Mr. Crane
von Andreas Kollender
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Erscheinungstermin 09.09.2020 | Archivierungsdatum 15.12.2021
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Zum Inhalt
Im Sommer 1900 wird der Schriftsteller Stephen Crane im Tuberkulose-Sanatorium Badenweiler von der jungen Krankenschwester Elisabeth gepflegt. Sie kennt seine Bücher, seit Langem fühlt sie sich ihm seelenverwandt. In den heißen Tagen im Sanatorium entwickelt sich zwischen den beiden Außenseitern eine obsessive Liebesbeziehung, die sie vor allen geheim halten müssen.
Crane, von Fieber und Delirien befallen, erzählt Elisabeth von seinem Schreiben, seinen Liebschaften und seinen Erlebnissen als Kriegsberichterstatter. Mitgerissen und ermuntert durch Cranes Erzählungen wagt Elisabeth endlich, ihm das große Geheimnis ihres Lebens zu offenbaren.
„Wissen Sie eigentlich, wie ich auf die Geschichte dieses jungen Soldaten im Bürgerkrieg gekommen bin? Ich wohnte damals im …”
„Mr. Crane, nicht jetzt. Um Himmels willen, nicht jetzt.”
„Ein andermal, meinen Sie?”
„Herrgott, ja, nun machen Sie schon diese Tür auf. Sie kosten mich noch meinen Beruf und meine … meine Ehe. Sie … Sie bringen mich in Teufels Küche.”
Für spannende historische Figuren hat Andreas Kollender ein Faible. Es sind schillernde Persönlichkeiten, die er wieder zum Leben erweckt. Bisher hat er Fritz Kolbe („Kolbe”), Ludwig Meyer („Von allen guten Geistern”) und Carl Schurz („Libertys Lächeln”) gewürdigt.
In seinem neuen Werk widmet er sich dem legendären Stephen Crane, der als der James Dean der amerikanischen Literatur gilt. Crane war Reporter, Kriegsberichterstatter, Abenteurer und ein großartiger Schriftsteller. Mit 22 Jahren schrieb er den Roman „Die rote Tapferkeitsmedaille“, der ihn auf einen Schlag weltberühmt machte. Für Ernest Hemingway war es „eines der besten Bücher unserer Literatur“.
Im Sommer 1900 wird der Schriftsteller Stephen Crane im Tuberkulose-Sanatorium Badenweiler von der jungen Krankenschwester Elisabeth gepflegt. Sie kennt seine Bücher, seit Langem fühlt sie sich ihm...
Vorab-Besprechungen
»Reizvoll ist vor allem der Kern dieses Romans, das Zusammentreffen zweier Versehrter, die von jetzt auf gleich in Liebesflammen stehen und fortan nichts mehr spüren von ihren Beschädigungen.«
WAZ | Jens Dirksen
»Reizvoll ist vor allem der Kern dieses Romans, das Zusammentreffen zweier Versehrter, die von jetzt auf gleich in Liebesflammen stehen und fortan nichts mehr spüren von ihren Beschädigungen.«
WAZ |...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Hardcover |
ISBN | 9783865326850 |
PREIS | 24,00 € (EUR) |
Links
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Ein tolles Stück Zeitgeschichte, das unterhaltsam und kurzweilig, aber auch tiefsinnig und besonders verarbeitet wurde. Die geschichtlichen Hintergründe fand ich interessant und ebenso auch die Liebesgeschichte zwischen Crane und der Schwester. Der Schreibstil ist sehr schön und die Figuren sind besonders. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und kann das Buch empfehlen.
Wenn es einen herausragenden vergessenen amerikanischen Schriftsteller gibt, ist es Stephen Crane. Andreas Kollender dokumentiert die letzten acht Tage im Leben des Schriftstellers auf fiktive Weise.
Der Roman beginnt im Jahr 1914, 14 Jahre nach Cranes Tod in Badenweiler. Die Daten verbindet nicht nur der Ort, sondern auch Schwester Elisabeth. Angesichts des Patienten Fischer füllt sie sich an den Patienten und Schriftsteller Stephen Crane erinnert.
Mr. Crane, wie sie ihn nannte. Als der 28jährige Crane nach Badenweiler kommt, ist er eine Berühmtheit und schwer krank. Welcher Gesunde verirrt sich auch hierher? Todkrank, wie der behandelnde Arzt meint.
Schwester Elisabeth hat alle Bücher von Crane gelesen. Sie freut sich darauf, ihn kennenzulernen. Hat er nicht sogar ein Buch über sie geschrieben. „The Monster“ - zwar handelt es von einem Mann, doch irgendwie erzählt es ihre Geschichte.
Ihr Gesicht, die linke Hälfte, ist ebenso entstellt wie das der literarischen Gestalt in „The Monster“. In der fiktiven Handlung des Romans verliebt sich Elisabeth in den Lebemann Crane, der solche Fragen stellt wie Schon mal eine Stadt erobert? und Mal in einem Freudenhaus gewesen?
Stephen Crane ist eines meiner literarischen Vorbilder. Dies gilt allerdings nicht für sein Leben. Die letztere Erkenntnis reift dann zuweilen erst bei einer Biographie oder dieser fiktiven Geschichte.
Mit dieser Einstellung kann es nur eine Enttäuschung geben. Nicht so für die unvoreingenommene Leserin und den unvoreingenommenen Leser. Das Buch eröffnet einen neuen Blick auf einen der besten Schriftsteller des 19. Jahrhunderts.
Alexander Kollender: Mr. Crane
Pendragon 2022