Die Stille

Roman

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Erscheinungstermin 20.10.2020 | Archivierungsdatum 01.03.2021

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Zum Inhalt

Die Welt im Ausnahmezustand – Don DeLillos neuer Roman ist das Buch der Stunde.

Nur wenige Wochen vor Ausbruch der Corona-Pandemie schloss Don DeLillo die Arbeit an seinem neuen Roman ab. Ein Werk mit verblüffenden Parallelen zur aktuellen Situation in der Welt. Ein literarischer Meilenstein.
New York im Jahr 2022: Es ist der Super Bowl Sunday. In einer Wohnung auf der East Side von Manhattan wollen fünf Menschen gemeinsam das Finale der American Football-League im Fernsehen anschauen. Die emeritierte Physikprofessorin, ihr Mann und ihr früherer Student warten auf die Ankunft eines befreundeten Paares, das gerade auf dem Rückflug von Paris ist. Die Gespräche drehen sich um Einsteins Relativitätstheorie, ein Überwachungsteleskop im nördlichen Chile und eine besondere Bourbon Marke.
Und dann passiert etwas Seltsames – auf einmal brechen alle digitalen Verbindungen ab. Sämtliche Bildschirme werden schwarz. Tiefschwarz. Die Freunde treffen ein, ihr Flug war dramatisch. Verwunderung, Erschütterung, Mutmaßungen. Die fünf versuchen sich einen Reim auf das rätselhafte, beängstigende Geschehen zu machen. Sie tauchen tief ein in das Wesen der Zeit, in die Essenz der menschlichen Existenz.
Es ist geradezu unheimlich, wie hellsichtig Don DeLillo in seinem neuen Roman die gegenwärtige Situation in der Welt reflektiert oder gar vorwegnimmt. Seine geschliffene Sprache, seine Phantasie und sein seismographisches Gespür machen »Die Stille« zu einem unvergleichlichen literarischen Kunstwerk.

Die Welt im Ausnahmezustand – Don DeLillos neuer Roman ist das Buch der Stunde.

Nur wenige Wochen vor Ausbruch der Corona-Pandemie schloss Don DeLillo die Arbeit an seinem neuen Roman ab. Ein Werk mit...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783462001280
PREIS 18,69 € (EUR)
SEITEN 112

Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Super Bowl Sonntag im Jahr 2022. Jim Kripps und Tessa Berens sitzen im Flieger aus Paris. Der Langstreckenflug geht an die Substanz, minutiös notiert Jim die ganzen Angaben, die auf dem Bildschirm über seinem Kopf erscheinen, auch wenn diese in Französisch sind und er nicht alles versteht. In New York wollen sie gemeinsam mit Freunden das Spiel des Jahres sehen. Diane Lucas und Max Stenner haben schon alles für den Fernsehabend vorbereitet, auch Martin Dekker, ein junger Physiklehrer und Dianes ehemaliger Schüler, ist schon da. Gerade als das Spiel begonnen hat, kommt es jedoch zu einem Stromausfall, der nicht nur Diane und Max‘ Wohnung, sondern ganz New York betrifft. Derweil kommt es auf dem Flughafen zu einer Notlandung, bei der ihre Gäste verletzt werden, die daher zuerst in ein Krankenhaus gebracht werden müssen.

Don DeLillo hat seinen Roman vor Ausbruch der globalen Pandemie beendet, nichtsdestotrotz finden sich durchaus einige Parallelen, vor allem in der Atmosphäre, die geprägt ist von einer gewissen Endzeitstimmung und der Tatsache, dass sich die Figuren einer unkontrollierbaren Situation ausgeliefert sehen. Auch dass es nur sehr wenig Interaktion außerhalb des kleinen Figurenzirkels gibt, spiegelt ebenfalls sehr gut die Lockdown-Situation wieder, die weltweit Millionen, wenn nicht Milliarden zur Kontaktbeschränkung auf den engsten Familien- und Freundeskreis gezwungen hat.

„Die Stille“ bricht plötzlich über die Menschen herein, wirft nicht nur alle Pläne über den Haufen, sondern stellt viele Konzepte der Figuren infrage. Versucht Jim im Flieger noch alles detailreich zu notieren, um später nochmals darauf zurückblicken zu können und sich nicht auf sein Gedächtnis verlassen zu müssen, sind seine Aufzeichnungen nach dem Crash einfach verloren. All die Mühe war umsonst und an das Ereignis selbst hat er gar keine Erinnerung. Mit einem Wimpernschlag wurde so die Gewissheit des Festhalten-Könnens zerstört.

Die Mitarbeiter im Krankenhaus haben alle Hände voll zu tun und funktionieren roboterartig. Warum Jim eine Wunde am Kopf hat, interessiert sie schon gar nicht mehr, jeder dort hat eine Geschichte zu erzählen, für die jedoch keine Zeit ist. Sie führen mechanisch die zugewiesenen Aufgaben aus und vermeiden das Philosophieren über die Gesamtlage; diese können sie ob ihrer Dimension ohnehin nicht erfassen.

In der Wohnung sieht Martin Dekker in Einsteins Theorie den ultimativen Referenzpunkt während Max noch amüsiert ist und die entstandene Leere mit Parodien der berühmt-berüchtigten Werbeclips des Super Bowl füllt. Die beiden könnten gedanklich kaum weiter auseinanderliegen, zeigen aber so die Spannbreite menschlicher Reaktionen auf eine Ausnahmesituation auf.

Endzeitszenarien haben mehrfach Eingang in DeLillos Romane gefunden, wie etwa ein Störfall in einer Chemiefabrik in „Weißes Rauschen“ oder das Leben nach der Welt, wie wir sie heute kennen, in „Zero K“. In seinem aktuellen Roman bleibt offen, was eigentlich geschehen und wie bedrohlich die Lage tatsächlich ist. Auch bietet er keine klare Deutung seines Textes an, viel Raum lässt er dem Leser selbst etwas aus dem Gelesenen zu machen. Ist es unser Verhältnis zur Technik, von der wir abhängiger sind als wir uns oft eingestehen wollen (und die wir schon lange nicht mehr verstehen – was sollen Jim all die Zahlen sagen und doch fliegt das Flugzeug)? An Martin zeigt er auch, wie die hohe Intelligenz und Bildung eher zur Verzweiflung führen, da die Gedanken in einen unkontrollierbaren Mahlstrom geraten und panisch versucht wird, das nicht Begreifbare zu erfassen. Andererseits auch das bewundernswert pragmatische Anpacke im Krankenhaus, manchmal ist es einfach die beste Lösung, das Naheliegende zu erledigen und mit Scheuklappen umherzugehen.

Don DeLillo gehört zweifelsfrei zu den besten zeitgenössischen Autoren der USA und unwillkürlich ist es ihm wieder einmal gelungen, die Stimmung der Stunde literarisch einzufangen.

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Don DeLillo, der große amerikanische Autor der Postmoderne, hat schon öfter kurze Romane geschrieben. In guter Erinnerung geblieben sind mir Der Omegapunkt und Körperzeit, auch einige Kurzgeschichten.

Die Stille ist auch sehr kurz, prägnanter als mir als Leser lieb ist. Die Handlung ist 2022 angesiedelt.
Zugang zu den Figuren findet man nicht ganz leicht. Dabei haben viele von ihnen vielversprechende Ansätze.Interessant sind die Figuren allemal.
Da sind z.B. Max Stenner, Diane und Martin die den Superbowl ansehen wollen. Doch dann wird der Bildschirm schwarz.
Dann gibt es noch Jim und Tessa, die einen Flugzeug-beinahe-Absturz überlebt haben. Auch anderes fällt aus, z.B. Handys, Strom etc. Das nimmt im zweiten Teil immer größere Ausmaße an.

Es gibt einige Sätze, die ich ziemlich originell sind, dann gibt es aber auch ein paar, die mir einfach zu verknappt waren. Streckenweise kommt es mir wie ein zu lockeres Geplauder über den möglichen Weltuntergang vor. Als Gedankenspiel hat das auch was.

Das schmale Buch lässt mich zwiegespalten zurück. Mir hat es schon gefallen, aber das erwartete Lesefest war es doch nicht. Ein zweiter Lesegang mit etwas Abstand erscheint mir zwingend!

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Kammerspiel im Kopf

Die Stille von Don DeLillo, erschienen im Kiepenheuer & Witsch GmbH Verlag am 20.10.2020

Jim Kripps und Tessa Berens fliegen heim von einem Urlaub in Paris, wollen bei Freunden den Superbowl 2022 sehen. Jim will schlafen, aber die Anzeige auf dem Monitor vor ihm lenkt ihn ab. Er und Tessa reden über belangloses bis zu dem Augenblick wo die Anzeige nicht mehr normal funktioniert und der Flughafen noch nicht in der Nähe ist. Derweilen sitzen Diane und Max schon mit dem ehemaligen Studenten von Diane vor dem Fernseher, um das zu tun, was man an einem Superbowl Sonntag tut: das Spiel mit Freunden ansehen, in der Halbzeitpause essen und die Werbung ansehen. Da wird ihr Bildschirm dunkel.

Ein kleines, aber sehr treffendes Buch. DeLillo erklärt nicht warum die Technik langsam, aber sicher versagt. Im Flugzeug noch haben Tessa und Jim einen dieser Momente, wo man stolz ist, wenn einem eine Unwichtigkeit nach einigem durchkauen des Hirns doch noch einfällt, kurze Zeit später ist ihr Handy, auf dem sie sowas gewöhnlich nachsehen, nicht mehr zu gebrauchen. Wir begleiten die Protagonisten einige Stunden in denen mehr und mehr Zivilisationserrungenschaften ausfallen und die Menschen sich plötzlich mit sich selbst beschäftigen müssen, was nicht immer problemlos gelingt. In „die Stille“ wird viel geredet, nicht so wie wir es erwarten, nicht so, wie Menschen miteinander kommunizieren.

Das Buch ist schnell gelesen, der Widerhall, den es beim Leser macht bleibt aber noch länger und lädt auch zur Selbstreflektion ein.

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"Die Stille" von Don DeLillo ist eher eine Erzählung als ein Roman: Sie umschreibt eher einen Moment als eine Handlung; eher einen Tag als ein Leben; eher einen Zustand als eine Entwicklung.
Zwei Szenen werden dem Leser geboten: ein Paar, zurückkehrend aus dem Urlaub, im Flug nach Hause. Ein zweites Paar mit Gast, vor dem Fernseher sitzend, den Super Bowl schauend.
In beiden Fällen wird sofort bemerkbar, wie sehr die Partner von einander distanziert sind – und im weiteren Verlauf der Handlung, wie sehr sie von der Realität getrennt leben.
Dass Monitore, Unterhaltungssendungen und Werbung den Menschen ablenken und Zerstreuung vom Ernst des Lebens bieten sollen, steht fest und ist nicht unbedingt zu kritisieren. Doch die extremen Zustände in diesen Menschenleben sind besorgniserregend.
Als der kulminierende Punkt eintritt, wird die Angst vor dem Unwissenden für die Figuren nur noch durch das Entsetzen der Realität des Lesers übertroffen, der merkt, dass keiner der fünf die echten Gefahren, die potentiell auf sie zukommen könnten, wahrnimmt – da diese durch die kollektive Dissoziation bedeckt werden.
Und so spielt DeLillo auf sehr schlaue Art und Weise auf die individuellen Ängste des Lesers, die durch das abrupte Ende zu weiteren Ergänzungen aus dem eigenen emotionalen Gepäck gezwungen werden.
Ein moderner Klassiker, unerwartet und entnervend.

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Ein berührendes, teilweise düster/ melancholisches Buch.
Die Welt steht plötzlich ohne digitale Medien da. Erst nun merkt man, wie abhängig
jeder davon ist, die digitale Welt ist nicht mehr wegzudenken..
Fünf Freunde treffen sich, um gemeinsam ein Footballspiel im Fernsehen anzusehen,
dass nicht mehr übertragen werden kann, da alle Medien ausgefallen sind.
Ebenso das dramatische Ende des Flugs zweier der Freunde..
Es entwickeln sich Fragen über das Leben, über Beziehungen, die Relativitätstheorie.
Ein Buch, dass den Leser mit Fragen, Gedanken zurücklässt.

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Auf den ersten Blick ein etwas sperriges, nicht leicht zugängliches Werk; auf den zweiten Blick ein tiefgründiges, zum Nachdenken anregendes kleines Stückchen Literatur. Leseempfehlung!

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Stille ist ein Buch, das sehr nachdenklich macht. Es handelt von 5 Personen, die zusammen ein Fußballspiel im Fernsehen anschauen möchten. Ein Ehepaar reist von Paris mit dem Flieger an. 

Das andere ältere Ehepaar ist Gastgeber. Ein junger Mann ist ein ehemaliger Student der Gastgeberin. 

Plötzlich wird der Bildschirm des Fernsehers schwarz. Handies funktionieren nicht mehr, die Heizung fällt aus, der Aufzug fährt nicht mehr. Das Flugzeug, in dem das andere Ehepaar sitzt, schrammt haarscharf an einem Absturz vorbei und muss notlanden.

Der Autor schafft es, eine entstehende Hilflosigkeit glaubwürdig dem Leser zu vermitteln. Wenn es keine Elektrizität mehr gibt, verfällt die Menschheit in eine Schockstarre. Wer die Elektrizität innehat, hat auch die Macht. Geschickt werden Zitate von Albert Einstein eingefügt, die vermitteln, dass die Menschheit wieder auf ihre ursprünglichen Wurzeln zurückfallen wird. Sie wird sich zurückentwickeln.


Das Buch ist nicht umfangreich, vermag aber die Ernsthaftigkeit der Situation eindrucksvoll zu vermitteln.

Die Charaktere sind gut gewählt und beschrieben. Selbst hoch gebildete Menschen sind in der Situation hilflos. Das Buch ist spannend geschrieben und sensibilisiert den  Leser für ein Problem unserer Zeit, das man auf jeden Fall ernst nehmen muss. 

Ich kann dieses Buch wärmstens empfehlen.

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Kurzweilig und sehr beunruhigend liest sich Don DeLillos gespenstisch hellsichtig wirkendes neuestes Werk, in dem ein unerklärlicher Stromausfall nach und nach alle Infrastrukturen zum Erliegen bringt. Während sich im öffentlichen Raum ein chaotisches Tohuwabohu ausbreitet, ist die Unruhe in den Häusern eher metaphysischer Art: eine unheimliche Stille, die ein nicht genauer bestimmbares, doch auf jeden Fall noch größeres Unheil zu verkünden scheint. Zum Ausdruck kommt diese Unruhe in den subtilen Grenzüberschreitungen der Protagonisten, letztlich die einzige hier spürbare und aufs Urmenschliche herabgebrochene Form von Transzendenz.
Auf wenigen Seiten eröffnet diese an mehrdeutigen Dialogen reiche Kurzprosa, die als Theaterstück vermutlich noch eindrücklicher gewirkt hätte, einen imaginären Raum, in dem die vielen Fragen, auf die die Protagonisten ebensowenig eine klare Antwort bekommen wie wir Leser, bedrohlich zirkulieren. So entsteht bei der Lektüre ein Gefühl von Klaustrophobie, das auf apokalyptische Weise mit einem weiteren Gefühl einhergeht, dem der Haltlosigkeit und Verlorenheit in einem riesigen, letztlich unkontrollierbaren Raum-Zeit-Gebilde.

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Viele Informationen für so ein schmales Werk, und es ist mir zum Teil echt schwer gefallen, 'rauszulesen, was wichtig ist. Der Schreibstil erschien mir manchmal eher wie ein automatischer Prozess einer Maschine, als ein kreativer Prozess eines Künstlers... aber gerade diese ungeheuer detailreiche Beobachtungsgabe von Alltäglichem, ja Langweiligem, ist kreative und stilistische Kunst pur.

Für mich war das Lesen von Die Stille wie ein Stück apokalyptischer performance Kunst über das Ende der Welt wie wir sie kennen: also ohne den Lärm und die Ablenkung von Unterhaltung per Bildschirm. Was bleibt, wenn das kollektive Gedächtnis der Machinen ausfällt? Paranoia, Leere, Existenzfragen einer digital-technischen Zivilisation, Sehnsucht nach Kontrolle inmitten von undenkbaren Phänomenen - alles menschlich und vielleicht, nach diesem Jahr, gerade durch unsere Erfahrungen mit Covid-19 noch nachvollziehbarer.

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Nichts geht mehr. Ein Endzeitszenario im
Jahr 2022...

In dieser Erzählung lernen wir zwei Paare und eine weitere Person kennen.
Sie wollen einen gemeinsamen Fernsehend verbringen.
Das eine Paar, Jim und Tessa, war im Urlaub in Paris und ist auf dem Rückflug nach Hause, das andere, Diane und Max, sitzt schon mit seinem Gast, dem jungen Physiklehrer Martin, einem ehemaligen Student von Diane, im heimischen Wohnzimmer in New York vor dem Fernseher und schaut den Super Bowl.

Alle fünf schauen auf Monitore.
Im Flugzeug bzw. im Wohnzimmer ... alle fünf erleben dann plötzlich, dass die Bildschirme den Geist aufgeben.
Auch Handys, Laptops, Computer und Telefone funktionieren nicht mehr.
Stromausfall in der ganzen Stadt. Nichts geht mehr. Fahrstühle, Bahnen, elektronische Geräte - alles tot.
Die technischen Errungenschaften der Menschheit versagen!

Das Flugzeug, in dem Jim und Tessa sitzen, kann gerade noch eine Notlandung machen.
Die notwendige Versorgung der Passagiere im Krankenhaus ist wegen des Stromausfalls nur eingeschränkt möglich.

Die Fünf sitzen dann schließlich doch noch verunsichert und verstört zusammen. Die Atmosphäre ist bedrohlich und bedrückend. Die Protagonisten tauschen sich über die Geschehnisse aus. Sie suchen Erklärungen, sie stellen Verschwörungstheorien auf, sie haben paranoide Ideen, sie kommen vom Hölzchen aufs Stöckchen, sie reden aneinander vorbei, ihr Verhalten wird sonderbar.

Das Faszinierende ist, dass das Buch vor der Coronakrise fertiggestellt wurde, aber fast wie eine Vorankündigung derselben anmutet.
Ein hochaktueller Text.
Parallelen sind nicht zu übersehen!

Der Plot klingt und ist unglaublich spannend und erschreckend.

Beeindruckend und realitätsnah wird gezeigt, wie das Gefühl von Ohnmacht und Kontrollverlust das Innere ins Wanken bringt, dadurch das Verhalten beeinflusst und individuell völlig unterschiedliche Umgangsstrategien zu Tage fördert.

Der 1936 geborene Don DeLillo hat zweifellos Erzähltalent.
Er bringt das, was er zu sagen hat auf den Punkt und überrascht mit klugem, tiefsinnigem und solidem Inhalt und beachtlichen Dialogen.

„Die Stille“ ist eine nicht ganz unanstrengende Lektüre, die nicht wenige Sätze enthält, die man mehrfach lesen muss, um sie in ihrer Gänze zu erfassen.

Wenn man genug Muße hat, ist es durchaus ein Vergnügen, diesen gewichtigen , schlauen und scharfsichtigen, aber auch gewöhnungsbedürftigen Text zu lesen, der nur 112 Seiten umfasst, aber zum Mit- und Nachdenken animiert und nachhallt.

Mal was ganz anderes. Es lohnt sich, sich darauf einzulassen!

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Der Roman hat etwas durchaus beängstigendes in der heutigen Zeit. Die Parallelen sind nicht zu überlesen und sorgen für eine Gänsehaut. Das Buch beschäftigt sich mit essentiellen Fragen, lässt aber die Spannung nicht außen vor. Gerade durch die Aktualität möchte man unbedingt wissen, wie es weiter geht und was die Hauptfiguren erleben. Die Figuren sind interessant ungelegt und haben aufregende Hintergründe und auch der Schreibstil ist sehr schön. Das Cover passt. Ich vergebe volle Punktzahl.

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Ich bin ein großer Fan von DeLillo. Aber das war das erste Buch von ihm, dass ich nicht zu Ende gelesen habe. Ich war ein wenig enttäuscht. Es war sprachlich und inhaltlich etwas langatmig und für mich ohne Inhalt. Schade. Ich freue mich einfach auf das nächste Buch.

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Dieses Buch hat mich gepackt. Spannender Schreibstil und die Geschichte ist sehr gut. Kopfkino garantiert.

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ich bin kein fan, ich werde kein fan mehr, der autor ist meiner meinung nach überbewertet und das buch denkbar nichts-sagend..........................................................................................................................

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Super Bowl – Sonntag. Alle warten auf das Großereignisses. Plötzlich Fernseher aus – Licht aus – Telefone aus – Strom weg! Nach dem Ausfall aller digitalen Geräte fokussiert sich die Geschichte 5 Personen: Zwei befreundete Paare und ein Besucher. Sie sitzen in einer Wohnung in Manhattan und versuchen verzweifelt, die entstandene Stille zu ertragen. Bedrückendes Schweigen, Starren auf einen schwarzen Bildschirm und der Versuch, nicht in Panik auszubrechen wechseln sich ab.
Nicht die äußere, sondern die inneren Katastrophen treten hier zu Tage - sie reden, aber nicht miteinander – sie hören sich selbst reden, aber dem anderen nicht zu..
DeLillo schafft ein beunruhigendes Szenario, auf einen Raum reduziert und unausweichlich. Ohne Abschweifung und unnötiges Zierwerk hält er der Gesellschaft den Spiegel vor.

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Don DeLillo skizziert ein Shutdown-Szenario im Jahre 2022. Es ist der Super Bowl Sunday. Jim und Tessa sitzen im Flugzeug aus Paris. Der Pilot kann die Passagiere mit einer Bruchlandung gerade noch retten, als der Strom auf der ganzen Welt ausgeht. Derweil sitzen ihre Freunde Diane, Martin und Max in ihrer Wohnung auf die beiden. Martin ist so konfus, dass er ein imaginäres Spiel kommentiert und die Werbung imitiert. Während Diane mit ihrem ehemaligen Studenten Max über Einsteins Relativitätstheorie, Kryptowährungen und China.

Don DeLillos Schreibstil ist nüchtern und wirkt nach. Während dem Lesen habe ich eigentlich nicht viel gefühlt. Die Beklemmung hat mich erst erfasst, als ich über die Erzählung nachgedacht habe. Denn die Beschreibung, wie jeder mit so einer Situation umgeht, ist treffend. Das Buch hat insofern mit unserer momentanen Situation zu tun, dass wir durch den Lockdown auch auf uns selber zurückgeworfen sind und das in einer Zeit, wo wir uns kaum mehr analog beschäftigen können.

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Mir persönlich hat das Buch nicht zugesagt. Ich fand es sehr langatmig. Für die Leser, die sehr viel Wert auf Sprache und weniger auf Handlung lesen, ist es sicher großes Lesevergnügen. Ein relativ dünnes Buch, das sich daher aber bestimmt auch für DeLillo-Einsteiger gut eignet.

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Puh, ich glaube ich muss nochmal Unterwelt, Sieben Sekunden oder Weißes Rauschen lesen, um mich zu erinnern, was ich an Don deLillo so toll fand. Unglaublich distanziert von den Figuren und deswegen auch nie mitreißend.

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Don DeLillo schreibt einen kurzen Roman über die plötzliche Abwesenheit aller Medien. Fernsehbildschirme bleiben schwarz, Handys und Laptops lassen sich nicht einschalten, sogar der Flugverkehr leidet massiv unter der plötzlichen Funkstille.
Was macht es mit den Menschen, wenn sie nicht mehr immer und überall miteinander verbunden und vernetzt sind? Dies ist eine spannende Studie über die Fähigkeit, wieder nur bei sich selbst zu sein. Fünf Freunde in New York dienen als Beispiele.
Kann man an deinem Tag durchlesen - die perfekte Länge für einen kurzen Ausflug in eine Welt, wie wir sie nicht meh kennen und auch nicht kennen wollen.

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Endzeitszenario.
Alle technischen Einrichtungen versagen. Handy, TV, alle Medien sind still, die Menschen müssen auf alle Nachrichten, Werbespots, Bilder, Informationen verzichten.
Anhand von fünf Personen wird beschrieben, wie Menschen mit so einer Situation umgehen. Wie sie die Stille nicht aushalten ("sie wusste nicht, wie sie mit Martin still dasitzen sollte..."), selber beginnen, unentwegt zu reden. Doch sie kreisen nur um sich selbst, reden, ohne mit jemandem zu reden, und keiner hört dem anderen zu. Die "Schweigephasen fühlen sich an wie die falsche Art von Normalität". Gespräche werdeb mühsam, die Menschen können "den anderen nur als einen vertrauten Umriss wahrnehmen, der irgendwo in der Nähe Geräusche macht".
Zwischen den Personen herrscht Stille.
Zu diesem Inhalt passt genau der Stil, in dem das Buch geschrieben ist. Wörtliche Reden und Angst machende Ausdrücke aus der jetzigen Zeit - wie Corona, 3. Weltkrieg, implantierte Kommunikationssysteme, Finanzchaos, Klimakatastrophen ... - prasseln auf den Leser nieder. Lange Monologe wechseln sich mit Satzfetzen ab. Nicht ganz einfach zu lesen, man muss sich Zeit dafür nehmen und darauf einlassen.

Mich hat das Buch sehr nachdenklich zurück gelassen.

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Ich habe mich sehr gefreut gehabt auf "Die Stille", nachdem ich Bücher mit beklemmender Stimmung im Normalfall gerne lese und hier auch darauf gespannt war, wie DeLillo in dem knappen Umfang von 112 Seiten diese Stimmung vermitteln würde. Doch für mich war dieses Buch leider in Griff daneben. Die Charaktere haben mich gelangweilt und waren dermaßen wenig nachvollziehbar, dass ich mich geradezu durch die Seiten gequält habe. Ein wirres Gefasel, das vermutlich nur Hochliteraten begeistern kann. Stimmung kam bei mir leider durch die seltsamen Dialoge auch nicht auf.
Und wer bitte hat nach einem absoluten Horrorflug bei dem man hätte sterben können als einen der ersten Gedanken: Lass mal Sex auf einer Öffentlichen Toilette haben?! Ob das die Traumareaktion unserer Protas sein soll wage ich zu bezweifeln.

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