Nichts als die Wahrheit

Mein Leben mit Benedikt XVI.

Dieser Titel war ehemals bei NetGalley verfügbar und ist jetzt archiviert.

Bestellen oder kaufen Sie dieses Buch in der Verkaufsstelle Ihrer Wahl. Buchhandlung finden.

NetGalley-Bücher direkt an an Kindle oder die Kindle-App senden.

1
Um auf Ihrem Kindle oder in der Kindle-App zu lesen fügen Sie kindle@netgalley.com als bestätigte E-Mail-Adresse in Ihrem Amazon-Account hinzu. Klicken Sie hier für eine ausführliche Erklärung.
2
Geben Sie außerdem hier Ihre Kindle-E-Mail-Adresse ein. Sie finden diese in Ihrem Amazon-Account.
Erscheinungstermin 08.03.2023 | Archivierungsdatum 10.04.2023

Sprechen Sie über dieses Buch? Dann nutzen Sie dabei #NichtsalsdieWahrheit #NetGalleyDE! Weitere Hashtag-Tipps


Zum Inhalt

Kaum einer kannte den deutschen Papst so gut und keiner war in den letzten Jahren so nahe an seiner Seite: Georg Gänswein begleitete Benedikt XVI. nahezu drei Jahrzehnte bis zu dessen Tod. Gänswein kennt Joseph Ratzinger als Glaubenspräfekt in Rom, er war einer der wichtigsten Vertrauten in seiner Zeit als Papst und er weiß, was wirklich hinter dem spektakulären Amtsverzicht steckte. Darüber spricht Gänswein in diesem Buch offen und ehrlich. Genauso schreibt er über die Jahre nach dem Rücktritt und das Leben mit »zwei« Päpsten im Vatikan.

Georg Gänswein schenkt Einblicke, die niemand anders so haben konnte und die den Leser teilhaben lassen an historischen Ereignissen und an ganz persönlichen Erfahrungen. Ein Buch, das die Welt des Vatikans näherbringt und noch mehr die Persönlichkeit des deutschen Papstes. Wer Benedikt XVI. wirklich begreifen will, muss dieses Buch gelesen haben.

Kaum einer kannte den deutschen Papst so gut und keiner war in den letzten Jahren so nahe an seiner Seite: Georg Gänswein begleitete Benedikt XVI. nahezu drei Jahrzehnte bis zu dessen Tod. Gänswein...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Hardcover
ISBN 9783451396038
PREIS 28,00 € (EUR)
SEITEN 320

Auf NetGalley verfügbar

NetGalley Bücherregal App (EPUB)
An Kindle senden (EPUB)
Download (EPUB)

Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Interessante Beschreibung der gemeinsamen Jahre im Vatikan, die einen Blick hinter die Kulissen und in die Netzwerke zulässt. Deutlich wird die Nähe Gänsweins zu Papst Bendedikt, wobei er sich die Bemerkung über die funktionierende Verdauung des alternden Emeritus durchaus hätte sparen können. Gänswein lässt den Leser hinter die vatikanischen Mauern blicken und man bekommt eine Ahnung davon, wie die unterschiedlichen Lager versuchen auf den jeweiligen Papst Einfluss zu nehmen. Sprachlich den Duktus eines Theologen nutzend, inhaltlich jedoch mehr auf dem Niveau einer Lebensbeschreibung. Diese Schere geht leider recht weit auseinander. Für den theologisch interessierten Leser bietet das Buch wenig, für den am Leben von Papst Benedikt, aber durchaus einiges, wenn man sich auf das sprachliche Niveau einlassen kann.

War diese Rezension hilfreich?

Der Einstieg in den Bericht über Benedikt XVI. war überraschend einfach. Gänsewein berichtet von seiner gesamten Zeit mit Josef Ratzinger. Er schreibt hochinformativ und nicht verherrlichend über den ehemaligen Papst. Sein Bericht ist von seiner Meinung und seinen Gefühlen durchdrungen, dies ist jedoch bei einem solchem Nachruf nicht weiter verwunderlich. Er räumt mit Missverständnissen auf und gibt Einblicke in das klerikale Geschehen.
Das Buch zeichnet ein anderes Bild, des in Deutschland erst gefeierten und später kritisch betrachtetem Papstes. Es zeigt ihn als Menschen mit Stärken und Schwächen. Eine lesenswerte Biografie.

War diese Rezension hilfreich?

Georg Gänswein war jahrelang Privatsekretär von Joseph Kardinal Ratzinger und später von Papst Benedikt XVI. Niemand hat Benedikt XVI. besser gekannt. 20 Jahre lang hat Gänswein ihn begleitet, beginnend in der Zeit, als Ratzinger Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre war, dann in den Jahren des Pontifikats als Benedikt XVI. und auch danach, nach dem ausserordentlichen Rücktritt als Papst. In diesem Buch erzählt Gänswein aus der Ich-Perspektive von den Jahren an der Seite von Ratzinger. Geschrieben hat den Text der italienische Vatikanspezialist Saverio Gaeta. Es ist ein spannender und teilweise bewegender Rückblick, der 2003 mit der Berufung von Gänswein zum Privatsekretär Ratzingers einsetzt und mit dem Tod des emeritierten Papstes endet. Aus nächster Nähe erlebt man die letzten Tage von Johannes Paul II., die überraschende Wahl von Ratzinger, die Schwierigkeiten in seinem Pontifikat und den einmaligen Fall eines Papstrücktritts. Eingestreut in die Erzählung sind theologische Erläuterungen und Zitate aus Schriften und Reden von Ratzinger. Das Buch ist spannend zu lesen und intellektuell äussert interessant.

Als der damalige Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre Mitte Februar 2003 Georg Gänswein zu seinem Privatsekretär machte, ging Ratzinger davon aus, dass sie beide ein «Provisorium» seien: Ratzinger hatte schon vor Monaten das 75. Lebensjahr vollendet und bei Papst Johannes Paul II. um die Entlassung aus dem Dienst gebeten. Er wollte sich in sein Haus in Deutschland zurückziehen und Bücher schreiben. Doch der Papst hatte kein Einsehen. Im Gegenteil: Weil Johannes Paul II. erkrankte, musste Joseph Kardinal Ratzinger mehr statt weniger Aufgaben übernehmen. Ratzinger war nicht nur Präfekt des wichtigsten vatikanischen Dikasteriums, sondern ausserdem Dekan des Kardinalskollegiums, also quasi die Nummer zwei am Hof des Papstes. Gänswein erzählt, dass Ratzinger einen «umgekehrten Wahlkampf» betrieb, als Johannes Paul II. im Sterben lag: Immer wieder unterstrich er in aller Deutlichkeit seine Positionen, im Bewusstsein, dass er durch diese Klarheit kaum mehr wählbar war.

Es ist spannend zu lesen, wie Gänswein den Moment der Papstwahl am 19. April 2005 beschreibt. Wie er mit einigen Zeremoniaren, Beichtvätern und Sanitätern in der Benediktionsaula vor der Sixtinischen Kapelle wartete, als plötzlich um 17:15 Uhr in der dumpfen Stille der riesigen Säle schwach ein kurzer Applaus zu vernehmen war. «Wir schauten einander an und alle wussten, dass der Papst gewählt sein musste. Das Warten war aber damit noch nicht zu Ende, denn mir wurde gleich klar, dass dieser erste Applaus beim Erreichen der 77 für die Wahl notwendigen Stimmen erklungen war. Danach aber mussten die übrigen Stimmzettel ausgezählt, die Gültigkeit geprüft und der Gewählte feierlich gefragt werden, ob er die Wahl annehme.» Wer da gewählt worden war, wussten die Aussenstehenden noch nicht. 20 Minuten später brandete noch einmal Applaus auf, diesmal war er stärker. Die Kardinäle hatten einen neuen Papst gewählt. «Wir konnten die Spannung fast nicht mehr aushalten. Unter dem Bild des Jüngsten Gerichts konnten wir zwar eine weiss gekleidete Gestalt auf einem Thronsessel erkennen, nicht aber, wer es war, weil sie von den dicht gedrängten Kardinälen verdeckt war, die ihr der Reihe nach ihre Reverenz erwiesen. Ganz allmählich machte der geflüsterte Name die Runde: «Ratzinger, Ratzinger, Ratzinger … Benedikt, Benedikt, Benedikt …» und in einer Mischung aus Ergriffenheit und Angst wurde mir plötzlich ganz schwarz vor den Augen.

Oder der Moment, als Papst Benedikt XVI. im Rahmen eines Konsistoriums für ein Heiligsprechungsverfahren vor 50 Kardinälen überraschend seinen Rücktritt erklärte. Auf Lateinisch natürlich. «decisionem magni momenti» (eine Entscheidung von grosser Wichtigkeit), «ingravescente aetate» (infolge des vorgerückten Alters), «incapacitatem meam ad ministerium mihi commissum bene administrandum» (mein Unvermögen, den mir anvertrauten Dienst weiter gut auszuführen), «declaro me renuntiare» (erkläre ich zu verzichten), «Conclave ad eligendum novum Summum Pontificem» (das Konklave zur Wahl des neuen Papstes).

Papst Benedikt XVI. war auf Ende Februar 2013 emeritiert. Gänswein erzählt: «Am Morgen des 1. März 2013 machte Benedikt XVI. seinen neuen Status auch nach aussen hin sichtbar: Er trug nur die weisse Soutane und den weissen Pileolus, verzichtete aber – ausser natürlich auf die roten Schuhe – auf die Pellegrina und die Schärpe mit dem Papstwappen, denn diese beiden Kleidungsstücke werden, auch wenn diesbezüglich nichts schriftlich festgelegt ist, als Symbole der Verkündigung des Evangeliums und des päpstlichen Leitungsamts betrachtet. Auch den Fischerring, den er bis dahin am rechten Ringfinger getragen hatte, hatte er abgelegt und mir anvertraut, damit ich ihn zu Kardinal Bertone bringen konnte, der ihn in seiner Funktion als Kämmerer am 6. März mit einer X-Gravur entwerten liess.»

Gänswein beschreibt, wie er kurz nach der Wahl von Jorge Mario Bergoglio zu Papst Franziskus verzweifelt versuchte, in dessen Namen den emeritierten Papst ans Telefon zu holen. Benedikt weilte in der Residenz in Castel Gandolfo, war aber telefonisch partout nicht erreichbar. «Danach versuchte ich Don Alfredo auf dem Handy zu erreichen, doch niemand hob ab, weil, wie ich später erfahren habe, alle vor dem Fernseher sassen und die Telefone auf lautlos gestellt hatten. Niemand dachte auch nur im Traum daran, dass so schnell ein solcher Anruf kommen würde … Ich informierte Papst Franziskus, und er sagte mir, ich solle es weiter versuchen, damit er sich melden könne, nachdem er sich den Gläubigen gezeigt hatte.» Schliesslich schlägt Gänswein auf dem Posten der päpstlichen Gendarmerie Alarm. Vizekommissar Mauro De Horatis begab sich daraufhin selbst in die päpstliche Wohnung und kündigte den Anruf an. «Zurück von der Loggia delle Benedizioni kam Papst Franziskus zu mir ans Telefon und ich wählte erneut die Festnetznummer. Als Don Alfred abhob, reichte ich den Hörer weiter, während auf der anderen Seite Benedikt das Mobiltelefon übernahm.»

Es sind diese Erzählungen, die das Buch zu einem spannenden Stück Biografie machen: Man hat als Leser Gelegenheit, den Papst, das päpstliche Leben (und Denken) aus nächster Nähe zu verfolgen. Abgesehen von den Erzählungen führt Gänswein auch ein in die intellektuelle Welt von Ratzinger, sein Denken und seine wichtigsten Glaubenssätze. Auch das ist gut und plausibel vermittelt. Gänswein greift auch das Thema des sexuellen Missbrauchs auf. «Das entsetzliche Thema des von Männern der Kirche begangenen sexuellen Missbrauchs war den vatikanischen Jahren von Joseph Ratzinger, der als Kardinal wie auch als Papst nach Kräften gegen dieses Verbrechen gekämpft hat, wie ein Wasserzeichen aufgeprägt.»

Natürlich bietet das Buch keine neutrale, journalistische Erzählung. Es ist der Augenzeugenbericht eines engen Begleiters, ja eines Gläubigen. Das macht die Lektüre aber nicht weniger spannend.

Georg Gänswein, Saverio Gaeta: Nichts als die Wahrheit. Mein Leben mit Benedikt XVI. Herder Verlag, 320 Seiten, 39.50 Franken; ISBN 978-3-451-39603-8

Eine Übersicht über sämtliche Buchtipps finden Sie hier: https://www.matthiaszehnder.ch/buchtipp/

War diese Rezension hilfreich?

Das Buch ist eine sehr gut geschriebene Biografie über Benedikt XVI. Aber auch sein persönlicher Sekretär Gänswein, der Autor, tritt selbst sehr lebendig und authentisch in Erscheinung. Die Begegnungen, Gespräche und Diskussionen der beiden gehen oft über rein dienstliche Angelegenheiten hinaus und zeigen den persönlichen und durchaus auch vertraulichen Umgang miteinander.
Zitate, Quellen, Fachausdrücke und Fachwissen erzeugen einen wissenschaftlichen Anspruch, der auch einen aufmerksamen Leser voraussetzt. Das Buch ist flüssig und gut lesbar konzipiert, dadurch ist es Menschen, die an den Problemen und Grundgedanken der katholischen Kirche interessiert sind, unbedingt zu empfehlen.

War diese Rezension hilfreich?

Gänswein war dicht an Joseph Ratzinger dran. Seit 2003 war er dessen Privatsekretär und verfolgte die Ereignisse aus erster Reihe.
Mich interessierten zum Beispiel der Übergang von Johannes Paul II zu Ratzinger als Papst und die Details des Alltags. Diese werden dann aber teilweise zu ausführlich geschildert.
Es ist nicht Gänsweins Rolle, kritisches bezüglich Geschehnisse rund um den Papst zu äußern. Immerhin erwähnt er problematisches wie z.B. Vatileaks.
Aber der konservative Gänswein schreibt dann doch einseitig über das Verhältnis zwischen den Päpsten. Einerseits verständlich, denn Franziskus verzichtete auf seine Dienste. Man spürt das Beleidigung, die Gänswein empfand.

Insgesamt hat Gänswein so viele interessante Aspekte zu bieten, dass das Buch lesenswert ist. Eine Empfehlung kann ich aber nicht aussprechen.

War diese Rezension hilfreich?

LeserInnen dieses Buches mochten auch: