Lovely Planet
Mit dem Herzen reisen und die Welt bewahren
von Maria Kapeller
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Erscheinungstermin 24.03.2022 | Archivierungsdatum 19.08.2022
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Zum Inhalt
„Das Herz im Gepäck zu haben bedeutet, der Welt und den Menschen in den besuchten Ländern mit Würde zu begegnen und sich dabei selbst wieder näherzukommen. Und zwar ohne das Gefühl zu haben, verzichten zu müssen.“
Wie Reisen heute aussieht: Konsum, Übertourismus, zugemüllte Strände, Vielfliegerei, Klischee-Erfüllung, Status. Beim Reisen werfen wir alle sozialen und ökologischen Überzeugungen über Bord. Als hätten unser Herz, unser Verstand, unsere Menschlichkeit und unser Umweltbewusstsein im Gepäck schlichtweg keinen Platz. Doch was erreichen wir mit unserer bisherigen Art zu reisen? Was zerstören wir damit? Erfüllt es uns tatsächlich? Und, vor allem: Was wollen und können wir in Zukunft besser machen?
Maria Kapeller untersucht unseren Reisetrieb anhand der grundsätzlichen Fragen, wie, warum und mit welchen Folgen wir reisen und spricht dabei u.a. mit Psycholog*innen, Nachhaltigkeitsforscher*innen und Philosoph*innen über Ressourcenverschwendung und soziale Ungleichheit, über inneres Wachstum und Zufriedenheit. Sie ruft dazu auf, Fragen zu stellen und nach Antworten zu suchen. Mit dem Ziel, in die eigene Verantwortung hineinzureisen und uns dadurch selbst eine neue, verträglichere und wohltuendere Reise-Realität zu schaffen, von der wir alle profitieren.
Buch #1 der K&S Um/Welt Reihe
„Das Herz im Gepäck zu haben bedeutet, der Welt und den Menschen in den besuchten Ländern mit Würde zu begegnen und sich dabei selbst wieder näherzukommen. Und zwar ohne das Gefühl zu haben...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Paperback |
ISBN | 9783218012249 |
PREIS | 23,00 € (EUR) |
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Seit die meisten Länder ihre Covid-Restriktionen aufgehoben haben, gibt es kein Halten mehr: Das Reisefieber hat die Menschen gepackt. Das Resultat sind Rekordstaus am Gotthard, ausgebuchte Flüge und Hotels. Die Menschheit reist, als gäbe es keine Klimakrise. «Es scheint fast, als hätten unser Herz, unser Verstand, unsere Menschlichkeit und unser Umweltbewusstsein im Gepäck keinen Platz», schreibt Maria Kapeller in ihrem Buch, das sie in Anlehnung an die beliebte «Lonley Planet»-Reiseführer «Lovely Planet» betitelt hat. Denn in den allermeisten Fällen ist Reisen auch Konsum, zugemüllte Strände, Vielfliegerei, das Erfüllen von Klischees und das Buhlen um Status auf den Sozialen Medien. Das Resultat ist eine überlastete, überforderte, überanstrengte Welt. «Wir müssen das Reisen nicht abschaffen, aber uns bewusst machen, wie es anders gehen könnte – und uns Schritt für Schritt auf diesem neuen Weg bewegen.» In ihrem Buch zeigt sie, wie das konkret funktionieren könnte.
Reisen ist zum Konsumgut geworden. Das gilt auch für einst als alternativ angesehene Reiseformen. «Im Endeffekt geben wir Geld aus und bekommen dafür eine Leistung. Egal, ob eine Woche Pauschalurlaub auf Mallorca oder eine Safari in Südafrika», schreibt Maria Kapeller. Egal, ob wir nun fotowütige Asiatinnen und Asiaten sind oder um Anerkennung heischende Europäerinnen und Europäer: Wir wählen die Reisen wie Waren aus einem Regal, gehen damit zur Kasse und bezahlen. Wir kaufen uns Ansehen, Status und Prestige. Eingelöst wird die «Ware» auf Instagram mit Urlaubsbildern, die ihrerseits den Konsum weiter ankurbeln.
«Der Tourist zerstört, was er sucht, indem er es findet», sagt Hans Magnus Enzensberger. Viele Reiseziele werden heute von Menschen aus aller Welt regelrecht gestürmt, was Probleme wie Umweltzerstörung, Lärmbelästigung oder überteuerte Preise mit sich bringt. Die Folge ist «Übertourismus», eine zerstörerische Form von Massentourismus. Allerdings ist Übertourismus nur die extremste Form der Zerstörung. Maria Kapeller zeigt in ihrem Buch, dass nicht nur der verachtete Massentourismus schlecht ist für den Planeten, sondern auch gehobenes Reisen. Ein wichtiger Punkt ist dabei der Ressourcenverbrauch, etwa durch das Fliegen. Ein weiteres Problem ist die soziale Ungerechtigkeit, die das (für uns problemlos bezahlbare) Reisen erst ermöglicht.
Maria Kapeller ist deshalb überzeugt, dass wir genauer hinschauen müssen, wenn wir unseren Planeten, die Natur und die verschiedenen Kulturen erhalten wollen. Sie fragt sich deshalb, wie Reisen in Zukunft aussehen könnte. Sie zeigt im Buch. Was wir mit unserer bisherigen Art zu reisen erreicht und was wir damit angerichtet haben. Hat es uns tatsächlich erfüllt? Und, vor allem: Was wollen und können wir künftig besser machen?
Jedes Kapitel startet mit einer kurzen Erzählung oder Reisegeschichte, es folgen kritische Betrachtungen, mögliche Erklärungen und Lösungsansätze. Ihr Buch ist eine Einladung zu erkennen, dass wir mit unserer Art zu reisen die Welt zerstören. Wir können entweder weitermachen wie bisher, «oder wir blicken ehrlich auf dieses grosse Sehnsuchtsthema und übernehmen Verantwortung». Sie ist überzeugt, dass wir deswegen das Reisen nicht abschaffen müssen. Wir müssen uns aber «bewusst machen, wie es anders gehen könnte – und uns Schritt für Schritt auf diesem neuen Weg bewegen.» Immer nur zu Hause zu bleiben sei auch keine Lösung. «Wir können zum Reisen einen anderen Zugang entwickeln, weg von Traumdestinationen, Statuswünschen, Klischees und Exotismen.» Sie zeigt in Ihrem Buch was Reisen als Gespräch auf Augenhöhe sein könnte, Reisen als interessiertes Eintauchen in andere Lebensrealitäten, Reisen in die Stille der Meditation oder Reisen als Begegnung mit uns selbst. Sie ist überzeugt: «Reisen muss nicht sozial und ökologisch schädlich sein.» Dem Reisen eine neue Qualität zu verleihen, die weniger vom Konsum- und Wachstumsgedanken getrieben ist und mehr von Zufriedenheit, Genügsamkeit und Entschleunigung geleitet, das sei «kein Verzicht, sondern ein Gewinn für uns alle und die Welt, in der wir leben».
Maria Kapeller: Lovely Planet. Mit dem Herzen reisen und die Welt bewahren. Verlag Kremayr & Scheriau, 224 Seiten, 33.50 Franken; ISBN 978-3-218-01224-9
Lovely Planet ist eine philosophische Annäherung an das Thema Reisen - warum reisen wir, was erhoffen wir uns davon, wie gestaltet sich die Reiserealität, und wie können wir das Reisen für alle Beteiligten positiver gestalten.
Das Buch ist dabei in 7 Unterkapitel aufgeteilt, die verschiedene Bereiche des Reisens beleuchten, die Auswirkung von Reisenden auf die Einheimischen, die Auswirkungen von Reisen (insbesondere Flugreisen) auf das Klima und die Umwelt, die Gestaltungsmöglichkeiten für nachhaltigeres Reisen. Dabei sind die Überlegungen der Autorin oftmals eher philosophischer Natur und dienen so als Denkanstoß um sein eigenes Verhalten zu hinterfragen. Dadurch bietet es einen guten Einstieg in die ethischen und umwelttechnischen Fragen des Reisens.
Ich habe mich bereits aus eigenem Interesse mit vielen der Themen die beleuchtet werden beschäftigt und viele der Denkanstöße umgesetzt, da es das Reisen für mich und meine Mitmenschen angenehmer macht. Aus diesem Grund hätte das Buch für mich gerne an einigen Stellen etwas konkreter, datenbasierter und fokussierter insbesondere auf den Umweltaspekt sein dürfen. Das ist jedoch eine persönliche Geschmacksfrage - wer einen breitgefächerten Einstieg ins Thema sucht wird hier auf jeden Fall fündig werden!
'Lovely Planet - Mit dem Herzen reisen und die Welt bewahren' ist ein Sachbuch der Journalistin, Autorin und Gründerin eines alternativen Online-Reisemagazins Maria Kapeller.
Beim Cover bin ich ehrlich gesagt zwiegespalten. Anfangs hat es mich eher abgeschreckt aber ich habe auf vielen Seiten von dem Buch gelesen und letztlich hat mich ein Interview mit der Autorin davon überzeugt dem Buch doch eine Chance zu geben. Und was soll ich sagen? Ich habe es nicht bereut, mittlerweile gefällt mir sogar das Cover - je öfter ich es betrachte desto besser finde ich es.
Im Buch werden sieben Fragen in den Raum gestellt, diese bespricht die Autorin mit Philosoph:innen, Psycholog:innen und Forscher:innen. Diese Gespräche und Dialoge fand ich sehr interessant. Aber gleichzeitig auch irgendwie anstrengend zu lesen weswegen ich auch einen Stern abziehe. Ich habe fast zwei Monate gebraucht. Es ist äußerst untypisch für mich so lange an einem Buch zu lesen. Das Thema und die behandelten Fragen war spannend aber es war dennoch irgendwie schwer zu lesen und vor allem schwer zu verdauen.
Jedes Kapitel beinhaltet eine Reisegeschichte oder kurze Erklärung worum es geht. Danach wird jede, im Prinzip, wie eine Erörterung abgehandelt - Contras, Erklärungen und Lösungs- bzw. Alternativvorschläge. Es wird teilweise überspitzt dargestellt und immer aus europäischer Sicht betrachtet - woanders verhält es sich womöglich nicht so, dies ist nun mal der Geographie sowie kulturellen und sozialen Hintergründen geschuldet - es kann gar nicht anders sein. Ich hatte mir noch zu jeder der sieben Fragen Notizen gemacht aber diese hier noch zu teilen würde die Rezension vollkommen sprengen.
Ich fand auch den Hinweis, dass Kritik nicht als Herabwürdigung sondern als prüfende Betrachtung zu verstehen ist. gut - das ist ein interessanter Blickwinkel und gibt so vielleicht einigen den Anstoß zum Neu Betrachten und/oder Überdenken des eigenen Reiseverhaltens. Denn wenn niemand etwas ändern kann es nicht anders werden. Reisen ist nun mal ein Privileg, aber es ist auch meistens mit sozialen Ungerechtigkeiten und hohem Ressourcenverbrauch verbunden - wobei nicht immer alles Schwarz oder Weiß ist, es gibt ganz viel verschiedenes Grau dazwischen. Dieses Buch lädt jeden dazu ein dies zu erkennen und einen anderen Zugang zum Reisen zu entwickeln und vielleicht sogar eine neue Qualität zu verleihen.
Aber, Tourismus ist ja nicht per se schlecht. Eine er wichtigsten Fragen ist wohl: Wie touristischen Auswüchse in den Griff zu bekommen seien, ohne auf zu viele Einnahmen zu verzichten
Gut fand ich das hier im Buch nicht gegendert wurde sondern am Ende einfach erwähnt wurde dass alle Formen von Menschsein und Geschlechtsidentitäten gemeint sind! Ansonsten sind Bücher immer so mühsam zu lesen und das wäre hier fatal gewesen...
Fazit: Ein sehr zeitgemäßes und aktuelles Buch. In Zeiten des Übertourismus sehr empfehlenswert und vielleicht können sich ja einige Leute Denkanstöße aus dem Buch mitnehmen um dadurch Raum für neues zu schaffen.
Enden möchte ich mit ein paar Zitaten aus dem Buch, weil ich sie sehr passend und treffend finde:
1. Wir „leisten“ im Job viel, damit wir uns in der Freizeit eine Auszeit „leisten“ können
2. Der Tourist zerstört, was er sucht, indem er es findet.
3. Urlaub, so scheint es, ist ein Grundrecht, das uns ein Stück weit von der Last das Arbeitslebens, des Tun-Müssens, des Funktionieren-Müssens, des Leisten-Müssens befreit.
4. Die Frage ist nicht nur was der Planet uns zu bieten hat sondern auch was wir ihm geben können!