Wilderer
Roman
von Reinhard Kaiser-Mühlecker
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Erscheinungstermin 09.03.2022 | Archivierungsdatum 27.05.2024
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Zum Inhalt
»Ich sehe es wirklich als eine Art Verpflichtung an, die Welt, die ich kenne, darzustellen, also erfahrbar zu machen – einem, der sie nicht kennt.« Reinhard Kaiser-Mühlecker
Jakob führt den Hof der Eltern und kämpft gegen den Niedergang. Als die Künstlerin Katja sich als Praktikantin anbietet, scheinen sich die Dinge zum Guten zu wenden. Gemeinsam bauen sie eine biologische Tierhaltung auf, sie heiraten und bekommen einen Sohn. Doch Jakob findet keine Ruhe, sein grausamer Zorn bricht immer wieder hervor. Hat Katja ihn getäuscht, hat sie nur mal einen wie ihn haben wollen, einen Bauern? Reinhard Kaiser-Mühlecker erzählt von Herkunft und existentieller Verlorenheit in einer Welt, die sich radikal wandelt.
»Ich sehe es wirklich als eine Art Verpflichtung an, die Welt, die ich kenne, darzustellen, also erfahrbar zu machen – einem, der sie nicht kennt.« Reinhard Kaiser-Mühlecker
Jakob führt den Hof der...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783103971040 |
PREIS | 24,00 € (EUR) |
SEITEN | 352 |
Auf NetGalley verfügbar
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Die Romanhandlung um den Landwirt Jakob ist eigentlich unspektakulär, aber es gibt eine unterschwellige, innere Dramatik, die den Leser an den gut formulierten Text fesselt.
Jakob betreibt den nahezu bankrotten Hof seines Vaters praktisch alleine und wirkt ziemlich verbittert, auch wegen anderen Konflikten. Man ist als Leser streckenweise auf der Spur nachdem, was zu seiner Haltung geführt hat.
Eine Wende könnte es geben, als er Katja trifft, mit der er sogar ein Kind bekommt.
Wilderer hat mir deutlich besser gefallen als Kaiser-Mühleckers letzter Roman Enteignung.
Der österreichische Schriftsteller Reinhard Kaiser-Mühlecker hat die zeitgenössische Literatur nicht neu erfunden, aber ein gutes Beispiel für ein niveauvolles Buch dieser Form vorgelegt.
Vielleicht ist es sogar ein Kandidat für die Longlist des Deutschen Buchpreises dieses Jahr!
Die karge, realistische Darstellung täuscht über die Komplexität und Ambivalenz des Geschehens hinweg. Man könnte von einem wuchtigen Entwicklungsroman sprechen, denn der Erzähler bleibt dicht bei der schwierigen Hauptfigur, folgt den Fehlschlägen, dem Aufschwung und dem Zusammenbruch. Erst auf den letzten Seiten des Romans "Wilderer" lässt uns Reinhard Kaiser-Mühlecker das ganze Ausmaß der Tragödie erkennen.
Inhaltsangabe und Kommentar:
https://www.dieterwunderlich.de/kaiser-muehlecker-wilderer
Sofort wird man in den Text hineingezogen, Mit viel Hintergrundwissen aus der Landwirtschaft entführt und der Autor in den Alltag seines Protagonisten, der den Familienhof auf biologische Landwirtschaft umstellen will. Zusammen mit seiner späteren Frau. Was bedeutet Landleben heute? Für die, die schon immer dort waren, für Städter, die dort mit einem Bild im Kopf hin kommen...Wir kann das eine Beziehung aushalten? Was tun, wenn sich derjenige, der auf den Hof dazu kam, auch noch anderen Interessen widmen will. Sehr spannend erzählt und ganz weit weg vom Stadt-Land-Hipster-Kitsch der Brandenburger Einöde, was man sonst so liest!
In diesem Roman lernen wir den Jungbauern Jakob kennen, der den elterlichen Hof übernimmt und sich bemüht, das reichlich heruntergekommene Gut zu bewirtschaften und wieder auf eine solide Basis zu stellen. Es ist eine eigenartige Familie, die hier, in diesem Buch des österreichischen Landwirts und Schriftstellers, agiert: Ein schrulliger und erfolgloser Altbauer, der introvertierte und wortkarge Sohn Jakob, Geschwister, die längst weggezogen sind – und dann noch die Oma mit ihrer eigenen Weltanschauung.
Jakob ist ein vermeintlich gutmütiger Mensch, der nicht nur den Hof bewirtschaftet, sondern auch den Nachbarn hilft und als Hausmeister in der örtlichen Schule arbeitet. Die Dinge ändern sich, als er Katja kennenlernt und sie als Mitgesellschafterin in das landwirtschaftliche Gut nimmt. Die junge Frau, die als Künstlerin arbeitet, bringt Fachwissen mit, dem Hof geht es bald finanziell besser. Hilfreich ist auch das Erbe der verstorbenen Großmutter. Jakob und Katja heiraten, Sohn Marlon kommt zur Welt, und bald lebt die Familie in Wohlstand. Benachbarte Grundstücke werden hinzugekauft, man spezialisiert sich auf biologischen Anbau.
Es wird diese Geschichte nicht gut ausgehen. Katja wechselt mit einem Kunststipendium nach Hamburg, und zwei rumänische Hilfskräfte, die ihr Mann einstellt, können sie nicht ersetzen. Am Ende scheitert Jakobs Landwirtschaft, und der Roman bewegt sich in die Nähe eines Heimat- und Bauerndramas alten Stils. Der Autor weiß, worüber er schreibt; er berichtet realistisch über Träume und Enttäuschungen seines Protagonisten Jakob, über viel Arbeit und die Unmöglichkeit, dieser Tretmühle zu entkommen. Und über Jakobs dunkles, gewalttätiges Naturell, über seine Verzweiflung.
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