Der Mann mit den Facettenaugen
von Ming-Yi Wu
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Erscheinungstermin 12.05.2022 | Archivierungsdatum 30.01.2023
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Zum Inhalt
Der wichtigste taiwanische Autor erstmals auf Deutsch: Magischer Realismus, fantastische Lebenswelten und taiwanische Mythologie
Wandelnde Bäume, wundersame Schmetterlinge, Rehe, die sich in Ziegen verwandeln, und eine Katze, die ein unaussprechliches Geheimnis birgt: Wu Ming-Yi hat mit Der Mann mit den Facettenaugen eine faszinierende Romanwelt geschaffen, in der Klimakollaps, indigene Mythen, Identität und existenzielle Gefühle den Hintergrund für eine vielschichtige und raffinierte Erzählung bilden. Darin begegnen sich die lebensmüde Akademikerin Alice und der in den Tod verstoßene Indigene Atile'i, nur um sich wieder zu verlieren. Die Welt wird sich in der Zwischenzeit radikal verändern. Visionäre Fantastik und harten Realismus verbindet Wu Ming-Yi auf unnachahmliche Weise zu einem literarischen Tsunami, in dem der geheimnisvolle Mann mit den Facettenaugen ein Schicksal vorhersagt, das erst mit dem Buch im Buch, das Alice zu schreiben beginnt, um den Tod ihres Sohnes zu verstehen, in Gang gesetzt wird. In dieser fantastischen Spannung zeigt sich ein hintergründiger, politisch bewusster Roman, der tief in ökologischen Belangen und Fragen indigener Identität verankert ist.
Der wichtigste taiwanische Autor erstmals auf Deutsch: Magischer Realismus, fantastische Lebenswelten und taiwanische Mythologie
Wandelnde Bäume, wundersame Schmetterlinge, Rehe, die sich in Ziegen...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Hardcover |
ISBN | 9783751800693 |
PREIS | 25,00 € (EUR) |
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Irre Geschichte aus Taiwan
Mitten im Pazifik liegt eine kleine Insel. Auf ihr lebt das Volk der WayoWayo. Mit fünfzehn Jahren müssen die zweitgeborenen Söhne aus religiösen Gründen die Insel mit einem Boot verlassen und werden dem Meer und dem Tod ausgesetzt. Eines Tages ist Atile’i an der Reihe. Nachdem er mit seiner großen Liebe Ussula geschlafen hat, begibt er sich auf das Meer. Er stirbt jedoch, nicht sondern strandet auf einer der Müllinseln, von denen wir alle schon mal gehört haben.
Alice hingegen hat sich mit Thom direkt am Meer ein Haus nach allen Regeln der Nachhaltigkeit gebaut. Sie bekommen Toto, ihren gemeinsamen Sohn. Thom und Toto verschwinden bei einem Kletterunfall. Thoms Leiche wird gefunden, Totos jedoch nicht und Alice verliert die Lust zu leben.
Einzig ihr Freund Daho geht immer wieder auf die Suche nach Thom, obwohl er selbst alleinerziehender Vater ist. Weitere Figuren die wir kennenlernen sind u.a. Hafey, eine Kneipenwirtin, Konrad, ein Tunnelbauer und seine Freundin Sarah, Tochter eines Walfängers. Richtig spannend wird es am Ende des Buches, als es schließlich auch um die Auflösung des Unglückes vom Thom und Toto geht.
Der Autor webt eine wundervolle Geschichte aus dem Leben der Protagonist*innen und ihren unterschiedlichen Ansichten, Haltungen und Ideen zum Klimawandel, der Hauptthema des Buches ist.
Stilistisch ist das Werk mit nichts zu vergleichen. Sowohl sprachlich als auch von der Struktur her wiederspricht es all unseren europäischen Gewohnheiten. Die Figuren sprechen sehr unterschiedlich, das Figurentableau ist nicht klar, sie tauchen auf und sind wieder verschwunden.
Aber sie wuchsen mir im Laufe der Geschichte ans Herz gewachsen. Ich hoffte, das Atile’i die Müllinsel überlebt und Alice ihren Sohn vielleicht doch noch findet.
Die Dramaturgie scheint manchmal willkürlich. Anfänglich stockt die Geschichte oft, weil der Autor etwas erklären muss. Manchmal hatte ich das Gefühl, das Buch ist eine Mischung aus Roman und Sachbuch. Es brauchte einige Zeit, bis ich mich an den Schreibstil gewöhnt hatte. Mehr und mehr wurde es zu einem großen Lesevergnügen.
Wichtige Aspekte rückt der Autor in den Vordergrund. So zum Beispiel die Schilderung der Müllinsel oder die Haltung zur Jagd, die seiner Meinung nach weitgehendst gewaltfrei sein sollte und vieles Weitere.
Eine große Rolle spielt die Mystik. Eingeführt wird sie anfänglich durch schlechte Omen oder geheimnisvolle Gestalten im Wald. Im Verlauf des Romans werden mehr und mehr mystische Geschichten eingeflochten, die die Geschichte gut abrunden und ihr eine gewisse Komplexität geben.
Wu Ming-Yi ist nicht nur Autor sondern auch Umweltaktivist und das merkt man. Er schreibt über Taiwan, einen hochentwickelten demokratischen Staat, der jedoch von China bedroht ist.
Sicherlich ist das Buch nicht für den europäischen sondern für den asiatischen Markt geschrieben. Hier gibt es vielleicht andere Probleme des Klimawandels und ein anderes Bewusstsein.
Sehr zu würdigen ist der Verlag Matthes & Seitz, der diesen Roman übersetzt und herausgegeben hat und uns so das Land Taiwan und diesen Schriftsteller näher bringt. „Der Mann mit den Facettenaugen“ ist ein Buch, das ich nicht so schnell vergessen werde. Ich wünsche diesem Buch viele Leser.
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