Der Letzte seiner Art

Roman | »Berührender, klüger, kurz: besser kann ein Roman über das Verhältnis zwischen Mensch und Tier kaum sein.« FAZ

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Erscheinungstermin 27.07.2023 | Archivierungsdatum 07.10.2023

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Zum Inhalt

1835: Der junge Zoologe Gus wird vom Naturhistorischen Museum in Lille nach Island geschickt, um die Fauna des Nordatlantik zu studieren. Dort wird er Zeuge eines Massakers an einer Kolonie von Riesenalken, einer pinguinähnlichen Vogelart. Gus kann einen der Vögel retten, ohne zu ahnen, dass er gerade das letzte Exemplar seiner Art geborgen hat. Er nennt ihn Prosp – und zwischen dem neugierigen Forscher und dem anfänglich misstrauischen Tier entsteht eine tiefe Freundschaft. Gus wird nach und nach klar, dass er womöglich etwas Einzigartiges und Unvorstellbares miterlebt: Das Aussterben einer Spezies. Was bedeutet es, ein Tier zu lieben, das es nie wieder geben wird? Gus entwickelt eine Obsession mit dem Schicksal seines gefiederten Freundes – eine Obsession, bei der alles andere auf der Strecke bleibt …

1835: Der junge Zoologe Gus wird vom Naturhistorischen Museum in Lille nach Island geschickt, um die Fauna des Nordatlantik zu studieren. Dort wird er Zeuge eines Massakers an einer Kolonie von...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783961611683
PREIS 23,00 € (EUR)
SEITEN 256

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Und dann liest in den Medien man, dass auf den Färöer Inseln immer noch dank Tradition und falsch verstandener Ehre immer nich Hundertee von Walen abgeschlachtet werden!
Man möchte in das Buch hineingreifen und die Menschen am Kragen packen, die die unschuldigen Tiere töten und dann rettet per Zufall ein junger Forschender einen Alk dieser Kolonie und der kleine feine Text nimmt uns mit auf eine Reise, die mit slapstickhaften Versorgungs- und Unterbringungsanekdoten dahin führt, zu erleben, wie sich im Kopf und dann auch in Wort und Tat eine Art erster Naturschutzkämpfer bildet.
Trotz aller moralischer Zeigefinger insgesamt ein wirklich bewegend schönes Buch.

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Wenn das Artensterben plötzlich eine ganz persönliche Sache wird. Damit wird Gus, als er den Riesenalk Prosp rettet, brutal konfrontiert. Zunächst möchte er es gar nicht wahrhaben, dass der Mensch sehr wohl dazu in der Lage ist, eine ganze Tierart auszurotten. Nach und nach muss er sich aber dieser grausamen Wahrheit zwangsläufig stellen. Auch wenn er alles versucht Prosp eine Kolonie, oder zumindest noch einen Gefährten/eine Gefährtin, zu suchen und dabei scheitert. Gus entwickelt in der ganzen gemeinsamen Zeit eine geradezu wahnhafte Verbindung mit dem Riesenalk, die sowohl erschreckend, aber auch in Teilen durchaus nachvollziehbar ist. Mir hat persönlich ein wenig der Spannungsbogen gefehlt, aber das wurde wett gemacht durch die tragische Geschichte von Prosp, dem man als letzten seiner Art so sehr wünscht doch noch eine passende Riesenalk-Kolonie zu finden. Man wird wütend beim lesen des Buches, wenn der Mensch, einfach weil er es doch kann, die Riesenalke brutal abschlachtet, ganz egal, ob er das Fleisch, Fell, etc. nun benötigt oder nicht. Aufrüttelnd und traurig. Passiert das Artensterben doch tagtäglich und denkt man selbst doch viel, viel zu wenig darüber nach.

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Mitte des 19.Jahrhunderts starb der Riesenalk aus. Hier geht es um den letzten seiner Art und seinen menschlichen Freund Gus.
Eigentlich hatte Gus den Riesenalk für Forschungszwecke gefangen und um ihn in Europa herumzuzeigen, doch Gus baut eine enge Beziehung zu dem Tier auf und er wird ihm ein Gefährte, um den und dessen Artgenossen Gus sich immer mehr sorgt.
Historischer Stoff, der an Aktualität nicht verloren hat, ganz im Gegenteil!
Ein wunderbarer Schreibstil, der hervorragend passt und den Inhalt schon durch die Erzählweise wiederspiegelt.

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Ich hatte mit einem Kind mal über das Aussterben von Dodos gesprochen. Sie hatte viele Fragen und für sie war es unverständlich, wie man als Mensch quasi ohne triftigen Grund Tierarten zum Aussterben gebracht hatte. Ich konnte ihr nicht von der Grausamkeit und dem Egoismus der menschlichen Gattung erzählen, vielleicht war ich einfach zu feige.

In diesem Buch geht es um den Riesenalk. Ich muss zuerst einmal über Google herausfinden, was ein Riesenalk ist. Nun hat jeder vielleicht eine andere Meinung, was das Aussterben angeht, aber ich fand den Fall der Riesenalken besonders traurig. Das Buch zeigt anhand eines Menschen und einem Exemplar des Riesenalken, wie so ein Leben in Isolation und Einsamkeit aussehen kann. Ich könnte mir das Buch z.B. sehr gut für ein Buchclub vorstellen, da es verschiedene Diskussionen anregen kann und relativ kurz ist.

Man neigt dazu menschliche Emotionen und Motive auf das Tier zu übertragen, was vor allem sehr häufig bei Haustieren passiert, und auch hier wird die Gefühlswelt von Gus auf den Riesenalken übertragen und reflektiert. Aber die Beziehung zwischen den beiden hat mich nicht überzeugt, da die sachliche Schreibweise mit den Emotionen kollidiert ist. Auch wenn das Buch an sich flüssig zu lesen war und das Thema auch sehr interessant ist, hat es nicht ganz zusammen gepasst. In so einem Fall hätte ich mir gewünscht, dass es entweder gefühlsvoller ist oder noch mehr in die sachliche Richtung geht. 3-4 Sterne auf 4 hochgerundet.

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Tolle Geschichte! Bin richtig eingetaucht, war sehr berührt und konnte den eReader kaum aus der Hand legen. Auf jeden Fall ein Highlight!

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Grimberts schmaler Roman ist eine traurige und wichtige Geschichte rund um das Aussterben einer Vogelart und wie das die Welt ein Stück ärmer macht.
Es hätte auch eine sehr interessante Geschichte werden können, wenn sie ein wenig anders erzählt worden wäre. Wo es im ersten Teil (auf den Orkneys) unnötige Längen gab, fand ich den zweiten Teil (auf den Färöern) viel zu gestrafft. Die Figuren und Schauplätze blieben mir fremd und zu vieles wurde einfach behauptet, berichtet und zusammengefasst statt gezeigt oder auserzählt. Das betrifft besonders das Verhältnis des Forschers zu seiner Frau und seinen Kindern.
Erst den dritten Teil in Kopenhagen und Island habe ich als gelungener wahrgenommen. Sowohl der Protagonist als auch die Autorin scheinen hier endlich aufgewacht zu sein – der Protagonist im Blick auf die immer beängstigendere buchstäbliche Einzigartigkeit seines Vogels, die Autorin im Blick auf das schlüssige Auserzählen und Zeigen der Vorgänge rund um Gus und Prosp.

(Achtung, Spoiler!
Hier wurde endlich die im Klappentext erwähnte enge Beziehung zwischen Gus und dem Riesenalk erkennbar. Als sie am Ende in einem Häuschen im Nordwesten Islands hausten, verschwammen sogar durch die Zweisamkeit und die gemeinsamen Gewohnheiten – jagen, essen, schlafen – die Grenzen zwischen Mensch und Riesenalk völlig, sie bildeten gemeinsam eine hybride Spezies. Gus‘ Gewissen schlug immer massiver zu und trieb ihn in eine Reihe von Depressionen, als er erkannte, wie leer und sinnlos das einsame Leben seines alternden Vogels war, von dem ihm allmählich klar wurde, dass er – anders, als Gus von Seebären und Wissenschaftskollegen suggeriert bekam – eben doch der Letzte seiner Art sein könnte, weil die anderen Riesenalken eben doch nicht einfach an einen anderen Ort auf der Erde umgesiedelt waren, sondern weil der Mensch schlicht alle anderen Exemplare dieser Art ausgerottet hatte. In Gus wuchs nun die Reue darüber, dass er Prosp gefangen genommen und ihn zwar versorgt und beschützt, aber versäumt hatte, ihm eine Artgenossin als Gefährtin zu besorgen, als das noch möglich war.)

In diesem Zusammenhang fand ich es frappierend, wie die damaligen Forscher den Einfluss des Menschen auf das Artensterben unterschätzten. Diese traurigen, sich aber wiederum ständig im Kreis drehenden Reflexionen waren es zwar durchaus wert, über das für Gus unfassbare Verschwinden von Prosps Artgenossen und das Schicksal von Prosp selbst nachzudenken, irritierten aber wiederholt mit ihren Redundanzen. Grimbert wollte erkennbar sichergehen, dass man Gus‘ Gedanken und Gefühle sowie das Anliegen der Autorin auch wirklich verstanden hat. Mich hat das einfach nur ermüdet. (Erhellend fand ich dagegen die knappen Bemerkungen zur Wissenschaftsgeschichte im Nachwort.)

Am Ende (und das verrät bereits der Klappentext) ist schließlich auch Gus der Letzte seiner Art: der letzte Mensch, der den letzten Riesenalk gesehen hat. Die Autorin legt ihm prophetische Worte in den Mund, die er zu seinem einzigen menschlichen Freund spricht: Es gibt nur noch tote Tiere, und auch wir sind so gut wie tot.

Trotz der tollen Grundidee konnte das Buch mich also leider nur teilweise abholen. Wahrscheinlich bin ich im Blick auf liebenswert-skurrile oder auch erschreckende Wissenschaftsgeschichte einfach zu verwöhnt von den großartigen Büchern einer Christine Wunnicke oder eines Christoph Ransmayr in diesem Subgenre. Auf so etwas in der Art hatte ich gehofft, wurde aber leider enttäuscht. Das Buch war nicht schlecht, blieb aber für meinen Geschmack trotz des interessanten und leider hochaktuellen Themas und der anerkennenswerten Recherchearbeit der Autorin über weite Passagen fad.

3,5 Sterne

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"Trotzdem, wenn es immer weniger wurde, konnte es logischerweise auch ganz verschwinden. Nur dass dies eben unvorstellbar wäre."

Ende des 19. Jahrhunderts, vor knapp 200 Jahren, ist der letzte Riesenalk ausgestorben. Das Tier - ein nicht flugfähiger Vogel mit ausgezeichneten Schwimmkünsten - ziert das Cover von Sibylle Grimberts Roman "Der letzte seiner Art", fantastisch aus dem Französischen übersetzt von Sabine Schwenk. Darin wird der Leser schon auf den ersten Seiten mit einem blutigen Massaker - anders kann man es nicht nennen - konfrontiert. Denn das Fleisch der Riesenalken gilt aus nahrhaft, das Fett kann zu Öl verarbeitet werden. Auguste, ein französischer Museumsmitarbeiter - ist durch Zufall auch vor Ort und kann ein Exemplar retten. Aller Widrigkeiten zum Trotz nimmt er den Vogel bei sich auf und entwickelt so etwas wie eine Freundschaft, geprägt von tiefer Verbindung, mit dem Tier. Doch als er schließlich auf den Rat eines Freundes hin nach einem Paarungspartner für Prosp, so hat er den Vogel getauft, sucht, wird ihm zum ersten Mal klar, dass er vielleicht einen Fehler gemacht haben könnte, als er Verantwortung für das Tier übernommen hat. Denn die Population der Riesenalken schrumpft mit dramatischer Geschwindigkeit...

Sibylle Grimbert ist ein hoch aktuelles Werk gelungen. Hoch aktuell, wenn die Handlung vor 200 Jahren spielt? Definitiv! Denn der Kern des Romans dreht sich um die Erkenntnis, dass der Mensch für das Aussterben von Arten verantwortlich sein kann. Während der Protagonist nur ungläubig die damals geltenden Theorien der Biologie zu hinterfragen beginnt (Eigentlich rottet der Mensch doch nur für ihn schädliche Tiere aus, damit sich der göttliche Plan immer weiter zum Besten hin entwickeln kann.), sollten wir in Hinsicht auf diese Erkenntnis heute eigentlich schon einen Schritt weiter sein. Dennoch kann man sich auch angesichts der Weltlage fragen, ob die Menschheit denn nichts gelernt habe.

Doch nicht nur dank des Gegenwartsbezugs würde ich den Roman empfehlen. Der Autorin gelingt es, eine Protagonisten ohne menschliche Audsdruckformen nahbar und erlebbar zu machen. Schnell wird dem Leser klar, dass Prosp Gefühle hat, sich je nach Stimmungslage verhalten kann und vor allem eine tiefe Bindung zu seinem Partner Auguste aufgebaut hat. Somit ist "Der Letze seiner Art" nicht nur ein Forscher- und Abenteuerroman sondern auch eine lesenswerte Geschichte über eine besondere Freundschaft.

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Der junge Biologe Gus ist auf einer Schiffsreise dabei, als die Seeleute die Tiere einer kleinen Kolonie von Alkvögeln töten. Einen der Vögel kann er lebend bergen und nimmt ihn mit nach Hause. Eigentlich überlegt er, wie er den Vogel am gewinnbringendsten und wissenschaftlich besten er den Vogel verwenden kann. Diese Tierart ist wenig erforscht und steht vor der weltweiten Ausrottung. Er sperrt ihn in einen Käfig, füttert ihn, führt ihn an der Leine ans Meer, wo er ihn ein wenig schwimmen lässt. Und während er noch überlegt schleicht sich der Vogel mit seiner Art ganz unmerklich in sein Herz. Er gibt ihm einen Namen, er fängt an mit ihm zu kommunizieren, ja sogar die Haushälterin entwickelt Zuneigung zu dem Wesen, das so fremd und an Land so unbeholfen und tapsig daherkommt.

Als er fürchten muss, dass man ihm den Vogel wegnehmen könnte, verlässt er sogar seine Heimat und nimmt den Alk heimlich mit.

Die Geschichte entwickelt sich anders als ich erwartet hatte. Aber mir hat der ruhige und reduzierte Erzählstil von anfang an ausnehmend gut gefallen. Die Überheblichkeit und Gedankenlosigkeit, mit der der Mensch diese Tierart ausgerottet hat, ist erschreckend. Aber durch Gus und seine wachsende Empathie zu dem Vogel, wird man ein wenig mti der Menschheit versöhnt.

Die Geschichte ist nicht frei von Melancholie. Das liegt aber bei diesem Thema nahe und ich habe es als passend und berührend empfunden. Ein Buch, das durch Sprache und klugen Unterton besticht.

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Als das Artensterben begann
Der Forscher Gus wird 1835 auf Island Zeuge eines Massakers an einer Kolonie von Riesenalken, einer dem Pinguin ähnlicher Vogelart. Die Fischer schlachten alle Tiere ab und nehmen ihre Eier mit, nur ein einzelner Riesenalk kann von Gus verletzt aus dem Wasser gezogen werden. Gus sperrt ihn ein um ihn zu zeichnen und zu erforschen. So langsam entwickelt sich eine Freundschaft zwischen dem Tier und dem Biologen. Doch Gus wird nach und nach auch klar, dass der Riesenalk vom Aussterben bedroht ist und er eines der letzten Tiere bei sich hat.
In unserer Zeit, wo jeden Tag schätzungsweise etwa 150 Arten Tiere und Pflanzen weltweit aussterben, ist es interessant in die Vergangenheit zurückzugehen, als Forscher noch stritten, ob Arten wirklich aussterben oder nur auf der großen Erde andere Rückzugsorte finden. Sybille Grimbert stellt diese Zweifel und Diskussionen gut dar sowie den Abscheu des Forschers Gus gegen die Brutalität des Menschen.
Auf der anderen Seite zeigt das Buch aber auch eine wunderbare Freundschaft zwischen Mensch und Tier. Diese beginnt mit gegenseitigem Misstrauen, wird zu einer Zweckgemeinschaft, bei der der Eine Futter bekommt und der Andere zoologische Erkenntnisse und endet schließlich in einer tiefen Verbundenheit zwischen den beiden Spezies.
Für mich war es ein eindrucksvolles und bewegendes Buch, das einem mit einer wunderbaren Sprache den Wert jedes einzelnen Lebewesens klar macht und welche Verantwortung der Mensch auf dieser Welt hat.

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In diesem Buch wird eine traurige und doch hochaktuelle Geschichte erzählt. Der Zoologe Gus wird im Auftrage des Naturhistorischen Museum in Lille nach Island geschickt. Hier soll er 1835 die Fauna des Nordatlantik studieren. Er wird Zeuge eines Massakers an einer Kolonie von Riesenalken. Es gelingt ihm eines der pinguinähnlichen Vogels zu retten. Er gibt ihm den Namen Prosp. Das Lesen der Geschichte ist traurig und doch hochaktuell. Die beide verbindet eine tiefe Freundschaft. Gus wir immer klarer, dass er wo möglich etwas miterlebt das Einzigartig ist. Das Aussterben einer Spezies. Er stellt sich die Frage, was bedeutet es ein Tier zu lieben, dass es nicht mehr geben wird? Es ist ein Buch, über das man nachdenken sollte. Empfehlenswert.

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Riesenalke sind begehrt. Zuerst wegen ihres Fleischs, aber auch als Sammlerstück für die Galerie. Man schmückt sie gerne mit einem ausgestopften Exemplar.

Zusammen mit der Tatsache, dass jedes Weibchen nur ein Ei pro Jahr legt, verschwinden sie nach und nach.

Gus ist interessierter Forscher und fängt mehr oder weniger zufällig eines der letzten Exemplare. Davon erhofft er sich wissenschaftliche Anerkennung. Ob das Forschungsobjekt lebendig oder tot am Ende seiner Reise ankommt, wird erstmal als nachrangig angesehen.

Während Gus Formalien klärt, verbringt er einige Zeit mit dem Tier. Und nimmt es wahr als lebendes Wesen und schließlich auch als Individuum. Er entwickelt ein Verantwortungsgefühl und gibt sich alle Mühe, seinen Riesenalk zu schützen. Er gibt ihm den Namen Prosp.

Zaghaft entsteht eine Freundschaft. Riesenalke können alt werden, und so begleiten wir die beiden einige Zeit. Gus findet eine Frau und sie gründen eine Familie. Überschattet wird es von Meldungen, die die Ausrottung weiterer Riesenalkkolonien verkünden.

Ist das Aussterben einer Art wirklich möglich? Leben die Tiere nicht einfach woanders weiter? Hat der Mensch wirklich diese furchtbare Macht über die Natur? Und mit welchem Recht übt er sie aus?

Diese Fragen stellt sich Gus um 1840 herum. Und das Thema wird leider immer akuter. 2018 ist die nächste Vogelart in Europa ausgestorben. Und wenn wir so weiter machen, wird sich das Tempo nur erhöhen.

Für sich und seinen Riesenalkfreund zieht Gus radikale Schlüsse, die auch Auswirkungen auf seine Familie haben.

Die Geschichte beginnt ruhig und nimmt erst nach dem ersten Drittel an Fahrt auf.
Manchmal wiederholen sich die Gedankengänge von Gus etwas. 

Die Freundschaft der beiden hat mich wirklich berührt. Die Beschreibungen und die Charakterstudie von Prosp waren so lebhaft, dass ich viel Spaß beim Lesen hatte.

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Ein ruhiges und poetisches Werk, das zum Nachdenken anregt. Gerade in der heutigen Zeit, wo Artenschutz und Artenvielfalt durch jahrelange Missachtung eine besondere Bedeutung bekommen, bietet das Buch interessante Denkanstöße.
Die Geschichte hat mich von Beginn an berührt und nachdenklich zurückgelassen. Klare Leseempfehlung!

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Hat mir sehr gut gefallen, stimmige Geschichte, die mir oft das Herz bluten ließ. Der Schreibstil hat mir wahnsinnig gut gefallen und auch das Cover empfinde ich als sehr passend. Regt unter anderem sehr zum Nachdenken an.

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Im Jahr 1835 reist der französische Zoologe Gus nach Island. Er wird Zeuge, wie die Seemänner seines Schiffes auf einer abgelegenen Insel unzählige Riesenalke töten, um diese zu essen. Ein Riesenalk überlebt im eisigen Wasser und wird von Gus gerettet - anfänglich für seine Studien ...
Irgendwann gibt er dem seltsamen und vom Aussterben bedrohten Vogel einen Namen: Prosp. Eine innige und sehr außergewöhnliche Freundschaft beginnt sich zu entwickeln zwischen den beiden.
Voller Poesie und Melancholie erzählt Sibylle Grimbert nicht nur von dieser unvergesslichen Freundschaft, sondern auch davon, wie gewinnbringend ein achtsames Miteinander zwischen Menschen, Tieren und Pflanzen sein könnte. Absolute Leseempfehlung!

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Atmosphärisch sehr dicht, einfühlsam und emotional berührend. Vertraut und fremd zugleich. Ein poetischer Roman über den LETZEN Riesenalk SEINER ART.
Kein Wohlfühlroman und trotzdem ein starker Roman, den man nicht aus der Hand legen kann., auch wenn weh tut, ein Roman, der nicht nur viel über die Entdecker und Abenteurer des 19 Jh. erzählt, sondern auch über uns und unsere Gesellschaft.

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Der Titel weckte zunächst andere Assoziationen, die jedoch der Klappentext „relativierte“. Und das klang ausreichend interessant.

In „Der Letzte seiner Art“ erzählt Sybille Grimbert die Geschichte eines Zoologen und einer aussterbenden Vogelart, dem Riesenalk. Die sind aus verschiedenen Gründen gefragt und deshalb vom Aussterben bedroht. Als der an dieser Art interessierte Zoologe Auguste (Gus) nach Island abgeordnet wird, lernt er nicht nur Walfleisch zu essen, sondern rettet einen der Riesenalke. Er tauft ihn seines Bäuchleins wegen auf den Namen Prosperous, kurz Prosp. Zwischen den beiden entsteht aus Gus‘ Pflichtgefühl für Prosp heraus eine Freundschaft – eine zwischen Mensch und dem letzten seiner Art, denn das ist Prosp wohl, die ihn alles andere vergessen lässt …

Der Dodo dürfte fast jedem ein Begriff sein, eine Geschichte, die deren letztes Exemplar bis zum Aussterben seiner Art erzählt, wäre mir nicht bekannt. Gut, dann also eine über eine Art Pinguin, die sich tatsächlich so ereignet haben könnte und die man als Parabel lesen kann. Die Geschichte spielt grob in den 1830er bzw. 1840er Jahren und schildert die Gründe, warum Menschen Tierarten ausrotten (so sie es bewusst auf eine Tierart „abgesehen“ haben und deren Aussterben nicht nur „Kollateralschaden“ ist). Folglich liest sich das Buch nicht immer angenehm, weil Grimbert uns einen Spiegel vorhält. Die Figuren sind liebenswert (das gilt vorwiegend für Prosp, gerade die Schilderung der Bewegungsabläufe der offenbar wenig gelenkigen Tiere sind wirklich erheiternd) bzw. durchlaufen eine Entwicklung dahin (denn Gus ist zunächst „nur“ wissenschaftlich interessiert, bis ihm die Dramatik und der Anteil der Menschheit daran bewusst wird). Während dieser Entwicklung wirft Gus zahlreiche Fragen auf, die wir uns heute auch stellen sollten (und sei es in abgewandelter Form): Gibt es eine Chance auf das Überleben der Art? Wie müsste der Mensch sein Verhalten ändern? Und dergleichen mehr. Im Buch ordnet Gus diesen Fragen bzw. den (unbequemen) Antworten bzw. den erforderlichen Handlungsveränderungen alles unter. Der Schreibstil ist ruhig, Action sollte man nicht erwarten, denn Grimbert lässt der Geschichte reichlich Zeit, sich zu entfalten; an den Stellen, wo Grimbert die Riesenalke beschreibt, blitzt charmante Begeisterung hervor. Bis auf einzelne Längen mochte ich das Buch trotz oder gerade wegen seiner Melancholie und vielleicht weil ich es als Parabel auf unsere heutige Zeit gelesen habe.

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Die Autorin schafft es bereits in den ersten Seiten mit wenigen klaren Sätzen eine Wucht an Emotionen zu erzeugen. Ihre klare ruhige Sprache zeichnet mit Leichtigkeit beindruckende Landschaftsbilder ohne dabei langatmig zu werden. Der Erzählstil ist poetisch und ruhig. Die Handlung wie das Meer, an dem Gus lebt: immer in Bewegung.

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Einen Tag habe ich für dieses Buch gebraucht, beseelt und gleichzeitig tieftraurig bleibe ich zurück. Sibylle Grimbert hat Mensch und Tier tief in die Seelen geschaut. Sie hat sich für ihre Geschichte den Riesenalk ausgesucht, einen ausgestorbenen, flugunfähigen dem Pinguin ähnlichen Vogel. Einen davon findet Auguste, ein Naturforscher 1835 in Island, er soll ihn tot oder lebendig ins Naturhistorische Museum in Lille bringen. Denn die Population wird immer weniger, das Fleisch und die Daunen des Vogels sind begehrt. Gus und Prosp, so nennt er ihn nach einiger Zeit machen sich miteinander vertraut und irgendwann fühlt sich der Forscher für den Vogel verantwortlich. Er wird nie in Lille ankommen. Gus erkennt so nach und nach dass Prosp nie eine Gefährtin finden wird, niemand weiß wo es noch Kolonien der Vögel gibt. „Wieder fragte sich Gus, was sein Riesenalk dachte, ob ihn die gleiche Angst umtrieb. Vielleicht spürte er ja auch, dass in dieser Welt gerade etwas aus dem Gleichgewicht geriet, als hätte ein Radiergummi begonnen, ihm den Schwanz und dem Schnabel wegzuradieren.“ Dieser Satz hat mich so innerlich getroffen wie noch nie etwas zum Thema Massenaussterben von Tieren im Laufe unserer Geschichte. Ich möchte Euch allen diesen Roman ans Herz legen. Er ist für mich schon mein Roman des Jahres 2023. Die Autorin hat bereits etliche Preise in Frankreich dafür bekommen, mit Recht ist dies ein literarisches Meisterwerk. Ich hätte ihn gerne kennengelernt diesen großen , unbeholfenen Vogel mit Watschelgang, leuchtenden Augen und weichen Federn…

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Ein Buch, das unter die Haut geht!
Selten habe ich mich so schwer getan, eine Rezension zu verfassen, wie in diesem Fall- und nicht weil das Buch es nicht wert wäre, besprochen zu werden- NEIN, ganz im Gegenteil, diesen eindringlichen Roman kann ich jedem Leser und jeder Leserin nur ans Herz legen.
Es ist das Ungeheuerliche, das Sibylle Grimbert hier beschreibt, das mich zweifeln lässt, ob ich die richtigen Worte finden kann. Der gut recherchierte Roman handelt vom Aussterben des Riesenalks. Dieser Meeresvogel ist kein Opfer der Klimakrise oder sonstiger Umweltkatastrophen, sondern wurde vom Menschen auf brutale und dennoch belanglose Art ausgerottet, ohne Notwendigkeit oder Bedrohung, mit darauf folgender Verwunderung, dass es ihn einfach nicht mehr gibt.
Frau Grimbert gelingt es hier, indem sie die Fakten in eine glaubwürdige fiktive Handlung einbettet, Bilder im Kopf zu malen, die den Betrachter nicht so schnell wieder loslassen.
Wenn auch die emotionalen Schilderungen teilweise etwas zu lang geraten sind, liest sich der Roman flüssig und hallt noch lange nach.
Ein mutiges Buch, dass es verdient, gelesen zu werden.

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Hervorragend!
hab es nur so verschlungen
es war wunderbar be/geschrieben
die Zuneigung zwischen Mensch und Tier
der Umgang
es fesselte mich - berührte mich und lies mich bis zur letzten Seite einfach nicht los

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Dieser Roman ist brutal, schön und traurig zugleich. Er verdeutlicht auf eine eindringliche Art und Weise das Aussterben des Riesenalks, der bis Ende des 19. Jahrhunderts gelebt hat. Dieser starb nicht durch eine veränderte Biodiversität verursacht durch den Klimawandel aus, sondern er wurde von Seeleuten für seine Daunen und das reichhaltige Fett brutal abgeschlachtet. Zudem zahlten Naturkundemuseen hohe Preise für ein ausgestopftes Exemplar. Der Zoologe Gus erlebt das furchtbare Massaker mit und kann einen schwer verletzten Risenalk retten. Er nimmt ihn mit, versorgt, studiert und füttert ihn. Nach und nach bauen Tier und Mensch eine einzigartige und fragile Verbindung zueinander auf, eine Art Vertrauen stellt sich ein. Gus vernachlässigt dabei sogar seine Frau und ihre Bedürfnisse. Eines Tages erfährt Gus, dass sein Riesenalk der vermutlich Letzte seiner Art ist. Die internationalen Interessenten werden immer mehr. Er versucht seine Studien über und mit dem Risenalk schnellstmöglich abzuschließen und wird sich immer mehr der Grausamkeit bewusst, die Menschen der Natur zufügen.

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Dieses Buch wird nie mehr bei mir ausziehen.
Das hat von nun an einen festen Platz in der Kategorie – Bücher die jeder gelesen haben sollte.
Das Aussterben einer Art, nicht verursacht durch den Klimawandel, sondern durch belangloses abschlachten von Menschenhand. Grausam und furchtbar, wird eine fiktive Geschichte in einem wunderbaren Stil erzählt in der so viele gut recherchierte Fakten eingebettet sind.
Selten habe ich mich so in eine Geschichte hineinversetzen können, am Ende sind sogar ein paar Tränen geflossen.
5 Sterne Plus

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Wir befinden uns im Jahr 1835. Darwins Evolutionstheorie ist noch nicht bekannt und auch das Verständnis von Empathie gegenüber Tieren ist dem heutigen eher unähnlich.
Als der Zoologe Gus sieht, wie Seemänner eine Kolonie von Riesenalken angreifen und brutal niederschlagen, beschließt er, einen der überlebenden Vögel mit nach Hause zu nehmen. Um mehr über diese seltene Vogelart zu erfahren, studiert er nach bestem Gewissen alles, was er an dem Tier beobachten kann. Es dauert nicht lange, bis eine einzigartige Verbindung zwischen dem Riesenalk und Gus entsteht, die Sibylle Grimbert sehr gekonnt mit viel Feingefühl zeichnet. Die Grenzen zwischen Natur und Kultur verschwimmen dabei immer mehr..
In zart-poetischer, dennoch eindringlicher Sprache schreibt die Autorin über Macht und Verantwortung und über das Aussterben einer besonderen Vogelart: dem Riesenalk.

Das Buch ist mit 256 Seiten kein langes, dennoch brauchte ich eine Weile (3-4 Wochen?) um das Buch zu beenden. Grimbert schreibt so eindringlich und nahbar über die besondere Verbindung zischen Mensch und Tier, dass es mich kaum losgelassen hat und ich immer etwas Zeit braucht, das Gelesene zu verinnerlichen und zu verarbeiten.

Sibylle Grimberts „Der letzte seiner Art“ ist für mich ein literarisches Meisterwerk und ich kann nur eine absolute Leseempfehlung aussprechen. Für mich eins der Highlights in 2023.

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Ein Buch was mich sehr bewegt hat!
Es zeigt auf berührende Weise wie die vertrauensvolle Freundschaft zwischen Mensch und Tier entsteht, wie das Tier vom Objekt zum individuellen Lebewesen mit eigenen Gefühlen und Charakterzüge wird.

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Was für ein Buch!
Ich bin überwältigt.

An diesem Wochenende bin ich völlig versunken in der Geschichte von Gus und Prosp. Als ich heute morgen die letzten Sätze gelesen habe, bin ich zutiefst berührt zurückgeblieben.

Die Geschichte spielt im Jahr 1835.
Gus begleitet im Auftrag des Naturhistorischen Museums in Lille eine Expedition nach Island. Dort wird es Zeige eines wahren Massakers, als die Besatzung über eine Kolonie Riesenalken herfällt und die (ziemlich bestialisch) abschlachtet.
Eher zufällig rettet er eines der Tiere und nimmt es mit zu sich, um es zu studieren.

Er ist zunächst unsicher und unbeholfen und weiß nicht, wie er mit diesem Pinguinähnlichen Vogel umgehen soll.
Doch Gus lernt durch aufmerksames Beobachten und nach und nach entsteht eine tiefe Verbindung zwischen den beiden.
Zugleich dämmert es Gus, dass sein „Freund“ wohl das letzte Exemplar seiner Gattung ist, die mit ihm aussterben wird und das lässt ihn fast verzweifeln.
Diese Geschichte hat mich völlig gepackt, weil sie so vielschichtig ist.
Es geht um Verantwortung für die Welt , um die Erkenntnis das wir achtsam und umsichtig mit ihr sein müssen. Es geht um Scheidewege, die energisches Handeln brauchen, es geht um Schuld und Sühne.

Doch dieses Buch ist vor allem die Geschichte über die anrührende Verbindung dieser beiden.
Gus und Prosp werden über die Jahre so vertraut, dass sie einander „erkennen“, obschon sie Mensch und Tier sind. Gus ist verzweifelt in dieser „Freundschaft“: Er ist sich seiner Schuld bewusst, Prosp seinem vorbestimmten Leben entzogen zu haben. Er hätte vielleicht die Art noch retten können. Zugleich liebt er das Tier innig und versucht verzweifelt seinen Fehler wieder gut zu machen.

Philosophisch und klug, zu einer Zeit, als unsere heutigen Erkenntnisse noch nicht bekannt waren und doch scheinen wir heute am gleichen Punkt zu sein.

Diese Zeilen reichen bei Weitem nicht für die Tiefe und Vielfalt der Geschichte….bitte unbedingt lesen!

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„Der letzte seiner Art“ von Sibylle Grimbert

Sibylle Grimbert ist hier ein wahres Meisterwert gelungen.

Wir schreiben das Jahr 1835, als der junge Gus Zeuge eines Massakers an einer Kolonie von Riesenalken, einer Vogelart, die am ehesten einem Pinguin ähnelt, wird. Gus rettet einen der Vögel, ohne in diesem Augenblick zu ahnen, dass er gerade das letzte Exemplar seiner Art geborgen hat. Sprachlich wunderschön und sehr gefühlvoll beschreibt Sibylle Grimbert, wie sich Gus und sein Vogel langsam aneinander annähern, bis Gus ihm sogar einen passenden Namen gibt: Prosp – zu dem anfänglich misstrauischen Tier entsteht eine tiefe Freundschaft. Gus wird erst nach und nach bewusst , dass er womöglich etwas Einzigartiges und nahezu Unvorstellbares miterlebt: Das Aussterben einer Art. Er liebt ein Tier, von dem es nur noch dieses eine gibt.

Was für ein kluger und wundervoller Roman!

Das Buch ist zudem wunderschön gestaltet inkl. Zeichnungen und Vogelspuren des Riesenalken. Ich mag so etwas ja immer total - das Auge liest schließlich mit! 😁

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Ein sehr interessantes Buch, bei dem man sich beim Lesen immer wieder fragt, wie man selbst mit der jeweiligen Situation umgangen wäre. Nun sind wir aber fast 200 Jahre weiter und haben auch ganz andere biotechnologische Möglichkeiten. Normalerweise lese ich nicht so gerne, wenn ein Buch im Steam of Consciousness geschrieben ist. Hier hat es mich, trotz einiger Längen, weniger gestört.
Eine ergreifende Lektüre, die uns schonungslos vor Augen führt, was wir unsern Mitspezies antun.

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Ein ganz feines tolles Buch, großartig geschrieben und etwas ganz Besonderes! Auf jeden Fall ein Highlight!

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Der Zoologe Gus wird Zeuge eines Massakers an Riesenalken, einer austerbenden Tierart. Er rettet ein "Exemplar" und zeichnet es - will es studieren. Als die Sichtungen der Riesenalke immer weiter zurückgehen und ihre Teile damit begehrter werden muss Gus seinen Wohnort wechseln. Er weigert sich sein Exemplar an das Museum zu geben und es beginnt eine Freundschaft geprägt von gegenseitigem Vertrauen.

Die Beziehung zwischen Gus und Prosp, dem Riesenalk fand ich sehr berührend und unterhaltsam geschrieben. Zunächst kann Gus überhaupt nichts mit diesem merkwürdigen Vogel anfangen. Auch Prosp ist Gus eher misstrausich. Doch nach und nach kommen sich beide näher. Wir folgen Gus in seiner Gedankenwelt, die sich immer mehr um Prosp dreht. Er denkt darüber nach, dass er den letzten Vogel dieser Art beschützt und was mit der Welt passiert, wenn eine Art einfach so komplett verschwindet. Und ob das überhaupt passieren kann, bis er merkt, dass es sehr wohl geschehen kann.
Man kann mit Gus wirklich mitfühlen, wenn er einen Rückschlag bzw. einen Fortschrott erlebt.

Mir hat vor allem der ruhige Ton der Autorin gefallen. Ich brauchte ein bisschen um reinzukommen aber dann kam ich schnell voran. Den Spannungsbogen habe ich am Anfang vermisst, aber beim weiteren Lesen fiel das nicht negativ auf, man ist zu sehr damit beschäftigt mitzufiebern, ob Prosp wirklich der Letzte seiner Art bleibt.

Trotz seines historischen Gewandes ein aktuelles Buch, das auch (oder vielleicht gerade?) Menschen empfohlen werden kann, die mit Tieren und der Natur nicht so viel am Hut haben.

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Es liest sich wie eine Mischung aus Nature Writing und „The Banshees of Inisherin“ und wer sich verträumt nach Schottland, auf die Faröer oder nach Island zurückziehen will, kann und sollte das mit diesem Buch tun.
„Der letzte seiner Art“ von Sibylle Grimbert, ins Deutsche übersetzt von Sabine Schwenk, führt uns an die sturmumtoste Nordsee und befasst sich mit dem schwer fassbaren Thema Artensterben.

Der Zoologe Gus wird vom Naturhistorischen Museum in Lille nach Island geschickt. Seine Aufgabe dort? Die Fauna des Nordatlantik studieren. Doch dann wird er Zeuge, wie Jagd auf die Riesenalken gemacht wird. Der Riesenalk ist eine pinguinähnliche Vogelart, die inzwischen ausgestorben ist. Zum Zeitpunkt des Buches aber, 1835, gelingt es Gus, einen der Vögel aus der Kolonie zu retten. Er nimmt ihn bei sich auf, gib ihm einen Namen und stellt fest: Prosp ist der letzte seiner Art.

Die beiden leben nebeneinanderher, entwickeln nach und nach eine Vertrautheit und eine tiefe Freundschaft. Als Gus bewusst wird, dass er mit Prosp das Ende einer Spezies erleben wird, tritt für ihn alles andere in den Hintergrund. Aus der Realität wird ein Traum, ein Wahn vielleicht schon und irgendwann verschwinden die Grenzen des Fassbaren. Nach und nach entfremdet sich Gus von der Welt um ihn herum.

Die Zartheit dieser ungewöhnlichen Freundschaft zwischen Mensch und Tier, die poetische Sprache und die Rauheit des Nordatlantiks entfalten eine Sogwirkung, der ich mich nur schwer entziehen konnte.

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DER LETZTE SEINER ART ist eine (fiktive) literarische Auseinandersetzung mit dem Aussterben des Riesenalks.
Sibylle Grimbert erzählt auf der einen Seite die Geschichte einer außergewöhnlichen Beziehung, lässt den Leser und ihren Protagonisten aber gleichzeitig das Aussterben einer ursprünglich als häufig geltenden Tierart erleben. Sprachlich eingängig und mit viel Tiefgang schildert die Autorin auf angenehm unaufgeregte Weise das Zusammenleben zwischen Tier und Forscher und die dadurch entstehende gegenseitige Abhängigkeit. Und je näher sich der Roman dem Ende nähert desto mehr begreifen Gus und Leser, dass das Aussterben des Riesenalks unumgänglich ist und Prosp als letzter seiner Art dieses Schicksal nicht verhindern wird.
Ein kurzweiliges Buch, das zum Nachdenken anregt.

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Für Fans von Maja Lunde

"Der letzte seiner Art" ist mein Tipp für alle, die schon alles von Maja Lunde gelesen haben. Ein bedrückender historischer Roman über das erste Artensterben, dass die Menschheit live beobachtet hat, geschrieben aus der Sicht eines jungen Wissenschaftlers.
Ein Roman, der einem eindrücklich vor Augen führt, was es mit uns Menschen macht, wenn die liebste Tierart vor unseren Augen ausstirbt. Eine Hymne auf die Freundschaft zwischen Mensch und Tier. Und ein kleines Schmuckstück in jedem Bücherregal ;D
Leider geht die Geschichte etwas langatmig los, aber wenn man einmal drin ist, hat sie einen ganz eigenen Sog.

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Der Roman beginnt mit einem grausamen Paukenschlag: dem historisch verbürgten Massaker in einer Riesenalken-Kolonie auf Eldey, einer schroff aufragenden Felswand vor Island, dem alle dort lebenden Tiere zum Opfer fielen. Riesenalke waren begehrte Jagdobjekte. Ihr Fleisch galt als Delikatesse, Federn, Fett und auch die Bälge waren begehrt, und je seltener die Tiere wurden, umso mehr wurden sie bejagt, weil auch die Museen zu Dokumentationszwecken an den Tieren interessiert waren.

Auguste, ein junger Zoologe vom Naturhistorischen Museum in Lille, reist ca. 1830 in den Norden Europas, um die dortige Flora und Fauna zu erforschen: ein Forschungsgebiet, das damals jn Mode kam. Er wird Augenzeuge des Massakers auf Eldey und rettet durch Zufall einer der Riesenalke.

Der Riesenalk wird nun sein Haustier. Weil er so gut genährt ist, nennt er ihn Prosperity, abgekürzt Prosp. Er studiert ihn, er zeichnet ihn, er sorgt für ihn, er lässt ihn angebunden im kalten Meer schwimmen. Als er fürchten muss, dass seine isländischen Nachbarn auch Prosp töten und verkaufen wollen, wechselt er auf die Färöer Inseln, wo er in rauer und einsamer Umgebung mit Prosp lebt. Heirat und Elternschaft ändern nichts an seiner Fürsorge für das Tier, was nicht immer konfliktfrei abläuft.

Die Autorin schildert sehr schön das Zusammenleben und vor allem das Zusammenwachsen von Mensch und Tier. Ist Prosp für den jungen Wissenschaftler zunächst nur ein Forschungsobjekt, dem er sich begeistert widmet, wird er im Lauf der Zeit zu einem vertrauten Hausgenossen. Die Autorin selber ist sichtlich fasziniert von der gegenseitigen Verständigung, und hier gelingen ihr sehr eindrückliche und schöne Szenen, in denen sie die Verbundenheit von Mensch und Tier beschreibt und ihren Protagonisten tierphilosophische Überlegungen anstellen lässt. Immer aber bleibt Gus die Erzählinstanz, sodass die Autorin keinerlei Anthropomorphisierung betreibt, sondern ihren wohltuend nüchternen und unaufgeregten Ton wahren kann.

Gus aber erkennt immer mehr, dass seine grundlegende Ansicht nicht stimmt, nämlich dass die Harmonie der Welt es nicht zulasse, dass etwas Lebendiges ausgelöscht würde. Sehr geschmeidig und niemals belehrend bringt hier die Autorin den damals aktuellen wissenschaftlichen Diskurs über das Verschwinden von Arten unter, wenn sie die wachsende Schwermut ihres Helden erzählt.

Wir wissen heute, dass die Riesenalke nicht aufgrund von Umweltveränderungen, sondern dass der Mensch die Ursache seiner Ausrottung ist. Insofern kann dieses kluge und unaufgeregte Buch durchaus als Plädoyer und Mahnmal aufgefasst werden.

4,5/5*

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Genau dies ist Höher-Schneller-Weiter!

Was für ein wunderschönes Buch! Ein Buch voller Emotionen! Ein intensives Buch! Ein trauriges Buch!

Ein Buch über unser Tun. Ein Buch, welches zeigt, was genau dieses egoistische und Profit orientierte Denken der Gattung Homo Sapiens mit der Umwelt macht. Höher-Schneller-Weiter! Und das, ohne nach rechts und nach links zu sehen. Ich Ich Ich! Ich will, ich will, ich will. Wie ein verzogenes Kind bewegt sich der jetzige Mensch durch die Umwelt. Und alles, was sich nicht retten kann, ist dem Untergang geweiht.

Ein Untergang, wie ihn die Gattung der Riesenalk-Vögel heimsucht. Flugunfähig und von den Menschen diffamiert. Keine zum Überleben geeignete Ausgangslage. Sie können nicht schnell verschwinden. Und genau dies wird ihnen den Untergang bringen. Und natürlich wir, die Krone der Schöpfung. Der Mensch.

In einem tief berührenden Buch schildert die Autorin eine fiktive Begebenheit im 19. Jahrhundert. Der junge Zoologe Gus wohnt einem Massaker an einer Gruppe von Riesenalk-Vögeln bei und rettet einen von ihnen. Erst geschieht dies aus dem menschlichen Eigennutz, aber dann entwickelt sich eine Beziehung zwischen dem Riesenalk und dem Zoologen. Denn wenn man mit Tieren zusammenlebt und noch etwas Gefühl in sich trägt, passiert genau dies. Es entsteht eine Beziehung zwischen Tier und Mensch, denn die Reaktionen des Tiers bewirken genau dies.

Vielleicht ist diese Beziehung etwas überzeichnet, aber dies hat mich nicht gestört, denn ich empfand genau diese Überzeichnung als völlig richtig. In dieser Überzeichnung kann die Autorin die Fragen in die Geschichte einbauen, die ihr am Herzen liegen. Und genau durch diese etwas Gefühls überfrachtete Überzeichnung trifft sie mitten ins Herz der Leserschaft!

Dieses Buch ist definitiv ein Highlight in diesem Lesejahr für mich. Ein Buch, welches, obwohl ich es als E-Book gelesen habe, dennoch in Buchform zu mir wandern wird. Und dies zeigt ja schon meine Gefühlswelt zu diesem Buch.

Unbedingt lesen!

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