Aleksandra

Roman

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Erscheinungstermin 24.02.2023 | Archivierungsdatum 17.05.2023

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Zum Inhalt

Im Palast des verlorenen Donkosaken

Lisa Weedas Großmutter heißt Aleksandra und stammt aus der Ostukraine. Über dieses Land, auf das heute alle Welt schaut, hat ihre Enkelin einen fulminanten Roman geschrieben. Die Nummer 1 aus den Niederlanden, übersetzt in zahlreiche Sprachen.

Auf Geheiß ihrer 94-jährigen Großmutter Aleksandra reist die Erzählerin Lisa nach Luhansk, um das Grab ihres Onkels Kolja zu suchen, der seit 2015 verschwunden ist. Das verfluchte Geburtsland ihrer Oma sei gefährlich und kein Ort für Stippvisiten, warnt der Soldat am Checkpoint. Lisa gelingt die Flucht durchs Kornfeld – und landet plötzlich in der Vergangenheit: im magischen Palast des verlorenen Donkosaken. In seinen unzähligen Räumen entfaltet sich ein packendes Jahrhundertpanorama, das nicht nur die Geschichte ihrer Familie lebendig werden lässt, sondern die Historie dieses ganzen Landes, einer Region, die nie zur Ruhe kommt.

»Meine Familie lebt in einem Gebiet, das seit hundert Jahren von Konflikten geprägt ist. Das Schreiben dieses Buches ist meine Art, mich an dem Kampf zu beteiligen. Es ist ein Denkmal für meine Familie, die durch all diese schrecklichen Ereignisse hindurch stark geblieben ist.« Lisa Weeda

Mit Karte und Stammbaum

Im Palast des verlorenen Donkosaken

Lisa Weedas Großmutter heißt Aleksandra und stammt aus der Ostukraine. Über dieses Land, auf das heute alle Welt schaut, hat ihre Enkelin einen fulminanten Roman...


Vorab-Besprechungen

»Meine Familie lebt in einem Gebiet, das seit hundert Jahren von Konflikten geprägt ist. Das Schreiben dieses Buches ist meine Art, mich an dem Kampf zu beteiligen. Es ist ein Denkmal für meine Familie« Lisa Weeda


Ein »grandioser Debütroman« ZDF aspekte


»Weeda zeigt, was Literatur leisten kann. Keine History-Doku kriegt diese Verdichtung hin.« Doris Akrap, taz


»Ein prophetischer Roman, in dem es nicht nur um Aleksandra geht, sondern um die Geschichte und Gegenwart der gesamten Familie und des ukrainischen Volkes.«Michaela Gericke, rbb Kultur


»Ein Jahrhundertroman - Lisa Weeda erzählt mehrdimensional von den zahlreichen Traumata der Ukraine.« NDR Das!


»Nicht nur erzählerisch ist das Romandebüt interessant, es liefert auch einige wichtige Beobachtungen, die die westliche Perspektive auf die Zeitgeschichte der Ukraine zurechtrücken.« Astrid Mayerle, BR


»Ein großes historisches Panorama über die Ukraine, verzwirbelt mit einer Familiengeschichte.« Maike Albath, Deutschlandfunk


»Ich bin sehr beeindruckt. Lisa Weeda hat ein mehrschichtiges, historisches Panorama entworfen - Sie schreibt erstaunlich leichtfüßig, mit sehr viel Wärme und Witz« Lara Sielmann, Deutschlandfunk Kultur


»Lisa Weeda hat ein ergreifendes, vielschichtiges Familienepos komponiert. Mit spielerischer, poetischer Leichtigkeit wechselt sie zwischen den Erzählperspektiven, Vergangenheit und Gegenwart durchdringen einander, Realität und Fiktion. Genussvoll und barock wie die Festmahle, die ihre Ich-Erzählerin bei früheren Besuchen der Verwandten in der Ukraine und in Odessa erlebte. Ein herausforderndes, augenöffnendes Buch!« Dorothea Breit, WDR


»Der Roman geht besonders nahe, macht er doch sehr kunstvoll und anschaulich klar, weshalb sich die Ukraine so verzweifelt gegen eine neuerliche Okkupation wehrt. Wer mehr darüber und über ukrainische Tradition wissen möchte, wird Lisa Weedas Roman ALEKSANDRA verschlingen. Und wer lebendig erzählte Familiensagas mag, wird das Buch ebenfalls lieben.« Eva Karnofsky, SWR 2


»Man legt das Buch nicht aus der Hand, möchte wissen wie es weitergeht. Die Porträts sind gelungen, die Naturschilderungen des ukrainischen Himmels und der weiten Felder sind mitreißend. Der Roman ist ein mit großer Frische erzähltes Panorama eines geschundenen Landes und einer zerrissenen Familie.« Susanne von Schenck, SR2 Kulturradio


»Eine Familiensaga im Stil des magischen Realismus, in die sich auch viele satirische Elemente mischen« HR2-Kultur, Hadwiga Fertsch-Röver


»Ein mutiges Debüt, getränkt mit erzählerischer Kraft, schwarzem Humor, Melancholie und ja, auch mit einer Wanne voll Wodka. Weeda ist mein Debüt des Jahres.« TV-Sendung Brommer op zee


»In dem beeindruckenden Roman dieser niederländisch-ukrainischen Schriftstellerin taumelt man durch die Zeit, von einem Palast zu einem KGB-Verhörraum, von einer Generation zur nächsten« NRC Handelsblad


»Wir haben eine Schriftstellerin gewonnen, die es wagt, hoch hinaus zu wollen. Aleksandra erinnert an das Werk von Günter Grass, dem es gelungen ist, eine persönliche Geschichte mit einer größeren öffentlichen zu verbinden. Das verheißt viel für die Zukunft.« de Leeuwarder Courant


»Ein wichtiges Buch, um diesen geschundenen Landstrich und seine Geschichte besser zu verstehen.« Maria-Christina Piwowarski


»Lisa Weeda verwebt Vergangenheit und Gegenwart mit einer berauschenden Klugheit: Aleksandra ist eine magische Geschichte über widerstandsfähige Menschen. Mutig und fesselnd.« Linnaeus Buchhandlung


»Ihr gelingt ein faszinierendes Jahrhundertpanorama einer wunden Region, durch die weiße Hirsche galoppieren und die Leserin in den Zeilen versinkt, als wäre sie eben in einen Turm voller Getreide gesprungen.« Martina Lisa, Kreuzer Leipzig


»Die Ukraine ist so richtig erst seit dem Überfall Russlands ins Bewusstsein gerückt, wenig war bekannt über das Leben dort. Weedas fulminanter Roman ändert das, und sogar Lenin tritt auf.« Janina Fleischer, Leipziger Volkszeitung

»Meine Familie lebt in einem Gebiet, das seit hundert Jahren von Konflikten geprägt ist. Das Schreiben dieses Buches ist meine Art, mich an dem Kampf zu beteiligen. Es ist ein Denkmal für meine...


Marketing-Plan

  • 28. August, Literatursommer Schleswig-Holstein, Neustadt in Holstein
  • 29. August, Literatursommer Schleswig-Holstein, Rendsburg
  • 30. August, Literatursommer Schleswig-Holstein, Garding
  • 31. August, Literatursommer Schleswig-Holstein, Dersau
  • 1. September 2023, 18.00 Uhr, Clemens-Sels-Museum, Neuss
  • 28. August, Literatursommer Schleswig-Holstein, Neustadt in Holstein
  • 29. August, Literatursommer Schleswig-Holstein, Rendsburg
  • 30. August, Literatursommer Schleswig-Holstein, Garding
  • 31. August...

Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Hardcover
ISBN 9783985680580
PREIS 25,00 € (EUR)
SEITEN 288

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Der Roman Aleksandra ist das Debüt der niederländischen Autorin Lisa Weeda und sie beschäftigt sich gleich mit einem aktuellen Thema: die Geschichte einer zerrissenen Kosakenfamilie. Die Schauplätze sind Den Haag, Moskau, Kiew, Odessa und Luhansk, ein Roman zwischen dem Gestern und dem Heute.
Die Erzählerin Lisa steht 2018 am Grenzübergang zwischen der Ukraine und Luhansk, einer der beiden Volksrepubliken bis in die Ostukraine, die sich 2014 vom Land abgespalten haben und nur von Russland anerkannt werden. Lisa versucht, einen Soldaten davon zu überzeugen, sie durchzulassen, ohne Erfolg. Sie muss ein spezielles Tuch, auf dem der Stammbaum der Familie mit schwarzen und roten Linien gestickt ist, nach Kolja bringen. Kolya ist Lisas Onkel, der möglicherweise 2015 während des Krieges um Luhansk gestorben ist, also sucht sie hauptsächlich nach seinem Grab. Ihre 94-jährige Großmutter Aleksandra wurde 1942 von den Nazis aus Luhansk deportiert, als die Stadt noch Voroshylovhrad hieß. Soweit ein sehr eindrucksvoller Einstieg.
Die Figuren des Romans sind authentisch, auch die Szenerie wird eindrucksvoll vermittelt. Die derzeitige politische Lage, der Ukraine Krieg, zieht Leser:innen zwar in den Bann, oft ist man jedoch versucht das (gute) Buch wegzulegen, zu nahe kommt der aktuelle Konflikt.

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Ich mochte den Roman, da er sprachlich sehr gut ist- es entstanden beim Lesen sofort Bilder in meinem Kopf- und mir die Geschichte bis zur heutigen Situation in der Ukraine verständlicher gemacht hat.
Die Autorin Lisa Weeda erzählt in grossen Bildern, auf mehreren Zeitebenen, die Geschichte ihrer Familie.
Die Sprünge in den Zeitebenen waren für mich manches mal verwirrend und auch der Kniff mit dem "Palast des verlorenen Donkosaken",der im magischen Realismus erzählt wird, hat mich manches mal abgehängt,deshalb sind es "nur" 4 Sterne geworden.
Insgesamt ein wirklich gutes und wichtiges Buch.

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Auf dieses Buch muss man sich einlassen, um darin zu versinken. Ich muss gestehen daß ich ein paar Schwierigen mit den vielen Namen und Zeitsprüngen hatte und eine Zeit gebraucht habe, um in den Roman hineinzukommen.

Der Roman beginnt mit der jungen Lisa die für ihre Großmutter nach Luhansk reist um das Grab ihres Onkels zu suchen. Doch sie darf nicht in das Kriegsgebiet einreisen. In einem unbeobachteten Moment läuft sie in einen Minenfeld, stolpert und erwacht im Palast der verlorenen Donkosaken. Mit ihr und ihrer Familie erleben wir die Geschichte der Ukraine der letzten Hundert Jahre....

Es war wirklich interessant zu erfahren, wie die Menschen in diesem Land immer wieder gelitten haben wie sich immer wieder durchgekämpft haben. Ein Land und seine Menschen im Spiegel der Geschichte.

Die Idee des Romanes hat mir sehr gut gefallen, Lisa erlebt die Geschichte im Palast und durch Erzählungen und nicht wie sonst anhand von Briefen und Tagebüchern. Das hat mir sehr gut gefallen. Nur müsste ich mich wirklich an die vielen Namen gewöhnen.

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Dieses Buch ist aussergewöhnlich.
Man erfährt sehr viel über die Geschichte und Traditionen eines geschundenen Volkes und Landes.
Es spielt in der Vergangenheit und der Gegenwart.
Die Vergangenheit wird von Nikolai erzählt den seine Enkelin in einer Art zwischen Welt findet.
In dieser Zwischen Welt befindet sich Nikolai,der Großvater der Akteurin und nimmt sie mit auf eine Reise durch die Vergangenheit Ihrer Familie.
Er ist dort gefangen weil er nicht in heimischer Erde begraben liegt. Ein Familien Mitglied nach dem anderen taucht in dieser Zwischenwelt ,die im ehemaligen Volkspalast spielt,auf und verschwindet wieder.
Alle bis auf Kolja ,den Bruder der Akteurin der als letzter ging.
Es wird viel über die Geschichte der ehemaligen Sowjetrepubliken erzählt. Von der Vertreibung der Bauern in die Städte,von der Beschlagnahme der Bauernhöfe um sie in Kolchosen umzuwandeln.
Die Familie hat so oft alles verloren aber nie Ihren Stolz und Ihre Liebe zur Heimat.
Ein Buch das traurig stimmt ,gerade weil die Parallelen so explizit sind.
Die Geschichte eines geschundenen Landes und seiner Bewohner ,das heute wie damals nicht zur Ruhe kommt.

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Anhand der Geschichte ihrer eigenen Familie breitet die Autorin Lisa Weeda ein beeindruckendes Bild der Geschichte der Ukraine, insbesondere des Donbas vor dem Leser aus.
Sie vermischt dabei echte Familienchronik, fiktive Romanteile und Elemente der Fantasy. Ein weiteres gestalterisches Element sind die Sprünge in der Zeit und den Orten der Handlung. Das war für mich anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, zog mich aber immer mehr in den Bann des Romans.
Besonders interessant fand ich den "Palast des verlorenen Donkosaken", einem Zwischenreich, in dem verstorbene Familienmitglieder zusammentrafen, von ihrem Schicksal berichteten und ihre unterschiedlichen Denkweisen austauschten.
Gerade in Hinsicht auf den derzeitigen Krieg zwischen Russland und der Ukraine gab es für mich beim Lesen sehr viele neue Aspekte zu entdecken über eine Region, in der schon seit sehr langer Zeit keine Ruhe herrscht.

Für mich ein sehr lesenswertes Buch, das ich gerne weiter empfehle.

Einziger Nachteil beim Lesen mit dem Tolino: Der Stammbaum der Familie, der das Einordnen der vielen Protagonisten und Namen erleichtern würde, ist leider nicht lesbar.

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Familiengeschichte aus der Ostukraine
Die Ostukraine steht seit fast genau einem Jahr wieder in den Schlagzeilen durch den Angriffskrieg Putins auf den Donbas und die übrige Ukraine. LIsa Weeda legt nun einen Roman vor, der bereits in den Niederlanden sehr erfolgreich war, in dem sie die Geschichte ihrer Familie aus dem Donbas, genauer aus Luhansk (im Roman noch Russisch Lugansk genannt) erzählt.
Ich-Erzählerin ist Lisa, die von ihrer Großmutter Aleksandra den Auftrag bekommt, in die Ukraine zu reisen, um das Grab ihres verschollenen Cousiins Kolja zu suchen und dort ein mehr als 100 Jahre altes, von ihrer Ururgroßmutter gesticktes Leinentuch zu deponieren, auf dem die Lebenslinien der Familienmitglieder verzeichnet sind. Erst dann sei der Cousin erlöst. Die Großmutter Aleksandra ist 1942 von den Deutschen aus der Ukraine nach Deutschland verschleppt worden und lebt nach dem Krieg in Amsterdam. Das Buch erzählt nun von dieser Reise und der Geschichte der Familie.
Das Buch ist nicht einfach zu lesen, und zwar aus drei Gründen. Es treten sehr viele Personen auf und es ist schwer, sich zu merken, welche Stellung sie in der Familie einnehmen. Dem Buch ist zwar eine Familienübersicht in Form eines Stammbaums beigefügt, aber es ist natürlich lästig, dort immer nachzuschauen.
Zum weiteren setzt die Lektüre schon gewisse Grundkenntnisse der Geschichte der Ukraine voraus: Über die Stellung der Kosaken am Don, über den Kampf der Roten gegen die Weißen Armee, über den Holodomor, die Besatzung der Ukraine durch die Nazis und die Entwicklung im Donbas seit 2014.
Der dritte Grund: Die Handlung spielt auf zwei Ebenen: einer realistischen Ebene im Donbas ab 2018 und einer Phantasieebene im magischen Palast des verlorenen Donkosaken. Beide Ebenen vermischen sich zuweilen.
Wer sich davon nicht abschrecken lässt, erhält einen sehr lesenswerten Einblick in die Mentalität der Menschen im Donbas, ihren schrecklichen Momenten der Geschichte und ihren unbändigen Kampf um Freiheit und Selbstbestimmung.
Lisa Weeda erzählt wortreich und oft sehr spannend.

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Das Debüt von Lisa Weeda ist eine beeindruckend persönliche Geschichte, sprachlich, historisch und inhaltlich viel bietet. Auf den Spuren ihrer eigenen Familie wagt die Autorin einen interessanten und vielschichtigen Roman- "Aleksandra" taucht tief in die Familiengeschichte ein, und erzählt gleichsam beudeutungsschwer die Geschichte der Region im Lugansk, die inzwischen jeder*m auch hier etwas sagen dürfte. So zerrissen dieser Landstrich zwischen Ukraine und Russland schon lange ist, so zerrissen ist auch die Familiengeschichte Lisas. Im Auftrag ihrer Großmutter Aleksandra, die in jungen Jahren nach Deutschland deportiert wurde, macht sie sich auf den Weg in die Heimat ihrer Familie , um das Grab ihres verschollenen Onkels Kolja aufzusuchen und ein Familienerbstück zu übergeben. Was sie dort erwartet, damit hat wohl keiner gerechnet und ich gebe zu, ich brauchte einige Zeit, um mich an das etwas surreale Setting zu gewöhnen. (Auf)Gefangen im Palast des verlorenen Donkosaken begegnet sie ihrem Urgroßvater und ein wilder Ritt in die Vergangenheit beginnt- voller Zeit-/Ebenen- und Perspektivwechsel. Hier ist die Autorin mutig, die Leserschaft herauszufordern-Aufmerksamkeit und Konzentration sind essentiell, um dem Geschehen zu folgen. Manchmal ist es mir tatsächlich etwas wirr geworden- aber das bildete auch wieder eine hervorragende Kongruenz zum Inhalt und letztlich zur Realität. Denn: wo ist denn schließlich immer alles geradlinig? In dieser Region auf jeden Fall nicht! Auf nichts ist Verlass. Und damit muss man erst einmal leben lernen.

Eine erstaunliche und tiefsinnige, vielschichtige Familiengeschichte. Sprachlich toll umgesetzt (einige Zitate gespeichert!), auf die man sich zum Teil einlassen muss und die fordert. Die Belohnung ist ein Mehrwert an Einblicken in ein Gebiet, das derzeit in aller Munde ist, über das jedoch kaum eine*r mehr zu berichten vermag.

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Im Palast der Albträume

Die Großmutter der Autorin, Aleksandra, stammt aus der Ostukraine.
Ihre Enkelin Lisa Weeda, hat einen beeindruckenden Roman über ihre, aus dem Donbass stammende Familie großmütterlicherseits, geschrieben.
Die Ukraine ist der zweitgrößte Staat Europas, der unteranderem für orthodoxe Kirchen, die Schwarzmeerküste und bewaldete Gebirge bekannt ist. Aber auch ein Land, das seit Jahrzehnten gebeutelt wird,

In der teils fiktiven Geschichte reist die junge Lisa für ihre Großmutter nach Luhansk, um das Grab ihres Onkels zu suchen. Doch sie darf nicht in das Kriegsgebiet einreisen. Als sie in ein Minenfeld stolpert und hinfällt, erwacht sie im Palast der verlorenen Donkosaken.

Es ist der Palast, den Stalin zu seinen Lebzeiten als „Zentrale der Weltrevolution“ erbauen lassen wollte. Der zum Glück nie errichtet wurde.
In ihrem Fiebertraum aber ist er real. Gemeinsam mit ihrem längst verstorbenen Urgroßvater wandert sie durch den Palast. Und das macht diese Geschichte so einzigartig.
Auf jeder Etage öffnen sich Türen und Fenster, hinter denen sich Familienmitglieder und deren Schicksale verbergen.

Die Autorin erweckt alle zum Leben, lässt die Geschichte des Landes lebendig werden.
Ein Roman über ein Land dessen Schicksal fest verwoben ist mit dem der Familie, den Nachfahren der Donkosaken.
Ich hätte gerne noch weitergelesen.

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In „Aleksandra“ von Lisa Weeda geht es um die Ostukraine und ihre Geschichte, erzählt aus der Sicht einer Nachfahrin dieser Region. Erschienen ist der Roman im Februar 2022 im Kanon-Verlag.

Lisa Weedas Oma heißt Alexandra und ist in der Ostukraine geboren und aufgewachsen. Sie bittet ihre Enkelin darum nach Lugansk zu fahren. Ihr Onkel Kolja ist 2015 verschwunden und kann keine Ruhe finden, solange das Grab nicht gefunden worden ist. Sie macht sich auf den Weg, doch der Soldat am Grenzposten warnt sie, dass Lugansk gefährlich ist und sich nicht für einen kurzen Besuch eignet. Sie flieht über ein Feld und landet auf wundersame Weise im verlorenen Palast des Donkosaken. Dort trifft sie ihren Urgroßvater Nikolaj, der ihr die Geschichte der Ostukraine und der Donkosaken sowie die Geschichte ihrer Familie erzählt. Doch findet sie auch Kolja und kann ihm die Ruhe bringen, die sich ihre Großmutter so sehr für ihn wünscht?

Zu diesem Buch hatte ich tatsächlich eine mail von netgalley in meinem Postfach und da ich mich gerade sehr für die Ukraine und ihre Geschichte interessiere, hat mich ein Roman zu diesem Thema, der die Sichtweise der Ukrainer*innen schildert sehr interessiert. Lisa Weeda lebt in den Niederlanden und sie selber musste nicht vor dem aktuellen Konflikt fliehen, aber ihre Familie hat eine sehr wechselvolle Geschichte zu erzählen. Noch ein interessanter Fakt zu diesem Buch. Dieses wurde aus dem niederländischen ins Deutsche übersetzt.
Die Autorin holt einen mit starken Bildern ins Buch hinein. Man kann sich den Checkpoint in Lugansk sehr gut vorstellen, aber auch die Anmerkungen zu Beginn des Buches sind interessant. Die Geschichte hat eine sehr eigene Sprache, die einen dennoch in ihren Bann zieht. Das eine Nachfahrin dieser Region das Buch geschrieben hat, kann man auf jeder Seite spüren. Leider wird hier viel in Monologen erzählt. Ich habe quasi immer jemanden zugehört, der mir gerade diese Geschichte erzählt. Das hat etwas sehr nahbares, hat es manches Mal allerdings eher zäh gemacht.
Ich fand das Buch ein wenig wirr aufgebaut. Es gibt einen Wechsel zwischen unterschiedlichen Perspektiven und Zeiträumen. Am besten konnte ich das noch unterscheiden, wenn ich mich im Jahre 2018 befand. Mal war ich mit Lisa im Palast des verlorenen Donkosaken, dann erzählt wieder ihre Großmutter, ihr Urgroßvater oder auch Hirsche, die die Ereignisse rund um Koljas Verschwinden beobachten.
Dabei wurde ich auf eine Reise durch die Geschichte der Ostukraine und der Region Lugansk entführt. Es geht in diesem Roman um die Proteste auf dem Maidan, um die Zeit im Sowjetreich und den zweiten Weltkrieg, die Annektion der Krim und das einstmals Donkosaken auf diesem Gebiet lebten. Hier ist wirklich sehr viel Wissen über die Region und die Mentalität der Menschen eingewoben und das kann fast schon etwas viel werden. Durch das Lesen einiger Sachbücher zu diesem Thema hatte ich schon ein gewisses Vorwissen und habe vieles wiedererkannt. Ihr braucht aber kein Vorwissen zur Geschichte der Ukraine haben, um dieses Buch lesen zu können. Allerdings würde ich nach dem Lesen des Buches empfehlen, sich über andere Quellen weiter über die Geschichte der Ukraine zu informieren. Dieses Buch enthält eine Perspektive und Sichtweise auf die Ereignisse.
Sehr gefallen hat mir die Symbolik in diesem Buch. Es wird mit Farben gearbeitet, mit oben erwähnten Hirschen und noch einigem mehr. Lisa Weeda hat einige russische Begriffe im Buch untergebracht. Einiges wird in den Anmerkungen zu Beginn des Buches erläutert, anderes direkt im Roman. Ich fand das sehr schön und habe mich sehr gefreut als ich das ein oder andere auch ohne Erklärung verstanden habe. Ich lerne ein paar russische Floskeln und Worte, da der Sohn einer Freundin zweisprachig erzogen wird.
Dadurch das dieses Buch teilweise eher einem Bericht gleicht, habe ich nicht so sehr mit den Protagonisten in diesem Buch mitgefiebert. Mir wurde die Familiengeschichte von einem Verwandten erzählt. Ich war interessiert dabei und empfand es durchaus als eine bemerkenswerte Geschichte, bin allerdings nicht so sehr eingetaucht, als das ich alles mitgefühlt hätte. Es stecken sehr viele Emotionen in den Ereignissen drin. Für mich hätte es anders erzählt werden müssen, damit ich diese spüren kann.
Viel Zusatzmaterial gibt es in dem Buch nicht. Ihr bekommt die Anmerkungen zu Beginn des Buches und im ebook gab es am Ende nochmal eine Karte der Ukraine und des Donbass. Das ist für dieses Buch vollkommen ausreichend. Da dieses Buch anscheinend in Zusammenarbeit mit der bpb entstanden ist, hätte ich mir vielleicht am Ende noch ein kleines Verzeichnis mit weiterführender Lektüre gewünscht.

Fazit: Ein Buch, dass die Geschichte der Ostukraine und der Region Lugangsk erzählt und so einen guten Einblick darauf gibt, wie Ukrainer*innen und deren Nachfahren das aktuelle Geschehen dort empfinden. Dabei muss man Bedenken, dass dies nur eine Perspektive darauf ist. Ich mochte die Symbolik im Buch. Die monologartige Erzählweise war nicht so ganz meins. Ein guter Einstieg, um sich anschließend noch näher mit dem Thema beschäftigen zu können.

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In diesem Buch wird die Geschichte einer Familie aus und in der Ostukraine erzählt. Die Erzählerin Lisa muss im Auftrag ihrer Großmutter Alexandra, die von den Nazis aus Luhansk deportiert wurde und seit vielen Jahren in den Niederlanden lebt, ein Tuch, auf dem der Stammbaum der Familie aufgestickt ist, zu ihrem vermutlich verstorbenen Onkel Kolja bringen.
Die Geschichte beginnt als Lisa 2018 am Grenzübergang zwischen der Ukraine und Luhansk der Übertritt von einem Grenzsoldaten verboten wird.
Sie überquert verbotenerweise die Grenze, läuft in ein Minenfeld, stolpert und erwacht kurz darauf im Palast des verlorenen Kosaken, wo sie auf ihren verstorbenen Urgroßvater Nikolaj trifft. Er nimmt sie im wahrsten Sinne an die Hand und erzählt ihr die Familiengeschichte. Der Palast des verlorenen Konsaken ist der Platz für jeden, der tot ist, aber nicht tot sein kann. Er ist ein Produkt der Fantasie. Tatsächlich wurde er zur Zeit Stalins konzipiert, allerdings nie gebaut.
Es stellt sich heraus, dass sich Kolja in einem Zimmer verschanzt hat.
Wird Lisa es schaffen, dass nicht nur Kolja zu den Toten hinüber geht?

Neben Nikolai, und Lisa als Erzählerin, gibt es Hirsche, die die Geschichte der Donkosaken erzählen. Donkosaken, die gestorben sind. Hierbei sind die Hirsche tatenlos. Sie sehen zwar, was geschieht, greifen aber nicht ein.

Dem Buch ist eine Karte und ein Stammbaum beigefügt, was es ein wenig erleichtert, die Orte und Familiengeschichte nachvollziehen zu können. Dennoch ist das Buch ein wenig ungeordnet geschrieben, da es zwischen Zeiten und den Perspektiven wechselt. Es wird aus der Perspektive der Großmutter, der Hirsche, Lisa und Nikolaj erzählt. Letzterer führt häufig lange Monologe, so dass es schwierig ist beim Lesen am Ball zu bleiben und ich häufig das Buch für eine Pause beiseitelegte.
Nichtsdestotrotz beeindruckte mich die Verwendung der Symbole, wie z.B. die Hirsche. Die Autorin schafft es dazu so farbig zu schreiben, dass ich die beschriebenen Felder und den Himmel vor mir sehe und fast spüre.
Dieses Spüren in Bezug auf die Familiengeschichte gelingt nicht. Ich werde emotional nicht eingebunden. Teilweise empfinde ich das Buch an einigen Stellen wie ein Sachbuch, was schade ist.
Dennoch wurde ich zum größten Teil vom Buch in den Bann gezogen. Hätte es weniger Monologe geben, hätte ich es sicherlich in einem Rutsch gelesen.

Das Buch lässt sich auch dann lesen, wenn man die Geschichte der Ukraine nicht kennt.

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Aleksandra ist die Großmutter der Autorin, und diese schickt ihre Enkelin mit einem bestickten Tuch "nach Hause". Nachdem die Autorin, Lisa, nicht in das besetzte Gebiet einreisen darf, verliert sie sich (und die Geschichte) in einem Minenfeld. Es folgt eine Reise durch ihre Familiengeschichte, die Perspektiven wechseln von Absatz zu Absatz. Die Zeit verschwimmt, Lisa lässt sich die Familiengeschichte von ihrem Urgroßvater erklären, ist neben ihrer Großmutter als Kind und gleich darf wieder als Enkelin neben der "alten" Aleksandra.
Anfangs verwirrend, mit der Zeit jedoch bereiten die Zeitsprünge jedoch großen Lesespaß.

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Aleksandra ist die Großmutter von Lisa Weeda und eben diese wird von der Oma gehalten in der Ukraine das Grab ihres Onkels zu besuchen. Durch ein Wunder landet sie in der Vergangenheit und zeigt dem Leser ein farbenreiches Porträt des beeindruckenden Landes. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die Geschichte ist spannend und fantastisch zugleich, aber auch die vielen Hintergrundinformationen, die unterhaltsam und geistreich verpackt sind. Der Erzählstil ist detailreich und packend und die Figuren interessant. Ich habe das Buch sehr genossen und empfehle es deshalb gerne weiter.

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Das Geniale an diesem Buch ist der Palast der verlorenen Donkosaken. An diesem Nicht-Ort, der das ganze Elend und den ganzen Glanz der Sowjetunion in sich vereint, trifft die in Holland geborene und aufgewachsene Protagonistin Lisa ihren Urgroßvater und erfährt von ihm die Geschichte ihrer Vorfahren, der Donkosaken, und die individuellen Geschichten ihrer Familienmitglieder, deren Lebenslinien auf ein Tuch gestickt sind, das ihre Großmutter Aleksandra ihr als eine Art Passierschein gab, um nach dem Verbleib ihres Onkels Kolja zu suchen, der vor Jahren verschwand, wahrscheinlich durch die Hand der Donbass-Rebellen. Ein intensiver Roman, der, ohne auf die Vor- und Nachteile der beteiligten Parteien einzugehen, von der Geschichte dieses turbulenten Landstrichs erzählt, der seit jeher wegen seiner immensen Ressourcen und der Heldenhaftigkeit seiner Menschen umkämpft und ausgebeutet wird. Eine absolute Pflichtlektüre.

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