Das Palais muss brennen

Roman

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Erscheinungstermin 10.09.2020 | Archivierungsdatum 01.02.2021

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Zum Inhalt

Mit Anschluss ist nicht zu rechnen.

Abgründig, rasant und mit bitterbösem Sprachwitz erzählt Mercedes Spannagel in ihrem Debütroman von der korrupten rechten Elite, die von ihrer rebellischen Brut zu Fall gebracht wird. Luise ist die Tochter der rechtskonservativen Bundespräsidentin Österreichs. Als diese sich ihren neunten Windhund zulegt, holt Luise einen Mops ins Palais, den sie Marx nennt. Die Waffen der präsidialen Jagdgesellschaft schmeißt sie in den Pool, das Teezimmer tapeziert sie mit Artikeln über die Verbrechen der chinesischen Regierung und als ihre Mutter sie mit einem Burschenschafter verkuppeln will, der ihr stolz den Schmiss über seiner Augenbraue zeigt, skandiert sie: »Mensur ist Menstruationsneid!«. Mit ihren Freunden streift Luise durch die Straßen Wiens und schmiedet Pläne, die Regierung zu stürzen. Eine Kunstaktion auf dem Opernball soll das Land verändern – doch es läuft nicht ganz so, wie sie es sich gedacht haben. »Das Palais muss brennen« ist eine scharfsichtige und irre komische Erzählung über den Widerstand in einer tief gespaltenen Gesellschaft. Ein furioses Debüt, mit dem ein neuer, unverwechselbarer Sound Einzug in die deutschsprachige Gegenwartsliteratur hält.

Mit Anschluss ist nicht zu rechnen.

Abgründig, rasant und mit bitterbösem Sprachwitz erzählt Mercedes Spannagel in ihrem Debütroman von der korrupten rechten Elite, die von ihrer rebellischen Brut zu...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783462055092
PREIS 18,00 € (EUR)
SEITEN 192

Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Luise provoziert gerne ihre Mutter. Sie holt sich schon am Anfang des Buches einen Mops den sie Marx nennt. Ihre Mutter hat einige Windhunde mit wohlklingenden Namen, aber kommunistisch mutet keiner von ihnen an.
Sie ist ja auch die Bundespräsidentin eines Österreichs in dem es für sie nur elitäre Kreise gibt.
Sie wohnt mit ihren 2 Töchtern ja auch in einem Palais.
Die zwei Töchter, sind aber erfrischend unbeeindruckt von dem konservativen Hintergrund ihrer Familie. Das macht diese Geschichte der Kontraste so lesenswert.

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Luise ist nicht besonders sympatisch und viele andere Charaktere konnte ich auch nicht wirklich verstehen. Aber darum geht es auch in dem Buch nicht. Hier wird die österreichische Elite vorgeführt, wie sie vermutlich wirklich ist und Lu und ihre Freunde bilden einen willkommenen alternativen Blickwinkel auf dieses Theater. Sie treffen auch komische Entscheidungen, aber sind diese wirklich weniger nachvollziehbar als das was es immer schon gab ?
Wenn man die Referenzen an Wiener Lokale versteht macht es gleich noch mehr Spaß aber das Buch ist auch so echt unterhaltsam. Obwohl es sehr gesellschaftskritisch und zynisch ist muss man einfach laut lachen.

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Vorab vielen Dank an den Verlag Kiepenheuer & Witsch sowie NetGalleyDE, dass ich dieses Buch für eine ehrliche Rezension vorab lesen durfte.

"Das Palais muss brennen" ist das Romandebüt der österreichischen Autorin Mercedes Spannnagel, die für ihre Texte schon mehrfach ausgezeichnet wurde. Mit knapp unter 200 Seiten eher ein literarischer Snack als ein episches Werk.

Im Mittelpunkt der bitterbösen Geschichte steht Luise, deren Mutter die rechtskonservative Bundespräsidentin Österreichs ist und mit der sie sich im Dauerclinch befindet. Sie lässt kaum eine Gelegenheit aus, ihre Mutter zu provozieren: Sei es, dass sie sich als Kontrast zu deren neun edlen Windhunden einen Mops zulegt, den sie Marx tauft, oder eine High-Society-Jagdgesellschaft dadurch torpediert, dass sie deren Waffen im Swimmingpool versenkt. Auch politisch lehnt Luise die Partei ihrer Mutter ab, möchte am liebsten die amtierende Regierung durch eine Kunstaktion mit ihrer Schwester Yara zum Wiener Opernball stürzen. Doch es läuft nicht ganz so wie geplant.

Die Thematik des erstarkenden Rechtspopulismus in Europa ist brandaktuell. Der Roman zeichnet am Beispiel der österreichischen Republik scharfzüngig das realistische Bild einer tief gespaltenen Gesellschaft. Dabei ist "Das Palais muss brennen" aber keine todernste Politdystopie, sondern eine rasante, witzige Satire über Widerstand im Spannungsfeld zwischen post-pubertärer Rebellion und politischer Opposition. Mit frischer Sprache erzählt Mercedes Spannagel, wie eine vordergründig auf Moral und Ordnung pochende, darunter aber korrupte rechte Elite von ihren eigenen Kindern gestürzt werden kann. Das ist nicht nur unterhaltsam, sondern regt auch zum Nachdenken an. So manchem realen Politiker würde man ein Tochter wie Luisa wünschen.

Klare Kaufempfehlung!

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„Das Palais muss brennen“ ist der erste Roman Mercedes Spannagels – und nimmt gleich alles aufs Korn, was nicht bei Drei auf dem Baum ist …

Die Geschichte handelt von Luise, der Tochter der österreichischen Bundespräsidentin. Frau Präsidentin ist rechtskonservativ, Luise (schon aus Protest) das genaue Gegenteil. Als Frau Präsidentin sich den x-ten Windhund zulegt, tut Luise etwas Ähnliches, aber doch ganz anderes: Sie legt sich einen Mops zu und tauft ihn zu allem Überfluss Marx. Und so zieht es sich letztlich durch das gesamte Buch: Luise torpediert, was sich torpedieren lässt – von der Jagdgesellschaft über den Besuch der chinesischen Regierung und erst recht die Kuppelversuche der Frau Mama. Sie geht sogar noch weiter und will die Regierung ihrer Mutter zu Fall bringen, den Glanzpunkt ihrer Vendetta soll der Opernball sein, dem sie mit einer Kunstaktion beikommen will. Doch wie heißt es so schön: Erstens kommt es anders …

Das Buch ist dank der geringen Seitenzahl schnell gelesen. Dazu trägt auch der leicht lesbare Stil Spannagels (auf den zurückzukommen sein wird) bei. Das Thema des erstarkenden Rechtspopulismus ist aktuell; die Idee diesen durch die eigenen Sprößlinge vorzuführen originell, manches ist abgrundtief böse und ja, manchmal hat man auch ein Grinsen im Gesicht. Die Beobachtungsgabe Spannagels ist bemerkenswert wie scharfsinnig. Luisas (post-)pubertäres Gehabe kann als entlarvend gesehen werden, das Ganze strotzt nur so vor Satire. Doch nun das Aber: Die Sprache war mir zu „straight“, das erinnerte mich so sehr an gesprochene Sprache, sozial-medial geprägtes Satzgehacke, war mir zu parataktisch, als dass der Funkte übergesprungen wäre – denkbar wäre das als völlig überdrehte Inszenierung oder Verfilmung. Insofern gibt es eine bedingte Empfehlung: Inhalt ja, Sprache nein.

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Luise ist die Tochter der österreichischen Bundespräsidentin, deren Hundetick ihr nicht nur gehörig auf den Geist geht, sondern mit deren politischer Ausrichtung am rechten Rand die Studentin so gar nichts anfangen kann. Zunächst subtil weitet sie ihren Protest gegen die Mutter zunehmend aus bis sie und ihre Freunde zum finalen Schlag gegen die politische und gesellschaftliche Elite ausholen, der dann aber doch ganz anders ausfällt als geplant.

Mercedes Spannagels Erstlingswerk ist für den österreichischen Buchpreis in der Kategorie „Debütpreis“ nominiert. In den letzten Jahren fanden sich dort ungeahnte Schätze, die eine große Lesefreude bereiteten wie etwa Angela Lehners „Vater unser“, Tanja Raichs „Jesolo“ oder Nava Ebrahimis „Sechzehn Wörter“. Leider konnte die Nachwuchsautorin meine zugegebenermaßen hohen Erwartungen nicht erfüllen. Insbesondere der vielgepriesene junge und vermeintlich neue Ton der Erzählung hat mich leider nicht erreicht.

Der Klappentext klingt nach einer spannenden Mutter-Tochter-Beziehung, die in einen Wettkampf mit ungleichen Mitteln mündet und insbesondere auch eine spannende politische Komponente verspricht. Angekommen ist bei mir eine Studentin, die ihren Trotz in der Art einer 14-jährigen vollpubertären Göre auslebt, die intellektuell nichts beizutragen und schon gar nichts entgegenzusetzen hat, sondern einen hedonistischen Lebensstil frönt, bei dem es dann scheinbar doch gar nicht so relevant ist, wer diesen finanziert, denn so dramatisch unbequem ist es im Palais nicht. Die streitbaren Großthemen bleiben Randnotizen zwischen Party und Drogenkonsum und letztlich völlig nachrangig bis sogar egal.

Ach ja, man könnte die Auswüchse nicht erfolgter Erziehung erkennen, wollte man dem Roman eine Aussage entlocken. Verwahrlost sind die Kinder nicht, verwöhnt viel eher und sie jammern auf verdammt hohen Niveau ohne die Augen für die Realität außerhalb ihres goldenen Käfigs zu öffnen. Mit ein paar vermeintlich cleveren philosophischen Einwürfen können sie auch nicht wirklich Intellekt und Bildung vortäuschen. Man ist dann doch froh, dass sie lediglich Romanfiguren sind und es da draußen eine wirklich interessierte und engagierte Jugend gibt, die viel eher Raum verdient hätte als Luise und ihre Freunde.

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Luise ist die Tochter der rechtskonservativen Bundespräsidentin Österreichs, doch ihr und ihrer Schwester Yara liegt dieses gedankengut ziemlich fern. Aus Protest gegen die Mutter, der ihre neun Windhunde wichtiger zu sein scheinen als ihre missratenen Töchter, legt sich Luise einen Mops zu, den sie Marx nennt und umgibt sich mit der revolutionären Lili und der lesbischen Jurastudentin Sef. Sie macht große Pläne für Anti-Nazi-Kunstinszenierungen und -Projekte, hält große Reden, nur für die Umsetzung fehlt ihr dann meist der Mut. Diese mangelnde Entschlossenheit zieht sich auch durch ihr restliches Leben, sie konsumiert fröhlich Drogen, will sich auf einen Sexualpartner festlegen und schafft es doch nicht richtig, so dass sie zwischen ihrem Ex Jo, dem Parteigenossensohn TT und Sef hin- und her springt und dabei immer die Rebellion gegen die Mutter im Kopf hat.

Sprachlich hat mir der Stil von Spannagel gut gefallen, nur manchmal hätte ich mir etwas mehr Tiefe bei den Charakteren und etwas ausgefeiltere Dialoge gewünscht. Auf den knapp 200 Seiten wirkte die Handlung doch erecht häufig ziemlich oberflächlich und Luises Unentschlossenheit und ihr fehlender Umsetzungsdrang ziehen sich scheinbar durch den ganzen Text. Spannagel hat ohne Frage viel Potential, viele ihrer Sätze sind auf den Punkt aber zwischendurch driftet sie auch immer wieder ab in Belanglosigkeiten.

Luise ist dabei ein Musterbeispiel einer mehr oder weniger priviligetierten Politikertochter, die rebelliert gegen die Mutter und ihre politischen Ansichten, sich dann aber doch auch irgendwie hinter ihrem Wohlstand versteckt. Was diesen Punkt angeht, trifft Spannagel wirklich ins Schwarze und das Verhalten ihrer kleinen Gruppe ist wirklich gut dargestellt. Dennoch hätte ich mir hier einfach mehr gewünscht, mehr Proteste abseits von unausgeführten Kunstinszenierungen und v.a. mehr Eigeninitiative und mehr Bewegung.

Fazit: Manchmal hat mag das Gefühl stehen zu bleiben beim Lesen und dennoch trifft Spannagel einen Punkt und liefert mit Luise und Co. ein gutes Portrait der politischen Szene von heute und wie mit Skandalen umgegangen wird.

"Yara, weißt du eigentlich, was wir noch nie gemacht haben?
Und Yara fragte: Was?
Und ich sagte: Party im Palais."

Das Palais soll brennen doch am Ende bleibt nur das, Party im Palais.

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Luise ist die aufmüpfige Tochter der rechtskonservativen Bundespräsidentin Österreichs. Sie kauft sich einen Mops, als ihre Mutter den neunten Windhund ins Palais bringt. Sie wirft die Waffen der erlauchten Jagdgesellschaft in den Pool und bietet ihrer Mutter auch sonst die Stirn. Zusammen mit ihren Freunden plant sie eine Kunstaktion auf dem Wiener Opernball, um die politische Landschaft zu verändern. Doch Pläne sind eben nur Pläne, die Realität jedoch hat schon manchen kalt erwischt...

In ihrem umwerfenden Debütroman "Das Palais muss brennen" hält Mercedes Spannagel der korrupten rechten Elite den Spiegel vors Gesicht. Sie analysiert dabei messerscharf unsere Gesellschaft und nimmt kein Blatt vor den Mund. Witzig, sarkastisch und frech schreibt sie über das Auflehnen der jungen Erwachsenen in einer Gesellschaft, die man guten Gewissens gespalten nennen darf.

Mit genialen, teils bitterbösen Dialogen, glasklar skizzierten Charakteren und einem Gespür für Situationskomik rüttelt sie den Leser auf, genau hinzusehen und nachzudenken, wie es in unserer heutigen Zeit wirklich so läuft. Mit ihrem unglaublichen Sprachwitz, einer Geschichte, die aktueller nicht sein könnte und einer ordentlichen Prise schwarzem Humor war dieser Roman für mich ein wahres Lesevergnügen, erfrischend anders und einfach gut. Nominiert für den Österreichischen Buchpreis 2020.

Fazit: Erfrischendes, rasantes Debüt

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Das Palais muss brennen war ein Buch das ich an einem Tag verschlungen habe. Es ist so wunderbar geschrieben und die Geschichte passt so in die Zeit. Politisches Theater und das Leben von Generation Z. Well done, ich freue mich auf mehr!

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Die Ich-Erzählerin Luise lebt in Wien und ist die Tochter der Bundespräsidentin Österreichs. Sie leben in einem großen Haus, dem Palais, und neben den Windhunden der Mutter gibt es auch noch einen Mops. Der gehört Luise und heißt Marx. Als Mutter Präsidentin mit einem jungen Mann ankommt, der Luise gefallen soll, achtet die nur auf seinen Schmiss. Ihre Bemerkung dazu: „Mensur ist Menstruation.“ Er ist Burschenschafter und das gefällt Luise nun mal überhaupt nicht.

Nein, #DasPalaismussbrennen war absolut nicht mein Fall. Mag sein, dass mittlerweile begehrte Bücher das Vokabular: ficken, kiffen oder „Tüte basteln“ beinhalten müssen, für mich nicht. Alkohol, Sex und harte Drogen werden in dem Buch täglich konsumiert. Es besteht aus kurzen Anekdoten, die vom Leben der jungen Luise berichten. Viel Sex mit Männern oder Frauen, häufig wechselnde Partner und eine Mutter, die schlicht als „die Bundespräsidentin“ tituliert wird. Das ist in meinen Augen kein guter Roman. Nicht schlecht ist der Stil und die bissige Ausdrucksweise. Also gibt es von mir drei Sterne. Die Autorin ist noch sehr jung und ich denke, dass sie bald auch gut lesbare Werke schaffen wird. #NetGalleyDE

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Luise ist die rebellierenden Tochter der rechts-konservativen Bundespräsidentin Österreichs. Wenn ihr Mutter sich Windhunde anschafft, kommt Luise mit einem Mops namens Marx nach Hause. Die Waffen einer Jagdgesellschaft versenkt sie kurzer Hand im Pool und auch sonst gibt sich Luise stets Mühe ihrer Mutter und der Welt die Stirn zu bieten. Der finale Schlag gegen die Regierung soll bei Wiener Opernball erfolgen, doch es kommt anders als geplant.

Mercedes Spannagel hält der korrupten rechten Elite den Spiegel vor. Das tut sie mit außergewöhnliches Talent, Selbstbewusstsein und jeder Menge Sprachwitz. Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen und mich dabei sehr gut unterhalten gefühlt. Überall in Europa erstarken die Rechtspopulisten und ich wünsche ihnen Töchter wie Luise und Yara. Mir wünsche ich einen weiteren Roman von Mercedes Spannagel... "Das Palais muss brennen" war genau nach meinem Geschmack.

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Ich bin super auf das Buch gespannt gewesen, da ich es bei der lieben Mona Ameziane in dem Podcast bereits gehört habe. Bzw. wie sie es vorgestellt hat. Ich finde es hat sich soo soo gut angehört.

Zum Buch Luise ist die aufmüpfige Tochter der rechtskonservativen Bundespräsidentin Österreichs. Sie kauft sich einen Mops, als ihre Mutter den neunten Windhund ins Palais bringt. Sie wirft die Waffen der erlauchten Jagdgesellschaft in den Pool und bietet ihrer Mutter auch sonst die Stirn. Zusammen mit ihren Freunden plant sie eine Kunstaktion auf dem Wiener Opernball, um die politische Landschaft zu verändern. Doch Pläne sind eben nur Pläne, die Realität jedoch hat schon manchen kalt erwischt...

Meine Meinung Die Autorin schafft es excellence, der korrupten, rechten Elite den Spiegel vorzuhalten. Gestützt wird das Ganze mit sarkastischen, schwarz humorigen und provokanten Dialogen.Dabei ist sie nicht nur sehr politisch, sondern skizziert auch die Situation der Jugend authentisch und kritisch, die den Sozialismus in der Theorie verehrt, in der Praxis aber zu sehr am Kapitalismus hängt, um sich ernsthaft damit auseinander zu setzen.
Stilistisch ist das Buch auch sehr spannend, da mit Formen und Darstellungen experimentiert wird.
Die Protagonistin ist tiefgründig und scharfkantig. Auf der Suche nach sich und ihrer sexuellen Orientierung, verzweifelt sie zwischen ihrer manisch-depressiven Weltsicht sowie Depression und Lebenslust. Sie will aber ihre Überzeugungen auch unbedingt leben und gegen den Rechtsradikalismus vorgehen. Gemeinsam mit ihren rebellischen Freundinnen wirbelt sie die rechte Elite des Landes auf und sorgt für einige Furore!

Fazit Ich finde das Buch war echt super und hat die richtigen Dinge kritisiert. Sehr spannend, unterhaltsam und lesenswert!
☆ ☆ ☆ ☆ Sterne von 5 möglichen Sternen

Zur Autorin Mercedes Spannagel, geboren 1995, studiert Maschinenbau in Wien. Sie erhielt für ihre Texte diverse Preise, u. a. 2014 Exil-Jugendliteraturpreis Wien, Rauriser Förderungspreis 2017, 1. Platz FM4 Wortlaut 2018. Teilnahme an diversen Schreibwerkstätten, zudem zahlreiche Veröffentlichungen in Anthologien und Literaturzeitschriften, u. a. Mosaik, LICHTUNGEN, Volltext, BELLA triste. © amazon.com

Klappentext Mit Anschluss ist nicht zu rechnen. Abgründig, rasant und mit bitterbösem Sprachwitz erzählt Mercedes Spannagel in ihrem Debütroman von der korrupten rechten Elite, die von ihrer rebellischen Brut zu Fall gebracht wird. Luise ist die Tochter der rechtskonservativen Bundespräsidentin Österreichs. Als diese sich ihren neunten Windhund zulegt, holt Luise einen Mops ins Palais, den sie Marx nennt. Die Waffen der präsidialen Jagdgesellschaft schmeißt sie in den Pool, das Teezimmer tapeziert sie mit Artikeln über die Verbrechen der chinesischen Regierung und als ihre Mutter sie mit einem Burschenschafter verkuppeln will, der ihr stolz den Schmiss über seiner Augenbraue zeigt, skandiert sie: »Mensur ist Menstruationsneid!«. Mit ihren Freunden streift Luise durch die Straßen Wiens und schmiedet Pläne, die Regierung zu stürzen. Eine Kunstaktion auf dem Opernball soll das Land verändern – doch es läuft nicht ganz so, wie sie es sich gedacht haben. »Das Palais muss brennen« ist eine scharfsichtige und irre komische Erzählung über den Widerstand in einer tief gespaltenen Gesellschaft. Ein furioses Debüt, mit dem ein neuer, unverwechselbarer Sound Einzug in die deutschsprachige Gegenwartsliteratur hält.

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