Mit "Geistergeflüster - oder die Nachtseite des hohen Donnerberges" führt Monika Katharina Böss ihre Leser/-innen durch die Geisterwelt von Olinde von Hohenfels und ihren Kumpaninnen. Das Narrativ, das zwischen Prosa und Dichtung hin und her schwebt, erzählt dabei witzig und nahbar von den Erlebnissen und Problemen, die das Geistsein für Olinde von Hohenfels bereit hält. Wie erlebt ein Geist die Welt in einer körperlösen Hülle? Sind alle Geister gleich geisterhaft? Und welche Mittel hat man ohne Körper zum herumgeistern? Diese und ähnliche Fragen begegneten mir auf meiner Lesereise durch Olinde's Geisterleben.
Der Schreibstil war für meinen Geschmack etwas zu sprunghaft, sodass ich beim Lesen oft den Faden verloren habe und dem Geschehen vereinzelt nicht richtig folgen konnte. Andererseits fand ich, dass die Sprache selbst Böss' Idee der Geisterwelt sehr schön abgebildet hat, da auch diese beim Lesen greifbar wird und gleichzeitig in ihrer Geisterhaftigkeit stets ungreifbar bleibt.
Mein Fazit: Eine witzige und anregende Lektüre über die Geisterwelt, die sprachlich für mich interessant gestaltet, jedoch an einigen Stellen etwas zu lose formuliert und mir dadurch manchmal nicht richtig zugänglich war.