Ab und zu lese ich gerne mal satirisch angelegte Bücher. Da was Gutes zu finden ist schwierig. Umso gespannter war ich auf diese Erzählungen.
Katinka Buddenkotte war mir bislang kein Begriff. Sie kommt aus der Comedy Szene, was nicht unbedingt ein Qualitätsmerkmal darstellen muss. Und ich gebe zu, die ersten Geschichten fand ich etwas zäh und ich hatte das Gefühl, dass vieles sehr bemüht komisch klingen sollte. Sicher, gerade in diesem Genre gehört die Überhöhung zum Merkmal, man muss etwas auf die Spitze treiben. Doch ich möchte beim Lesen solcher Texte unterhalten werden, ich möchte herzhaft mitlachen. Doch man sollte dieser Autorin eine Chance geben und ihr Zeit, sich und ihren Humor zu entfalten.
Mit der Sportgeschichte hatte sie mich dann auf ihre Seite gezogen. So herrlich ironisch und sich selbst auf die Schippe nehmend, und es klang so uneinstudiert, so erfrischend. Und es gibt wohl kein Thema, über das sie nicht zu schwadronieren scheint und die Familie ist ihr alles andere als heilig. Und sie nimmt den Zeitgeist unter die Lupe, da gibt es die Dickpics, das Gendern und das Preppern. Da gelingt ihr mühelos der Spagat zwischen Humor und kritischem Blick. Manchmal fühlte ich mich da an Uschmanns beste Zeiten erinnert. Manchmal fordert die den Leser aber auch geschickt heraus, siehe Supermarkteinkäuferin.
Da steckt eine Menge Potential in der Autorin. Und wir Deutsche bieten ausreichend Platz für komische Geschichten. Und so, wie sich diese Autorin nicht ernst nimmt, aber die Marotten aufs Korn, möchte man manchmal mit dem Lesen nicht aufhören. Es gibt Höhen und Tiefen in diesem Buch, doch es ist empfehlenswert.