Sechs Leben
von Veronique Petit
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Erscheinungstermin 10.02.2021 | Archivierungsdatum 16.06.2021
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Zum Inhalt
Wie viele Leben braucht das Glück?
„Sechs Leben“ hat er, mehr als alle anderen. Damit ist Gabriel quasi unsterblich und fühlt sich wie im Rausch. Er hat das große Los gezogen, denkt er, und hebt im wahrsten Sinne ab. Heimlich erfüllt er sich seinen Traum vom Fliegen mit dem Fallschirm, und schlägt tödlich auf: nur noch fünf. Noch vier, drei, zwei … Gabriel verliert Leben um Leben – fahrlässig, naiv, sinnlos – und steht wie aus dem Nichts vor der Frage, was wirklich zählt.
Auf der Suche nach dem eigenen Glück reiht diese rasante Story Kick an Kick und stellt dabei meisterhaft leicht die großen Fragen, die zum Erwachsenwerden dazugehören.
Ein packendes Spiel mit dem Leben, das einen zum Nachdenken über das eigene anregt.
Wir empfehlen das Buch ab 12 Jahren.
Wie viele Leben braucht das Glück?
„Sechs Leben“ hat er, mehr als alle anderen. Damit ist Gabriel quasi unsterblich und fühlt sich wie im Rausch. Er hat das große Los gezogen, denkt er, und hebt im...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Hardcover |
ISBN | 9783958541627 |
PREIS | 15,00 € (EUR) |
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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Lebe dein Leben
Sechs Leben. Die originelle Idee hatte mich gleich interessiert.
Erzählt wird aus der Ichperspektive des 15jährigen Gabriel, der froh ist über seine sechs Leben, die schneller davongleiten als erwartet. Man ist sehr dicht an Gabriel und seinen Gedanken und Emotionen dran. Er fühlte sich immer als durchschnittlich, aber die sechs Leben machen ihn zu etwas besonderen. Doch immer noch ist er schwankend was Selbstbewusstsein angeht. Einerseits ist er auf der Suche nach dem Kick, andererseits verstrickt er sich immer mehr in Lügen, da er nicht zugeben will, wie leichtfertig er gehandelt hat.
In all seinen Zweifeln mag ich Gabriel mehr als die viele andere Jugendbuch-Helden, da er glaubwürdig wirkt.
Veronique Petit gestaltet den Plot außergewöhnlich gut. Es macht Spaß, auch mal einen intelligenten Jugendbuchroman zu lesen.
Der Originaltitel Vivre ses Vies = Lebe dein Leben gefällt mir übrigens auch gut.
9783958541627
Inhalt: Der 15-jährige Gabriel hat sechs Leben und ist damit allen anderen gegenüber im Vorteil. Todesmutig stürzt er sich nun von einer gefährlichen Situation in die nächste. Und verliert ein Leben nach dem anderen. Und bald muss er sich die Frage stellen, was im Leben wirklich zählt.
Meinung: „Sechs Leben“ ist ein interessantes Buch über den Wert des Lebens und darüber, was wirklich zählt.
In Gabriels Welt werden, sobald man 15 Jahre alt wird, Bluttests gemacht, um zu erkennen, wie viele Leben ein Mensch hat. Die meisten haben nur ein Leben, jedoch gibt es auch die glücklichen Multis, die zwei, drei oder mehr Leben haben.
Gabriel ist also ein wahrer Glückspilz und gilt praktisch als Lottogewinner. Denn es ist sehr selten sogar sechs Leben zu haben. Dadurch ist er aber keinesfalls unsterblich, sondern einfach besser vor schweren Krankheiten, Unfällen oder ähnlichem geschützt. Sollte er mit 90 Jahren im Schlaf sterben, würde er dies eben einfach mehrfach tun und hätte so noch einige Zeit mehr zu leben als jemand mit nur einem Leben.
Bald schon sieht Gabriel auf alle herab, die weniger Leben haben, als er selbst. Und die sogenannten Monos (Leute mit nur einem Leben) sind ja fast gar nichts wert. Gabriel fühlt sich selbst als Held und genießt den Ruhm, den ihm seine Leben in der Schule einbringen, denn eigentlich war er bis dato nur durchschnittlich. Kein Wunder also, dass er seinem beliebten Mitschüler William regelrecht hasst, obwohl er ein Mono ist, alle Blicke auf sich zieht. Oder dass er nicht versteht, warum seine Mitschülerin Mila ihn nicht beachtet.
Gabriel ist am Anfang sehr egoistisch und waghalsig. Er begibt sich in große Gefahren, lügt und zieht auch andere mit in seine Schwierigkeiten hinein.
Im Laufe des Buches wird er dann aber immer nachdenklicher und denkt über den Wert seiner Leben nach.
Und er sieht hinter die Fassade des schrägen Tely, einem Multi, der schon mehrfach gestorben ist.
Das Buch ist glaubwürdig und gut gemacht. Sowohl Gabriel, als auch sein Umfeld kamen mir hier dabei sehr lebendig und echt vor. Sei es nun die besorgte Mutter, die alle Leben ihres Sohnes schützen möchte, oder der Mitschüler William, der unheimlich freundlich und nett ist.
„Sechs Leben“ bringt den Leser über sein eigenes Leben zum Nachdenken und kann dabei noch sehr gut unterhalten. Es ist ein andersartiges Buch, das ich sehr gerne gelesen habe.
Fazit: Gut gemachtes Buch über den Wert eines Lebens. Sehr zu empfehlen.
Ein sehr starkes Buch. Geschrieben für Jugendliche, aber es kann gut in jedem Alter gelesen werden.
Das Buch wirft einige interessante Fragen auf - was wäre, wenn manche Menschen mehr als 1 Leben zur Verfügung hätten? Wie würde man die einsetzen? Für gefährliche Hobbys? Oder hebt man sie sich auf, falls man mal ernsthaft krank wird oder einen Unfall hat?
Auch Sinnfragen werden gestellt - wieso ist das Schicksal so ungerecht? Warum bekommen manche mehrere Leben und manche nicht? Wonach geht das?
Und das alles auch für Jugendliche ansprechend geschrieben, denn es ist vor allem eins - spannend
Meine Meinung und Inhalt
"Angeblich kann es einen aus dem Gleichgewicht bringen, mehrere Leben abbekommen zu haben. Das wäre, wie eine Million im Lotto zu gewinnen, hat uns Mademoiselle Scherrer erklärt. Sie behauptet, dass manche Lottogewinner verrückt würden." (ZITAT)
„Sechs Leben“ hat er, mehr als alle anderen. Damit ist Gabriel quasi unsterblich. Das Ergebnis seines Bluttests versetzt den 15-jährigen regelrecht in einen Rausch. Er hat das große Los gezogen, denkt er, und hebt im wahrsten Sinne ab. Heimlich erfüllt er sich seinen Traum vom Fliegen mit dem Fallschirm, und schlägt tödlich auf: nur noch fünf. Noch vier, drei, zwei … Gabriel verliert Leben um Leben - fahrlässig, naiv, sinnlos - und steht wie aus dem Nichts vor der Frage, was wirklich zählt.
"Statistisch gesehen verfügen 91 % der Menschen über ein einziges Leben. Das galt für meinen Vater, das gilt auch für meinen Stiefvater und für neun von zehn Kindern an meiner Schule. 6 % der Menschen haben zwei Leben, wie meine Mutter, 2 % haben drei und 1 % der Bevölkerung besitzt vier bis sieben Leben." (ZITAT)
Das Cover des Buches gefällt mir sehr gut und ist sehr passend zur Story. Der Schreibstil ist leicht verständlich und flüssig
Die Geschichte war wirklich einzigartig und das Ende konnte mich wirklich rühen und hat dem Buch einen tollen Abschluss beschert. Absolute Leseempfehlung!
Véronique Petit ist im Burgund aufgewachsen. Ihre Kindheit war geprägt von Büchern. Dank ihnen hat sie schon sehr früh tausend verschiedene Leben gelebt. Sie schreibt besonders gerne Geschichten, in denen das Fantastische sich in eine allzu ordentliche Lebenswirklichkeit mischt, wie in »Le mot d’Abel«, für den sie den Prix Gulli 2018 bekommen hat. Tagsüber Sozialarbeiterin schreibt sie vor allem abends.
Die Einleitung:
Ich muss gestehen, dass ich von dem Buch positiv überrascht worden bin. Ich habe weniger erwartet, als ich bekommen habe. 'Sechs Leben' ist ein Buch zum Nachdenken und Selbstreflektieren. Doch worum geht es ?
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Der Klappentext:
„Sechs Leben“ hat er, mehr als alle anderen. Damit ist Gabriel quasi unsterblich und fühlt sich wie im Rausch. Er hat das große Los gezogen, denkt er, und hebt im wahrsten Sinne ab. Heimlich erfüllt er sich seinen Traum vom Fliegen mit dem Fallschirm, und schlägt tödlich auf: nur noch fünf. Noch vier, drei, zwei … Gabriel verliert Leben um Leben – fahrlässig, naiv, sinnlos – und steht wie aus dem Nichts vor der Frage, was wirklich zählt.
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Meine Meinung:
Seit ich dieses Buch gelesen habe stelle ich mir die Frage, ob ich meinem Kind mit erreichen seines 15 Lebensjahres verraten würde, wieviele Leben es hat. Dies ist nämlich möglich, sobald das fünfzehnte Level beginnt. Gabriel hat mit erreichen seines 15 Lebensjahrs den Jackpot geknackt. Er hat sechs Leben. Fünf Bonusleben und sein 'echtes‘ Leben. Der Protagonist fühlt sich unbesiegbar und testet seine Grenzen aus. Ein Leben nach dem anderen schwindet, und lässt den Charakter über den Sinn seines Lebens reflektieren. Der Grad zwischen Übermut und Vernunft ist super ausbalanciert worden und hat den Protagonisten sehr authentisch wirken lassen. Er ist zwar in manchen Kapiteln nervig gewesen, jedoch tragbar, was nicht immer in einem Jugendbuch bei so jungen Hauptprotagonisten vorzufinden ist. . Da das Buch aus der Ich - Perspektive geschrieben worden ist, hat man einen persönlichen Bezug zum Charakter bekommen. Diese Schreibperspektive ist perfekt gewählt worden und hat die Leser nur so durch die Kapitel gleiten lassen.
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Das Fazit:
Ich kann jedem dieses Jugendbuch ans Herz legen, der das 12. Lebensjahr erreicht und etwas Lust auf Nervenkitzel und Selbstreflektion hat. Ihr findet 'Sechs Leben‘ unter der ISBN: 9783958541627.
Gab ist einer der wenigen Multis – im Gegensatz zu den meisten anderen Menschen, erfährt er an seinem 15. Geburtstag, dass er über sechs Leben verfügt. Als angehender Fallschirmspringer setzt er sogleich ein Leben bei einem Base Jump aufs Spiel. Veronique Petit erzählt Gabs Geschichte in flottem Tempo. Die Idee der multiplen Leben bietet Jugendlichen Lesern Verknüpfungspunkte zu ihrer Gamingwelt. Obwohl der Verlauf der Story zuweilen für den erfahrenen Leser vorhersehbar ist, bietet sie viel Potential für Gespräche. – „Was würdest du tun, falls du mehrere Leben hättest?“ oder zu Diskussionen über moralische Themen, wie zum Beispiel: „Transplantation“ oder „Heldentum“.
„Sechs Leben“ eignet sich auch aufgrund der kurzen Kapitel und der Spannung für jugendliche Wenigleser.
Wie mag es sein, wenn man nicht nur ein, sondern gleich sechs Leben hat? Gabriel ist einer dieser ganz wenigen privilegierten Menschen und als er mit 15 sein unglaubliches Testergebnis erfährt, gehen ihm gleich tausend Dinge durch den Kopf, was er mit so viel Freiheit anfangen kann. Fallschirm springen, zum Beispiel. Die Idee setzt er unverzüglich um und schon ist er bei fünf Leben. Das nächste Leben verliert er, als er verhindert, dass ein Junge vom Bus erfasst wird. In ihm tauchen immer mehr Gedanken auf: Was macht es mit einem, wenn man sich quasi unsterblich fühlt? Wie verändert es das Leben? Ist ein Bonusleben genau so viel wert wie ein »echtes«? Und sollte man es für andere opfern oder für sich selbst behalten? Viele Fragen werden in dieser eindringlichen Geschichte aufgeworfen, die die Leserinnen und Leser ganz sicher lange beschäftigen werden.
Der Wert des Lebens
An seinem 15. Geburtstag erfährt Gabriel, dass er als einer von ganz wenigen Menschen in seiner Gesellschaft, sechs Leben hat, und nun geht es darum, wie er mit diesem Geschenk umgeht. Er hat eine sehr ängstliche Mutter, ein sehr gefährliches Hobby, Fallschrimspringen, und überhaupt, er ist ja auch erst 15 ... Man kann sich vorstellen, was passiert.
Erzählt wird die Geschichte von Gabriel selbst, das heißt, der Leser bekommt seine Argumentation und seine Beweggründe hautnah mit, und ich finde, der Autorin gelingt es ganz hervorragend, sich und damit den Leser in den Kopf eines pubertierenden 15-Jährigen hineinzuversetzen. Sehr gelungen fand ich auch den Kniff, anderer Sichtweisen einzuflechten, indem sie ihn dazu verknackt, zusammen mit den anderen Schülern mit mehr als einem Leben regelmäßig an betreuten Gesprächsrunden teilzunehmen.
Eine lesenswerte Auseinandersetzung über den Wert des Lebens und so geschrieben, dass es von Jugendlichen gerne gelesen werden könnte.
Dieses Buch ging mir richtig unter die Haut. Es ist relativ neutral geschrieben. Man weiß nicht ob es diese Sache mit den Leben schon immer gab oder wie es dazu kam, es ist einfach so. Man wird vor eine Tatsache gestellt, dass man in einer Welt lebt, in der Menschen verschieden viele Leben haben können. Anfangs fand ich das etwas komisch, da man so vor vollendete Tatsachen gestellt wird, aber wie schon bei "Insel der Waisen" hat der Verlag hier einfach ein Buch veröffentlicht, in dem es nicht um das Warum geht, sonder um das dahinter. Das Leben selbst, unserer Entwicklung und das Spiel mit der Frage "was wäre wenn?". Und wie man vermutlich schon aus der Stimmung meiner Worte erkennen kann, bin ich wieder sehr begeistert.
Die Autorin legt ein gewisses Tempo vor. Die Kapitel sind knackig und gut zu lesen. Der Erwachsene könnte sich schwer tun am für junge Leser ausgelegten Stil, aber dennoch hat er mich direkt abgeholt. Trotz der Leichtigkeit vermittelt er Emotionen. Ich weiß gerade gar nicht wo ich anfangen soll, denn da ich schon früh einige Verluste erleiden musste, lehrte mich das Leben es wert zuschätzen sowie die Momente mit meinen Liebsten. Etwas das wir oft als viel zu selbstverständlich sehen. Doch hier fragt man sich, wie hätte man selbst mit 15 Jahren gehandelt, wenn man plötzlich 6 Leben zur Verfügung gehabt hätte? Eine Frage, die ich mir auch auch heute noch stelle. Ich muss gestehen, dass ich es vermutlich nicht anders gemacht hätte wie unser Protagonist Gabriel. Nicht, wenn ich so aufgewachsen wäre wie er und genau das ist für mich auch so einer der Punkte warum mich dieses Buch nachhaltig begeistert.
Ich weiß nicht, ob ich darauf so eingehen kann, wie ich es jetzt gerne möchte ohne zu viel zu verraten. Nur so viel dazu: Das Buch zeigt meiner Meinung nach wichtige Punkte auf. Punkte die lehrreich für junge sowie alte Menschen sind. Risiken zu kalkulieren und deswegen ein Kind nicht in Watte zu packen, es aber auch einfach nicht machen zu lassen was es will. Ihm beizubringen, dass das Leben kostbar ist, man es aber deswegen nicht in Angst vor dem Tod verbringen sollte. Wir haben (leider?) nur ein Leben, aber wie viel besser ist es mehrere davon zu haben, wenn man dessen wahren Wert nicht erkennt, weil man es nie gelernt hat oder erst noch lernen muss!? Ist es da nicht sinnvoller einmal zu leben und dafür richtig? (Hier streichen wir gedanklich bitte noch den YOLO-Trend. Danke.) Vermutlich könnte ich jetzt noch zeilenweise darüber sinnieren, besonders mit dem Buch als Hintergrund, aber das will sicher keiner lesen. Deswegen lest lieber das Buch.
Fazit:
Ein unfassbar tolles Buch über den Wert des Lebens und wie schnell es anders kommen kann als man denkt.
Veronique Petit gelingt es in ihrem Roman "Sechs Leben" überaus spannend die Frage zu stellen, was ein Leben eigentlich wert ist. Und wie geht man mit seinem Leben um, wenn man weiß, dass man noch ein paar mehr zur Verfügung hat? Was ist mit der menschlichen Sehnsucht nach Unsterblichkeit? Überaus vielschichtig präsentiert sie dabei eine Geschichte, die nicht nur Jugendliche ansprechen wird. Auch Erwachsene werden an diesem anspruchsvollen Buch mit sinngebenden Fragen und Überlegungen konfrontiert, so dass ich dieses Buch wirklich wärmstens für Jugendliche und Erwachsene ab ca 16 Jahren empfehlen kann.
Was würde sich im eigenen Leben ändern, wenn man mehr als eines davon hätte? Wenn man nach einem Unfall oder einer Krankheit noch einmal neu anfangen bzw. weitermachen könnte? Wenn man etwas gefährliches, vielleicht gar leichtsinniges unternehmen könnte, ohne dass man Angst vor den Konsequenzen haben müsste? Würde man alles auf eine Karte setzen, frei nach dem Motto: ich hab ja noch genug Leben? Oder wäre man vorsichtig, würde etwas Bedeutendes tun, für andere leben, sie schützen, da sie selbst die Chance nicht haben?
In „Sechs Leben“ haben 91% der Bevölkerung nur ein Leben, so wie es jeder von uns auch kennt. Doch die anderen 9 Prozent sind Multileben. Sie haben insgesamt zwei bis sieben Leben und damit Möglichkeiten, die anderen verwehrt bleiben. Auch Protagonist Gabriel gehört zu den Glücklichen und ist ein Sechser. Aber bringt ihm das wirklich nur Freude und Glück oder auch Druck, Zweifel und eine gefährliche Motivation für Risiken?
Die Thematik des Buches fand ich sehr interessant. Schon allein durch die Konstruktion der „Welt“ mit den Multileben wird man selbst zum Nachdenken gebracht, bevor man die erste Seite überhaupt gelesen hat. Abgesehen von den mehreren Leben, die ein Teil der Menschen besitzen, spielt die Geschichte in unserer normalen Welt. Wie genau die Multileben nach einem verlorenen Bonusleben halbwegs unbeschadet „wieder erwachen“ spielt im Verlauf auch nicht so eine große Rolle. Das bleibt insgesamt etwas blass, steht aber auch einfach nicht so im Fokus des Geschehens. Es sind eher die Fragen, die aufgeworfen werden, die im Mittelpunkt der Handlung stehen.
Für Gabriel ändert sich durch die Nachricht, dass er ein Secher ist, alles. Ihm scheinen Türen offen zu stehen, von denen er vorher nicht mal geträumt hat, hindurchgehen zu können. Chancen und Gefahren der Multi- und Monoleben beschäftigen aber nicht nur den Protagonisten, sondern alle…
Was würde sich für einen selbst ändern? Würde sich etwas ändern? Was würde man mit den zusätzlichen Chancen machen? Aufsparen oder in vollen Zügen leben, koste es, was es wollte? Hat man mit mehr Leben auch mehr Verantwortung für andere? Muss man seine Leben für das Gemeinwohl einsetzen? Muss man deswegen mutiger sein? Furchtloser? Oder wird man ganz automatisch leichtsinniger? Weiß man den Wert des Lebens noch zu schätzen, wenn man mehrere davon hat? Und was macht unser Leben denn überhaupt aus? Was macht es wertvoll?
Zahlreiche Fragen, die im Laufe der Geschichte aufgeworfen und aus unterschiedlichen Perspektiven beantwortet werden. Zwar begleitet das Buch Gabriel als Ich-Erzähler, aber die Menschen in seiner Umgebung äußern sich ebenfalls zu den Problematiken und die Ansichten gehen sehr weit auseinander. Wie man das selbst für sich bewertet, muss am Ende natürlich jeder selbst entscheiden. Ich fand es aber interessant zu verfolgen, wie unterschiedlich die Meinungen zu dem Thema sind. Einige gehen sehr verantwortungsvoll mit ihren Bonusleben um, sparen sie auf, falls ihnen wirklich mal etwas passiert, was sie nicht verhindern konnten oder setzen sie dafür ein, um andere Menschen zu retten. Andere sind da leichtsinniger, risikofreudiger, fühlen sich beschwingt und nahezu unsterblich. Erst wenn ihre Bonusleben davonflattern und sie merken, wie rasch sie auf ein Monoleben zusteuern, beginnen sie wieder aufzuwachen und vorsichtiger zu werden. Manche möchten die Extraleben aber auch gar nicht, weil für sie die negativen Auswirkungen überwiegen bzw. sie geprägt haben. Und auch die Monoleben haben natürlich ein Wörtchen mitzureden, denn selbst wenn sie nicht aus eigener Erfahrung sprechen, haben sie natürlich gewisse Erwartungen, an die Multis oder empfinden ihre angeblichen Heldentaten als nicht besonders mutig oder überragend – schließlich konnte ihnen ja nichts passieren. Auch wenn man in kaum eine der Nebenfiguren besonders intensiv eintaucht, so war die Mischung der Gedanken doch gut gewählt und zeigt, wie unterschiedlich die Herangehensweise ist.
Der 15jährige Protagonist liebt das Fallschirmspringen und ist beflügelt von seinen zusätzlichen Leben- etwas zu sehr. Denn schneller als er gucken kann, reduzieren sich die Bonusleben und er traut sich kaum, es seinen Mitschülern oder seiner Familie zu sagen, um nicht mit Vorwürfen oder Vorhaltungen konfrontiert zu werden. Im Laufe des Buches verändert sich seine Einstellung und seine Wahrnehmung, was mir ganz gut gefallen hat. Er lernt aus einem Teil seiner Erfahrungen, auch wenn es dann schon fast zu spät ist.
Ein wenig schwierig finde ich aber das Thema mit der Aufmerksamkeit, die er sich erhofft, größtenteils nicht bekommt, zumindest nicht so, wie er möchte, wie er versucht sie doch noch zu bekommen und warum er sie dann am Ende bekommt. Für mich wird damit teilweise irgendwie ein falsches Signal gesendet, besonders wenn ich bedenke, für welche Altersgruppe das Buch ausgeschrieben ist. Das fand ich etwas schade und hätte aus meiner Sicht anders gelöst werden können, damit nicht so ein bitterer Beigeschmack bleibt.
Die Kapitel sind alle sehr kurz gehalten. So folgen rasche Szenenwechsel in schneller Folge aufeinander, dabei gibt es immer wieder kleinere Zeitsprünge. Dadurch hat sich das Buch sehr zügig lesen lassen und man fliegt quasi durch die Seiten – ähnlich wie der Protagonist durch sein Leben und ähnlich schnell, wie ihm die Leben abhanden kommen. Sprachlich ist die Geschichte einfach gehalten, was für das empfohlene Lesealter von 12 Jahren gut geeignet ist. Wenn jüngere Leser zu dem Buch greifen, werden sie allein durch die Thematik schon sehr viel zu durchdenken haben.
Um einzuschätzen, wie gefährlich gewisse Dinge sind, gibt es die Risikobibel. Darin wird festgehalten, bei welchen Unternehmungen, aber auch bei welchen Gefühlen man besonders vorsichtig sein sollte, weil die Gefahr, ein bzw. sein Leben zu verlieren, höher ist. Ich mochte dieses Element sehr gern, auch wenn die direkten Auswirkungen der Risiken sicher für jeden sehr individuell sind.
Fazit
Ein Buch, das mich zum Nachdenken angeregt hat durch die zahlreichen Fragen, die im Verlauf der Handlung aufgeworfen werden. Was ist im Leben wichtig, was ist bedeutsam, was tut uns gut, was möchte man in seinem Leben erreichen, was damit anfangen… Durch die unterschiedlichen Positionen, die präsentiert werden, wird vermutlich jeder jemanden finden, in dem er sich selbst ein Stück weit wiedererkennt. Wichtiger finde ich jedoch, dass sicherlich alle Leser auf ihre Weise anfangen werden über das eine oder andere nachzudenken. Braucht man denn wirklich mehrere Leben um glücklich zu sein und die Dinge zu tun, die einem wichtig sind?
Ein sehr kurzlebiges Buch, das man zügig durch hat, das aber nachhallt, zumindest bei mir.
Toller Jugendroman, der die Frage aufwirft, was im Leben wichtig ist und wie wir leben wollen. Könnte ich mir sehr gut als Lektüre in der Schule vorstellen. Ein Buch, das lange nachhallt und viele Möglichkeiten zur Diskussion bietet.
Véronique Petit unternimmt hier ein sehr interessantes Gedankenexperiment: Die Welt dieses Buches ist genau wie unsere, mit einem Unterschied - Menschen können mit bis zu 6 Bonusleben geboren werden. Was würden wir mit diesen Leben anstellen? Spaß haben und gefährlichen Hobbys nachgehen? Sie für das Gemeinwohl einsetzen?
Der 15-jährige Protagonist Gabriel geht leichtsinnig mit seinen Bonusleben um, sobald er erfährt dass er welche hat. Er ist eher unsympathisch, sieht nur sich selbst und hat kein Gefühl für die Bedürfnisse und Gefühle anderer. So habe ich mir mit dem Lesen etwas schwer getan. Natürlich verändert sich in ihm im Laufe des Buches etwas. Die Beschreibung und Erzählung dessen hat mich jedoch nicht ganz überzeugt, sie war mir nicht tiefgehend genug, ging vielleicht etwas schnell. Was passieren wird, ist auch relativ vorhersehbar.
Ein unglaublich intensiver Roman, den man am Stück durchliest. Zwar wirken manche Figuren etwas blass, aber gerade dadurch habe ich mich mehr mit der Frage beschäftigt, wie ich reagiert hätte. Unbedingt Lesen!
Tolles Thema ,das viel Raum für eigene Überlegungen lässt. Könnte ich mir auch als Schullektüre vorstellen.
Habe mich beim lesen selber ertappt - Was mache ich mit sechs Leben ??? Große Verantwortung.
Gut und flüssig zu lesen. Werde es gerne den Jungs ab 13 Jahren in die Hand legen
Klappentext:
„Sechs Leben“ hat er, mehr als alle anderen. Damit ist Gabriel quasi unsterblich und fühlt sich wie im Rausch. Er hat das große Los gezogen, denkt er, und hebt im wahrsten Sinne ab. Heimlich erfüllt er sich seinen Traum vom Fliegen mit dem Fallschirm, und schlägt tödlich auf: nur noch fünf. Noch vier, drei, zwei … Gabriel verliert Leben um Leben – fahrlässig, naiv, sinnlos – und steht wie aus dem Nichts vor der Frage, was wirklich zählt.
Auf der Suche nach dem eigenen Glück reiht diese rasante Story Kick an Kick und stellt dabei meisterhaft leicht die großen Fragen, die zum Erwachsenwerden dazugehören.
Autor:
Véronique Petit ist im Burgund aufgewachsen. Ihre Kindheit war geprägt von Büchern. Dank ihnen hat sie schon sehr früh tausend verschiedene Leben gelebt. Sie schreibt besonders gerne Geschichten, in denen das Fantastische sich in eine allzu ordentliche Lebenswirklichkeit mischt, wie in "Le mot d'Abel" für den sie den Prix Gulli 2018 bekommen hat. Tagsüber Sozialarbeiterin schreibt sie vor allem abends ... und isst dabei Schokolade!
Allgemeines:
Erscheinungsdatum: 10. Februar 2021
Seitenanzahl: 223
Verlag: mixtvision
Originaltitel: Vivre Ses Vies
Empfohlen ab 12 Jahre
Eigene Meinung:
Eine Welt in der man noch vor seiner Volljährigkeit erfährt, wie viele Leben man tatsächlich hat. Denn es gibt Menschen, die sterben nicht beim ersten Mal, sondern haben ein Bonusleben. Manche sogar zwei und Gabriel hat sogar ganz sechs, was unheimlich selten ist.
Die Frage was es mit ihm macht, damit beschäftigt sich das Buch. Und das finde ich sogar recht gelungen, denn es ist zwar nicht aus der ICH-Perspektive von Gabriel erzählt, dennoch konzentriert sich der Fokus auf ihn und wir erleben, was er mit seinen Leben anstellt.
Die Überschriften der Kapitel beziehen sich auf seine Leben und dementprechend zählen sie nach unten, was ich wahnsinnig gut gelungen finde.
Während der Erzälung habe ich mich oft erwischt, wie ich über bestimmte Dinge nachgedacht habe und mich das Thema vereinnahmt hat.
Auch die Beweggründe und verschiedenen Einstellungen der Charaktere, wie sie ihre zusätzlichen Leben behandeln, bieten Denkanstöße und ein breites Spektrum an Möglichkeiten.
Tatsächlich hätte ich mir mehr Seiten gewünscht. Obwohl so jetzt nichts gefehlt hat, Aufgrund der Länge wurden Themen natürlich schonmal nur angekratzt, aber durch den Denkansatz, den man dann selber verfolgt, war es dennoch nie zu kurz. Ganz toll. Ich hätte mir einfach nur mehr davon gewünscht, weil ich es mochte :)
Fazit: Sehr interessanter Aufbau einer Geschichte von was wäre wen...
Wie viel zählt ein einzelnes Leben, wenn man derer 6 hat?
Lohnt es sich, diese aufzuheben für etwas Großes und Ehren volles oder hat man Recht, etwas Riskantes zu wagen und sie so in Eigenverantwortung egoistisch zu verschwenden?
Mit diesen Fragen wird der Protagonist dieser Handlung konfrontiert, vor allem, nachdem er von seinem Herzfehler erfährt und ihm nur noch ein Bonusleben bleibt..
Spannend, packend und zugleich tiefsinnig, da es einem aufzeigt, wie lebenswert und wertvoll das Leben ist.
Fantastischer Jugendroman
Eine merkwürdige Gesellschaft, Risiken immer im Blick, überbehütete Kinder, die nur das dürfen, was laut Risikofibel wenig riskant ist. Dann mit 15 ein Bluttest und das Urteil: Wie viele Leben hat der Mensch. Reales Weiterleben nach dem Tod zurück ins eigene Leben.
Was macht das mit einem Menschen, was verändert sich in der Gesellschaft, wer ist wie viel wert, wer riskiert ein Leben oder gibt es leichtfertig her für einen Spaß.
Die Autorin schafft es in diese nicht allzu umfangreiche Geschichte viel Nachdenkenswertes rund um Leben und Überleben hineinzupacken. Wofür lohnt es sich ein Leben zu riskieren und wo gibt man es quasi gedankenlos weg.
Der Roman hat einiges in mir anklingen lassen, gerade weil er auch sehr heftige Aspekte mit einbaut.
#sechsleben #NetGalleyDE #VeroniquePetit #KathrinliebtLesen #Rezension #Bookstagram
Wow, eine echt sehr interessante Geschichte. Die Geschichte ist mal etwas anderes und es ist wie mit einer Katze mit ihren sieben Leben.
Ein tolles Buch was ein zeigt wie wichtig das Leben ist und wie schnell es vorbei sein kann
Man sollte seine Zeit nicht überschätzen
Gabriel ist 15 und ein Multi. Das bedeutet er hat mehrere Leben; um genau zu sein 6 Leben. Seine Schulkollegen und seine Familie haben nur 2 oder 3 Leben. Doch er verschwendet seine Leben, in dem er Fallschirmspringen geht und dabei stirbt. Bis er plötzlich eine schockierende Nachricht erhält und nur noch 2 Leben hat.
Der Schreibstil war einfach und ich hatte das Buch schnell durch. Man hat gemerkt, wie Gabriel sein Leben plötzlich wertgeschätzt hat im Laufe der Geschichte.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen, weil es wichtige moralische Themen in einer Coming of Age Geschichte vereint. Das fand ich unfassbar gut gemacht, zudem beinhaltet das Buch Action und pures Abenteuer: also eine gute Mischung :)
Mit "6 Leben" hat Véronique Petit ein schönes Buch geschrieben, welches sich mit der Thematik befasst, was wäre, wenn wir mehr als nur ein Leben hätten?
Geschichte handelt von Gus, in einer Welt, in der man mit 15 erfährt, ob man ein Mono ist, sprich ein Mensch mit nur einem Leben - oder ein Multi, gesegnet mit mehreren Leben. Gus gehört zu den gesegneten und ist sogar im Besitz ganzer 6 Leben! Die Geschichte handelt davon, dass uns aufgezeigt wird, wie kurz und vergänglich das Leben ist und wir wirklich drauf acht geben sollten, auch wenn man sechs davon besitzt. Nach anfänglicher Euphorie und unvernünftigem Übermut sieht Gus ein, dass auch 6 Leben irgendwann ein Ende finden.
Für mich ein tolles Buch, nicht nur für jüngere Leser. Die sehr kurzen Kapitel verleiten dazu, doch noch eins zu lesen und noch eins und noch eins... Das Buch ist mit 223 Seiten schnell gelesen und Langeweile tritt zu keinem Zeitpunkt auf.
Ich kann "6 Leben" uneingeschränkt weiterempfehlen. Einen Stern Abzug gibt es dafür, dass ich' gerne mehr Hintergrundinformationen zu der ganzen Thematik bekommen hätte.
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