Mama

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Erscheinungstermin 16.08.2021 | Archivierungsdatum 14.01.2022

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Zum Inhalt

Amira wünscht sich ein Kind. Als sie schwanger wird, gesellen sich Ängste und Sorgen zu ihrer Vorfreude. Wie wird sie die Mutterschaft verändern? Ein Ausflug zur abgelegenen Waldhütte ihres Partners Josef bringt nicht die ersehnte Entspannung: Rätselhafte Begegnungen häufen sich, Raum und Zeit scheinen außer Kraft und Amira weiß nicht, ob sie ihrer Wahrnehmung noch trauen kann. Was ist Traum, was Realität? Zwischen tiefer Verunsicherung und inniger Mutterliebe beginnt ein Ringen um Selbstbehauptung und Unabhängigkeit – denn der Wald scheint seine Gäste ungern wieder freizugeben …

Jessica Lind wandelt in ihrem Debütroman stilsicher zwischen den Genrewelten. Was als klassische Beziehungsgeschichte beginnt, entfaltet Seite für Seite einen subtilen Horror. Lind taucht tief in die Psychologie der Protagonistin ein, spielt souverän mit dem Unheimlichen und entwickelt eine erzählerische Sogwirkung, die niemanden unberührt lässt.

„Amira weicht zurück. Ihr Magen ist ein Muskel, der sich ganz fest zusammenzieht. Sie will ihre Hände auf ihren Bauch legen. Ihre Hände greifen ins Leere. Sie blickt an sich hinab. Der Bauch ist fort.“

Amira wünscht sich ein Kind. Als sie schwanger wird, gesellen sich Ängste und Sorgen zu ihrer Vorfreude. Wie wird sie die Mutterschaft verändern? Ein Ausflug zur abgelegenen Waldhütte ihres Partners...


Vorab-Besprechungen

Eine neue, aufregende Stimme. Eindringlich schön, unheimlich und mega spannend!
Bernhard Aichner

„Mama“ von Jessica Lind hat mich auf eine sehr überraschende und eindringliche Weise berührt. Das Mutter-Sein wird selten so unkonventionell zum Thema eines Romans gemacht wie in „Mama“. Hier werden Ängste artikuliert, die ich persönlich kenne, die jedoch kaum je so treffend und vielschichtig formuliert wurden wie von Jessica Lind.
Jessica Hausner


Eine neue, aufregende Stimme. Eindringlich schön, unheimlich und mega spannend!
Bernhard Aichner

„Mama“ von Jessica Lind hat mich auf eine sehr überraschende und eindringliche Weise berührt. Das...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Hardcover
ISBN 9783218012805
PREIS 20,00 € (EUR)

Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Über Jessica Lind bin ich eher zufällig gestolpert, weil das Cover ihres neuen Romans "Mama" faszinierend ist. Und ich kann nicht mal genau sagen, ob es mir gefällt oder nicht. Auf jeden Fall zog es mich an und machte mich neugierig auf den Buchinhalt.

Vielleicht lag es daran, dass ich keine großen Erwartungen an die Geschichte hatte, doch sie konnte mich dermaßen überraschen, beinahe schon überrumpeln, dass meine Gefühle Achterbahn fuhren. Ich wurde völlig in die Tiefe hinabgezogen ... zu Amira und Josef. Amira wünscht sich von ganzem Herzen ein Baby, doch mit der Schwangerschaft kommen auch Ängste und Zweifel. Sie ist hin- und hergerissen. Als Mutter konnte ich dieses emotionale Chaos durchaus ein Stück weit nachvollziehen, weswegen mir Amira näherkam als ihr Partner Josef, der im Gegenzug recht blass blieb. Was für mich absolut in Ordnung war, da mich viel mehr Amiras Motivation interessierte. Ich wollte unbedingt wissen, was da im Wald los war, was Amira mit der Hundemutter zu schaffen hat und warum unsere Hauptprotagonistin plötzlich gefangen ist. Es bleiben zwar einige kleine Fragezeichen übrig, letztendlich jedoch finde ich es nicht verkehrt, wenn man als Leser gefordert wird und Raum für eigene Spekulationen hat. Sofern das keine Ausmaße annimmt, die jeglicher Logik entbehren. Das war hier Gott sei Dank nicht der Fall.

Dass dem Buch konstant eine geheimnisvolle Stimmung innewohnte, sorgte dafür, dass ich regelrecht an den Seiten klebte. Alles war einerseits düster und unheimlich, andererseits aber auch irgendwie märchenhaft. So richtig konnte ich mich daher nicht entscheiden: gruseln oder mitfiebern?

Fazit: Eine kleine Literaturperle, die den Leser in die Irre führt und mit einigen überraschenden Elementen punkten kann.

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Die Lichtung im Wald

Der Wald als Schauplatz der Handlung ist entscheidend für die bedrohliche Atmosphäre, die sich im Jessica Linds Roman Mama immer mehr und mehr entwickelt.

Das Paar Amira und Josef fahren in die Waldhütte, die zu Josefs Kindheit gehörte. Sein Vater ist im Wald ums Leben gekommen, dennoch hängt Josef an dieser Gegend.
Die Erzählperspektive wird aber von Amira bestimmt.
Sie und Josef haben einen Kinderwunsch und bekommen auch ein Baby, Louisa. Und als sie ca. 3 Jahre später zurück in die Hütte kommen, spürt Amira immer mehr eine Bedrohung. Durch einen mysteriösen fremden Wanderer, durch eine wilde Hündin, die im Wald herumstreift und in der Angst um ihr Kind. Als Leser hat man aber auch Angst, dass Amira selbst, von ihren irrationalen Gefühlen bestimmt, sich zu einer Tat hinreißen lässt. Doch der Verlauf der Handlung lässt viel Interpretationsspielraum und mehrere Erklärungsansätze, ohne das alles aufgeklärt wird.

Wie die Autorin die Romanhandlung mit sparsamen Mitteln immer mehr verdichtet und durch psychologische Momente beklemmende Stimmungen entstehen lässt, ist geschickt und wirkungsvoll gemacht. Ein großartiges Debüt.

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Verwirrend. Bedrückend. Strange.

Inhalt:
„Amira wünscht sich ein Kind. Als sie schwanger wird, gesellen sich Ängste und Sorgen zu ihrer Vorfreude. Wie wird sie die Mutterschaft verändern? Ein Ausflug zur abgelegenen Waldhütte ihres Partners Josef bringt nicht die ersehnte Entspannung: Rätselhafte Begegnungen häufen sich, Raum und Zeit scheinen außer Kraft und Amira weiß nicht, ob sie ihrer Wahrnehmung noch trauen kann. Was ist Traum, was Realität? Zwischen tiefer Verunsicherung und inniger Mutterliebe beginnt ein Ringen um Selbstbehauptung und Unabhängigkeit – denn der Wald scheint seine Gäste ungern wieder freizugeben …“


Schreibstil/Art:
Die unfassbar guten Beschreibungen lassen ein zum Teil absurdes Bild im Kopf entstehen. Die Sprache - ungewöhnlich, fast schon poetisch, märchenhaft, die Sätze kurz aber aussagestark. Formulierungen, Vergleiche und die Darbietung der bedrohlichen Lage, sind unglaublich ausgedrückt.

Das Spielchen zwischen Horror, Wahn, Traum und Realität kann eigentlich niemand so wirklich auseinanderhalten. Diese Art den Lesenden an das Geschehen zu binden und mit in die Geschichte einzubeziehen, hat mir ausgesprochen gut gefallen.

Irgendwann vermischen sich die Zeitebenen, die Stimmung wird noch düsterer und bedrohlicher als sie eigentlich schon ist. Selbst ich als Nicht-Mama verspürte die Ängste von Amira, zu versagen, seiner Rolle als Mutter nicht gerecht zu werden, nicht gut genug zu sein.


Fazit:
Vorab kann ich sagen, dass ich befürchte dieses Buch könnte für den einen oder anderen Leser zu speziell sein. Den Stil muss man mögen. Denn trotz der wenigen Seiten, musste ich mir zwischendurch Zeit nehmen um das Gelesene besser zu verstehen, zu verdauen.

Beeindruckend fand ich es, dass die Debütautorin mit der Wahrnehmung ein verwirrendes Spielchen treibt. Ich könnte mir vorstellen, dass man das Buch noch einmal gelesen haben muss, um auch die versteckten, verzwickten Komponente zu verstehen.

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Manche Geschichten lassen sich nur schwer zusammenfassen. Mama ist eine dieser Erzählungen, der ich mit meinen Worten einfach nicht gerecht werde. Eines ist aber gewiss. Jessica Linds Debütroman ist für mich nicht nur ein Jahreshighlight, sondern auch ein Lebenslesehighlight.

Düster, beklemmend und mit enormer Sogwirkung! Mama ist Familiendrama, Beziehungsgeschichte, Mystery und subtiler Horror. Ein Genremix, den ich in dieser Form noch nicht gelesen habe.

»Es waren einmal eine Mutter und ihr Kind, sie lebten in einer Hütte im Wald, nicht leicht zu finden."
(Zitat aus Mama, Position 1498)


Amira wünscht sich sehnlichst ein Baby, doch ihr Ehemann Josef ist sich nicht sicher, ob er ein guter Vater sein kann. Die beiden nehmen sich eine Auszeit, um sich über die Zukunft Gedanken zu machen und verbringen diese in der alten Hütte von Josefs Vater - mitten im Wald. Dem Wald, in dem Josefs Vater ums Leben gekommen ist. Und dann wird Amira überraschenderweise wirklich schwanger. Als Amira und Josef gemeinsam mit ihrer kleinen Louisa 3 Jahre später wieder in die einsame Waldhütte fahren, häufen sich plötzlich rätelhafte Ereignisse.

Genau wie Protagonistin Amira war auch mir bald nicht mehr klar, was noch Realität ist und was bereits einer Wahnvorstellung entspringt. Die Autorin weiß geschickt die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit einzureißen und auch das Zeitgefüge auszuschalten. So wandeln wir zwischen Gegenwart und Vergangenheit und zwischen Traum und Wirklichkeit, tauchen dabei tief in Amiras Gedankenwelt ein und erleben hautnah ihre Ängste und Sorgen rund um den Kinderwunsch, die Schwangerschaft und das Muttersein. Das sind auch die zentralen Themen in diesem Roman.

"Es ist lebendig. In ihrem Bauch und in ihrem Kopf. Es kann sie hören. Es erkennt ihre Stimme. Aber ihre Gedanken hört es nicht, oder doch?"
(Zitat aus Mama, Position 551)


Jessica Lind schafft es auf nur 190 Seiten eine wahnsinnig bedrohliche Stimmung aufzubauen und das mit einfachen und klaren Worten. Es ist eine schnörkellose Inszenierung, die eine unglaubliche Sogkraft entwickelt und der man sich nicht mehr entziehen kann. Das düstere und einsame Setting im österreichischen Wald, in dem sich nicht nur Amira verrannt hat. Eine Hündin, die Amira immerzu auflauert, weil diese ihr ihre Welpen genommen hat. Ein mysteriöser, einsamer Wanderer, der Amira immer wieder begegnet. Und die ganze Zeit fragt man sich, ob diese Dinge doch nur aus Amiras Wahn geboren wurden oder vielleicht doch echt sind.

Was als klassischer Beziehungsroman beginnt, entwickelt sich so nach und nach zu einer nervenaufreibenden Horrorgeschichte, die viel Raum für Interpretation lässt. Und auch das Ende ist entsprechend gestaltet.

Mich konnte Jessica Lind mit ihrem geschickt inszenierten psychologischen Debütroman unglaublich begeistern. Absolute Leseempfehlung!

Fazit:
Kinderwunsch, Schwangerschaft und Muttersein und die damit verbundenen Ängste und Sorgen sind die zentralen Themen von Jessica Linds grandiosen Debütroman. Es ist ein psychologisches Verwirrspiel und ein gelungener Genremix aus Beziehungsgeschichte und subtilen Horror. Für mich ist Mama ein absolutes Highlight, das ich unbedingt weiterempfehle. Lest es!

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WOW, was für ein Buch!
Im Vordergrund der Geschichte steht Amira und ihr sehnlichster Wunsch, Mutter zu werden, doch je näher die Geburt ihres ersten Kindes rückt, desto größer werden ihre Ängste und Sorgen. Die Handlung spielt zu verschiedenen Zeiten in einer abgelegenen Hütte im Wald, der mit fortlaufender Handlung immer bedrohlicher erscheint und schon bald verliert man sich in den Ängsten und Wahnvorstellungen der Protagonistin. Was ist Realität und was Traum? Es fällt zunehmend schwerer zu unterscheiden, was wirklich passiert und was nur ein Produkt von Amiras Fantasie ist.
Intensiv, beklemmend und unfassbar spannend erzählt. Eine relativ kurze Geschichte im Stil eines düsteren Märchens, die mich von der allerersten Seite an in ihren Bann gezogen hat, sodass ich das Buch bis zum Ende nicht mehr aus der Hand legen konnte und es in einem Rutsch verschlungen habe.
Absolute Leseempfehlung von mir.

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Die Ambivalenz der Mutterschaft

Amira und Josef wünschen sich nichts sehnlicher als ein Kind – doch was passiert wirklich wenn dieser Wunsch in Erfüllung geht? Dieses Buch spielt mit dem Klischee der immerzu aufopfernden Mutter, der Erwartungshaltung die Müttern und werdenden Müttern entgegengebracht wird und wie beängstigend die Realität dann tatsächlich ausfallen kann. Ein Tabuthema, über das nach wie vor immer noch zu oft geschwiegen wird – denn was passiert wenn sich die bedingungslose Liebe nicht einstellen will? Wenn der Zugewinn des Kindes auch einen Verlust darstellt? All dies ist eingebettet in eine sehr atmosphärische Kulisse in einer Hütte mitten im Wald. Ich muss zugeben, dass ich bei der Klappentext-Beschreibung gleich eine leise Assoziation zu Lars von Triers „Antichrist“ vernahm, bin aber letzten Endes nicht völlig sicher, ob die Autorin dort Inspiration gefunden hat.

Der Schreibstil ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, kurze Sätze jagen die nächsten und es wird eine zunächst distanzierte und schließlich getriebene, äußerst bedrohliche und beklemmende Atmosphäre erzeugt. Es ist für mich kein Horrorbuch im klassischen Sinne, sondern eher eine unterschwellige Bedrohung die aufgebaut wird, die Stille des Waldes die eigentlich erholsam sein sollte wirkt zunehmend beklemmend. Und es stellt sich immer mehr die Frage: was ist eigentlich Realität und was nicht, was ist Mutter Amira und was Mutter Natur.

Das Cover finde ich aufgrund der Zweideutigkeit im Übrigen äußerst gelungen!

Manche Aspekte des Buches hätten bei diesem ohnehin sehr kurzen Buch jedoch ein bisschen mehr in die Tiefe gehen dürfen - Josef selbst bleibt sehr blass und die Geschichte um Josefs Vater hätte vertieft werden können.

Insgesamt handelt es sich aber um eine sehr außergewöhnliche düstere Geschichte mit viel Spielraum für eigene Interpretationen. Ein Buch wie ein Albtraum, aus dem man nicht erwachen kann.

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