Kochen im falschen Jahrhundert
von Teresa Präauer
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Erscheinungstermin 22.02.2023 | Archivierungsdatum 12.09.2023
Zum Inhalt
Gastgeberin sein zu können heißt letztlich: erwachsen geworden zu sein.
Der Roman eines Abends und einer Einladung zum Essen. Voll mit Rezepten für ein gelungenes Leben und einen misslingenden Abend, der immer wieder neu ansetzt, schlau, witzig, heiter, gleichzeitig begleitet von den unterschwelligen oder ganz offen artikulierten Aggressionen der Beteiligten.
In ihren Gesprächen verhandeln sie die ganz großen und kleinen Themen, von den ›Foodporn‹-Bildern im Internet über Kochen, Einkaufen und Wohnen als soziale Praktiken. Zunehmend wird der Abend komischer, tragischer, erotischer – dabei werden einzelne ›heutige‹ Begriffe diskutiert, während die Gastgeberin keine besonders talentierte Gastgeberin ist und sich immer wieder ins falsche Jahrhundert versetzt fühlt. Nebenbei wird in Anekdoten eine Geschichte der Waren, Speisen und des Kochens erzählt.
Gastgeberin sein zu können heißt letztlich: erwachsen geworden zu sein.
Der Roman eines Abends und einer Einladung zum Essen. Voll mit Rezepten für ein gelungenes Leben und einen misslingenden...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Hardcover |
ISBN | 9783835354296 |
PREIS | 22,00 € (EUR) |
SEITEN | 198 |
Auf NetGalley verfügbar
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
„Kochen im falschen Jahrhundert" handelt von einem gemeinsamen Abend unter Freunden inklusive jede Menge Speisen und Getränke. Und so treffen wir im Laufe des Romans auf die Gastgeberin und ihren Partner sowie auf ihre Gästen, das Ehepaar und den Schweizer.
Der neue Roman von Theresa Präauer ist voller Witz und Satire. Die namenlosen und überzeichneten Figuren hangeln sich von belanglosen zu heiklen Diskussionen - dazwischen mischen sich die Gedanken der Gastgeberin und jede Menge sehr gelungene Beschreibungen von Gerichten und Kocharten aller Art.
Die Autorin behandelt Themen wie Mittelstandsansprüche und menschliches Mit bzw. viel mehr Gegeneinander auf bissige und erfrischende Art und Weise.
Man spürt, dass der schöne Schein hier nur all zu oft über das Sein geht, dass Freundschaften häufig für die Außenwirkung und die Selbstbestätigung genutzt werden und man sich eigentlich nicht viel zu sagen hat.
Teresa Präauer schafft es wirklich hervorragend die passiv-aggressive Stimmung einzufangen und den gedeckten Tisch in der tollen Altbauwohnung, so wie die stattfindenden Gespräche aufleben zu lassen.
Voller skurriler Komik, nimmt die Autorin den Mythos vom Erwachsenwerden und die damit einhergehenden Erwartungshaltungen und Rollenbilder amüsant und spöttisch auseinander. Die namenlosen Protagonisten, vor allem aber die verschiedenen Anläufe des Abends, fordern den Leser heraus, aber die kluge und von Witz sprühende Erzählung eines Abends ist in jedem Fall Entlohnung genug.
„Kochen im falschen Jahrhundert“ ist eine bunte, scharf beobachtete und im wahrsten Sinne des Wortes geschmacksvolle Gesellschaftssatire - kurz gesagt: Knapp 200 Seiten pures Lesevergnügen!
Kochen im falschen Jahrhundert
Fünf namenlose Personen treffen sich zu einem Abendessen.
Diese Situation wird in mehrmals wechselnden Varianten erzählt.
Man trinkt Crémant. „Irgendwann hatten alle in diesem Freundeskreis begonnen, weder Champagner noch Sekt zu trinken, auch wenn es sich beim einen wie beim andere, um Schaumwein handelte, sondern immer nur Crémant.“
Man unterhält sich über die letzten Reisen, die neuen „Läden“ in der Stadt, Kultur und Politik, hört Jazz und es wird natürlich gegessen. Es gibt Salat und eine Quiche.
Der Schweizer, einer der Gäste und Hochschuldozent beklagt den mangelnden Bildungseifer seiner Studierenden und zeigt sich „selbst in belanglosen Dingen meinungsstark“. Seine Lässigkeit drückt er durch das Tragen funktionaler Sportkleidung aus.
Die Gastgeberin wohnt neu in ihrer Wohnung, die noch nicht fertig eingerichtet ist, allerdings eine gelungene Mischung aus Flohmarktfunden und Designermöbeln darstellt. Das Essen ist vorbereitet und sie möchte an diesem Abend als gute Gastgeberin wahrgenommen werden. Sie ist seit einigen Jahren mit ihrem Partner zusammen, „…der wiederum mit seinem Smartphone zusammen war.“ Und gern während des Gesprächs Google-Beiträge vorliest.
Die Gastgeberin hat sich vor diesem Essen durch zahlreiche Kochbücher, Namen wohlklingender Gewürze sowie ansprechende Bilder lässiger bekannter Köche und Kochbuchautoren inspirieren lassen.
Der Ehemann und die Ehefrau sind zwei weitere Gäste. Natürlich fliegt man nicht mehr in den Urlaub, erläutert der Ehemann. „Nach Singapur sind wir aber geflogen“, widerspricht die Ehefrau. Die Ehefrau und junge Mutter hält die Momente des Abends fest, sie sind sofort gepostet, samt Verlinkung zu den Personen und Produkten sowie Lieferanten dieser Produkte.
Jazzmusiker*innen begleiten den Abend, natürlich auch die Playlist „Women in Jazz“.
Politische Einstellungen werden abgeklopft und präsentiert und belasten die Stimmung.
Die Gastgeberin kocht, der Partner der Gastgeberin sorgt für Nachschub beim Crémant. Wir kriegen Stück für Stück die Rezepte geliefert, en Detail natürlich, wie man das heutzutage macht. Der Teig der Quiche wird „blind gebacken“.
Parallel werden Erinnerungen geweckt an Kochen in WG-Küchen, Küchengeräte unserer Mütter und Großmutter sowie Alkoholkonsum und Ernährungsgewohnheiten in früheren Jahren.
Gedanken und Assoziationen an Essen in anderen Ländern, Erfahrungen diverser Reisen, Geschmackserlebnisse der besonderen Art werden wieder wach. Alles akribisch mit dem Handy festgehalten und hier in schönsten Worten beschrieben, die die Lust zu Lebensmitteln und zum Essen wecken.
Der Alkohol sorgt dafür, dass die Stimmung sich verändert, besonders als noch zwei Amerikaner, Zufallsbekannte des Ehepaars, zu ihnen stoßen. Der Abend nimmt einen spannenden Verlauf.
In unglaublich witziger Art und Weise wird hier mit den Anstrengungen der Neuzeit gespielt, (einschließlich der aufwändigen Zubereitung einer Quiche!), denen diese hippen Mitvierziger ausgesetzt sind. Tischler fertigen maßgeschneiderte Regale für die Wohnung der Gastgeberin, die anscheinend Bücher sammelt, sie aber nicht liest. Geschirr, der Esstisch, selbst die Küchenhandtücher sind dänisches Design. Alles soll perfekt sein.
Dieses Buch ist eine wunderbare Satire auf unsere Gesellschaft, die „Dos“ und „Don’ts“, mit denen wir uns täglich beschäftigen. Politisch korrekt, immer up-to-date, keinen Trend versäumend, jederzeit präsent in den social Media. Selbst der notorische Schweizer Raucher ist nicht mehr tragfähig. Ich habe oft geschmunzelt und noch öfter gelacht über richtig gute, gelungene Charakterisierungen von Menschen und unglaublich geistreiche, witzige Dialoge.
Ein Buch, das Spaß macht.
Das BuchKochen im falschen Jahrhundert, handelt von einem gemeinsamen Abend unter Freunden, mit jeder Menge Speisen und Getränke.
Der Roman von Theresa Präauer ist witzig und Satire zugleich!
Die überzeichnet Freunde hangeln sich von einer belanglosen bis hin zur heiklen Diskussion und den Gedanken der Gastgeberin und sehr interessante nBeschreibung von Gerichten und Kocharten aller möglicher Art.
Eine sehr bunt und sehr geschmackvolle Satire, passend zu der heutigen Zeit.
Ich danke NetGalley und dem Wallstein Verlag für ein 198 seidigen Lesevergnügen.
In »Kochen im falschen Jahrhundert« lese ich über einen Abend mit Freund:innen. Die namenlose Gastgeberin hat ihren Partner, ein befreundetes Ehepaar und »den Schweizer« (seine Freundin kann leider nicht) zu Quiche, Salat und Crémant eingeladen. Und wie alle nach und nach am dänischen Esstisch zu einer gelungen geschriebenen Milieustudie zusammenkommen, denke ich immer mehr zurück an Sophie Passmanns »Komplett Gänsehaut« und kann doch Teresa Präauers Buch wesentlich mehr genießen. Allen voran liegt das an einer gelungenen Selbstreflektion: Präauer bricht immer wieder Momente und Szenen auf, um sie anders von vorn beginnen zu lassen, was zu interessanten Verschiebungen in der Geschichte führt. Nebenbei lerne ich, wie die Marke der Wasserkocher heißt, die ich regelmäßig bei Instagram sehe und was genau eigentlich Crémant ist, den irgendwie alle trinken. »Kochen im falschen Jahrhundert« ist kurzweilig, unterhaltsam, etwas bodenständiger als »Komplett Gänsehaut« und verfehlt darüber hinaus sein Vorhaben – eine Milieukritik – nicht. Ein perfektes Geschenk für Leute, die unironisch einen Crémant zu Abenden mit Freund:innen mitbringen.
Eigentlich geht es in diesem Roman nur um eine Dinnerparty. Eigentlich. Denn vor diesem Hintergrund erzählt Teresa Präuer eine Lebensgeschichte anhand von Essen. Der Geschmack von Mozzarella in Italien, der erste Kaffee im Urlaub, das Twinni im Sommer - so viele Lebensmomente sind mit Essen verbunden, dem ist man sich vielleicht nie wirklich bewusst. Eine kurzweilige und schöne Geschichte, nach der man vielleicht anders über das Kochen und die Bedeutung von Essen in unserem Leben nachdenkt. Oder wie es auf Ö1 hieß, ein "Coming of taste"-Roman.
"Kochen im falschen Jahrhundert" handelt von einem Abend an dem die Gastgeberin ihren Partner, ein befreundetes Paar und einen weiteren Freund - ein Schweizer, dessen Freundin keine Zeit hat - zum Essen eingeladen hat. Ein Abend, an dem ausgiebig dem Crémant zugesprochen wird und Gespräche von banal bis tiefschürfend geführt werden.
Teresa Präauer beschreibt diese Situation immer wieder auf unterschiedliche Art und macht diese Geschichte zu einer witzigen, skurrilen und ironischen Gesellschaftsstudie. Ein Buch, das einen vergnüglichen Abend zu bereiten vermag.
als gebundene Ausgabe: 22.- Euro, 198 Seiten, erschienen am 22.02.23 im Wallstein Verlag
als Kindle Ausgabe: 17,99 Euro, 170 Seiten, erschienen am 22.02.23 im Wallstein Verlag
Ein Pärchen hat zu einem Abendessen unter Freunden eingeladen. Es wird ein Ehepaar kommen und ein Freund aus der Schweiz.
Wir erleben in diesem Buch die Gespräche zwischen den Freunden, aber auch die Gedanken, die unausgesprochen bleiben. Neue Situationen mit denen sich alle arrangieren müssen, das befreundete Ehepaar hat gerade ein Baby bekommen und sie sind das erste mal wieder außer Haus zu einer Einladung. Der Schweizer ist neu liiert mit einer noch sehr jungen und sehr unsicheren Frau und für die Gastgeberin ist es die erste Einladung die sie ausgesprochen hat.
Mich hat es sehr verwundert, dass es ihre erste Einladung ist, denn sie ist um die 40, wie wir im Buch erfahren. Erfahrungsgemäß hat meine zu dieser Zeit so eine Einladung doch eher schon hinter sich. Entsprechend unsicher wirkt sie auch bei der Planung und Ausführung des Abendessens. Für mich hatte es eher den Anschein als handele es sich hier um ein viel jüngeres Paar. Auch in vielen anderen Bereichen die angesprochen werden klingt das an. Da zeigt sich deutlich der Generationenunterschied. Andere Prioritäten enden automatisch in ganz anderen Lebensweisen.
Das etwas spöttische Zurückblicken auf die Generation der Eltern und Großeltern endet niucht unweigerlich in einer besseren Struktur, sondern man steht sich oftmals selbst im Wege. Man verstellt sich, möchte etwas Sein, macht sich auch etwas vor, nur um die Wirkung nach außen zu beschönigen. Selbst bei seinen Freunden. Ja und natürlich zeigen sich in diesem Buch auch Social Media Abhängigkeiten. Die sind ja in der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken.
Das Gefühl einer sterbenden Lebensweise und Kultur wird hier ganz krass aber absolut passend dargestellt. Man schaut ganz nostalgisch dem Vergangenen nach, will und kann das Leben so aber auf gar keinen Fall weiterführen.
Wir erleben nun in diesem Buch das Abendessen in einer Endlosschleife. Es beginnt immer wieder aufs Neue, läuft aber jedes mal völlig anders ab bis wir uns am Ende wieder vor dem Dinner befinen..
Das Buch ist auf jeden Fall sehr unterhaltsam und lesenswert. Mir hat es sehr gut gefallen. Sehr modern aber schlicht geschrieben mit viel Charme und Humor.
Mein einziger Kritikpunkt ist das Alter der Protagonisten. Erwachsenwerden mit 40 Jahren finde ich selbst für die heutige Zeit etwas sehr überspitzt dargestellt.Das ist aber natürlich nur meine Meinung und jeder andere Leser/Leserin kann das ganz anders empfinden.
Ich finde dieses Buch lässt sich auch prima an ein junges Paar verschenken, vielleicht sogar als Mitbringsel zu einer Einladung statt einer Flasche Wein, im letzten Moment überteuert erstanden :-).
Aber ich gebe ebenso gern eine Leseempfehlung für die "Generation Küchenschürze", denn so können wir sehen, wie jüngere Leute heute feiern, denn zu solchen Gelegenheiten sind wir in der Regel eher nicht eingeladen.
4,5*/5*
Mit großem Spaß habe ich das Buch gelesen! Herrlich bissig, wie die Figuren in verschiedenen Szenarien in ihrer Gedanken- und Wertewelt seziert werden. "…….."………………………………………………………….
Die namenlose Gastgeberin hat zu einem Abendessen eingeladen. Sie fühlt sich ganz erwachsen und freut sich darauf, mit ihrem Partner die Gäste - das Ehepaar und den Schweizer - zu empfangen. Jeder bringt seine eigenen Probleme mit an den Tisch, die Gastgeberin ist unsicher, da es die erste Einladung dieser Art ist, das Ehepaar kämpft mit den Problemen aller frischgebackenen Eltern und der Schweizer muss vor allem beweisen, wie unglaublich intellektuell er ist. Und so verläuft der Abend zwischen ausgesprochenen Belanglosigkeiten und gedachten Zwischentönen, wird durchgespielt in verschiedenen Versionen und ist gespickt mit den Zutaten des Menüs. Die Autorin zeichnet Ihre Figuren voller Ironie und Witz, überzogen und trotzdem nahbar und zwischen all dem schwebt die Frage nach der Sinnhaftigkeit des Lebens. Ein schönes Buch, außerordentlich gelungene Gestaltung und ein schönes, wenn auch mit 198 Seiten recht kurzes Lesevergnügen.
Ein malerisches Kammerspiel, das so entlarvend, wie unterhaltsam auf die Manierismen unserer Gesellschaft blickt. Wahrscheinlich mein Pageturner des Jahres.
In diesem kammerspielartigen Roman erzählt die Österreicherin unterhaltsam und zum Teil auch sehr zynisch von einem gemeinsamen Abend mit Freunden. Es wird viel getrunken (Crèmant) und auch ein wenig gegessen (Salat und Quiche Lorraine), Jazz-Musik läuft im Hintergrund, doch der Abend entwickelt sich anders als die Gastgeberin sich das vorgestellt hat-daher auch dreierlei Varianten einer möglichen Handlung. Mit viel Witz und Ironie (Seitenhiebe auf Ottolenghi, Manufactum, Social Media ,…) ist dieses Buch eine tolle Gesellschaftsstudie in einer wunderbaren klugen Sprache.
Die Abendessen meines Lebens
Eine Gastgeberin und ihr Lebensgefährte laden ein Ehepaar und einen Schweizer nebst Freundin zum Essen ein. Die Freundin ist verhindert, der Schweizer kommt allein, am späten Abend erscheint noch ein amerikanisches Ehepaar.
Es gibt Salat und Quiche und mehr oder weniger viel Cremant, später auch Anderes. Man spricht über dies und das und es entstehen ziemlich viele komische Situationen. Schließlich läuft alles aus dem Ruder.
Außer den Personen und der Speisenfolge ändert sich ständig etwas in diesem Buch. Die Kapitel sind kaleidoskopartig geschrieben. Mal kommt der eine zu spät, mal der andere, mal will die Gastgeberin Sex, mal will der Schweizer nur rauchen.
Die Geschichte ist sehr lustig, ironisch und kreativ geschrieben. Sie erinnert mich an all die Abendessen in meinem Leben, die ich gekocht habe oder an denen ich teilgenommen habe. Und irgendwie war ich am Ende froh, dass ich es mal wieder geschafft hatte. Müde vom vielen Alkohol und der langen Nacht bin ich am nächsten Morgen aufgewacht und dachte: Nie wieder. Bis ich wieder die Lust verspürte, nochmal so ein Essen zu kochen oder daran teilzunehmen.
Und dann beginnt alles von vorn, ist bekannt wie ein alter Pantoffel und doch so unbekannt. Genauso wie dieses Buch.
Das Buch ist gut - liest sich rasch, sprachlich ausgezeichnet, intelligent. Trifft den Zeitgeist.
Das Ende ist super!!!
Es ist halt, das ist das Einzige, ein Buch seiner Zeit, ein Buch seiner Generation und genau der Leute, um die es geht; es wird seine Zeit vermutlich nicht überdauern. (Ähnlich wie Salonfähig).
Fünf namenlose Freund*innen aus der gehobenen Mittelschicht, im Leben angekommen und für ein nettes Abendessen verabredet. In einem Kammerspiel auf ca. 200 Seiten lotet Teresa Präauer drei verschiedene Szenarien eines solchen Abends aus.
Beim Lesen merke ich immer wieder, dass diese Art des geselligen Beisammenseins mit passiv-aggressiven Geplänkels gepaart mit schicken Fotos für Instagram und Spießbürger Attitüde nicht meine Welt ist. Ich verstehe die Codes nicht und möchte es auch nicht. Zu viel Schein und zu wenig Sein. Die ganze Zeit denke ich alle wären glücklicher gewesen, wenn sie sich eine Pizza bestellt hätten oder sich wirklich mögen, würden.
Trotzdem ist das Buch unterhaltsam. Eine elegante-bissige Kritik an der Mittelsicht und deren mitunter wichtigtuerischen Gebaren.
Ein schönes Buch für einen oder mehrere (je nachdem wie schnell man liest) entspannte Nachmittage.
Man sollte es allerdings nicht auf nüchternen Magen lesen, das Lesen von den Speisen und Getränken hat mich nur hungrig gemacht und meinen Appetit geweckt.
Wie enttäuschend verlief doch die Teilnahme Teresa Präauers am Bachmannwettbewerb 2015, als die kluge, begabte, verheißungsvolle Autorin nach drei Stichwahlen gänzlich ohne Preis aus Klagenfurt abreisen musste – vollkommen unerwartet für all ihre Fans und Leser. Doch „Oh, Schimmi“ hatte sich als falscher Text am falschen Ort zur falschen Zeit herausgestellt.
Als weitaus erfolgsversprechender würde sich ein Auszug aus ihrem aktuellen Roman „Kochen im falschen Jahrhundert“ (welch ironisch gewählter Titel!) erweisen. Das köstliche, spitzzüngige Kammerspiel um einige arrivierte, gesettelte Mittvierziger erinnert an Yasmina Rezas Theaterstücke und wartet nur darauf, verfilmt zu werden. Derweil kann man sich wahlweise mit einem Eis am Stiel oder einem Crémant an der Lektüre erfreuen.
Sehr treffend wird die akademische, obere Mittelschicht im Großstadtmillieu beschrieben. Habe sehr gelacht und hat mich auch zum Nachdenken gebracht. Gut gemacht, Empfehlung!
Ich fand den Roman sehr witzig und unterhaltsam auf der einen Seite, aber er regt durchaus auch zum Nachdenken an. Das Cover hat mich gleich begeistert, ebenso auch der Titel und die kurze Inhaltsbeschreibung. Beim Lesen wurde ich nicht enttäuscht. Das Buch war niemals. langweilig und ich kann es weiterempfehlen.
Wieviel in so einem kleinen Buch stecken kann!
Eine wunderbar inszenierte Momentaufnahme eines Abends, der immer wieder neu erzählt wird und sich die Wahrheit mit jeder neuen Anlauf herausschält. Zynisch, humorvoll und ungeschönt wird die lockere Fassade abgezogen und die eigentliche Spießigkeit der Gäste aufgezeigt.
Ein Muss für alle Yasmina Reza Fans und sehr unterhaltsam zu lesen!
Noch eine Flasche Crémant - Zustandsbeschreibung einer urbanen Generation
"Kochen im falschen Jahrhundert" ist ein Kochbuch der anderen Art. Fünf Leute um die 40 verbringen einen nicht enden wollenden Abend gespickt mit allerlei Zutaten, vielen alkoholischen Getränken und schwelgerischen Gedankenausflügen. Man fühlt sich an diesem Sommerabend wie in einer Zeitschleife gefangen. Die fünf befreundeten Protagonisten, deren Namen wir nicht erfahren, sind zwar in der Mitte des Lebens angekommen, haben sich ein gewisses bildungsbürgerliches Niveau erarbeitet, trauern jedoch ihrer Jugend nach und wollen den Moment auskosten. Ausgiebig werden dem Leser kulinarische Spezialitäten untermalt von Jazzmusik aufgetischt. Die Gastgeberin glaubt an die Illusion des perfekten Abend mit guten Bekannten. Doch dieser Wunschtraum gewinnt mit zunehmendem Alkoholkonsum eher an Peinlichkeit.
Ein Kammerspiel des guten Geschmacks und vorzügliche Beschreibung einer Generation, die ihre Jugend hinter sich gelassen hat und im weltoffenen Spießertum angekommen ist.
Beim Lesen dieser kurzweiligen Erzählung muss man öfters schmunzeln und es läuft einem fast das Wasser im Munde zusammen. Wer eine packende Handlung erwartet, wird enttäuscht werden, jedoch von einer bildhaften Personenbeschreibung belohnt.
Am Anfang steht eine Einladung zum geselligen Abendessen, zunehmend wird der Abend komischer, tragischer, erotischer… Dieses kleine Buch ist dreierlei: Ein Kunstwerk, denn das Titelbild hat die Autorin gemalt. Eine Playlist, denn wie ein roter Faden ziehen sich Musikvorschläge durch den Roman. Ein Appetitanreger, denn ständig wird über köstliches Essen geredet. Gleichzeitig ist es eine Abrechnung mit den sozialen Medien: Denn alles wird gepostet, markiert, verlinkt… Willkommen im 21. Jahrhundert!
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