Als wir uns die Welt versprachen
Roman
von Romina Casagrande
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Erscheinungstermin 10.03.2021 | Archivierungsdatum 24.05.2021
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Zum Inhalt
Zwei Kinder, tausend Schicksale und eine herrlich ungewöhnliche Reise über die Alpen zwischen Italien und Deutschland.
Als die Südtirolerin Edna in einer deutschen Zeitschrift ein Bild ihres Kinderfreundes Jacob sieht, macht sie sich auf den Weg über die Berge, um eine alte Schuld zu begleichen. Vor einem ganzen Leben mussten Edna und Jacob unter härtesten Bedingungen bei schwäbischen Landbesitzern schuften, wie Tausende arme Bergbauernkinder vor ihnen. Der Zweite Weltkrieg riss sie auseinander. Zu Fuß, mit Bus und Zug und ihrem Papagei Emil im Gepäck, beginnt Edna unbeirrt eine Reise voller berührender und überraschender Begegnungen.
Der internationale Bestseller von Romina Casagrande, so ergreifend wie humorvoll erzählt.
»Ein wunderbarer Roman mit einer Protagonistin, in die man sich nur verlieben kann!« a3 kultur
»Bewegend schreibt Romina Casagrande über die Geschichte der ›kleinen Sklaven‹ und auch über das Reisen als Bild für das Leben an sich.« Corriere della Sera
Zwei Kinder, tausend Schicksale und eine herrlich ungewöhnliche Reise über die Alpen zwischen Italien und Deutschland.
Als die Südtirolerin Edna in einer deutschen Zeitschrift ein Bild ihres...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783810500090 |
PREIS | 22,00 € (EUR) |
SEITEN | 480 |
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Wäre ich Filmproduzent, würde ich mir die Filmrechte sichern. Ein grandioser Roman über die 90-jährige Edna, die sich aus dem Vinschgau per pedes über die alten Wege der Schwabenkinder nach Ravensburg aufmacht, um ein uraltes Ereignis aufzuklären. Es war eine Wonne, diesen Roman zu lesen. Eine herrlich schrullige alte Dame, jede Menge interessante Wegbegleiter, als paralleler Erzählstrang ein Blick in die Historie und dazu tiefe Lebensweisheit und ein Papagei. Gebe es sechs Sterne, ich würde sie geben.
Nach Balzanos "Ich bleibe hier" wieder ein erschütterndes Stück Zeitgeschichte aus Südtirol..
Das Schicksal der Schwabenkinder wird hier exemplarisch sehr anschaulich erzählt und die Reise einer alten Dame mit einem ebenso alten Papagei sorgt für skurrile und anrührende Momente.
Wenn wir immer wüssten, was die alten Menschen, dennen wir begegnen in ihrem Leben alles erlebt haben; dann hätten wir gegen jeden alten Menschen noch mehr Respekt und Hochachtung.
Der Aufbruch der alten Dame Edna und ihre vielen Begegnungen mit unterschiedlichsten Lebensentwürfen. Ihre Begegnung mit der grandiosen natur der Alpen, aber auch ihre sicht auf die starken Veränderungen der Alpenregion von einer ärmlichen und wenig besiedelten Region zu einer heute touristisch komplett erfassten Region. Ein Roman über eine große nie vergessene Freundschaft, ein Alpen road movie mit Papagei und Rückblicken auf die Ausbeutung von den Kindern der armen Alpen Bewohner, der so genannten "Schwaben Kinder" in der Region Oberschwaben. Hat mir gut gefallen und war stets unterhaltsam.
Eine lange verlorene Freundschaft, welche nie vergessen wurde bringt Edna dazu sich auf eine Reise zu begeben. Eine Reise welche so schon vor Jahrzehnten hätte statt finden sollen, Zusammen mit dem Freund und als Flucht aus Gefangenschaft. Heute ist diese Reise für die alte Dame eine Gelegenheit neue Freundlichkeit und Freundschaft zu finden, aber auch Mühen welche man jemandem in Ihrem Alter weder zutrauen noch zumuten würde.
Durch die Begegnungen in der Gegenwart kann die Vergangenheit besser bewältigt werden und eine alte Schuld, welche unvermeidbar war wird endlich abgetragen.
Die Autorin „Romina Casagrande“ hat einen interessanten, flüssigen und spannenden Schreibstil.
Die Protagonisten sowie die Umgebung sind gut recherchiert und bildhaft beschrieben. Man könnte annehmen man steht daneben und erlebt alles mit.
Freundschaft, lange vorangegangenen aber nie vergessen.
Wenn wir wüsten was unsere alte Generation erlebt hat würden wir anders mit ihnen umgehen.
Eine Reise in die Vergangenheit, und die „alte Dame“ Edna nimmt uns mit. Die Schwaben-kinder,
aus der Region Oberschwaben, in der Natur der Alpen wenig Besiedelt, früher lebten dort ärmliche Bauern und deren Kinder ausgebeutet wurden.
Eine Leseempfehlung über ein Buch das anschaulich erzählt wird.
Die Schwabenkinder, vielen Dank für dieses Buch. Ich hatte noch nie von den armen Kindern gehört und die Geschichte machte mich an vielen Stellen ziemlich traurig. Das es über Jahrhunderte hinweg üblich war, Kinder aus den sehr armen Berggegenden Südtirols und Österreichs über die Alpen zu schicken um diese nicht mehr ernähren zu müssen und diese auf schwäbischen Höfen ihrem Schicksal bei der harten täglicher Arbeit zu überlassen, ist grausam. Aber leider gibt es Kindersklaverei in anderen Ländern heute immer noch. Deshalb ist es gut, dass der Roman das thematisiert.
Der Schreibstil ist nicht immer eingängig, aber mit der Zeit wächst einem die Hauptdarstellerin Edna sehr ans Herz. Es ist kein Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen kann um es in einem Rutsch durchzulesen. Aber die Geschichte entwickelt sich. Die Perspektive wechselt immer von der Edna als Kind und der hochbetagten Edna, so wird langsam das Puzzle aufgelöst. Edna wird sehr gut beschrieben, durch Zufall entdeckt sie ihren ehemaligen Freund aus den harten Kindertagen und nimmt die Suche auf.
Der Roman ist eine runde Sache, mir fehlte ein bisschen die Lebensmitte von Edna. Zwischen den Zeilen ist klar, wie ihr Leben da verlaufen ist, aber es wäre schön gewesen wenn man das noch konkreter erfahren hätte. Großes Lob auch an die Nebendarsteller, das ist ein kunterbunter Haufen hilfsbereiter Zeitgenossen. Dadurch wirkt der Roman sehr abwechslungsreich.
Sehr berührend, humorvoll und authentisch – empfehlenswert!
„Als wir uns die Welt versprachen“ von Romina Casagrande umfasst in der gebundenen Ausgabe 480 Seiten.
Die Autorin Romina Casagrande erzählt in ihrem Buch auf sehr berührende Art und Weise die Geschichte der Südtirolerin Edna, die sich auf den Weg zu ihrem Kinderfreund Jacob macht, um eine alte Schuld zu begleichen. Als kleine und aus ärmlichen Bedingungen stammende Kinder wurden beide als sogenannte „Schwabenkinder“ über die Alpen nach Oberschwaben gebracht.
Zwischen den beiden Kindern entwickelte sich über viele Jahre fernab der Heimat eine wichtige Freundschaft. Sie haben zusammen ihre Flucht geplant, aber nur einem Kind gelang sie.
In hohem Alter entdeckt Edna ein Lebenszeichen ihres Freundes in einer deutschen Zeitung und beschließt diesen aufzusuchen. Sie geht den Reiseweg noch einmal zurück und macht dabei die unterschiedlichsten Begegnungen.
Romina Casagrande schafft es das sehr wichtige und erschreckende Thema der „Schwabenkinder“ gekonnt anzugehen. Ihr Buch lässt sich trotz des „harten“ Themas sehr flüssig, humorvoll und dabei so authentisch und auch spannend lesen und ich konnte mich sehr gut in die fein ausgearbeiteten Charaktere der Geschichte einfühlen.
Man begibt sich als Leser gemeinsam mit Edna und ihrem Papagei auf eine sehr naturverbundene und waghalsige Reise, durchlebt ihre Vergangenheit, erlebt teilweise skurrile Begegnungen in der Gegenwart und hofft und freut sich dabei gleichzeitig so sehr auf ein gelungenes Wiedersehen mit Jacob und das Begleichen der alten „Schuld“.
Ich spreche eine absolute Leseempfehlung für dieses Buch aus, das bei jedem Leser sicherlich lange nachwirken wird. Mich hat es sehr berührt.
Nachdem die Südtirolerin Edna im Stern ein Bild ihres Freundes aus Kindertagen, Jacob, entdeckt, macht sie sich auf den beschwerlichen Weg zu ihm- eine Reise die sie vor einem ganzen Leben in umgekehrte Richtung absolvierte. Dabei treibt sie der Gedanke an, endlich eine alte Schuld zu begleichen.
Was auf den ersten Seiten wie die Geschichte einer verwirrten Alten anmutet klärt sich im weitere Verlauf stimmig auf. Der erste Gedanke, was für eine Schnapsidee und wie gefährlich es doch sei, weicht immer mehr der Hochachtung vor dem Mut Edna's, die dem Leben und den unterschiedlichsten Menschen, denen sie antrifft, unvoreingenommen, ja fast naiv begegnet, was in mir schon die schlimmsten Befürchtungen auslöst.
In der zweiten Erzählebene offenbart sich das unvorstellbar harte Schicksal der Schwabenkinder, wie Edna und Jacob es waren, ein Thema von dem ich bisher noch nichts gehört habe.
Ein gelungener Roman, gefühlvoll, traurig, nachdenklich, fröhlich, unvoreingenommen - der einfach stimmig zum Nachdenken anregt. Sehr gern empfehle ich dieses Buch weiter!
Wenn sich die »Zimperliese« der Vergangenheit stellt und eine Reise tut
„Sie setzte sich zu ihm. Ihr Herz klopfte heftig, während er so ruhig blieb, der Junge mit den traurigen Augen, der sich vor nichts fürchtete. Der Kirschbaum war ihre Zuflucht, ein geheimer Ort, an dem sie sich sicher fühlten, selbst wenn es auf dem Hof keine Sicherheit gab.“
Die 90-jährige Edna, die in ihrer Kindheit Schreckliches erlebt und, da man Dämonen nicht wecken soll, jahrelang geschwiegen und sich ohne Erwartungen an die Gesellschaft aus der Welt zurückgezogen hat, lebt fast abgeschottet in ihrem Häuschen mit dem verwilderten Garten. Noch, denn nun wird ein Platz in einer Seniorenresidenz frei, und dort soll sie landen, wenn doch nur nicht Papagei Emil wäre, der da nicht mit einziehen darf. Als Adele, die den Dorfladen betreibt, wie immer einmal wöchentlich ihre Einkäufe und den Stern bringt, scheint die Chance für Edna gekommen, dass sie die Last eines einst gegeben Versprechens doch noch abschütteln und Emil dorthin bringen kann, wo er eigentlich hingehört.
Als Leser lernt man Edna kennen, entdeckt dann im Stern mit ihr einen Bericht über den bei einem Erdrutsch verschütteten Jacob, erkennt dort den Jugendfreund mit der unverwechselbaren Narbe am Lid auf einem Bild wieder, packt sofort mit ihr einen kleinen Rucksack mit Dingen, die ihr schon damals bei ihrer Flucht als Schwabenkind treue Dienste erwiesen haben und macht sich mit ihr aus dem Vinschgau auf zu ihm nach Ravensburg. Schicksal? Vielleicht, auf jeden Fall wird man mit Edna gezwungen, den größten Teil des Weges tatsächlich noch einmal zu Fuß zu gehen. Bei ihrer anstrengenden Reise über die Berge gilt es so einige Hindernisse zu überwinden, aber Aufgeben gibt es nicht, schließlich gilt es eine alte Schuld zu begleichen. Während man mit Edna den beschwerlichen Weg, teilweise fast schon abenteuerlichen Roadtrip geht, trifft man zudem auf ganz besondere Menschen, für die alle gilt, „Viele Menschen, denen sie begegnet war, hatten sich nicht sofort als das gezeigt, was sie wirklich waren.“. In kleinen Zwischenkapiteln kommt außerdem noch Adele zu Wort, der Edna sehr ans Herz gewachsen ist, und die auf der Suche nach dem Platz in ihrem Leben und ihrer Familie ist.
Auf dem Weg leben bei Edna auch unzählige Erinnerungen wieder auf, an das, was mit der Hoffnung „Als sie weggegangen war, hatten ihr die Eltern gesagt, sie würde es dort gut haben. Dazu solle sie nur Padre Gianni auf einer langen, schönen Reise über die Berge folgen, ohne wie sonst auf die Zeit achten zu müssen. Sie würde den gesamten Frühling, Sommer und Herbst auf dem Hof verbringen.“, begonnen hat und sich dann als schreckliches Los eines der tausenden von Schwabenkindern– viertausend jährlich, wenn die Zeiten sehr hart waren, aber viele kamen mit Schmugglern, so dass man nicht weiß, wie viele es waren– die drei Jahrhunderte lang über die Berge hierhergekommen sind um unter unmenschlichen Bedingungen auf den Höfen fast bis zur Erschöpfung zu schuften, entpuppt. Schreckliche Schicksale, über die bisher viel zu wenig bekannt ist.
Die Autorin verwendet unheimlich viele Bilder und Vergleiche und ich konnte mir die einzelnen Szenen und ihre Beschreibungen vor meinem inneren Auge regelrecht ausmalen. „Sie war immer noch dieselbe Edna mit den Falten um die Augen, die sich kreisförmig ausbreiteten wie Wellen, die ein flach geworfener Kiesel in einem Teich hinterlässt.“, oder auch so tolle Landschaftsbeschreibungen wie, „Der Regen hatte vor einer Weile aufgehört, und ihren Blicken bot sich eine atemberaubende Aussicht. Vom Abendlicht beleuchtet, ragte der Kirchturm aus dem Reschensee, als hätte ihn ein Kind irgendwo ausgeschnitten und in das falsche Bild geklebt. Orangefarbener Nebel hüllte ihn ein. »Wunderschön«, flüsterte sie andächtig. »Und stellen Sie sich vor, dort unten ist ein ganzes Dorf.«, sind nur zwei Beispiele dafür. Gut gefallen hat mir, dass ich auch immer wieder schmunzeln durfte, wofür amüsante Szenen, wie z.B. wenn sie plötzlich mitten in einer Piratentour für russische Familien landet oder der hochprozentige Killepitsch zu gut schmeckt, und es dann heißt, »die gerade noch neben mir saß, hat mir einen Saft zum Probieren gegeben, Herr Tenzin. Er schmeckte ausgezeichnet. Aber ich glaube, jetzt habe ich ein paar Probleme mit meiner Brille«, pointierte Dialoge der Art, »An all diesen esoterischen Blödsinn glaube ich nicht.« Edna legte ihm eine Hand auf den Arm, sie meinte es ernst. »Ich auch nicht, Max. Glauben Sie wirklich, dass ich mein Leben damit verbracht habe, Bäume zu umarmen? « und auch Ednas teils trocken, witzige Kommentare der Art, »Nein, aber ich mag Totenköpfe und so was nicht…« »… denn so was haben nur Proleten«, gesorgt haben. Auch Beschreibungen wie, „sauste auf der geraden Strecke mit einer Geschwindigkeit dahin, die sie sich nicht einmal hätte träumen lassen, als sie im Schwarzweißfernseher den Start der ersten Mondrakete miterlebt hatte.“, haben für ein Schmunzeln gesorgt. Die Autorin hat mich emotional mit ihrer Geschichte dabei auch total eingeholt. Edna ist mir ganz schnell ans Herz gewachsen und ich habe mit ihr gelitten, wenn ich von den furchtbaren Erlebnissen lesen musste, die sie als Schwabenkind durchmachen musste. Es hat mir regelrechte Stiche im Herzen verursacht, wenn die Bäuerin z.B. dem kleinen Kind die Puppe nimmt, weil es sich auch Heimweh und Angst einnässt oder wenn sie vom Knecht missbraucht wird und anfangs noch gar nicht weiß, was mit ihr geschieht. Ich habe zunehmend mit ihr gefiebert, dass sie die Reise durchsteht, sie niemand aufhalten und sie am Ende Jacob alles erklären, noch sagen kann, was sie gesagt haben hätte wollen. Nicht selten gab es zudem Momente, die mich gerührt innehalten haben lassen, weil sie von einer tollen Freundschaft zwischen Jacob und ihr berichten. Eine tolle Zugabe sind zudem die besonderen Momente mit Papagei Emil, bei Sorgen, ihn verloren zu haben angefangen, bis hin zu überraschend, rührenden Erkenntnissen, was Jacob ihm beigebracht hat.
Edna mit ihren Zweifeln, ihren Selbstvorwürfen, aber auch Hoffnungen ist grandios gezeichnet. Romina Casagrande hat allen ihren Mitspielern unheimlich viel Profil verliehen, sie mit liebevollen Macken und Besonderheiten ausgestattet, ist dabei auch authentisch geblieben und hat ganz viel Herzblut an den Tag gelegt. Ein jeder ist besonders, Rocker Roland, der ihr tatsächlich seine Kutte überlässt und so viel besser kocht als das leicht schräge Pärchen Priska und Flo, denn es gilt, „Gerade hatten sie das Abendessen beendet: Seitan (der zwar aussah wie ein Steak, aber leider nicht so schmeckte), Sojaschinken (der mit Schinken bedauerlicherweise nur den Namen gemein hatte) und Gemüseröllchen (aber na ja, nach den Soßen, die Roland ihr in seinem Wohnwagen serviert hatte, würde ihr wohl alles andere fad vorkommen).“, und auch Adele, mit dem man so mitfühlen kann, sind nur wenige Beispiele.
Alles in allem bin ich begeistert, die Autorin hat hier wirklich ein ganz besonderes Gesamtpaket geschnürt, das mich von Anfang bis Ende grandios unterhalten hat. Fünf Sterne sind da keine Frage.
Der ein oder andere hat vielleicht schon mal etwas von den Schwabenkindern gehört oder gelesen. Falls nicht, so habt ihr hier eine wunderbare Möglichkeit, mehr über diese Zeit und das schwere Leben dieser Kinder zu erfahren.
Edna ist eines dieser Kinder, inzwischen hoch betagt und lebt sehr zurückgezogen. Aber sie ist mutig genug und begibt sich auf eine beschwerliche Reise. Sie möchte noch einmal den Weg gehen um einen Freund, der ihr damals auf dem Hof sehr geholfen hat, ihr einziger Halt war, etwas zurück zu geben und sich zu erklären. Nur ihr ist damals die Flucht gelungen.
Sehr eindrucksvoll, mit ganz viel Gefühl und einem unglaublich bildhaften Schreibstil nimmt uns die Autorin mit auf diese bewegende Reise, den Weg über die Alpen. Mit Blick in die Vergangenheit, aber auch das hier und jetzt im Auge zu behalten. Beeindruckende Begegnungen mit den verschiedensten Charakteren unterwegs, was wirklich wichtig ist im Leben, welche Erkenntnisse werden bleiben, sich aber auch der Angst der Vergangenheit und der Zukunft zu stellen und ganz viel mehr erwartet euch in dieser Geschichte.
Ich habe dabei jede Menge an Emotionen durchlebt und selbst reflektiert und es war sehr bewegend und hat mich im Herzen berührt. Ich kann das Buch bedingungslos weiterempfehlen.
Edna wächst in Südtirol als Kind einer armen Bergbauernfamilie auf. Wie viele andere Kinder wurde sie mit 12 Jahren als billige Arbeitskraft nach Schwaben geschickt und dort auf einem Bauernhof schamlos und entwürdigend ausgenutzt. Hier lernt sie auch Jacob kennen, der das gleiche Schicksal teilt. Sie verbindet dieses Schicksal, bauen eine tiefe Freundschaft auf und werden doch getrennt…
Diese Geschichte, die auf zwei Zeitebenen verläuft, ist sehr bewegend. Während ich am Anfang dachte Edna wäre an Demenz erkrankt, da ihre liebevolle Nachbarin Adele sie so bemuttert und sie unbedingt in eine Senioreneinrichtung unterbringen will, wurde ich aber in Laufe der Geschichte vom Gegenteil überzeugt. Man lernt eine starke Frau kennen.
Nachdem Edna zufällig in einer deutschen Illustrierten das Bild ihres Jugendfreundes Jacob sieht, begibt sie sich auf die weite Reise zu ihm nach Ravensburg. Ganz allein macht sie sich auf den Weg. Dabei nimmt sie den gleichen Weg über die Alpen, den sie Jahrzehnte zuvor, in entgegengesetzter Richtung, bereits einmal gegangen ist. Ein beschwerlicher Weg, auf dem sie aber immer wieder Bekanntschaft mit hilfsbereiten Menschen macht. Menschen, die Eindrücke bei ihr hinterlassen, so dass sie beginnt sich selbst zu hinterfragen. Diese Schilderungen sind sehr anschaulich und ich habe beim Lesen ebenfalls Dankbarkeit für die Unterstützung, die Edna auf ihrem beschwerlichen Weg erhält, empfunden. Denn der Erzählstil ist sehr einfühlsam. Ich denke da z.B. an die Beschreibungen der Naturgewalten, wie auch der Empfindungen Ednas. Parallel dazu gleitet die Geschichte, wie im wirklichen Leben die Gedanken eines Menschen, immer wieder in die Vergangenheit. So lernen wir allmählig Ednas Erlebnisse und ihr Leid kennen. Leider ist mir hierbei der Wechsel zwischen den Jetzt und dem Rückblick nicht immer gleich nachvollziehbar gewesen. So musste ich mich an einigen Stellen beim Lesen erst orientieren, in welchem Zeitabschnitt die Geschichte gerade weitergeht. Schlussendlich mein Fazit: Ednas Geschichte ist interessant geschrieben und geht unter die Haut. Ich fand dieses Buch somit auch sehr unterhaltsam und gebe 4 Lese-Sterne.
Eine zauberhaft wunderbare Geschichte, in der viel Tragisches auszuhalten ist. Edna wächst einem ans Herzen. Auf ihrer Reise kann man richtig mitfiebern, mitleiden und mithelfen. Auch der Hauch von Roadmovie ist äusserst gelungen.
In "Als wir uns die Welt versprachen" begibt sich die rüstige Seniorin Edna zu Fuß auf den Weg über die Alpen, um dort ihren lange verschollenen Kindheitsfreund Jacob zu besuchen. Ihre Wegbegleiter sind ein betagter Papagei und eine Angelegenheit, die Edna wieder gut machen muss.
Die Geschichte von Romina Casagrande ist sehr unterhaltsam und liest sich leicht. Schön fand ich, dass sie in die Handlung immer wieder kleine Häppchen Wissens einbaut, wenn es zum Beispiel um die Grummet, also die zweite Mahd, geht oder darum, welche Inschrift es bei einer bestimmten Kapelle gibt. Hier zeigt sich, dass die Autorin ihre Geschichte ausgezeichnet recherchiert hat und sie wird dadurch glaubhaft. Auch gut gefallen hat mir der Handlungsstrang, der in der Vergangenheit spielt und das Schicksal der "Schwabenkinder" erzählt. Hier hätte ich mir jedoch etwas mehr an Inhalt gewünscht.
Etwas kürzen hätte die Autorin dafür meiner Meinung nach den Erzählstrang der betagten Edna können. Dieser ist mir zeitweise zu ausschweifend erzählt worden und wirkte teilweise auch zu konstruiert. Die vielen Begegnungen, die die alte Dame auf ihrer Reise macht, sind zwar ganz nett, aber irgendwann auch zu viel des Guten. Was hingegen zu kurz kommt, ist die Zeit zwischen Kindheit und Seniorenalter der Protagonistin. Hierzu hätten ruhig noch ein paar Rückblenden/Erinnerungen einfließen können.
Was wiederum sehr gelungen ist, ist der Schluss der Geschichte, zu dem ich an dieser Stelle allerdings nichts verraten möchte.
Was für ein faszinierendener Roman. Als wir uns die Welt versprachen von Roman Casagrande ist ein Roman über Ewige Freundschaft und Freiheit.
DER Roman erzählt von Edna, und Jacob, die als Kinder unter den härtesten Bedingungen , von ihren Eltern verkauft und bei schwäbischen Landbesitzern schuften mussten.
Es wird sehr bildlich erzählt, welche Qualen diese Kinder ausgesetzt waren..Aber auch über ihren Kampf um Freiheit. Und wie eine Freundschaft und der Glaube an Freiheit, es schafft, gemeinsam alles zu meistern, egal wie schwer es ist
Der zweite Weltkrieg trennte Sie, aber die Sehnsucht und Hoffnung zueinander, hielt sie am Leben
Jahrzehnte später findet Edna im Stern ein Bild von ihrem Jakob und macht sich zu Fuß mit Emil ihren Papagei, über die Alpen um bei Jacob ihre alte Schuld zu begleichen.
Auf diesem Weg, der für Sie sehr qualvoll ist, macht Sie Bekanntschaft mit jungen und alten Menschen und wird so Star der Sozialen Medien. Edna kann endlich Frieden mit sich schließen.
Das kleine Mädchen, als Cover, passt sehr gut zu diesem Buch und lädt zum lesen ein!
Diese Buch hat mich von Anfang an berührt, es liest sich flüssig, obwohl einige Szenen traurig und wütend machen.
Vielen Dank an NetGalley, das ich Buch lesen durfte, es wird mir noch lange in Erinnerung bleiben!
Die berührende Geschichte führt mich direkt hin zu Edna und Papagei Emil . Ednas Leben wird auf zwei Zeitebenen erzählt und führt in ihre Kindheit , wo sie von ihrem Vater an einen fremden Bauern verkauft wird und von da an als sogenanntes „Schwabenkind“ für ihr tägliches Brot und einen Schlafplatz hart arbeiten muss .
In der Gegenwart lernen wir Edna als fast 90 jährige kennen , die in den nächsten Tagen in ein Seniorenheim umziehen soll, was der eigentlich noch rüstigen Frau, so gar nicht behagt. Sie würde viel lieber in ihrer Wohnung mit dem großen verwilderten Garten bleiben . Das schlimmste aber , sie soll ohne Emil , ihren geliebten Papagei in dieses Altenheim ziehen. Das geht gar nicht nicht ! Denn Emil ist ihre letzte Verbindung zu Jacob , der Junge, der damals als sie Kinder waren , beschützt hat , so gut er es konnte . Gerade jetzt passt es ihr überhaupt nicht in ein Seniorenheim umziehen zu müssen. Hat sie doch vor kurzem erst in der Zeitung ein Bild von Jacob entdeckt und sich erinnert. Sein Haus ist wohl von den Regenmassen der letzten Wochen weggespült und zerstört worden . Als Kinder hatten sie sich geschworen immer zusammen zu bleiben . Jacob , Edna und Emil , der eigentlich Jacobs Ara ist .
Edna muss unbedingt zu ihrem ehemaligen Kinderfreund nach Ravensburg um endlich ihr Versprechen einzulösen .
So kommt es , das Edna den Vogel in seine Transportbox packt und sich auf den Weg über die Berge hin nach Ravensburg macht . Für Edna ist es eine anstrengende Reise in die Vergangenheit , denn sie ist diesen Weg schon einmal als Kind gegangen, damals auf der Flucht . Sie hat sogar die alte Zeichnung mitgenommen, auf der die Wege der Pilger eingezeichnet sind .
Auf ihrem langen Weg begegnet Edna vielen Menschen ,die wie sie auf der Suche sind und ihr immer wieder zeigen, dass es in den Bergen beim Wandern eine Selbstverständlichkeit ist sich untereinander unvoreingenommen zu helfen und zusammenzuhalten. Aus Fremden werde Freunde, die zusammen alles schaffen können,wenn auch meistens nur für die Zeit des gemeinsamen Weges.
Der schnörkellose, direkte Schreibstil hat mich sofort gefangen genommen und lädt mich von der ersten bis zur letzten Seite ein, ein Teil der Geschichte und an der Seite von Edna zu sein .
Die teilweise sehr berührenden Ereignisse aus dem Leben der Schwabenkinder, die ich vorher nicht kannte, macht betroffen , doch ein paar Seiten weiter, kann ich schon wieder über Ednas trockenen Humor schmunzeln .
Fein skizzierte Protagonisten mit authentischen Charakteren und eine bildhafte Sprache , lassen den Roman zum Erlebnis werden , dem man sich nicht entziehen kann und will . Die eindrucksvolle und bildgewaltige Erzählung hat bei mir ein Kopfkino par excellence entfacht und meiner Meinung nach das Potential um auf die großen Leinwände der Kinos zu kommen .
Die facettenreiche Geschichte hat für mich alles , was ein guter Roman mit authentischen Hintergrund haben muss.
Sehr gerne vergebe ich für den tollen Roman
5 Sterne *****
sowie eine absolute Leseempfehlung .
@heidi_59
Die Autorin hat einen interessanten Schreibstil.
Die Protagonisten sowie die Umgebung sind gut recherchiert und bildhaft beschrieben.
Das Schicksal der Schwabenkinder wird hier sehr anschaulich erzählt.
Die Geschichte von Edna ist interessant geschrieben und geht unter die Haut. Ich fand dieses Buch sehr interessant und empfehle es gerne weiter.
Kaum jemand kennt heute noch die Schicksale der sogenannten Schwabenkinder, die im Alter von 5 – 15 Jahren von ihrem bitterarmen Eltern als „Saison“-Arbeitskräfte verkauft wurden – Sie kamen aus Vorarlberg, Tirol, der Schweiz und Liechtenstein. Sie mussten gefährliche Wege über die Berge bewältigen, wurden auf sogenannten „Hütekindermärkten“ wie Sklaven angeboten. Ihre Arbeitgeber waren reiche Großbauern aus Oberschwaben und der schwäbischen Alb. Teilweise unter schlimmsten Bedingungen mussten sie harte Arbeit verrichten.
Auf dieses inzwischen weitgehend unbekannte Kapitel der Kinderarbeit, das noch gar nicht so lange zurück liegt, wollte die Autorin mit ihrem Roman aufmerksam machen. Ihre beiden Hauptfiguren sind die Südtirolerin Edna und ihr damaliger kleiner Freund Jacob – Edna, die inzwischen sehr alt geworden ist, entdeckt in einer Zeitschrift einen Bericht über ihren lange vermissten Freund und macht sich zusammen mit ihrem Papageien Emil zu Fuß auf den Weg über die Berge, um eine alte Schuld zu begleichen. Auf ihrem Weg trifft sie viele interessante Menschen, führt viele Gespräche und erlebt in Gedanken ihren damaligen Weg und ihr damaliges Schicksal erneut.
Die Frage, ob und wie Edna den Weg über die Berge schaffen wird und ob sie noch rechtzeitig kommen wird, um Jacob zu sehen, macht diesen Roman sehr spannend. Die Autorin liebt ihre beiden Figuren und schildert sie sehr warmherzig. Trotz der Rückblicke auf eine schlimme Zeit, ist es ein hoffnungsvoller Roman, der aufzeigt, das man im Leben viel erreichen kann und der Freundschaft und Mitmenschlichkeit in den Vordergrund stellt.
Wer ein Buch sucht, das Mut macht, sympathische Protagonisten bietet und einen mit einem guten Gefühl zurücklässt, der wird diesen Roman lieben.
Schicksalshaft
Die Schriftstellerin Romina Casagrande führt uns in ihrem Roman „Als wir uns die Welt versprachen“ in die Vergangenheit Tirols.
Edna entdeckt in einer Zeitschrift ein Foto ihres Kindheitsfreundes Jacob. Sie wurden durch den Weltkrieg auseinander gerissen und sie will ihn jetzt besuchen, denn es gibt da ein paar Missverständnisse.
Die beiden Kinder haben eine schwierige Kindheit als Schwabenkindeer erlebt. Es ist eine bewegende anrührende Geschichte.
Da macht sich jetzt die alte Edna mit ihrem Papagei Emil auf den Weg, von Südtirol nach Deutschland. Wie sie diese Reise bestreitet ist schwer, teilweise lustig, aber immer mit ernste Hintergrund, ist spannend.
Die Autorin hat das Bild dieser Protagonist liebevoll gewebt.
Sie lässt die Schicksale der Zeit akut erscheinen. Teilweise erinnert mich der Roman an meine Vorfahren, die in der Kindheit ähnliches erlebten.
Rezi: Romina Casagrande „Als wie uns die Welt versprachen“
Inhaltsangabe:
Zwei Kinder, tausend Schicksale und eine wundersame, inspirierende Reise über die Alpen zwischen Italien und Deutschland.
Als die Südtirolerin Edna in einer deutschen Zeitschrift ein Bild ihres Kinderfreundes Jacob sieht, macht sie sich auf den Weg über die Alpen, um eine alte Schuld zu begleichen. Vor einem ganzen Leben mussten Edna und Jacob unter härtesten Bedingungen bei schwäbischen Landbesitzern schuften, wie Tausende arme Bergbauernkinder vor ihnen. Der Zweite Weltkrieg riss sie auseinander. Zu Fuß, mit Bus und Zug und ihrem Papagei Emil im Gepäck, beginnt Edna eine Reise voller berührender und überraschender Begegnungen.
Dieser Roman nimmt uns mit auf einen inspirierenden Weg zu Freundschaft und Freiheit – wenn wir uns gegenseitig helfen, können wir alles schaffen.
Der Klappentext von „Als wir uns die Welt versprachen“ hat mich schon sehr neugierig auf das Buch gemacht, ich wurde nicht enttäuscht.
Der Prolog hat mich dann total mitgerissen und ich konnte nicht aufhören zu lesen. Die Story hat mir einige sehr schöne Lesestunden bereitet.
Die Autorin hat mich mit ihrer witzigen und spannenden Schreibweise, zusammen mit Edna, auf die Reise mitgenommen. Die wunderschönen Landschaftsbeschreibungen haben mich an meinen Italien Urlaub erinnert. So konnte ich mir Ednas Reise bildlich vorstellen und auch die Entfernung einschätzen.
Der Papagei Emil hat mich so manches mal zum lachen gebracht und hat mich an meine Kindheit erinnert. Ein Pastor hatte auch immer einen Papagei auf der Schulter sitzen.
Die Story beschreibt richtig gut, wie viel Luxus wir haben und dass man eigentlich auch mit viel weniger auskommen kann.
Aber auch die ernsten Themen kamen nicht zu kurz, alles zusammen ergab für mich den perfekten Roman.
Dieser wird mir noch sehr gut in Erinnerung bleiben und bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung!
Edna lebt alleine mit ihrem Papagei in Südtirol. Regelmäßig liest sie die Zeitschrift „Stern“ und eines Tages findet sie dort das Foto ihres Freundes aus Kindertagen. Jacob ist sein Name und wie sie, wurde als Verdingkind auf einem Markt in Ravensburg verkauft. Sie erkennt ihn auch nach vielen Jahrzehnten an seiner markanten Verletzung am Augenlid. Kurzentschlossen macht sie sich auf den Weg nach Radolfzell. Nein, nicht mit dem Auto oder der Bahn, sie reist per pedes und mit Emil, dem Papagei an ihrer Seite. Der hat nämlich für Edna und Jacob eine besondere Bedeutung. Auf dem Weg von Italien nach Deutschland begegnet sie etlichen Menschen, die sie tief in ihrem Inneren berühren und so gar nicht dem üblichen „Schubladendenken“ entsprechen.
#AlswirunsdieWeltversprachen berichtet von einem Kapitel in der Geschichte, welches nicht viel Beachtung findet. Verding- oder Schwabenkinder wurden von armen Familien in großer Not verkauft. Sie mussten zu reichen Bauern ziehen und dort unter sklavenähnlichen Verhältnissen arbeiten. Immer wieder wird berichtet, dass auch Geistliche für den Verkauf der Kinder einsetzten. Sie wollten ihnen laut eigener Aussagen, doch nur das beste. Wie das tatsächlich war, das kann in Büchern nachgelesen und in Filmen angeschaut werden. Märkte, bei denen die Kinder an meistbietende Bauern verkauft wurden, gab es nicht nur in Ravensburg. Unter anderem wurden die Kleinen auch in Wengen und Friedrichshafen auf ihre erschütternde Reise gebracht.
Das Fatale bei den missbrauchten Kindern war, dass die Familien sich tatsächlich keine andere Lösung denken konnten. Zumal, wie oben geschrieben, auch die Kirchenväter ihnen gut zuredeten. Über ihre Situation berichteten die Kinder kaum. Zu ängstlich waren sie und selbst Missbrauch wurde nicht verraten. Leider gibt es bis heute nur wenige Zeitzeugen, die darüber berichten. Zu lange sind die Untaten an Wehrlosen her und kaum noch jemand interessiert sich dafür. Die Autorin schildert eindringlich das Geschehen damaliger Zeit, verzettelt sich aber meiner Meinung nach dann doch zu sehr. Vier Sterne und eine Leseempfehlung gebe ich aber sehr gerne. #NetGalleyDE
Gefühlsbetont, realistisch und packend wird hier die Geschichte der Schwabenkinder erzählt. Bei ihren langen Märschen von Südtirol nach Schwaben leidet man als Leser richtig mit. Ein tolles Stück Zeitgeschichte.
Bis zum Erscheinen des Buches ist es ja noch etwas Zeit, so möchte ich heute nur den ersten Eindruck wiedergeben: Das Thema ist spannend, die Umsetzung in eine spannende Geschichte aus meiner Sicht nicht so ganz gelungen. Ich habe aber erst die ersten Seiten gelesen und werde bis zum Erscheinen einen zweiten Anlauf wagen.
Reise in die Vergangenheit
Im Prolog begegnet der Leser einem Mädchen und einen Buben, die weit weg von zu Hause sind und als Schwabenkinder bei einem Bauern arbeiten müssen.
In Südtirol wird Signora Edna Weiss von ihrer freundschaftlich verbundenen Nachbarin Adele wöchentlich mit Lebensmitteln und der Zeitschrift Stern versorgt. In der neuesten Ausgabe sieht sie ein Bild von ihrem Freund aus Kindertagen, Jacop Kneip. Es gab in Ravensburg ein Unglück, er wurde verletzt und mußte ins Krankenhaus. Edna setzt es sich nun in den Kopf, ihn dort zu besuchen und ihm Papagei Emil zurückzugeben.
Der Roman wird in drei Strängen erzählt. Zum einen erfährt man, wie Edna als 10jähriges Mädchen von ihren armen Eltern an Padre Giovanni verkauft wurde und auf einer beschwerlichen Reise mit ihm nach Deutschland zu Bauern im Schwäbischen gebracht wurde. Dort traf sie u.a. auf Jacop, es entstand eine Freundschaft und nur so meisterten sie dieses wahrlich harte Leben auf dem Bauernhof. In einem zweiten Strang begibt man sich mit Edna auf die erneute Reise nach Deutschland. Sie hat es sich in den Kopf gesetzt, diese Reise anhand einer Landkarte auf den alten Wegen zu unternehmen – also zu Fuß, per Bus und Bahn. Im dritten Strang erlebt man Adele bzw. ihren Mann Max in Südtirol und ihre Sorge um Edna, die grußlos verschwunden ist.
Die Autorin hat einen intensiven und herzgreifenden Roman geschrieben, indem sie die Reise von Edna samt Papagei Emil zum verlorenen Freund schildert. Edna hat ihr Haus sehr selten verlassen, sie wirkt auf ihrer Reise wie aus der Zeit gefallen mit den ganzen Neuerungen, die ihr nicht in den Kopf wollen. Aber die Welt hat sich in den letzten Jahrzehnten weiter gedreht. Sie hat die damalige Reise so bildhaft vor Augen und in ihrer Sturheit, will sie diese genauso wieder unternehmen. Dabei hat sie genaue Vorstellungen welche Hilfe sie dabei annimmt und wo sie ihren Willen durchsetzt. Sie erlebt eine absolut aufregende Zeit - fährt beispielsweise mit Roland auf dem Motorrad mit, übernachtet bei ihm im Wohnwagen und bekommt an Ende ihre Biker-Lederjacke geschenkt. Dann trifft sie u.a. auf Esoteriker und zufälligerweise wird sie von einem Kamerateam gefilmt und kommt ins Fernsehen und damit erlangt sie eine ungeheure Bekanntheit. Es ist absolut abenteuerliche Zeit für sie. Der Schluß des Romans ging mir sehr nahe und es sind ein paar Tränchen geflossen.
Eine Verfilmung, ähnlich der Schwabenkinder mit Tobias Moretti, könnte ich mir sehr gut vorstellen.
Der Roman hat mich berührt und aufgewühlt und ich empfehle ihn auf jeden Fall sehr gerne weiter!
Seit dem Buch "Schwabenkinder" von E. Bereuter und der dazugehörigen Verfilmung mit T. Moretti ist mir das Thema dieser armen Sklavenkinder bekannt.
Auch in "Als wir uns die Welt versprachen" geht es darum.
Aber auch noch um viel mehr: um Freundschaft, um Versprechen, um Schuld und Vergebung, um innere Freiheit.
Erzählt wird die Geschichte von Edna und Jacob die beide auf demselben Hof zum Arbeiten gelandet sind.
Durch tragische Ereignisse haben sie sich auf ihrer geplanten Flucht aus den Augen verloren.
Edna ist über 80 Jahre alt als sie Jacob zufällig in einem Zeitschriftenartikel wieder sieht...........sie hat all die Jahre nach ihm Ausschau gehalten und nun ist der Zeitpunkt für die Rückreise und die Einhaltung eines Versprechens gekommen.
Zusammen mit dem Papagei Emil, der eigentlich Jacob gehört, macht sie sich auf den Weg zurück nach Ravensburg - denn da liegt Jacob im Krankenhaus.
Für Edna muss es derselbe Weg zurück über die Alpen sein wie damals auf ihrer Flucht.
Sie hat unterwegs Begegnungen mit vielen Menschen die ihr alle etwas mit auf den Weg geben, psychisch und physisch. So schafft Edna diesen in jeder Hinsicht schwierigen Weg und lernt viel über sich selbst und ihr Leben.
In Rückblenden wird die Zeit auf dem Hof geschildert, wobei die Arbeit an sich fast noch das Einfachste war........schlimmer war die seelische Einsamkeit, das Heimweh, das Ausgeliefertsein, die Knechte und Bauern..........denn es wird schnell klar, dass viele Kinder auch sexuell missbraucht wurden.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, mir hat es richtig gut gefallen, ich habe quasi vor meinen Augen schon die Verfilmung gesehen - aber dann kam das Ende und hier ist dann etwas passiert was meine Begeisterung leider etwas ausgebremst hat. Aber das ist nur mein persönlicher Eindruck und ich denke, die Autorin hatte ihre Gründe für diese Entscheidung.
Insgesamt ein sehr lesenswertes Buch.
In diesem Buch sind die Schwabenkinder das Grundthema. Sehr arme Bauern in Italien verkaufen aus der Not heraus ihre Kinder an schwäbische Bauern, um sie als ausgebeutete Helfer auf deren Höfen zu verdingen. So lernen sich Edna und Jacob kennen und werden schließlich auf der Flucht getrennt. Fast 90jährig erkennt sie ihren Freund aus Kindertagen auf einem Foto wieder und erfährt, dass er in der Gegend geblieben ist, an die sie kaum gute Erinnerungen hat. Sie beschließt, ihn auf dem Weg, der sie nach Hause geführt hat, zu (be)suchen. Sie möchte ihm den Papagei Emil bringen, seinerzeit ihrer beider Begleiter. Auf diesem Weg lernt sie die unterschiedlichsten Leute kennen, teilt ihre Erfahrungen und lernt von ihnen.
Erzählt auf zwei Zeitebenen, lässt die Protagonistin einerseits ihre Kindheit Revue passieren und lernt andererseits bei den Begegnungen auf ihrer Wanderung von ihren Weggefährten. Mir gefällt die Grundidee und deren Umsetzung. Sprachlich angepasst an die Thematik, entstehen bewegende Episoden, denn die Unterstützung, die die Protagonistin auf ihrem Weg erfährt spürt man förmlich beim Lesen. Ob Naturbeschreibungen oder einfühlsame Gefühlsbewegungen, authentische Situationen durch intensive Recherche, all dies macht das Buch ist lesenswert.
Irgendwo zwischen:"Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg..." und "Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry ".
Den Hintergrund dieses Romanes bildet die Geschichte der Schwabenkinder. Die 90jährige Edna geht mit ihrem Papagei auf eine Reise in die Vergangenheit, um eine alte Schuld zu begleichen.
Hat das Potenzial, es auf die großen Leinwände der Kinos zu schaffen.
Besticht durch die sehr liebevoll gezeichneten Charaktere. Bleibt lange im Gedächtnis.
In ihrem Roman „Als wir uns die Welt versprachen“ erzählt Romina Casagrande nicht nur eine bewegende Geschichte, sondern macht zudem aufmerksam auf ein wenig rühmliches Stück Zeitgeschichte. Vom 17. Jahrhundert an wurden jährlich bis zu 4000 Kindern aus verschiedenen Alpenregionen als Arbeitskräfte auf Höfe überwiegend in Schwaben gebracht. Aufgrund zunehmender Armut in den ländlichen Bergregionen zogen die Kinder vor Beginn des Frühjahrs über die Berge nach Norden, um dort auf „Kindermärkten“ an die Bauern weitervermittelt zu werden.
Edna, Hauptfigur des Romans, gehört zu einer der letzten Generationen, die kurz vor dem 2. Weltkrieg diesen Weg gehen muss und auf einem Hof in der Nähe Ravensburgs landet. Dort lernt sie den gleichaltrigen Jacob kennen, der sie gegen die harte Behandlung auf dem Hof zu schützen versucht. Das Schicksal trennt die beiden, Edna fühlt sich Jacob gegenüber jahrelang schuldig, dass sie nur seinen Vornamen kennt, macht es ihr unmöglich, mit ihm Kontakt aufzunehmen.
Sie ist fast 90 Jahre alt, als sie in einer Zeitschrift ein Bild von Jacob entdeckt. Um endlich ihre Schuld begleichen zu können, bricht sie auf zu einer lange vorbereiteten Reise, die sie auf der Route zurück nach Ravensburg führt, die sie vor vielen Jahren als Kind genommen hat. Mit dabei ist auch Endas Papagei Emil, der damals auf dem Hof insbesondere Jacob viel bedeutet hat.
Der Roman wird in zwei Zeitebenen erzählt, neben der aktuellen Reise bekommt der Leser in Rückblenden Einblicke in das beschwerliche Leben Ednas auf dem Hof und die Historie der Schwabenkinder. Insbesondere die Schilderungen aus kindlicher Sicht erzeugen mit ihrer Schlichtheit und ihrem emotionalen Gewicht ein Gefühl der Beklommenheit.
Ednas Reise scheint zunächst unter keinem guten Stern zu stehen, sie muss einige Hürden überwinden, wirkt zudem verwirrt und nicht in der Verfassung, diesen schweren Weg zu überstehen. Diese Reise ist nicht nur physisch für sie eine Herausforderung, sondern auch ein Weg zurück in ihre Vergangenheit zu lange verschlossenen Erinnerungen.
Die Autorin schafft es, dieses ernste Thema auf eine unterhaltsame Weise aufzuarbeiten. Ednas manchmal schrullig wirkende Art lockert die Geschichte ebenso auf wie ihre zum Teil komisch anmutenden Begegnungen. Die Geschichte ist bewegend und regt zum Nachdenken an über den Umgang der Menschen miteinander, Freundschaft und Loyalität aber auch das Loslassen und Vergessen.
Dies ist die Geschichte über das Schicksal von sogenannten Schwabenkindern.
Kinder aus armen Familien wurden verkauft, um auf den Höfen der Reichen zu arbeiten.
Sie mussten über die Alpen wandern und unter schlimmen Bedingungen schwer schuften.
Kinder im Alter von 5 bis 15 Jahren wurden wie Vieh auf einem Markt angepriesen.
Monatelange harte Arbeit und gefährliche Aufgaben mussten sie aushalten. Die meisten Kinder kehrten nie wieder nach Hause zurück.
In diesem Buch erzählt Edna ihre Geschichte. Auch sie wurde als kleines Mädchen auf einen Hof verkauft. Das zarte Wesen hat überlebt, dank der Freundschaft zu Jacob. Einem Jungen, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, Edna zu beschützen und mit ihr zu fliehen.
Viele Jahre später macht sich Edna mit ihrem Papagei Emil auf den Weg zu Jacob. Er liegt in Ravensburg im Krankenhaus, dort wandert Edna hin. Eine beschwerliche Reise voller Abenteuer und Gefahren.
Das Umfeld von Edna versucht sie zur Rückkehr zu bewegen, doch sie ist hartnäckig und resolut und wandert weiter. Emil hat mich fasziniert, er sitzt auf Ednas Schulter und fliegt nicht weg.
Er bleibt treu an ihrer Seite, als wüsste er, wo die Reise hingeht und dass er Jacob wieder sieht.
Es ist erstaunlich mit welcher Willenskraft sich die ältere Frau und ihr Papagei auf die Reise machen. Unterwegs trifft sie auf freundliche Menschen, die ihr Notsituationen helfen.
Emil zieht die Menschen an, er ist ein lustiger Vogel. In Rückblicken erzählt Edna von ihrer Zeit auf einem Hof.
Mich hat es erschüttert, unter welchen Bedingungen die Kinder gehalten werden. Fern von der Familie, immer die Hoffnung, eines Tages nach Hause zurück kehren zu können.
Der Erzählstil war zunächst gewöhnungsbedürftig für mich. Es hat einige Seiten gedauert, bis ich mit der Geschichte warm geworden bin. Dank Edna und Emil habe ich durchgehalten.
Das Buch hat seine Längen und manche Szenen fand ich überflüssig.
Die Kapitel wechseln sich ab mit Gegenwart und Vergangenheit, ich hätte mir Jahreszahlen gewünscht, um gleich zu wissen, in welcher Zeit man sich befindet. So kann es passieren, dass man kurz den Faden verliert.
Es lohnt sich aber am Ball zu bleiben. Man wird mit einer sehr emotionalen und tiefgehenden Geschichte bereichert.
Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen.Es waren die kleinen Kontakte die Edna während ihrer Reise hatte die mich sehr berührt haben und zum nachdenken gebracht haben. Ein Buch das aber auch seine romantische Seiten hat.Nicht zu leicht , aber auch nicht zu schwer. Genau das richtige für unsere Zeit im Moment. Schau immer nach vorne.
"Als wir uns die Welt versprachen" von Romina Casagrande März 2021 im Fischer Krüger Verlag mit 480 Seiten erschienen.
Der Roman wird in zwei Zeitebenen erzählt,in der Gegenwart lebt die 90zigjährige Südtirolerin Edna mit ihrem Papagei Emil alleine in ihrem Haus,nur die Nachbarin kümmert sich und bringt ihr wöchentlich u.a. die Zeitschrift Stern,die Edna ausgiebig liest. Dort entdeckt sie ein Bild ihres Jugendfreundes Jacob,den sie als sogenanntes "Schwabenkind " weit ab von zuhause auf einen Bauernhof kennenlernt. Er hilft ihr damals viel in der schwerren Zeit, in der die Kinder wie Sklaven behandelt werden.Davon handelt der zweite Erzählstrang.
Nun macht sich die alte Frau auf den Weg um eine Schuld zu begleichen und den Papagei wieder zu Jacob zu bringen. Aber statt den direkten Weg zu wählen,der vielleicht 3 Stunden mit dem Auto dauert,wählt Edna den alten Weg, teils zu Fuß über die Alpen. Sie macht einige wichtige Begenungen erlebt viel Hilfe und Zuneigung auf dem Weg zu Jacob.
Die Geschichte mit den Schwabenkindern ist ein hartes Schicksal für die armen Bauernfamilien in der Zeit,die mit Hilfe der Kirche ihre Kinder in ein ungewisses Leben entsenden.
Ich finde die Art der Rückreise Ednas recht unglaubwürdig , mit einigen Längen,die dem Roman nicht gut tun.
Ein wirklich sehr sehr gutes Buch. Es geht um die Geschichte der Schwabenkinder Edna und Jacob, die wie viele andere tausend Kinder aus den Bergregionen südlich der Alpen von ihren Familien ins Schwäbische verkauft wurden. Kinder zwischen fünf und fünfzehn Jahren. Nach dem Roman „Schwabenkinder“ und ebenso der Roman „Ich bleibe hier“ ein weiteres interessantes Buch zur Geschichte dieser Kinder, welche nur ausgebeutet, misshandelt und zum Teil auch umgebracht wurden. Ein Stück aufbereitete Geschichte, die leider in Vergessenheit gerät und leider unter dem Deckmantel des Schweigens langsam verschwindet. Hier gelingt der Autorin auf ganz einfühlsame Weise, die Geschichte der Edna, die nach mehr als 50 Jahren eine Rechnung zu begleichen hat, und sich mit einem Papagei auf die Reise macht, zu erzählen. Eine Geschichte von tiefer Liebe, Zuneigung, Vertrauen, Versprechen und Freundschaft auch über Jahrzehnte hinweg.
Großartig erzählt mit einem ganz wunderbaren Schreibstil. Für mich ein wirklich sehr gutes Werk.
Sehr interessant und inspirierend. Ein Buch, bei dem man durchaus immer wieder einmal darüber nachdenkt.
Ednas Reise mit dem Paradiesvogel im Gepäck
Jeden Donnerstag bringt Adele ihrer Nachbarin Edna die wöchentlichen Einkäufe vorbei. Jedes Mal freut sich Edna auf ihre Lieblingszeitschrift „Stern“, die sie seit Jahren liest und sammelt. Diesmal entdeckt sie darin ein Foto ihres Freundes aus Kindheitstagen. Jacob und sie mussten vor dem Zweiten Weltkrieg bei einem schwäbischen Großbauer hart arbeiten; die harte Arbeit und gemeinsames Leid haben die beiden Kinder zusammengeschweißt.
Doch dann trennten sich ihre Wege und Edna gibt sich selbst die Schuld daran. Sie will Jacob treffen um diese Schuld zu begleichen. Ihre Reise soll auf die gleiche Weise verlaufen, wie die Reise von damals: vorwiegend zu Fuß mit ihrem Papagei Emil im Reisegepäck.
„Was zählten schon die Träume zweier Kinder, denen man die Welt genommen hatte…..? Was zählten ihre Gespräche, zusammengesponnen aus vermessenen Träumen und überlagert von einer dunklen, albtraumhaften Wirklichkeit? Und was zählte das Versprechen, das sie einander gegeben hatten?“ (23)
Der bewegende Roman „Als wir uns die Welt versprachen“ erzählt die Geschichte der Schwabenkinder, die von ihren verarmten Familien an einem schwäbischen Großbauer verkauft wurden. Als zehnjähriges Mädchen ist Edna vom Hof zurückgekehrt und bis heute hat sie ihre Sachen von damals aufbewahrt. Denn sie und Jacob haben sich ein Versprechen gegeben und jetzt bekommt Edna die Chance, es einzuhalten.
Ihre Reise nach Ravensburg, wo sie Jacob finden will, ist lang und beschwerlich. Denn sie geht meistens zu Fuß, genauso wie damals als Kind. Sie überquert die Berge, lernt verschiedene Menschen kennen, sammelt neue Erfahrungen und trifft ungewöhnliche Entscheidungen. Sie und ihr Papagei Emil wurden zur Sensation, die schnell Social Media erobert. Obwohl Edna Probleme mit ihren Beinen bekommt, gibt sie nicht auf. Denn ihre Reise, egal wie verrückt sie sein mag, ist „eine Frage von Herz.“ (338)
Diese ganze Geschichte, sehr einfühlsam und bildhaft von Romina Casagrande erzählt, geht auch direkt ins Herz. Die Autorin macht in ihren Roman auf das Schicksal der Schwabenkinder aufmerksam, die ab dem 18. Jahrhundert bis zum Zweiten Weltkrieg die längste Reise ihres Lebens unternehmen mussten. Kinder im Alter von fünf bis fünfzehn Jahren wurden wie Vieh auf den Märkten verkauft um, für ein Stück Brot und eine Matratze zum Schlafen, den ganzen Tag schwer arbeiten mussten. Viele von ihnen kamen nie zurück.
Dieser lesenswerte Roman ist aber nicht nur als Erinnerung an historische Ereignisse gedacht. Außergewöhnlich ist seine Protagonistin Edna; eine bemerkenswerte Figur und eine sehr starke Frau, die ihr Ziel beharrlich verfolgt. Versprechen und Treue sind ihr sehr wichtig, genauso wie Verantwortung und Gerechtigkeit.
Die Geschichte ihrer Reise beweist, dass für die Erfüllung der Träume kein Weg zu lang oder zu beschwerlich ist und dass es nie dafür zu spät ist.
Unbedingt lesen!
Inhalt:
Wann können wir endlich wieder zusammen sein?
Zwei Schicksale, ein Versprechen und eine wundersame, inspirierende Reise über die Alpen zwischen Italien und Deutschland.
Als die Südtirolerin Edna in einer deutschen Zeitschrift ein Bild ihres Kinderfreundes Jacob sieht, macht sie sich auf den Weg über die Alpen, um eine alte Schuld zu begleichen. Vor einem ganzen Leben mussten Edna und Jacob unter härtesten Bedingungen bei schwäbischen Landbesitzern schuften, wie Tausende arme Bergbauernkinder vor ihnen. Der Zweite Weltkrieg riss sie auseinander. Zu Fuß, mit Bus und Zug und ihrem Papagei Emil im Gepäck, beginnt Edna unbeirrt eine Reise voller berührender und überraschender Begegnungen.
Dieser Roman nimmt uns mit auf einen inspirierenden Weg zu Freundschaft und Freiheit – wenn wir uns gegenseitig helfen, können wir alles schaffen.
Meine Meinung:
Der Klappentext hat mich wirklich neugierig auf das Buch gemacht und was soll ich sagen, ich wurde nicht enttäuscht. Sehr intensiv wird Ednas und Jacobs Geschichte geschildert. Die Geschichte wird aus drei verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Einmal aus der Zeit in Ednas Kindheit, in der Zeit als ihre Eltern sie verkauft haben und sie dadurch Jacob kennenlernt und wieder verliert. Dann aus der Sicht nachdem Edna von Jacobs Unglück erfahren hat und zuletzt aus Adele Sicht, die vor Angst um Edna in Sorge verfällt. Wirklich interessant. Besonders haben mir am Ende des Buches die Szenen mit Max gefallen. Auch wenn beide anfangs Schwierigkeiten hatten, so kommen sie letztendlich doch auf einen gemeinsamen Nenner.
Ednas Wanderungen mit ihrem Papagei durch die Wälder und die Berge sind sehr authentisch und bildlich beschrieben und bei manchen Szenen hat man ein regelrechtes Kopfkino . Auch wenn ich zwischendurch so meine Probleme mit Edna hatte, so ist mir am Ende des Buches doch wirklich ans Herz gewachsen. Eine wirklich tolle Frau. Aber auch Adele ist ein sehr starker Charakter, der sich immer für andere einsetzt und erst zweitrangig an sich denkt.
Mein Fazit:
Klare Leseempfehlung. 4 Sterne.
Eine rührende, bizarre Reise in der Gegenwart und Vergangenheit
„Jedes Buch schließt die Mühen und die Wunder von mindestens zwei Reise ein: die Reise, die es auf seinen Seiten erzählt, und die, die es zu dem gemacht hat, was es ist – ein Wesen mit einem Körper aus Papier und einer Seele aus Worten“
„Als wir uns die Welt versprachen“ Ist eine berührende Geschichte über eine liebenswerte alte Dame die wegen einem Versprechen in ihre Kindheit mit ihrem Papagei die Alpen überquert. Ergreifend, humorvoll und wunderschön bildhaft beschreibt die Autorin Romina Casagrande nicht nur die diese Reise sondern bringt dem Leser auch das Schicksal der „Schwabenkindern“ näher. Diese Kinder wurden Jahrhunderte lange von dem armen Bergbauern in Südtirol verkauft um eine Reise über die Berge anzutreten und schließlich unter teils menschenunwürdigen Bedingungen auf den reichen Höfen Oberschwabens zu arbeiten.
Genau dieses Schicksal ist früher auch Edna (der alten Dame aus der Geschichte) widerfahren, dort auf den Hof hat sie einen einzig wahren Freund gefunden (Jacob) und den Papagei Emil. Edna konnte damals fliehen, aber obwohl der Plan der drei war für immer zusammen zu sein, schaffte Jacob die Flucht nicht. Als Edna viele Jahre später sein Bild im „Stern“ sieht, bricht sie auf um ihn ein letzte Mal zusehen.
Auf ihrer Reise trifft Edna ganz unterschiedliche Menschen, lernt von Ihnen was und gibt auch viel zurück. Gerade diese Begegnungen haben mich sehr berührt, waren teilweise witzig, teilweise tiefgründig.
Der wunderbare Schreibstil von Romina Casagrande rundet das ganze ab, „Als wir uns die Welt versprachen“ steckt voller eindringlichen Weisheiten, Anekdoten und Zitaten. Ein Buch das mir auch nach dem Lesen noch lange im Kopf rumging.
„Aber zwei Kinder, die in einem Hof am Waldrand gefangen waren, hatten an ein Märchen geglaubt und sich in den Kopf gesetzt, sich das Paradies zu nehmen.
"Als wir uns die Welt versprachen" ist eine sehr interessante Story, die mir gut gefallen hat, wenn man außer Acht lässt, das viele Begebenheiten die hier geschildert werden, so niemals hätten stattfinden können. Eine Frau über 90, die die Alpen mit einem Handkarren überquert erscheint mir maßlos übertrieben. Wenn man also über das eine oder andere hinwegsieht, wird man eine Story lesen, die historische Hintergründe beinhaltet, die mich sehr bewegten, eine missglückte Flucht und ein Wiedersehen nach 80 Jahren auf einem Zufall begründet. Manchmal wünscht man sich ein Happy End, welches leider komplett anders ausfällt wie erwünscht und daher eine ganz traurige Note hinterlässt.
Das Leben der "Schwabenkinder" ist bildlich und hervorragend eingesetzt. Mir fiel es schwer manche Begebenheiten. die Edna betreffen zu lesen, da sie schockieren und am meisten deshalb, weil Edna diese Erinnerungen ganz tief in sich vergraben hält. Wem hätte sie sich auch anvertrauen sollen?
Faszinierend innerhalb der Geschichte ist der Papagei, der ebenfalls schon einige Jahre auf dem Buckel hat und Edna auf ihrer Suche nach Jacob begleitet. Er muss einige Federn lassen, bis er am Ziel ankommt. Würde Edna nicht immer wieder Hilfe von Mitmenschen bekommen, wäre dieses Roadmovie nicht möglich gewesen und sie hätte aufgeben müssen. Die Reise ist beschwerlich und auch hier und da sehr unglaubwürdig, aber dennoch gibt es hier ganz viel Charme und auch Sympathiepunkte an die, die behilflich sind, Edna auf ihrer Suche zu unterstützen und natürlich an Edna selbst, die kauzig und liebenswert wirkt. Durch die Einblicke innerhalb ihrer Kindheit ist vieles verständlich, was ihre Persönlichkeit betrifft. Der Schrecken und das Erleben innerhalb der Armut und des Krieges machen deutlich, wie Menschen dadurch geprägt werden. Edna fühlt sich schuldig, daher macht sie sich auf die Suche nach dem Freund ihrer Kindertage, um diese zu begleichen.
Insgesamt ein Roman, der mir sehr zugesagt hat, auch wenn ich einiges überspitzt, unglaubwürdig und nicht rund empfand, möchte ich dennoch eine Leseempfehlung aussprechen. Ednas Abenteuer sind witzig und wer die Story nicht ganz so ernst nimmt, wird einen gelungenen Roman lesen, der vielleicht hier und da ein Augenzwinkern benötigt, damit man seine Schwächen nicht ganz so stark wahrnimmt.
Als wir uns die Welt versprachen, Roman von Romina Casagrande, EBook 411 Seiten, erschienen bei Fischer Krüger.
Eine Reise auf den Spuren der Schwabenkinder von Italien über die Alpen nach Deutschland.
Die Südtirolerin Edna war eines der sogenannten Schwabenkinder, Bergbauernkinder die in ärmsten Verhältnissen lebten und von ihren Eltern wie Sklaven, an reiche schwäbische Bauern verkauft wurden, wo sie unter härtesten Bedingungen arbeiten mussten. Dort lernte sie Jakob kennen und bald verbindet sie eine tiefe Freundschaft. Als sie eines Tages zusammen mit dem Papagei Emil flüchten wollten werden die beiden getrennt. 80 Jahre später entdeckt Edna, dass Jakob noch in der Gegend lebt. Kurzerhand macht sie sich auf den Weg, zusammen mit dem Papagei in einem Transportkäfig, um zu Fuß und mit Bus und Bahn zu ihm zu gelangen, denn es steht noch etwas zwischen den beiden was unbedingt geklärt werden sollte. So beginnt eine wunderbare Reise voller überraschender Begegnungen.
54 Kapitel in idealer Leselänge, sind mit den dazu passenden und zusammenfassenden Überschriften versehen. Ein eingängiger und bildmalerischer Schreibstil lässt den Leser durch die Seiten fliegen. Einzelne Stationen, auf Ednas Reise die ich durch diverse Urlaubsaufenthalte kenne habe ich gut beschrieben empfunden. Die am Anfang beigefügte Karte mit dem Weg Ednas ist auf dem Reader unbrauchbar. Die Autorin erzählt ihre Geschichte in zwei Zeitebenen, was damals geschah und die Ereignisse in der Gegenwart, da dies aus der Sicht der Protagonistin geschieht, ist der Leser stets nah dran am Geschehen.
Über die im Buch thematisierten Schwabenkinder habe ich schon einiges gehört, deshalb habe ich mir aus dem Buch noch nähere Informationen erhofft, da aber im Vordergrund die Reise, und die damit verbundenen Erlebnisse der Protagonistin standen, war ich etwas enttäuscht. Der historische Teil wäre für mich interessanter gewesen. Südtirol hat eine lange und zum Teil schmerzhafte Geschichte hinter sich, einige Wunden haben sich nie ganz geschlossen. (Anm. der Autorin) Es ist nicht abzustreiten, dass es sich um eine wundersame Reise mit vielen Erkenntnissen, Überraschungen und unvorhergesehenen Begegnungen handelt. Wer solche Roadtrips mag, wird mit diesem Buch wirklich Freude haben.
Die Hauptperson, Edna ist hervorragend und tief charakterisiert, unglaublich was sie auf sich nimmt um Jakob wieder zu begegnen. Ob sie unter beginnender Altersdemenz leidet, ist mir leider nie ganz klar geworden. Es wäre bestimmt einfacher gewesen, diesen Weg mit der Bahn hinter sich zu bringen, des Öfteren habe ich befürchtet, dass Edna nie an ihrem Ziel ankommen wird, oft kommt Hilfe von unerwarteter Seite. Diese Dramatik hat mich hauptsächlich am Lesen gehalten und hat auch verhaltene Spannung aufgebaut, jedoch war das Buch für mich einfach zu langatmig. Andere Figuren handelten m. E. nicht immer nachvollziehbar, z.B. Max der Ehemann von Adele. Auch Bastian, ein weiteres Schwabenkind hätte ich mir gerne etwas besser charakterisiert gewünscht. Insgesamt hat mir das Buch gefallen, jedoch habe ich nicht ganz gefunden was ich erwartet habe. Durchaus habe ich durch das Buch etwas gelernt, nämlich nicht jeder Mensch ist so, wie er auf den ersten Blick zu sein scheint. Ein Satz im Buch hat mich ganz besonders beeindruckt: „ Jedes Mal wenn wir gehen, lassen wir etwas zurück!“
Ich habe das Buch gerne gelesen und auch genossen, trotz einiger Einschränkungen, um mich aber über die Schwabenkinder genauer zu informieren werde ich andere Quellen zu Rate ziehen. Trotzdem kann ich das Buch empfehlen und vergebe 4 Sterne.
Eine Reise über die Alpen, in die Vergangenheit und ins eigene ICH
Über das Thema Schwabenkinder handelt die Geschichte von Edna und Jacob. Die sehr betagte Edna macht sich auf den Weg von Südtirol nach Ravensburg um Jacob seinen Papagei zurückzubringen, der damals auf der Flucht in ihren Händen verblieben ist.
Die Reise geht nicht nur über die Alpen, oder in ihre Vergangenheit zurück, sondern auch in ihr Inneres. Der Weg ist voller Hindernisse aber auch übersät mit interessanten, fast schon skurrilen Menschen.
„Als wir uns die Welt versprachen“ soll dieses Schicksal so vieler Kinder nicht vergessen lassen. Anhand von Edna und Jacob wird die Angst, Verzweiflung, Ausbeutung und Misshandlung der Kinder gezeigt.
Ich fand die Landschaftsbeschreibungen von Romina Casagrande wirklich bezaubernd. Die Reise selbst war mir stellenweise etwas zu langatmig. Auch, dass sich Edna erst am relativ am Ende des Weges klar wird, dass sich die Welt weiterbewegt hat, ist verwunderlich. Auch wenn sie in ihrem Dorf, in ihrem Garten zurückgezogen gelebt hat.
Das Cover zeigt ein Mädchen, das leicht zu lächeln scheint. Eigentlich nicht wirklich passend für den Hof auf den sie gekommen ist und der ihr so viel Leid gebracht hat. Ja, auch die Freundschaft zu Jacob, ohne den sie nicht überlebt hätte. Aber der Alltag hat wohl eher trist ausgesehen.
Für mich ein nettes Buch, es hat mir eine geschichtliche Episode gezeigt, die ich in meinem Teil des Landes nie vorher gehört hatte. Leicht und flüssig zu lesen, bunte Eindrücke und der feste Wille nicht aufzugeben, so könnte ich die Geschichte zusammenfassen.
Klappentext:
Als die Südtirolerin Edna in einer deutschen Zeitschrift ein Bild ihres Kinderfreundes Jacob sieht, macht sie sich auf den Weg über die Alpen, um eine alte Schuld zu begleichen. Vor einem ganzen Leben mussten Edna und Jacob unter härtesten Bedingungen bei schwäbischen Landbesitzern schuften, wie Tausende arme Bergbauernkinder vor ihnen. Der Zweite Weltkrieg riss sie auseinander. Zu Fuß, mit Bus und Zug und ihrem Papagei Emil im Gepäck, beginnt Edna unbeirrt eine Reise voller berührender und überraschender Begegnungen.
Dieser Roman nimmt uns mit auf einen inspirierenden Weg zu Freundschaft und Freiheit – wenn wir uns gegenseitig helfen, können wir alles schaffen.
Ich hatte zuvor noch nichts von den Schwabenkindern gehört und war sehr gespannt auf das Buch. Die lesefreundlich kurz gehaltenen Kapitel wechseln zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Anfangs kam mir die Story etwas langatmig und langweilig vor aber nach ein paar Kapiteln wollte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Es ist eine wunderschöne Geschichte mit traurigem Hintergrund. Die rüstige Rentnerin Edna und ihren Papagei Emil habe ich sofort ins Herz geschlossen und mit ihr gefiebert, dass sie ihr Ziel erreicht. Auf ihrer Reise hat Edna viele interessante Begegnungen, die manches Vorurteil abgebaut haben.
Das Schicksal von Edna, Jacob und all den anderen Schwabenkindern hat mich sehr berührt. Ein sehr schweres Thema, trotzdem gut zu lesen, weil es auch Szenen gibt, bei denen ich lachen musste. Den Schluss habe ich mir anders erhofft aber für Edna hat sich der Kreis geschlossen.
Romina Casagrande hat einen wunderschönen Schreibstil und hat viele Lebensweisheiten in die Geschichte eingestreut, die mich nachdenklich gemacht haben. Das Interview zum Schluss hat mir gut gefallen. Frau Casagrande scheint eine sehr tiefgründige Person zu sein, was sich gut in ihrem Roman widerspiegelt. Ich werde Edna, Jacob und Emil nicht so schnell vergessen und freue mich sehr auf weitere Werke von der Autorin.
Es ist eine fiktive Geschichte, welche die Autorin Romina Casagrande in diesem Buch erzählt. Gleichzeitig ist sie aber auch real, denn leider war die Armut im 19. Jahrhundert in Gebieten von Italien so groß, dass jedes Jahr mehrere Tausend Kinder nach Schwaben geschickt wurden. Dort mussten sie dann als Knechte, Mägde und Hütejungen schuften.
Die 89-jährige Südtirolerin Edna sieht in einer Zeitschrift das Foto ihres Freundes Jakob Kneip aus Kindertagen. Sie hat eins ein Versprechen gegeben und fühlt sich nun schuldig, weil sie es nie eingelöst hat. Es lässt ihr keine Ruhe, denn sie hat Jakob im Stich gelassen. Die Kinder mussten vor etwa 80 Jahren auf einem schwäbischen Bauernhof wie Sklaven arbeiten, nachdem ihre Eltern in der Not keinen anderen Weg sahen, als ihre Kinder zu verkaufen. Nun macht sie sich mit ihrem Papagei Emil und einer alten Karte auf den Weg, um ihren Freund wiederzusehen. Unterwegs erfährt sie viel Hilfsbereitschaft.
Die Geschichte ist einfach wundervoll erzählt. Geschickt verflechten sich Gegenwart und Vergangenheit miteinander.
Ich habe Edna von Anfang an in mein Herz geschlossen. Auch wenn sie viel mitgemacht hat und inzwischen hochbetagt ist, so hat sie doch eine positive Lebenseinstellung. Dabei ist sie aber auch ein wenig skurril. Auch gehört viel Mut dazu, sich in diesem Alter auf eine solche Reise zu begeben, die beschwerlich ist, denn sie legt den Weg auf die gleiche Art zurück wie damals. Aber nicht nur der Weg ist beschwerlich, auch die Erinnerungen, die in ihr hochkommen, machen ihr zu schaffen.
Obwohl in diesem Roman ein sehr ernstes Thema behandelt wird, geht es durchaus auch humorvoll zu. Mir hat diese berührende Geschichte sehr gut gefallen.
Meine Meinung:
Manchmal dauert es etwas länger, bis eine vermeintliche Schuld beglichen werden kann. Edna hat fast achtzig Jahre gebraucht, bis sie endlich dazu kam. Dazu musste sie sich auf einen weiten Weg machen und sie war der Meinung, dass sie nicht die leichtere Variante nehmen kann
So kam es, dass ich Edna auf ihren anstrengenden Weg begleiten konnte. Sie hat sehr viele liebenswerte und interessante Menschen kennen gelernt, die ihr behilflich waren. Etwas erstaunt war ich schon, dass sie mit neunzig Jahren solche Strecken zurück legte, aber manchmal muss die Realität doch etwas verbogen werden.
Im Grunde waren es zwei Geschichten, denn die Autorin erzählte in zwei Zeitabschnitten über Edna. Edna musste als zehnjährige ihre Eltern verlassen und auf einem Bauernhof im Schwabenland arbeiten. Es war nicht leicht für die Kinder. Leicht war für mich auch nicht dieser zeitliche Wechsel. Denn nicht immer konnte ich sofort erkennen, ob ich nun etwas über Begebenheiten der Vergangenheit oder der Gegenwart lese. Das hat meinen Lesefluss etwas gestört.
Die Autorin erwähnte, dass sie zufällig etwas über die "Schwabenkinder" erfahren hat. Viele Jahre mussten Kinder aus Südtirol ins Schwabenland, um dort zu arbeiten. Ihre Eltern bekamen dafür Geld. Die Armut war groß und für die Kinder war es oft schwer. Mir hat gefallen, wie sie darum eine Geschichte erfunden hat. Es war auch sehr emotional und besonders am Ende war ich nicht nur erfreut, ich hätte mir ein anderes gewünscht.
Fazit:
Eine fesselnde Geschichte mit einigen Längen und Begebenheiten, die eigentlich zu schön waren, um wahr zu sein, aber es passte zu Edna. Und man soll den Glauben ja auch nicht aufgeben, dass einem so etwas passieren kann. Vielleicht sehe ich das alles einfach auch zu kritisch und realistisch. Trotzdem möchte ich niemandem vom Lesen des Buches abhalten.
ine unglaublich bewegende Geschichte über eine tiefe und über viele Jahre hinweg nie vergessene Freundschaft. Die Autorin erzählt und hier von der Südtirolerin Edna ( 90 ) und ihrem Papagei Emil. Als Kind wurde Edna von ihren armen Eltern an einen reichen Bauern in Deutschland verkauft. Sie war somit ein sogenanntes Schwabenkind, das schuften musste bis zum umfallen. Dabei hat sie Jacob kennengelernt, die beiden gaben sich ein versprechen, das sie nie erfüllen konnten, denn der zweite Weltkrieg trennte die beiden.
In einer deutschen Zeitschrift entdeckt die heute 90jährige ein Bild von ihrem Jugendfreund Jacob, der in Ravensburg im Krankenhaus liegt. Kurzerhand schnappt sich Edna ihren Papagei Emil und macht sich auf den Weg über die Alpen nach Deutschland um eine alte Schuld zu begleichen….
Auch wenn kaum möglich scheint, das eine Frau in diesem hohe Alter sich auf eine solch beschwerliche Reise macht, hatte ich dennoch das Gefühl, dass die Geschichte viel wahres zutage gefördert hat.
Zum einen erfahren wir, wie Edna als 10 jährige verkauft wurde und eine sehr beschwerliche Reise über die Alpen nach Deutschland antreten musste um dort bei einem reichen Schwabe auf dem Hof zu dienen. Dabei lernt sie Jacob kennen, die Freundschaft die sich zwischen den beiden entwickelte, half ihnen die harte und oft auch gefährlichen Arbeiten zu meisten.
Ein ganzes Leben später, in der Gegenwart ist Edna 90 und wieder auf dem Weg über die Alpen. Dieses mal um ihren nie vergessenen Freund Jacob in Ravensburg, im Krankenhaus zu besuchen. Statt dem bequemen Weg, wählt sie den Weg, den sie vor 80 Jahren schon einmal gehen musste. Zu Fuß, per Bus und Bahn, mit Emil auf der Schulter.
Meine Meinung
Ein wirklich berührender und bewegender Roman, der mich oft zum schmunzeln aber auch nachdenken brachte. So überspitzt und unglaubwürdig manches auf mich wirkte, so konnte ich mir dennoch vorstellen, das man auch im hohen Alter noch bereit ist, sich solchen Strapazen auszusetze. Die Autorin konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite überzeugen. Die Charaktere sind gut gewählt und auch toll gezeichnet. Ich hatte ein klares Bild von der kleinen Edna sowie der alten Frau vor Augen. Das Ende nimmt eine schicksalhafte Wendung, die mir dann doch ein paar Tränchen ins Auge gezaubert hat. Alles in allem jedoch, ein toller Roman, mit historischem Hintergrundm das ich sehr gerne empfehle.
❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤
Rezension zu "Als wir uns die Welt versprachen" von
(auf Wunsch des Verlages die Rezi erst ab dem 24.03.2021)
R.
Zeitgenössisch
Der herrliche Roman spielt in früheren Jahren. Ein junges Mädche ist draussen und läuft in Richtung eines schönen und wunderbaren Kirschbaumes und erblickt dabei etwas, als sie näher hinsieht....
WAS genau sieht dies junge Mädchen?🤔
Auf den ersten Blickwinkel hin sieht das Maderl durchaus freundlich aus. Es ist dabei auch a Bild aus einem früheren Jahrzehnt. Dem Zeitalter, wo meine Grossmutter Helene noch lebte.
Des junge Maderl fand i sehr süaß und auch durchaus recht fröhlicher Natur. Ihre Augen fand i dabei besonders bezaubernd. Die Großmutter wirkte auf mich durchaus sehr reif und erfahren. Auch sehr herzensguat zu den Kindern.😁
Mi hat dieses liebe Gschichterl dabei auch sehr an die frühere Kindheit erinnert, wie man selber noch ohne Handy gwesen ist. Und viel zsamm gspielt hoat.😁
I kanns Euch allen daher wirklich oans Herzl legen - so a schön Erinnerung ists für mi gwesen.😁
💚voll empfehlen kann ich es Jedem von Euch💚
❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤
In diesem interessanten, bewegenden, berührenden, aber auch humorvollen Buch lesen wir über die sogenannten „Schwabenkinder“ und tauchen damit in ein vergessenes und düsteres Kapitel der deutsch-italienischen Geschichte ein.
Was sind Schwabenkinder?
Das sind Tausende von armen Bergbauernkinder aus Tirol..., die über drei Jahrhunderte hinweg, vom Anfang des 17. Jahrhunderts bis in die frühen Jahre der Nachkriegszeit nach dem zweiten Weltkrieg, im Frühling über die Alpen gewandert sind, um unter harten Bedingungen in der Fremde und fernab ihrer Familien bei oberschwäbischen Bauern zu malochen.
In drei aufeinander folgenden Abschnitten lernen wir erst zwei Schwabenkinder, die 10-jährige Edna und ihren Freund Jacop, dann die erwachsene Edna auf Reisen und schließlich das Pärchen Adele und Max kennen, das sich um die alte Edna sorgt, die gruß- und spurlos verschwunden ist.
Es ist herzergreifend und macht Spaß, Edna zu begleiten, die als junges Mädchen von ihren armen Eltern an Padre Giovanni verkauft wurde und auf einer mühsamen Reise mit ihm zu schwäbischen Bauern gebracht wurde, um dort für Kost und Logis zu schuften.
Ihre Freundschaft mit Jacop half über manche Härte und Mühsal hinweg.
Die 90-jährige Edna auf ihrem abenteuerlichen und beschwerlichen Roadtrip vom Vinschgau nach Deutschland zu begleiten, macht Spaß und ist sehr bewegend.
Sie, die sich in ihrem abgelegenen Häuschen mit dem verwilderten Garten verschanzte und dort von ihrer freundlichen Nachbarin Adele, der Betreiberin des Dorfladens, mit Lebensmitteln und dem „Stern“ versorgt wird, beharrt darauf, ihre einstige schwere Reise per pedes, Bus und Bahn zu wiederholen.
Wie sie darauf kommt?
Na ja, sie hat im „Stern“ ein Foto vom in Ravensburg verunglückten Jacop entdeckt und blitzartig ploppten alte Erinnerungen sowie der Wunsch ihn zu besuchen und ihm Papagei Emil zurückzugeben, auf.
Die 1977 geborene Romina Casagrande hat mit „Als wir uns die Welt versprachen“ einen wunderbaren Pageturner geschrieben, in dem ich viel Neues lernte und der mich prächtig unterhielt.
Ich mochte sowohl ihren Schreib- Sprach- als auch ruhigen Erzählstil und hatte den Eindruck, mittendrin und dabei zu sein.
Es ist ein authentischer, ungeschönter und glaubhafter Roman über eine innige Verbundenheit, die Zeit und Entfernung trotzt und im Kontext einer grauenvollen historischen Begebenheit entstanden ist.
Absolute Leseempfehlung!
Traurig und zugleich voller Zuversicht
Edna liest jede Ausgabe vom Stern, sieht wartet sehnsüchtig auf dieses Heft. Ihre Freundin Adele kümmert sich um sie und bringt ihr die Lektüre regelmäßig. Als es endlich soweit ist und sie ihren unvergessenen Freund aus Den schweren Kindertagen darin findet, lässt sie alles zurück. Zusammen mit Papagei Emil, der genau wie sie auf die 90 zugeht, geht sie den Weg den sie einst mit Jacob gehen wollte zurück. Sie geht um Schuld zu begleichen und sich am Ende zu erklären.
Die Reise ist beschwerlich und voller Überraschungen und zauberhafter Begegnungen zwischen Edna und ihren Weggefährten. Allesamt konnten sie voneinander lernen.
Ich habe sehr gelitten mit diesem Schwabenkind Edna , aber auch mit der erwachsenen Edna. Sie haben mir unendlich leid getan, aber ich habe sie auch bewundert. Am Ende haben sich viele Dinge gefügt, manches hat mir aber gefehlt und ich konnte mich mit dem Ende nicht richtig versöhnen. Deswegen ein Stern weniger.
Das Buch selber jedoch ist ein Stück Geschichte die man nie vergessen sollte und dies war beeindruckend geschrieben.
Beschwerliche Reise in die Vergangenheit
Das Cover:
Der Blick dieses kleinen Mädchens hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht und mit nahegebracht es unbedingt lesen zu wollen. Unterstützt wurde dieser Wunsch vom neugierig machenden Klappentext, der die Präsentation perfekt abrundete.
Die Geschichte:
Die Geschichte erzählt von zwei Kindern, die an süddeutsche Bauern verkauft wurden, und unter unsäglichen Bedingungen arbeiten mussten. Sie wurden Freunde. Der Krieg riss sie auseinander.
Im hohen Alter von über neunzig Jahren entdeckt Edna ein Foto ihres alten Kinderfreundes in einer Zeitschrift, den sie bis dahin nie wieder gesehen hatte. Daraufhin macht sie sich zusammen mit ihrem Papagei Emil auf die Reise über die Berge, um ihren Freund noch einmal wiederzusehen und um eine alte Schuld zu begleichen.
Meine Meinung:
Ich kenne die herzzerreißenden Geschichten, rund um die Schwabenkinder, die lange Zeit von Österreich aus über die Berge nach Süddeutschland gebracht wurden, um dort bei den Bauern Schwerstarbeit zu leisten. Dass das gleiche Prozedere von Südtirol nach Ravensburg vollführt wurde, war mir bisher nicht bewusst. Edna und Jacob sind die beiden Kinder, die von Tirol aus auf einen Bauernhof ihrer harten Arbeit nachgehen. Sie freunden sich an, passen aufeinander auf und helfen sich gegenseitig. Eines Tages werden sie auseinandergerissen und die gegenseitigen Versprechen können nicht mehr eingehalten werden.
Die Protagonisten sind sehr ausdrucksstark, wobei das Leben von Edna nach ihrer Arbeit auf dem Hof überhaupt nicht mehr thematisiert wird. Ich habe mich immer wieder gefragt, wie es ihr wohl erging, wie ihre weitere Jugend und ihr Erwachsensein verlaufen waren, ehe sie nun ins Altenheim soll.
Als sie Jacobs Foto in einer Zeitschrift sieht, nimmt sie einen kleinen Koffer, Ihren Papagei, eine Karre und eine alte Karte und macht sich auf die Reise nach Ravensburg. Eine Strecke voller Erinnerungen.
Etwas zurückgelassen hat mich aber die Reise, die ich persönlich so wie sie lief, einer betagten Dame nicht unbedingt zutrauen würde. Auch ihre Begegnungen unterwegs waren mir teilweise nicht so ganz schlüssig.
Die Autorin schreibt in einer sehr unterhaltsamen Sprache. Die Perspektivwechsel zwischen der Trennung von den Eltern, sowie der damaligen Zeit auf dem Hof und der Gegenwart einer hochbetagten Dame, die sich erneut auf diese beschwerliche Reise begibt, sorgen für Spannung.
Mein Fazit: Ein sehr einfühlsames Buch, das mir gerade auch durch die Schicksale der Kinder sehr zu Herzen gegangen ist. Es war berührend und spannend zugleich, weshalb ich gerne meine Leseempfehlung ausspreche.
Heidelinde von friederickes bücherblog
2 verbundene Leben...
Ein schöner Roman über das Leben, Erinnerungen, Zufälle und das Wiedersehen.
Ich konnte vollkommen in die Geschichte eintauchen und fühlte mich sehr gut unterhalten
Herzlichen Dank an Netgalley für das Rezensionsexemplar. Das Kind auf dem Cover und der Klappentext haben mich gleich verzaubert. Umso mehr habe ich mich gefreut.
Inhalt:
Als die Südtirolerin Edna in einer deutschen Zeitschrift ein Bild ihres Kinderfreundes Jacob sieht, macht sie sich auf den Weg über die Alpen, um eine alte Schuld zu begleichen. Der Zweite Weltkrieg riss sie auseinander.
Dieser Roman nimmt uns mit auf einen inspirierenden Weg zu Freundschaft und Freiheit – wenn wir uns gegenseitig helfen, können wir alles schaffen.
Meine Meinung:
Ich habe schon ein Buch über Schwabenkinder gelesen, dieses Buch ist allerdings ganz anders und hat mir wesentlich besser gefallen. Das Thema der Kinder die von Österreich nach Süddeutschland mussten, um dort auf Höfen schwer zu arbeiten ist auch wirklich ein Thema das zu Herzen geht. Edna also musste aus Südtirol nach Ravensburg und dort ging es ihr ja wirklich nicht gut. Als sie dort Jacob kennenlernt, entsteht eine innige Freundschaft, aber die beiden werden auseinander gerissen und Edna fühlt sich schuldig, denn sie ist ohne ihn geflohen. Und etwas Wichtiges blieb offen. ich finde die Protagonisten in diesem Buch unglaublich ausdrucksstark. Lieder erfährt man nicht was wie es Edna und Jacob direkt nach der Trennung ergangen ist, das Buch spielt nämlich in zwei Zeitebenen, einmal in der Vergangenheit auf dem Hof und in der Gegenwart, wo wir Edna auf die Reise in die Vergangenheit begleiten. Die alte Edna wird von einer Frau namens Adele unterstützt, deren Mann möchte Edna aber am liebsten ins Altersheim abschieben. Aber Edna macht sich lieber samt Papagei Emil auf die Reise zu Jacob. Ich muss ehrlich zugeben, das ich das der betagten Edna echt nicht zugetraut hätte, aber sie ist ja unglaublich taff und trifft auf ihrer Reise auch genügend Menschen, die ihr auf die eine oder andere Art helfen wollen, ihr Ziel zu erreichen. Und das ist so humorvoll und unkonventionell geschrieben, das ist eine Freude, so etwas zu lesen. Wirklich unterhaltsam. Und der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit macht das Ganze richtig spannend. Wird Edna am Ende Jacob wiedersehen?
Dieses Buch kann ich nur mit 5 Sternen bewerten und eine klare Leseempfehlung geben, der Roman ist wundervoll und einfühlsam geschrieben, berührend und spannend erzählt und auch Tränen habe ich vergossen. Danke für dieses Buch.
Ein wirklich bewegender Roman, der sich auf Spurensuche der sogenannten Schwabenkinder begibt.
Edna wurde als Kind von Südtirol über die Alpen nach Ravensburg gebracht, wo sie auf einem Bauernhof schwere Arbeit verrichten musste. Dieses Schicksal teilten über mehrere Jahrhunderte tausende Kinder armer Eltern. Auf dem Hof lernt sie Jacob kennen, doch ihr gemeinsamer Fluchtversuch scheitert und nur Edna kann entkommen. Jahre später kann sie Jacob ausfindig machen und begibt sich als 80jährige Frau erneut auf die Reise nach Ravensburg, auf dem gleichen Weg, den sie als Kind zurücklegte.
Unterwegs läuft gar nichts so wie geplant und sie lernt das Leben nochmal mit all seinen Facetten kennen.
Der Roman über dieses Geschichtsthema ist sehr gut gelungen und lässt einen in dankbar sein, in der heutigen Zeit zu leben.
Romina Casagrande: Als wir uns die Welt versprachen
Edna, die in Südtirol lebt, entdeckt im Stern das Bild ihres Kinderfreunds Jacob. Die beiden mussten als Kinder gemeinsam auf einem Hof bei schwäbischen Landbesitzern schuften. Edna beschließt, sich auf die Reise zu machen und bei Jacob eine alte Schuld zu begleichen. Dabei will sie den gleichen Weg gehen, den sie damals auf ihrer Flucht genommen hat.
Die Autorin Romina Casagrande arbeitet als Lehrerin in Südtirol. Dort erfuhr sie zum ersten Mal von den sogenannten „Schwabenkindern“, Kinder aus (Süd-)Tirol, Vorarlberg und der Südost-Schweiz, die jährlich im März zu Fuß über die Berge in den nördlichen Bodenseeraum zogen, um dort auf Bauernhöfen zu arbeiten. Das Leben der teilweise schon Fünfjährigen war hart.
Edna ist ein solches Schwabenkind. In Rückblicken erzählt sie von ihrem Leben auf dem Hof, ihrer Arbeit, ihren Ängsten und ihrer Freundschaft mit Jacob. Anhand dieser Rückblicke kann man das Verhalten der heute fast 90-jährigen Edna gut verstehen.
Während ihrer Reise begegnet Edna ganz unterschiedlichen Personen. Auch diese sind authentisch und glaubwürdig dargestellt.
Das Buch hat mich sehr gefesselt und besonders die Rückblicke haben mich mitleiden lassen. Aber auch in der Gegenwart war ich mit meinen Gefühlen ganz nah bei Edna und habe gehofft und gebangt, ob sie die Reise schafft und ob sie rechtzeitig bei Jacob ankommt.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und die Rückblicke so in die heutige Geschichte eingebunden, dass es nicht schwer fällt, zwischen den Zeiten zu wechseln.
Klare Leseempfehlung.
Anrührende Geschichte um einen Roadtrip der ganz besonderen Art.
Roman auf 2 Zeitebenen
S. Fischer Verlag
Erscheinungstag: 10.03.2021
480 Seiten
Auf dem Weg eine alte Schuld zu begleichen, lernen wie Edna und den Paradiesvogel Emil kennen. In Rückblenden erfahren wir mehr über das schwere Schicksal der Schwabenkinder und über die tiefe Freundschaft zwischen Jakob und Edna.
Ednas Weg ist gekennzeichnet von Begegnungen mit Menschen, die sie unterstützen und sie an ihrer Lebensphilosophie und ihren Gedanken teilhaben lassen. Jede dieser Begegnungen gibt ihr etwas mit auf den Weg... mental und physisch. Und Edna gibt ihnen durch ihre Anwesenheit und ihre Lebenserfahrung etwas zurück.
Casagrandes Schreibstil ist wunderbar bildhaft und flüssig. Schnell machte ich mich mit Edna auf den Weg und erlebte mit ihr Schmerz und Freude. Das Thema "Schwabenkinder" war gut und interessant aufbereitet
Leider konnte mich das Buch dennoch nicht vollständig überzeugen. Vielleicht bin ich zu pessimistisch, vielleicht habe ich zu viele alte Menschen und ihre realen Lebensgeschichten kennen lernen dürfen. Aber so sehr es auch wünschenswert wäre, sich als so alter Mensch auf einen solchen Weg zu machen und diesen dann auch noch gepflastert mit ausschließlich verständnisvollen, helfenden Händen vorzufinden, dass ist nahezu unmöglich. Für mich wirkte es leider etwas an den Haaren herbeigezogen.
Außerdem hätte ich es schön gefunden, wenn die Geschichte der Schwabenkinder mehr im Fokus gestanden hätte und Ednas Reise mehr in den Hintergrund getreten wäre. Aber das ist, wie so vieles, Geschmackssache.
Welche Rolle Emil in dieser Geschichte inne hat, müsst Ihr selbst herausfinden. 🦜
Trotzdem habe ich mich gut unterhalten gefühlt und das Thema Schwabenkinder hat mich seither nicht losgelassen.
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Grundlegend ein gelungener, spritziger Roman mit einer Mischung aus dramatischen, schwer verdaulichen Erinnerungen und einem Road-Trip mit einem Papagei.
Einiges war vielleicht übertrieben und nicht ganz rund. Wenn man aber darüber hinweg sieht, liest sich das Buch recht flüssig.
Das Buch ist ein wunderbares Werk, dass die Lebensumstände in Südtirol vor dem 2. Weltkrieg anschaulich belegt. Die Armut war so gross, dass Eltern ihre Kinder an Großbauern in Deutschland verkauften. Unvorstellbar war das Leid der Kinder und kaum fassbar, dass diese Zustände noch gar nicht so weit in der Vergangenheit liegen.
Edna ist eines dieser verkauften Kinder. Die Erinnerungen an diese schlimme Jugend voll von Entbehrungen und Sehnsüchten nach zu Hause begleiten Edna ein ganzes Leben lang. In Jakob hat sie einen treuen Freund gefunden, der durch Zufall einen Papageien, einen sagenumwobenen Paradiesvogel, erwirbt, für die damalige Zeit eine Sensation. Jakob und Edna wollen mit Emil, dem Paradiesvogel, fliehen. Die Lebensumstände auf dem Bauernhof sind ärmlich und von Gewalt und Missgunst geprägt. Aber nur Edna mit Emil gelingt die Flucht. Emil erinnert Edna ein ganzes Leben an Jakob und sie wünscht sich, Emil an seinen eigentlichen Besitzer zurückgeben zu können. Durch Zufall erfährt Edna, wo Jakob lebt und macht sich zu Fuss über die Alpen auf den Weg zu ihm mit Emil. Ihre junge Freundin Adele hat zunächst kein Verständnis, aber das ändert sich. Leider ist Jakob verstorben, sie hat ihn verloren, dafür aber viele neue Freunde und Erkenntnisse gewonnen.
Auf ihrem Fußmarsch begegnet sie den unterschiedlichsten Menschen und schließt Freundschaften, an die sie nie gedacht hätte. Trotz ihres hohen Alters ist sie offen für Neues. Alt und jung profitieren voneinander, sogar Adele und ihre Familie.
Sie besucht den Bauernhof, auf dem sie geschuftet hat und sieht, daß auch hier alles vergangen ist und Platz für Neues gemacht hat. Sie erkennt, dass sie alles schaffen kann, wenn sie nur will.
Das Buch ist bezaubernd geschrieben. Die Gedanken von Edna werden lebendig wiedergegeben, immer im Wechsel mit den Erinnerungen aus der Vergangenheit.
Als Leser bin ich ergriffen von der Brutalität gegenüber Kindern in der Zeit und habe das Leid aufgrund der einfühlsamen Schilderung zutiefst nachempfinden können.
Ich kann dieses Buch nur empfehlen, auch um den Generationen danach zu verdeutlichen, dass vieles in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich ist und diese Zeiten noch nicht allzu lange zurückliegen. Das Buch ist großartig geschrieben, flüssig, ergreifend und die Charaktere glaubwürdig dargestellt.
Dieses Buch ist einfach wunderschön. Es wird auf zwei Zeitebenen erzählt, die die enge Bindung von den beiden Kindern erzählen, um die es geht. Edna und Jacob lernen sich in einer recht ungewöhnlichen Situation kennen. Doch Jacob hilft Edna und wird zu ihrem Beschützer und besten Freund. Irgendwann entwickeln sich sogar zärtliche Gefühle. Die Umstände bringen die beiden auseinander und viele Jahre später macht sich Edna auf die Suche nach ihrer lang vermissten Liebe.
Dieser Roman ist berührend und packend. Wie hier Geschichte eingebunden wird ist einfach toll und sehr interessant. So erfährt man viel über die Zeit, in der die zwei Kinder aufwachsen. Es wird nie langweilig, da jede Zeitebene für sich spannend erzählt ist und Emotionen beim Leser hervorruft!
Als wir uns die Welt versprachen von Romina Casagrande
Der Roman wurde von Katharina Schmidt und Barbara Neeb unter Mitarbeit von Lisa Grüneisen aus dem Italienischen ins Deutsche übersetzt und erschien am 10. März 2021 im Fischer Verlag (Fischer Krüger). Ganz lieben Dank an Netgalley.de und dem Fischer Verlag für die Bereitstellung der Lektüre als Rezensionsexemplar (Werbung).
„Es ist auch der Weg, den die Schwabenkinder gegangen sind. Haben Sie schon mal von denen gehört?“ „so nannte man die Kinder, die aus den armen Bergregionen aufbrachen, um auf den Bauernhöfen jenseits vom Arlberg zu arbeiten.“ Als wir uns die Welt versprachen S. 251
Der Roman ist in drei Erzählsträngen geschrieben. Gegenwärtig, Edna als 90-jährige auf dem Weg von Südtirol nach Ravensburg | Geschichtlich, Ednas Reise als Schwabenkind vor ca. 80 Jahren | Ednas Nachbarin aus der Gegenwart)
Inhalt:
Auf der ersten Seite des Buches fand ich die selbst gezeichnete Karte. Diese half mir bei der Orientierung, der Wegstrecke von Castellbello (Italien / Südtirol) über den Arlberg (Österreich) bis nach Ravensburg (Deutschland).
Arme Bauern verkauften aus ihrer Not heraus ihre Kinder (die Kinder waren zwischen 5 und 15 Jahre alt) an reiche Bauern aus Oberschwaben. Diese nannte man: „Schwabenkinder“.
Eines dieser Kinder ist Edna, sie erzählt in diesem Buch über ihre Erlebnisse als Schwabenkind und über ihre starke Freundschaft zu dem Jungen Jacob und ihrem Papagei Emil. Beide (Edna und Jacob) hatten sich dann aus den Augen verloren.
Zugleich macht sich Edna als fast 90-Jährige von Südtirol zu Fuß, mit Bus und Zug auf den Weg nach Ravensburg, in einer Zeitschrift hatte sie einen Bericht über Jacob entdeckt. Mit einem selbst gezeichneten Weg-Plan, den sie als Kind auf den Rückweg von Oberschwaben nach Südtirol notiert hatte, beschreitet Edna nach gut 80 Jahren nochmals diese beschwerliche Reise.
Fazit:
Wohnhaft in der Bodensee Region, hatte ich schon mal von den Schwabenkindern gehört und gelesen, so freute ich mich umso mehr auf diesen Roman.
Edna, Jacob und Emil sind mir schnell ans Herz gewachsen. Der Schreibstil war flüssig, Orte und Gegebenheiten wurden detailreich beschrieben. Ein berührender Roman über Freundschaft, Mut und Geschichte.
Eine Überschrift oder Erklärung waren bei den Kapiteln nicht nötig. Gleich in der ersten Zeile wusste ich, in welchem Handlungsstrang die Geschichte weitergeht.
„Im Gespräch (Interview)“ mit Romina Cassagrande war ein besonderer Abschluss. So erfuhr ich als Leser interessant Hintergründe.
Klare Leseempfehlung!
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Ein Zeitungsartikel ruft in einer alten Dame schmerzliche Erinnerungen an bittere Erlebnisse in ihrer Kindheit wach. Von Schuldgefühlen gequält macht sie sich auf eine mühselige Wanderung in der Hoffnung, ihren treuen Freund und Beschützer aus Kindertagen noch einmal zu sehen und vielleicht seine Verzeihung zu erlangen dafür, dass sie ihn einst im Stich ließ.
Eine bewegende Geschichte, die dem Leser das Schicksal der "Schwabenkinder" an Hand einer persönlichen Lebensgeschichte vor Augen führt.
Ein besonderer Roadtrip zu Fuß mit interessanten Bekanntschaften und vielen Kindheitserinnerungen
„So ist das mit den Erinnerungen: Sie entscheiden selbst, wann der Moment gekommen ist, sich zu zeigen. Manchmal lenken sie die Hände schneller als der Verstand. Manchmal folgt das Herz dem Kopf oder es verliert sich in ihnen.“
Edna und Jacob gehören zu den Schwabenkindern. Sie stammen aus Bergdörfern und werden von ihren bitterarmen Familien vor dem zweiten Weltkrieg als Arbeitskräfte an einen Bauern in Oberschwaben verkauft. Das Leben auf dem Hof ist für beide hart und schrecklich. Sie nehmen sich vor, gemeinsam mit dem Papagei Emil zu fliehen. Jahrzehnte später erfährt Edna, die mittlerweile eine alte Frau ist, aus der Zeitung, dass Jacob einen Unfall hatte und in Ravensburg verletzt im Krankenhaus liegt. Sie macht sich zu Fuß von Südtirol aus auf den Weg, um Jacob im Krankenhaus zu besuchen und um ein Versprechen zu erfüllen, das sie ihm als Kind gab. Unterwegs trifft sie auf einige interessante Menschen und führt mit ihnen intensive Gespräche
Romina Casagrandes Roman „Als wir uns die Welt versprachen“ liest sich angenehm und unkompliziert. Die Autorin schildert Ednas aktuelle Situation, ihre Reise nach Ravensburg und lässt sie in Rückblenden von ihrer Kindheit erzählen. Dabei webt sie immer wieder viele schöne weise, traurige, manchmal fast poetische Sätze zum Nachdenken und Genießen in ihre Geschichte mit ein.
Edna ist eine wirklich besondere Frau mit extrem starken Willen. Die Zeit auf dem Bauernhof ist für sie mit schrecklichen Erinnerungen und harter Arbeit verbunden. Sie hat dort nie ihren Platz gefunden, hielt sich stets für unzulänglich: „Ednas Bestimmung schien es zu sein, rastlos von einem Ort zum anderen zu schwirren wie eine Biene auf der Suche nach ihrem Stock, bemüht, alles gut zu machen, da sie doch zu nichts gut war.“
Zu Jacob hat Edna eine außergewöhnliche Verbindung, teilt mit ihm besondere Momente:
„Obwohl sie noch Kinder waren, wussten Edna und Jacob bereits, dass man für jeden Augenblick des Glücks einen Preis bezahlen muss. Und sie waren plötzlich sehr glücklich, während sich ihr Lächeln in den Augen des anderen spiegelte und sie das Gleiche dachten. Aber sie wussten nicht, welche Rechnung ihnen das Schicksal am Ende präsentieren würde.“
Die Figur Edna hat mir imponiert. Obwohl sie schon sehr alt ist, unter körperlichen Gebrechen leidet, hat sie ihren Mut und ihre Tatkraft nicht verloren. Sie tut alles, um zu Jacob zu kommen. Eine beeindruckende Frau, ein Weggefährte fasst es treffend zusammen: „Sie haben alles daran gesetzt, so schnell wie möglich an ihr Ziel zu kommen. Das nennt man Beharrlichkeit. Klar, das hat sicher auch was von Verrücktheit, aber nur für Menschen mit wenig Phantasie. Dabei ist es doch eine Frage von Herz. Und von Mut. Sie haben ihren Traum und kämpfen dafür. Wie die Allergrößten.“
Gefallen hat mir auch die Figur Agnes, die sich um Edna kümmert und sich engagiert für sie einsetzt. Eine treue Freundin, die Ednas Freundschaft verdient hat und umgekehrt auch in Edna eine gute Freundin gefunden hat.
Ednas Reise ist ein wie ein Roadtrip zu Fuß, eine Art Pilgerreise. Edna trifft auf ganz unterschiedliche Leute, denen sie Teile ihrer Geschichte erzählt und die Edna wichtige Gedankenanstöße mitgeben. Jede Begegnung verändert einen Menschen, inspiriert ihn, das wird hier sehr deutlich. Allerdings haben die Begegnungen auch viel Märchenhaftes an sich, sie wirken nicht wirklich realistisch, müssen sie vielleicht aber auch gar nicht. Letztendlich weiß Edna:
„Das wirkliche Leben war kein Märchen. Manchmal geschahen die Dinge ohne logischen Zusammenhang, man musste darauf achten, den Felsbrocken auszuweichen und sich nicht erschlagen zu lassen.“
Das Schicksal der Schwabenkinder ging mir sehr nahe. Grausam, dass auf den Höfen so vielen Kindern ihre Kindheit gestohlen wurde, viele Kinde mussten entsetzlich leiden, einige bezahlten mit dem Leben. Romina Casagrande macht auf diesen unbekannten Teil der Geschichte Südtirols zurecht aufmerksam.
Auch wenn nicht alle Stationen von Ednas Reise hundertprozentig überzeugend geschildert wurden, so hat mir Ednas Geschichte doch recht gut gefallen. Sie liefert einige Anregungen zum Nachdenken über das Leben und macht trotz mancher dunkler Kapitel Mut: „Wo etwas endet beginnt das Neue und was zuweilen grausam erscheint, geschieht manchmal um Gutes zu bewirken. Nur eins ist wichtig, Frau Edna, man darf nie stehen bleiben. Und ich glaube, dass sie diese Lektion gut gelernt haben.“
Die berührende Geschichte der Südtirolerin Edna, die sich auf die Suche macht nach ihren Kinderfreund Jacob, hat mich sofort verzaubert. Von den Schwabenkindern hatte ich bis dahin noch nie gehört und ich bin sehr betrübt, welches Schicksal manche Kinder in den damaligen Zeiten tragen mussten. Der historische Hintergrund war wirklich spannend.
Wow, eine tolle, sehr interessante Geschichte. Sie ist wundervoll geschrieben und die Charaktere sind klasse.
Der Roman von Romina Casagrande ist eine bewegende Geschichte über eine jahrzehntelange tief verwurzelte und nie vergessene Freundschaft. Die Autorin erzählt von der 90jährigen Südtirolerin Edna und ihrem Papagei Emil. Als Kind wurde Edna von ihren armen Eltern an einen reichen Bauern in Deutschland verkauft. Als sogenanntes Schwabenkind musste sie auf dessen Hof schwere Arbeiten verrichten. Allein die Freundschaft mit Jacob hilft ihr, diese Zeit zu meistern. Doch dann werden die beiden durch den zweiten Weltkrieg getrennt.
In einer deutschen Zeitschrift entdeckt die heute 90jährige ein Bild von ihrem Jugendfreund Jacob, der nach einem Unfall in Ravensburg im Krankenhaus liegt. Kurzerhand schnappt sich Edna ihren Papagei Emil und macht sich auf den Weg über die Alpen nach Deutschland; ein Leben später, auf dem Weg über die Alpen, den Weg, den sie schon einmal gehen musste. Zu Fuß, per Bus und Bahn, mit Emil auf der Schulter.
Edna ist eine willensstarke Frau. Und obwohl sie schon sehr alt und gebrechlich ist, hat sie ihre Tatkraft nicht verloren. Besonders schön ist, dass Edna den Menschen, denen sie auf ihrer Reise begegnet, etwas an Weisheit mitgeben kann, Anregungen, die auch für Leser:innen des Romans von Bedeutung sein können.
Romina Casagrande erzählt einen Ausschnitt aus der Geschichte Südtirols, der wahrscheinlich vielen unbekannt ist. Sie verbindet zwei Zeitebenen: die Vergangenheit, also die Geschichte Ednas als kleines Mädchen, und die Gegenwart, in der deutlich wird, wie wichtig Freundschaft und gegebene Versprechen sind.
Edna trifft viele interessante Menschen, die den Roman lesenswert machen. Doch auch die eindrucksvollen Beschreibungen der Natur, der Landschaft, den Stimmen und Geräuschen, die Edna auf ihrer Reise begleiten machen den Reiz dieses Buches aus. Unbedingte Leseempfehlung, auch wenn das Buch an machen Stellen durch den historischen Bezug nicht leicht zu verkraften ist.
Zwei Kinder, tausend Schicksale und eine herrlich ungewöhnliche Reise über die Alpen zwischen Italien und Deutschland.
Als die Südtirolerin Edna in einer deutschen Zeitschrift ein Bild ihres Kinderfreundes Jacob sieht, macht sie sich auf den Weg über die Berge, um eine alte Schuld zu begleichen. Vor einem ganzen Leben mussten Edna und Jacob unter härtesten Bedingungen bei schwäbischen Landbesitzern schuften, wie Tausende arme Bergbauernkinder vor ihnen. Der Zweite Weltkrieg riss sie auseinander. Zu Fuß, mit Bus und Zug und ihrem Papagei Emil im Gepäck, beginnt Edna unbeirrt eine Reise voller berührender und überraschender Begegnungen.
Das Lesen dieses Buches hat mich zutiefst berührt, man sollte diese Kinder niemals vergessen, unbedingte Leseempfehlung von mir.
Dieses Buch hat mir eine ganze Welt eröffnet. Es war zum Lachen, Nachdenken, traurig sein. Auch ich bin auf eine lange Reise gegangen. Wir haben das Buch in unsere Weihnachtsempfehlungen aufgenommen.
Die 90jährige Edna steht im Zentrum dieses Romans. Sie macht sich noch einmal von Südtirol auf den Weg nach Deutschland über die Alpen. Wie damals, als sie als sogenannte Schwabenkinder zum Arbeiten versendet wurde. Sie will hier ihren Jugendfreund Jakob noch ein letztes Mal sehen, der schwer krank ist. Während dieser Reise, welche Edna zu Fuß angeht, macht sie die unterschiedlichsten Begegnungen. Dabei gerät die Geschichte etwas ins Kuriose und hat für meinen Geschmack etwas zu viel Situationskomik für das eigentlich ernste Thema Schwabenkinder.
Das Schicksal von Edna zeichnet die Autorin Romina Casagrande sehr authentisch auf. Der Roman ist flüssig zu lesen und ist durchaus spannend, da der Leser mitfiebert, ob Edna den Weg schafft und ein Wiedersehen möglich wird. Die Thematik mit den Schwabenkindern war für mich neu und ist ein sehr interessantes geschichtliches Thema, welches hier lebendig, anschaulich und zum Mitfühlen anregend vermittelt wird.
Ein ganz berührender Roman und trotz der etwas unglaubwürdigen Story sehr lesenswert.