Die dritte Quelle
Roman
von Werner Köhler
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Erscheinungstermin 10.02.2022 | Archivierungsdatum 01.07.2022
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Zum Inhalt
Von Vulkanen, Dämonen und dem Rausch des späten Glücks.
Harald Steen ist vierundsechzig Jahre alt, als er sein altes Leben hinter sich lässt. In Rotterdam besteigt der knorrige Einzelgänger ein Containerschiff und nimmt Kurs auf die legendäre Galapagosinsel Floreana, um endlich seiner rätselhaften Familiengeschichte auf die Spur zu kommen.
Der Start auf der Insel gestaltet sich schwierig. Aufmerksam verfolgen die Bewohner jeden Schritt des »dürren Deutschen«, der sich allzu sehr für die dunkle Inselhistorie interessiert und damit für Unruhe sorgt. Doch nicht nur im Dorf stößt Steen auf Widerstände. Auch auf seinen Expeditionen in die faszinierende wie tückische Wildnis Floreanas gerät er an seine Grenzen. Bald aber scheinen sich die Strapazen zu lohnen. Denn mit jedem weiteren Tag auf der Insel nähert sich Steen nicht nur der tragischen Geschichte seiner Familie, die Anfang der Dreißigerjahre in die mysteriöse Galapagos-Affäre verstrickt war. Allmählich entwickelt er auch ein Gespür für das Wesen dieses unwirklichen Ortes. Und dann ist da noch Mayra und die plötzliche Ahnung von Glück …
In »Die dritte Quelle« erzählt Werner Köhler von einem Mann, der zum Ende seines Lebens noch einmal alles aufs Spiel setzt und sich fernab der Heimat auf die Suche nach sich selbst begibt. Ein raffinierter Roman über den Mythos der eigenen Erinnerung und zugleich eine moderne Abenteuergeschichte, inszeniert vor magischer Kulisse.
Von Vulkanen, Dämonen und dem Rausch des späten Glücks.
Harald Steen ist vierundsechzig Jahre alt, als er sein altes Leben hinter sich lässt. In Rotterdam besteigt der knorrige Einzelgänger ein...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783462001143 |
PREIS | 22,00 € (EUR) |
SEITEN | 432 |
Links
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Nachdem ich vor einiger Zeit eine TERRA-X-Dokumentation über die Insel und das seltsame Verschwinden der Baronin gelesen hatte, war ich sehr erfreut, hier diesen Kontext wieder zu finden. Zunächst einmal hatte mich einfach die Story angesprochen: Mann auf Containerschiff sucht Einsamkeit etc am anderen Ende der Welt, nachdem die Mutter verstorben war, glaubte er, endlich seine Ketten kappen zu können und gerät in eine doch irgendwie surreale Erfahrung. Die Beschreibungen seiner Erlebnisse, aber einfach auch der Beobachtungen, die er zunächst auf den Straßen und in den Bars der "zivilisierten" Welt noch macht und dann seine Begegnungen mit den Einwohnern des abgeschiedenen Galapagosinselchens: gelungen.
Ein schön altmodisches Buch, was den Stil angeht, aber irgendwie crazy. I loved it!
Zum Rentenalter hin ist dies die Geschichte eines Deutschen der sein Leben lang von dem jetzt stattfindenden Abenteuer geträumt hat und sich verwirklicht. Eine Selbstfindung. Eine Männergeschichte und eine gute dazu.
Klapptext: Harald Steen ist vierundsechzig Jahre alt, als er sein altes Leben hinter sich lässt.
Fazit: Harald Steen besteigt in Rotterdam ein Containerschiff, welches Kurs auf die Galapagosinsel Floreana nahm. Er will endlich seiner Familiengeschichte auf die Spur kommen. Bei den Einwohnern wir er argwöhnisch angesehen. Dies als er sich für die Inselhistorie zu interessieren begann. Mit jedem Tag näherte er sich mehr der tragischen Geschichte seiner Familie. Erzählt wird eine Geschichte um einen älteren Mann, der seiner Familiengeschichte auf die Spur kommt. Der Leser hat ein Buch vor sich, welches sehr gut über den Mythos der eigenen Erinnerung als Abenteuerreise beschreibt. Beim Lesen merkt man, dass diese Insel eine Mystik auf ihn ausübt. Das Buch ist interessant und sehr spannend geschrieben. Eine Empfehlung gebe ich gerne ab.
Ein Mann Mitte sechzig, der alle Zelte in Deutschland ausbricht, um auf einem abgeschiedenen Eiland irgendwo vor Mittelamerika ein Aussteigerleben zu beginnen - das ist der Ausgangspunkt dieses Romans. Geschickt verknüpft Werner Köhler die Geschichte um den Hamburger Harald Steen und das Geheimnis um den Grund für sein Auswandern mit dem realen historischen Hintergrund der Galapagos-Affäre. Das Resultat ist ein stimmiger Roman, der den Leser mit beeindruckenden Naturbeschreibungen genauso in den Bann zieht wie mit der Frage, was damals auf der Insel geschah, und welchen Zusammenhang es mit Harald Steens Biografie hat. Ein sehr guter, anspruchsvoller Roman.
Es ist nicht ganz einfach mit 64 Jahren ein neues Leben anzufangen. Aber genau das wagt der Einzelgänger Harald Steen, ein Hamburger Bankangestellter, als er die Reise nach Floreana, einer der Galapagosinseln antritt. Die Insel ist durch die Galapagos-Affäre in den 1930er bekannt geworden.
Es ist ein echtes Lesevergnügen mit Harald Steen auf die Reise zu gehen und den einzigartigen, durchaus gefährlichen Zauber der Insel sowie ihre Bewohnern erleben zu dürfen.
Die dritte Quelle von Werner Köhler ist ein Buch über einen Mann, der sich auf der Suche nach seiner Mutter verliert. Vor tropischer Kulisse entwickelt der Autor eine Geschichte, die in ihrer Unmittelbarkeit an die Erzählungen von B.Traven heranreicht.
"Wenn ich in Rente bin, dann breche ich hier alle Brücken ab und ziehe nach ... " Wer kennt sie nicht, diese Träume, die sich bei den wenigsten erfüllen und die bei den paar, die es vielleicht wagen, dann doch nur Überwintern auf den Kanaren bedeuten. Werner Köhler spielt auf eindrucksvolle Art mit diesem Setting als Ausgangspunkt für einen faszinierenden Roman, der sich dem Leser erst nach und nach offenbart. Grandios, hintergründig, brutal schön.
Auf die Suche nach der dritten Quelle macht sich der Protagonist Harald Steen. Frisch verrentet sticht er von Rotterdam aus in See. Sein Ziel ist Floreana, eine Galapogos-Insel. Warum er diese Reise unternimmt wird erst später im Buch offenbart. Werner Köhler hat sich eine wahre Geschichte genommen und daraus eine Geschichte gestrickt, die einen nicht unberührt lässt. Sicher ein Buch, das Männer gerne lesen werden.
Eines der besten Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Ich bin sehr begeistert. Absolute Kaufempfehlung.
Harald Steen aus Hamburg ist gerade in den Ruhestand gegangen und erfüllt sich jetzt seinen großen Traum: Nach Ecuador reisen. Genauer gesagt: nach Floreana, einer rauen Insel des Galapagos Archipels. Die Insel war lange unbewohnt, bis in den 1930er Jahren einige deutsche Auswanderer versucht haben, sich dort anzusiedeln. Auf deren Spuren möchte er die Insel erkunden. Und er trifft sogar Margret Wittmer, eine der ursprünglichen Siedler, inzwischen 96 Jahre alt.
Dieser Roman hat einen wahren Kern: die Galapagos Affäre. Ich hatte vorher noch nie davon gehört, dabei ist es wirklich eine spektakuläre Geschichte! Ich will gar nicht zu viel verraten, aber es sind insegesamt 3 Familien (im weitesten Sinne), die nach Floreana auswandern, und am Ende sind nicht mehr alle am Leben.
Als ich zu diesem Buch griff, war ich auf der Suche nach einer Abenteuergeschichte. Und die habe ich auch bekommen! Die abenteuerliche Anreise, die kleine Insel mit den wirklich rauen Lebensbedingungen, das Dschungelfeeling, als Harald versucht, in der Wildnis zu überleben. Das Leben auf Floreana ist so unglaublich weit von unserem Alltag entfernt. Auch die Vorstellung, dass vor fast 100 Jahre Leute auf die Idee gekommen sind hier zu Leben und sich selbst zu versorgen! Unglaublich.
Nach und nach erfährt man auch mehr über die Galapagos Affäre. Ich glaube, es ist ganz gut, wenn man die Geschichte vorher noch nicht kennt, dann ist die Lektüre spannender. Also erst hinterher googeln.
Einen Kritikpunkt habe ich aber: Leider ist die ursprüngliche, wahre Geschichte, so viel spannender und spektakulärer als die fiktive Handlung rund um Harald Steen, dass sie den Roman etwas überschattet. Als ich danach den Wikipedia Artikel darüber gelesen habe, wollte ich viel lieber noch mehr darüber erfahren!
Auf jeden Fall ist es aber ein guter Roman, der mich auf diese interessante Geschichte aufmerksam gemacht hat. Ich kann es jedem empfehlen, der gerade ein bisschen Abenteuer von der Couch aus erleben will.
Hand aufs Herz: wer kennt die Galapagos-Affäre? Ich schätze, die wenigsten. Denn so ging es mir auch, bevor ich Werner Köhlers Roman „Die dritte Quelle“ gelesen habe. Denn der Autor lässt seinen Protagonisten Harald Steen eine reale Geschichte aus den 1930er Jahren nachspüren. Der etwas schrullige Hamburger sucht auf Floreana, einer der Inseln der Inselgruppe, nämlich nichts Geringeres als seine Wurzeln. Und damit nimmt er die Leserschaft mit auf ein wildes Abenteuer, das mich beim Lesen mit seiner Spannung überrascht hat.
Aber von vorn.
Am 31. August 1999 beginnt der Hamburger Harald Steen auf der Suche nach seinen Wurzeln eine Reise in seine Vergangenheit. Der 64jährige Frührentner ist bei Pflegeeltern aufgewachsen, ist sich aber sicher, dass seine leiblichen Eltern einen Teil ihres Lebens auf Floreana verbracht haben. Diese Insel hatte in den 1930er Jahren überwiegend deutschen Aussteiger angelockt, die sich dort niedergelassen haben. Steen setzt alles daran, eine ähnliche Reise wie seine vermeintlichen Eltern zu machen. Er reist mit Frachtschiffen, wie die Auswanderer, die in den 1930er Jahren auf die Galapagos-Insel gekommen waren, um sich dort anzusiedeln. Er trifft auf Floreana auf Einheimische, Nachfahren der damaligen Siedler und mit der inzwischen 96-jährige Margret Wittmer die letzte Überlebende der „Galapagos Affäre“. Was genau 1934/35 passiert ist, ist bis heute ungeklärt, Fakt ist nur, dass sechs Menschen starben oder verschwanden. Steen erkundet die Insel, die Geschichte und die Menschen, lebt in der Einöde und findet nach und nach sich selbst.
Mit Mitte 40 hatte ich ja gedacht, ich sei aus Abenteuerromanen rausgewachsen. Weit gefehlt, allerdings hätte ich nie gedacht, dass mich ein ebensolcher so dermaßen fesseln könnte. Aber die Charaktere des Buchs haben mich ebenso in ihren Bann gezogen, wie die Insellandschaft, in der es spielt. Den Aufbau des Romans fand ich interessant. Harald Steen, Freund der klassischen Musik, besucht ein Konzert eines Jugendorchesters. Mahlers Fünfte begeistert ihn und der Roman erinnert mich in seinem Konzept an eine Sinfonie. Er besteht ebenfalls aus vier Teilen, die unterschiedlich schnell erzählt werden. Auch das Buch beginnt mit einem eher schnellen Teil mit sehr vielen neuen Eindrücken für den anfangs eher naiven Eigenbrötler, dann folgen seine Ankunft und Akklimatisierung auf der Insel und mit seinem Treffen auf Mayra und der Suche nach der dritten Quelle steuert die Geschichte auf ein rasantes Ende zu. Sind es anfangs noch wunderschöne Naturbetrachtungen, wird der Roman gegen Ende immer schneller und undurchsichtiger und die Handlungen des Protagonisten irrationaler.
Bei diesem Buch passte für mich eigentlich alles. Die Sprache ist eine wilde und doch stimmige Mischung aus Distanziertheit und Offenheit, dazu gleichermaßen hölzern und bildhaft. Anfangs tat ich mich allerdings damit schwer, dass der Autor gänzlich auf Anführungszeichen bei der wörtlichen Rede verzichtet. Die Charaktere sind gut und detailreich ausgearbeitet. Vor allem der Protagonist ist sehr ambivalent und vereint alle möglichen Merkmale allein in sich: der ehemalige Bankangestellte ist anfangs sehr konservativ, ängstlich, unbeholfen, naiv, eigenbrötlerisch und braucht einige Zeit, um offener zu werden. Die größte Offenheit zeigt er robinson-artig seinem „Freitag“, seinem Hund „Herr Hund“. Damit gibt es im Buch auch wenig inneren Monolog, da Steen überwiegend sein Seelenleben mit Herrn Hund „bespricht“. Das Buch vereint Spannung, Landschaftsbeschreibung, psychologische Komponenten und Abenteuer. Der Schluss bleibt weitgehend offen und die Leserschaft kann die eigenen Schlussfolgerungen ziehen – oder auch nicht. Denn was tatsächlich in den 1930ern auf Galapagos passiert ist, ist bis heute ungeklärt. Für Harald Steen scheint es allerdings am Ende auch nicht mehr so wichtig, denn er findet etwas viel Wichtigeres als seine Wurzeln, er findet sich selbst.
Von mir für dieses überraschende Buch fünf Sterne.