut und gesteht gleichzeitig ihre eigene Verunsicherung in Zeiten von Pandemie, Krieg, Klimakatastrophe und Rechtsextremismus ein.
Mit literarischen Zitaten, angelesenem Wissen und ganz privaten Erfahrungen und Recherchen in ihrem Umfeld nimmt von Arnim den Leser mit an die Hand. Ihr Text ist ein Brief an ihre jungerwachsenen Enkel, aber nimmt alle Leser mit - gleich, welchen Alters. Eine bewundernswerte Weise, mit Sprache umzugehen und ganz bodenständig zu philosophieren.

Ein tolles Büchlein!
Das Thema ist Zuversicht, im Unterschied zu Hoffnung.
Gabriele von Arnim schreibt in diesem Brief an ihre Enkel, daß es eher Zuversicht braucht, um den mannigfaltigen Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen und trotzdem nicht den Mut und die Hoffnung zu verlieren.
Anhand von vielen Zitaten und Beispielen erzählt sie anschaulich, wie sie damit umgeht, und wie es ihr gelingt, und dann eben doch oft auch nicht.
Es stecken so viele kleine Weisheiten auf den nur gut 40 eBook Seiten, daß ich gern einige zitieren würde, aber ich kann mich nicht entscheiden; dann müsste ich eigentlich den kompletten Text abschreiben, das sprengt dann doch den Rahmen,
Die Autorin hat mich zum Nachdenken gebracht, und mir damit auch Zuversicht (UND Hoffnung) gegeben.
Ich empfehle es von Herzen!

Mit ihrem Buch „Trost der Schönheit“ hat sich Gabriele von Arnim schon in mein Herz geschrieben. Und auch hier finde ich diese tiefen und mäandernden Gedanken wieder. Einfach wunderbar und beglückend zu lesen, was sie ihren Enkeln und uns allen zum Thema Zuversicht erzählt.

„Die Weltwirklichkeit ist voller Abgründe – oder ist selbst ein Abgrund. In den wir jeden Tag schauen und in dem wir unsere eigene Zerbrechlichkeit finden, dort in der tintendunklen Tiefe.“ (S. 2)

Da braucht es Worte, die einem wieder Zuversicht bringen. Bei dem man wieder Hoffnung schöpfen kann. Und das hat dieses Büchlein bei mir geschafft. Hier finden sich so viele kluge Gedanken dazu. Hier kann man aus dem Vollen schöpfen.

„Zuversicht heißt nicht, die Welt zu bewahren zu wollen, wie sie ist, sondern die Kraft zu haben, mit den Veränderungen umzugehen, mit Unbestand und Neubeginn.“ (S. 34)

Es finden sich viele Zitate aus Büchern wieder, die Gabriele von Arnim zu weiteren Gedanken inspirieren. Das finde ich äußerst sympathisch, weil es meiner eigenen Lesart entspricht. Suche ich ja selbst Zuversicht in ihrem Buch. Und überhaupt könnte ich auch aus diesem Buch so vieles zitieren, was mir so gut gefallen hatte.

„Ich muss Euch noch von einem Buch erzählen, zu dem ich immer wieder greife, wenn ich mich mit Zuversicht auffüllen möchte. Sorry, wieder ein Buch. Aber es gibt nun mal großartige Wissenschaftler und Schriftsteller, die mit erhellenden Büchern Weite in unsere Köpfe bringen.“ (S. 41) Gabriele von Arnim gehört eindeutig auch in diese Gruppe von großartigen Schriftstellern.

Fazit:
Ein kluges, ein inspirierendes Buch über die Zuversicht, dem ich jeden Interessierten ans Herz legen mag.

Ich bin ein sehr grosser Fan der Autorin, wahrscheinlich würde ich alles unterschreiben... was sie mir hinlegen würde. Haha! Wie immer hat es mich sehr gepackt und ich habe das Buch in einem Atemzug verschlungen. Einziger Kritikpunkt, es ist viel zu kurz ;) Ich finde es wahnsinnig wie Gabriele von Arnim mit den Worten umgehen kann. Sehr toll, empfehlenswert. Auch ein schönes Mitbringsel. Danke