Geradegerückt

Anfangs dachte ich, daß ich nicht alles über alle der Frauen lesen würde, die in dem Buch beschrieben sind - aber dann war es doch überaus interessant. Und natürlich hatte auch ich über einige Personen vorgefaßte Meinungen....
Es ist doch erschütternd, was Menschen - vor allem in den Medien - dem Ruf von Frauen antun können - auch heute noch. Vor allem in Beziehungsgeschichten ist immer noch die Frau in der öffentlichen Meinung die "Schlampe".
Ein wichtiges Buch!

Ich habe "Geradegerückt" sehr gerne gelesen. Gut recherchiertes Hintergrundwissen zu medialen Ereignissen (im Sinne von: Frauen werden einer Hetzjagd ausgesetzt), die uns allen noch bildlich vor Augen sind. Hoffentlich kann man die Herausgeberinnen von einem zweiten Band überzeugen!

Der Untertitel sagt dazu eigentlich schon alles: Frauen, die im Rampenlicht stehen, wird nichts verziehen; an sie werden andere Maßstäbe angelegt als an Männer. Mit “Geradegerückt” greifen Journalistinnen unterschiedliche Biografien bzw. deren mediale Rezeption auf und rehabilitieren die Frauen. Das Leben der Frauen wird unmissverständlich und sauber erklärt wieder geradegerückt. Es ist ein guttuender Perspektivenwechsel, wenn man die Geschichten rund um z.B. Taylor Swift, Natascha Kampusch und Monica Lewinsky medial verfolgt hat. Mit Pocahontas, Marie Antoinette und vielen anderen wird eine breite ‘Palette’ abgedeckt.

Es gibt ausführliche Quellenangaben und ein Glossar der einzelnen Autorinnen, das zum weiterlesen und weiter damit beschäftigen anregt. Ein Buch, das mich sicher noch lange beschäftigen wird und das ich gerne weiterempfehlen werde.

Lesetipp: Es gibt eine gleichnamige, lesenswerte Serie im Standard, wo man den einen oder anderen Text aus dem Buch wiederfinden wird.