Helga räumt auf

Frau Huber ermittelt. Der zweite Fall

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Erscheinungstermin 27.05.2020 | Archivierungsdatum 01.01.2021

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Zum Inhalt

Flirrende Hitze über Glaubenthal, da brennen schon mal die Sicherungen durch.

Eigentlich hat sich die alte Huber von Herzen auf den Sommer gefreut. Herrlich ist das, wenn endlich wieder haufenweise Glaubenthaler in den Urlaub verschwinden! Eine paradiesische Stille legt sich über die Postkartenidylle, überall himmlische Ruhe. Bis auf den Friedhof, denn da ist plötzlich Akkordarbeit angesagt. Pünktlich zum Schulschluss braut sich etwas zusammen, werden Jauchegruben mit Planschbecken verwechselt (†) und steckt eine Leiche im Stroh. Ja, ganz richtig gelesen: Stroh. Genau genommen: im Strohballen. Die gewaltige Hitze steigt nämlich nicht nur den Rindviechern zu Kopf, sondern auch den Einheimischen. Was für die alte Huber ja durchaus dasselbe ist. Insbesondere wenn es um die Praxmosers und Grubmüllers geht. Seit zwei Generationen innig verfeindete Familien, die nun die Gunst der stillen Stunden nutzen, ihrer Zwietracht freien Lauf zu lassen. Und Hanni Huber stößt nicht nur höchstpersönlich auf weitere Leichen, sondern auch auf ein zauberhaftes Schattenwesen im Blumenkleid: Helga.
Mit großartigem schwarzem Humor und düsterer Fabulierlust schickt Thomas Raab seine Ermittlerin in die Schusslinie zweier Familien. Und am Ende der Geschichte wird im beschaulichen Glaubenthal nichts mehr sein, wie es mal war.

Flirrende Hitze über Glaubenthal, da brennen schon mal die Sicherungen durch.

Eigentlich hat sich die alte Huber von Herzen auf den Sommer gefreut. Herrlich ist das, wenn endlich wieder haufenweise...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783462053142
PREIS 18,69 € (EUR)
SEITEN 336

Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Beschaulich die Gegend, Täler, kleine Dörfer, schön. Bis aus purer Boshaftigkeit ein Maisfeld angelegt wird und dieses der alten Huber auf ihrer abgelegenen Anhöhe die Aussicht verdirbt. Nicht nur die Aussicht. Wer ists gewesen? Die herrschsüchtigen, grantigen Grabmüller-Männer, eine „Traumpaarung der Niedertracht“. Die verwitwete Huber Hannelore mag eigentlich so gar nichts von den Dorfbewohnern und ihren Fehden hören, ist aber plötzlich und ungewollt mittendrin.
Das meist beschauliche Dorfleben wird durch mehrere Tote und Verletzte aufgemischt. Bis aufs Messer verfeindete Familien klären Probleme auf ihre Weise.
Thomas Raab beschreibt gemächlich, ausufernd und mit kreativer Wortwahl und abstrusen Vergleichen das Geschehen im Dorf. Ein Haufen unsympathischer Despoten, viele unterdrückte Frauen (tragen die dort wirklich noch Hauben?), einen minderschlauen Dorfpolizisten, ein herziges Mädchen und mehr lernt man kennen. Liebenswert der Schulbusfahrer Pepi Straubinger, grantig, aber das Herz am rechten Fleck. Er ist tatsächlich traurig, wenn Schulferien sind und er seine jungen Fahrgäste nicht mehr sieht.
Weitere Morde folgen. Eine Art sizilianische Blutrache? Über verschlungene Pfade naht das Ende, überraschend, aber es gefällt.
Ein Krimi mit mannigfaltigen regionaltypischen Redewendungen und Eigenheiten aus dem Kiepenheuer & Witsch Verlag.

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Eigentlich will die alte Hanni Huber nur ihre Ruhe und den Ausblick vor ihrem Haus genießen. Doch dann verbauen die Schweinebauernfamilie Grubmüller ihr den Ausblick mit einem Maisfeld. Kein Wunder, dass sie sich fast schon freut, als der alte Johann Grubmüller in seiner eigenen Jauchegrube ertrinkt. Nur leider bleibt es nicht bei dem einen Toten in Glaubenthal und Hannelore wird neugierig.

Wer sich hier eine altere, nette Ermittlerin a la Miss Marple erwartet, wird bitter enttäuscht werden. Hanni Huber ist nicht nur menschenscheu, sondern auch eine richtige Grantlerin. Nur wenige Dorfbewohner kann sie leiden, auf alle anderen sieht sie verächtlich herab oder pflegt eine lang gehegte Abneigung. Auch Dorfidylle sucht man hier vergebens. Die Beschreibung des Hitzesommers, der unangenehmen Gerüche, der in Familienfehden verwickelten Dorfbewohner sorgen für eine bedrückende Stimmung. Die Art der Männer mit ihrer chauvinistischen Haltung und die Opferrolle der Frauen trägt dazu bei eine bedrückende Stimmung aufzubauen. Lieblose, ewig währende Ehen, Ehebruch aber auch Gewaltbereitschaft in der Familie und Kindererziehung werden ebenso in das Beziehungsgeflecht innerhalb der Dorfgemeinschaft eingewoben wie kleinliche Konkurrenz. Insgesamt kommen nur wenige Menschen positiv dabei weg.

Um es mit den Worten von Hannelore Huber zu sagen: „Dummheit schützt vor Bildung“. So beklagt sie (und der Autor) sich nicht nur über so manchen Glaubenthaler, sondern auch über die Politik und die Gesellschaft. Immer wieder stehen sich die Sprache und Einstellunge der Glaubenthaler einerseits, die eingeschobenen Vergleiche und Anlehnungen an Literatur und Wissenschaft andererseits gegenüber. Dabei kamen mir die Begriffe Dummheit/Bildung immer wieder in den Sinn.

Die Geschichte ähnelt keinem anderen Krimi in ländlicher Gegend, den ich gelesen habe. Es gibt zwar eine Menge Tote und viele Verstrickungen, die erst aufgelöst und durchschaut werden müssen. Aber es fehlt der Sympathieträger unter den Charakteren. Zudem lässt sie sich nicht so leicht lesen. Die vielen kurzen, fast schon an Aufzählungen erinnernden Sätze, beschwören Bilder herauf, die weniger auf das eigentliche Geschehen eingehen als vielmehr Beschreibungen zu den Dorfbewohnern geben und eine eigenartig drückende Stimmung heraufbeschwören. Immer wieder wird mit Metaphern gearbeitet und ich musste kurz innehalten um zu überlegen, was nun eigentlich wirklich passiert ist.

Fazit: Der etwas andere Krimi hat mich zuallererst durch den eigenen Schreibstil überrascht und dann doch noch in seinen Bann gezogen.

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Humorvoller zweiter Teil des Landkrimis rund um Hanni Huber und ihren sehr verzweigten und alteingesessenen Nachbarn.

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Raabs Ideen hauen um

Jetzt, da Walter weg ist, versucht Hanni Huber, einfach nur ihre Ruhe zu genießen. Und was ist? Der Grubmüller versaut ihr die schöne Aussicht mit einem Maisfeld. So nicht mit Hanni! Doch bevor sie richtig loslegen kann, überschlagen sich die Ereignisse. Der alte Grubmüller ertrinkt in seiner eigenen Jauchegrube. Das scheint für manche gar ein Glücksfall zu sein, doch als dann immer mehr seltsame Todesfälle eintreten, muss Hanni doch in ihrer unnachahmlichen Art nachforschen …

Den Stil des Buches muss man mögen – und da ich „Walter muss weg“ schon gelesen habe, bin ich wohl leichter in das Geschehen gekommen. Stellenweise ist es sehr amüsant, aber diese Art zu schreiben strengt den Leser auch sehr an. So ein klein bisschen „königlich bayerisches Amtsgericht“ kommt da durch, und dafür bin ja selbst ich schon ein wenig zu jung.

Man hat das Gefühl, alles läuft in Spiralen ab. Jeder und jede aus dem Dorf hat ein Geheimnis, hat eine Art von Wut, Zorn, Hass oder ähnlich negativen Gefühlen und Gedanken. Die kleine Amelie ist das einzig Sonnige im ganzen Buch! Und so war das auch im ersten Band. Sie ist schlau, gewitzt, wickelt alles und jeden um den Finger – und ich denke, sie ist die heimliche Hauptfigur, sowohl im Buch, als auch in Glaubenthal!

Das Buch steckt bis obenhin voller Anspielungen. Auf alles und jedes. Auch auf die Eigenheiten und Eigenarten eines jeden Nachbarn um uns im realen Leben herum. Auch auf Politik und Macht jeder Art. Auf die Liebe und das Leben. Es steckt den Finger in so ziemlich jede erreichbare Wunde. Weil das aber so extrem viel ist, kann man es nicht greifen und Raab sich die Hände in Unschuld waschen. Genial, oder? Sozialkritik ohne jede Konsequenz!

Skurril, schwarzhumorig, ironisch, sarkastisch, gallig, böse, gemein, hinterhältig – das Buch lässt sich eindeutig in die weniger netten Ecken stecken. Sämtliche Dorfhonoratioren, ob selbsternannt oder dazu gemacht, bekommen ihr Fett weg. Auf was oder wen man das nun als Leser überträgt, ist natürlich nicht die Schuld des Autors! Ich bitt‘ Sie!

Raab führt seinen Stil konsequent weiter. Das ist in sich stimmig und richtig. Vielleicht habe ich das Buch deshalb auch schneller und leichter lesen können – ich wusste ja, was auf mich wartet. Dass sich die Leute aus dem Dorf nicht urplötzlich in lauter Sonnenscheinchens verwandelt haben, ist ja auch logisch.
Ich hätte mir hier mehr von Amelie gewünscht. Die ging in der zweiten Hälfte recht unter. Der Titel ist vielleicht auch ein bisschen unglücklich gewählt. Aber die „Pirouette“ am Ende ist genial gelungen! Das ist schon keine Wendung mehr, sondern ein Großereignis!

So ganz gewonnen hat mich Raab noch immer nicht, aber vier Sterne gebe ich ihm gerne. Man muss, wie gesagt, eben diesen Stil mögen und bereit sein, den Autor die Richtung und das Tempo bestimmen zu lassen.

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Er hat sich nach dem Sommer gesehnt. Bei dieser Hitze brennen einem schon mal die Sicherungen durch, So gesehen in Glaubenthal. Alle Bewohner sind im Urlaub. Welche Ruhe hier, denkt der alte Huber. Doch er hat sich leider zu früh auf die Ruhe gefreut. Es rumort in Glaubenthal. Und hoppala schon steckt eine Leiche in einem Strohballen. Die Ruhe ist ab jetzt vorbei. Auch auf dem Friedhof. Da ist Arbeit im Akkord angesagt. Thomas Raab schickt seine beste Ermittlerin Hannelore auf die Jagd. Sie findet sich zwischen den beiden verfeindeten Familien Praxmosers und den Grubmüllers wieder. Hurra, die Hitze steigt nicht nur dem Rindvieh zu Kopfe, sondern auch den Bewohnern. Hanni findet persönlich weitere Leichen. Dabei trifft sie auch auf ein zauberhaftes Wesen in einem Blumenkleid. Helga ist ihr Name. Sie ist der Huberin noch nie sonderlich aufgefallen. Doch bald merkt sie, dass dieses Wesen nicht so harmlos ist, wie es aussieht. Hanni muss sich sputen, um den Anschluss nicht zu verpassen. Hier wird mit schwarzem Humor und Fabulieren eine grossartige Geschichte erzählt. Das hat mir sehr gefallen. Am Schluss ist es im Glaubenthal nicht mehr wie früher,

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Thomas Raab schreibt mit wunderbarem Wortwitz und Charm einen kurzweiligen und witzigen Krimi.
Hanni Huber wusste es, es sind alles Rindviecher in Glauberthal. Ein verworrenes Familiendrama nimmt zum Schuljahresende seinen Anfang. Der alte Grubmüller nimmt ein Bad in der Jauchegrube. Und der alte Praxmüller macht einen auf Cowboy. Aber das ist erst der Anfang einer ganzen Serie von Todesfällen.

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Ein skurriler Krimi mit sehr viel österreichischem Humor (nördlich vom Weißwurstäquator muss man sich in die Sprache erstmal einlesen). Aber allein für den Ausdruck "geistige Alltagsverknappung" hat sich das Lesen schon gelohnt. Ein ganz großes Lesevergnügen.

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NAchdem mich eine Kundin auf den Vorgänger aufmerksam gemacht hat, hatte ich mich auf dieses Buch sehr gefreut, leider bekam ich den Zugang nicht und auch die Kundin war von diesem Teil nicht begeistert.
Leider kann ich deshalb keine gute Rezension schreiben, die Figuren, die Dialekte und die Schrulligkeiten waren gut beschrieben, aber die Kriminalgeschichte kam mir zu kurz.

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Heiß, heißer, Glaubenthal. Hannelore Huber ermittelt wieder, mit Kittelschürze und Kopftuch geht sie den Geheimnissen der Dorfbewohner auf die Spur. Sommerferien sind die absolute Lieblingszeit der Huberin, denn der Großteil der Dorfgemeinschaft ist unterwegs in den Urlaub. Ruhe, Gemütlichkeit, ihre Bank vorm Haus und keine Störungen, so der Plan vom Glück. Dieser Wunsch zerplatzt wie ein Luftballon bei dem Wetter, zwar sind viele tatsächlich im Urlaub, aber das macht keinen Halt vor dem Tod und dieser hält sie ordentlich auf Trab. Die Jauchegrube scheint mit einem Planschbecken verwechselt worden zu sein und die nächste Leiche steckt in einem Strohballen. Aus dem ersten Teil bekannt herrscht tiefster Hass zwischen den Familien Grubmüller und Praxmoser und es wirkt als würden sie diesem Hass nun freien Lauf lassen. Nur was hat die junge und stille Helga mit all dem zu tun?

“Große Einhelligkeit löst bei ihr eben reflexartig eine gewisse Skepsis aus, fast schon aus Trotz. Da ist es dann nämlich oft zur Dunkelheit nicht weit. Und allein die Tatsache, wem alles in diesem Land schon mit großer Mehrheit zugejubelt wurde, gibt Grund genug, sich so einen kollektiven Jubel ganz genau anzuschauen.”

Ich habe mich so auf diese Fortsetzung gefreut. Teil eins “Walter muss weg” hat mich sehr begeistert und die Protagonistin hat sich in mein Herz geschlichen, auf leisen Sohlen, mit Gehstock, Stützstrümpfen und ihrer ruppigen, eigenen Art. Hannelore Huber ist eine großartige Romanfigur und nun in Teil zwei konnte ich sie und die weiteren Glaubenthaler noch besser kennenlernen und ich feier die Huberin.

Thomas Raab nimmt Leser*innen wieder mit in diesen beschaulichen und fiktiven Ort Glaubenthal. Die Beschreibung ähnelt Oberösterreich, Richtung Bayern, viel Wald, Ruhe und vermeintliche Idylle. Teil zwei dieser Krimireihe ist wieder kurzweilig und sehr unterhaltsam, ich bin abgetaucht in diese Familienfede und habe mit Hanni versucht den Überblick über all die Leichen zu behalten,sowie versucht zu verstehen welche Rolle die junge, mysteriöse Helga in dem ganzen Drama spielt. Durch den großartigen Erzählstil des Autors war es mir ein Vergnügen diesen ganzen Verstrickungen und Ereignissen zu folgen. Ich hoffe für den Friedhof und die Friedhofsmitarbeiter Glaubenthals, dass sie die Arbeit und den ordentlichen Nachschub bewältigt bekommen.

“Es schützt Bildung eben vor Dummheit nicht. Dummheit vor Bildung hingegen sehr wohl.”

Seine Fabulierkunst zeigt Thomas Raab auch hier wieder gekonnt,er bewegt sich zielsicher zwischen den größtenteils unsympathischen, skurrilen und verbitterten Personen und dem Hass, der Aggressionen und Ereignissen. Die ganze Geschichte ist wieder gespickt mit viel Sarkasmus, Ironie, Wortwitz und schwarzem Humor. Nicht unerwähnt soll auch das absurde Polizeiduo bleiben, ich habe mich wieder königlich amüsiert und war ganz kurz vor Fremdscham.

“Es gibt keine Ausrede für freiwillig gewählte Wehrlosigkeit. Keine einzige.”

Skurrile Personen, viele Leichen, eine über siebzigjährige Protagonistin, die unfreiwillig Miss Marple in einem kleinen Dorf spielt mit allerlei Durcheinander und von Hass getriebenen Familienfehden plus großartige Fabulierkunst und gediegener Erzählstil, schwarzem Humor und viel Wortwitz sind ein garantiertes Rezept für tolle Lesestunden und eine große Leseempfehlung! Ich will bitte mehr.

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Spannender sehr flüssiger Schreibstil, der einen von der ersten Seite an fesselt. Man muß einfach immer weiterlesen. Die Geschichte selbst ist sehr realistisch dargestellt. Die einzelenen Charaktere sind sehr sympathisch. Interessant, das man lange Zeit im Dunkeln tappt, was den wahren Täter und seine Hintergründe betrifft.
Klare Leseempfehlung

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#HELGARÄUMTAUF #NETGALLEYDE
Diese Geschichte wurde mir von Net Galley zur Verfügung gestellt.

Es handelt sich hier nicht um einen Krimi im herkömmlichen Sinne, es ist weit mehr. Die Geschichte umfasst sehr viele Denkanstöße des Autoren, Thematiken die den Leser zum Nachdenken bringen sollen. Alles rüber gebracht in einer sehr humorvollen Art und Weise. Dieser doch schwarze Humor brachte mich doch immer wieder zum schmunzeln, aber auch zum nachdenken.

Eine etwas andere Geschichte, nicht leicht zum lesen , manchmal nicht einfach den Faden nicht zu verlieren.

Die Charaktere waren sehr gut ausgearbeitet und die Haupfigur auch liebevoll Grantlerin genannt, hat mir in ihrer Rolle sehr gut gefallen, so dass ich sie doch sehr schnell ins Herz schließen konnte.

Der alte unsympatler Grubmüller, durte ja nicht lange in der Geschichte mitspielen, denn er war der Erste von so einigen, der sein Leben in der Jauchegrube lassen musste.

Die Geschichte spielt im Jahr 2020, man könnte aber auch meinen in weiter Vergangenheit, was das Dorfleben in Österreich betrifft. Behaftet mit Themen die gerade sehr aktuell sind. Der Autor schaffte es gezielt diese einzubauen.

Keinesfalls lässt es sich leugnen, dass es hier österreichisch zu geht. Ganz klar zu erkennen an gewissen Ausdrücken, die sehr landesspezifisch sind.

Dem Handlungsverlauf zu folgen viel mir schon stellenweise, bei gewissen Ausschweifungen sehr schwer und letztlich wer wann mit wem ….

Mir hat die Geschichte, vor allem die Botschaften dahinter sehr gut gefallen, auch wenn es stellenweise sehr anstrengend zu lesen war.

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In seinem zweiten Krimi mit Hannelore „Hanni“ Huber tun sich abermals tiefe Abgründe auf. Zuerst wird der Hanni, die wegen ihrer Krampfadern an manchen nur mühsam vorwärts kommt, von der Schweinebauernfamilie Grubmüller ein Maisfeld vor die Aussicht gepflanzt. Da kommt es doch einer Genugtuung gleich, als der Altbauer Johann Grubmüller ausgerechnet in der hauseigenen Jauchegrube zu Tode kommt. Und, er wird nicht der einzige Tote bleiben. Denn die beiden Familien Grubmüller und Praxmoser sind seit zwei Generationen bis aufs Blut verfeindet. Der Anlass? Man oder vielmehr Hannelore Huber weiß es nicht ganz genau, hegt aber einen Verdacht. Eigentlich will sie ja nur ihre Ruhe , ist aber plötzlich mitten in den Ermittlungen, denn der Dorfpolizist ist mehr als überfordert.

Meine Meinung:

Ein bisschen Glaubenthal steckt vermutlich in jedem der ländlichen Orte, in denen jeder jeden kennt. Vor allem die chauvinistische Haltung der meisten Männer und die Opferrolle vieler Frauen scheinen aus dem (dörflichen) Leben gegriffen. Lieblose, weil unter anderen Gesichtspunkten geschlossene Ehen werden fortgeführt, die Gewaltbereitschaft vieler Männer, die mit erhöhten Alkoholspiegel steigt und Ehebruch, der auch vor dem Pfarrhaus nicht Halt macht, sprechen eine deutliche Sprache, dass die Hölle eher auf Erden zu suchen ist. Kein Wunder, dass hier zur Selbsthilfe gegriffen wird.

Die Auflösung ist für mich nicht ganz überraschend, deutet ja bereits der Titel das Großreinemachen an. Dennoch ist der Krimi spannend, denn bevor es zum Showdown kommt, müssen die diversen Beziehungen, die wie das Myzel der Pilze unter der Oberfläche dahinwuchern, aufgedröselt und entflochten werden.

Thomas Raubs Schreibstil besticht durch beißende Ironie und eigenwillige Wendungen. Der Krimi ist nicht wie viele andere Regionalkrimis geradlinig durchstrukturiert, sondern schweift durch die Beschreibungen der Dorfbewohner und deren Verhalten immer wieder ab. Immer wieder ist der Leser versucht, innezuhalten und die Ereignisse zu sortieren.

In diesem Krimi gibt es wenige Sympathieträger. Selbst die alte Huberin ist nicht ganz frei von Boshaftigkeit.

Fazit:

Wer einen Krimi mit sprachlich gehobenen Niveau und abseits des üblichen „Whodunit“ lesen möchte, ist hier richtig. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.

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Im eigentlich beschaulichen Ort Glaubenthal stirbt als erstes der alte Grubmüller durch einen Fall in die hauseigene Jauchegrube....doch, wie schon gesagt, es bleibt nicht bei dem einen Toten. Reihenweise sterben hier die Mitglieder aus zwei Familien, jder auf eine andere und ganz spezielle Art. Ganz Glaubenthal ist ein Ort mit skurrilen Bewohnern, die ihre eigenen Macken haben, die einzige "normale" scheint Hanni Huber zu sein., die natürlich dem Ableben ihrer Mitbürger auf den Grund gehen will. Doch auch Hanni hat ihre Eigenarten. Sie lebt am Rande des Dorfes, und ihr fällt mehr die Rolle der aufmerksamen und sehr neugierigen Beobachterin zu, die für alles irgendwie ihren "Senf" dazu gibt, auch wenn sie es nicht immer laut äußert. Auch wenn sie nicht mehr allzu gut zu Fuß ist, ist ihr im zweifelsfalle kein Weg zu weit um mehr in Erfahrung zu bringen.

Amüsant, derb, zum Schmunzeln, erfinderisch und zum MItraten, wenn es am nächsten erwischt und wer hinter allem steckt. Doppelbödig, tiefschürfend, nicht gradlinig, bisweilen kantig, bissig und kauzig, so kann man vielleicht den Stil Raabs beschreiben. Auf Dauer wurde es mir mit den Toten etwas zuviel und auch der Faden ging zwischenzeitlich etwas verloren, weil die Familienverhältnisse der Beteiligten bzw. Toten mich sehr verwirrt haben. Wer mit wem verheiratet, verbandelt, lieert, Tochter von, Schwester von.....etc.
Alles in allem jedoch ein guter Dorf-Krimi

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Die alte Hannelore Huber will eigentlich nur ihre Ruhe haben und das Leben genießen. Doch da hat sie die Rechnung ohne die Schweinebauernfamilie Grubmüller gemacht, die ihr noch den letzten Nerv rauben. Kein Wunder also, dass Hanni sich freut, als der alte Grubmüller in seiner Jauchegrube ertrinkt. Karma! Doch es bleibt nicht bei dem einen Toten in Glaubenthal ... und Hanni wird neugierig.

Hanni Huber ist nicht nur schüchtern und menschenscheu, sondern auch auf eine komische Weise grantig und verbittert. Sie mag längst nicht jeden im Dorf, auf die meisten sieht sie verächtlich herab. Das aber, wie eben schon erwähnt, derart witzig, dass man ihr im Grunde nichts übel nehmen kann. Ich wünschte, ich hätte eine Oma wie sie. Sie beklagt sich nicht nur über ihre Mitmenschen, sondern auch über die Politik und die Gesellschaft. Die Geschichte ist kein gewöhnlicher Krimi, und wenn, ginge es eher in Richtung Cosy Crime, denke ich.

Der Schreibstil ist herrlich locker und erfrischend, man fliegt nur so durch die Seiten.

Fazit: Toll für zwischendurch!

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Die Huberin ermittelt wieder

Wenig beschaulich geht es in Glaubenthal zu, denn Familienfehden und Boshaftigkeiten dem Nachbarn gegenüber stehen an der Tagesordnung. Auch Hannelore Huber kann ein Lied davon singen, hat ihr doch der Grubmüller-Bauer ein Maisfeld vor die Nase gesetzt. Als der dann tot in seiner Jauchegrube gefunden wird, ist Hanni jetzt nicht sonderlich betroffen. Doch der alte Grubmüller wird nicht der einzige Tote in diesem Krimi bleiben, denn irgendjemand räumt hier ordentlich auf und Hanni findet sich plötzlich mitten im Geschehen…

Der Autor Thomas Raab gibt hier wieder einen Einblick in sein Können. Sein Schreibstil, der vor schwarzem Humor nur so trieft und diese verzwickten Familienkonstrukte muss man einfach mögen. Wer Raab kennt, weiß, dass seine Krimis nicht einfach zu lesen sind und man aufpassen muss, um den Faden nicht zu verlieren. Das trifft auch auf diesen Fall zu. Trotzdem (oder gerade deshalb) finde ich seine Bücher großartig –schwarzer Humor, Gesellschaftskritik, aktuelle politische Themen. All das findet sich eingeflochten in eine verzweigte Krimihandlung.

Sehr gut ist diese ländliche „Idylle“ getroffen, Doppelmoral, bissige Dorfgemeinschaft und Boshaftigkeiten, die es in sich haben. Auch der Pfarrer ist nicht gefeit vor dem ganzen Durcheinander.

Sicherlich nicht für jeden Leser geeignet sind diese Sticheleien und diese bissige Ironie, die Thomas Raabs Schreibstil ausmachen. Doch für mich ist er perfekt. 5 Sterne

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Glaubenthal leidet nicht nur unter der Hitze sondern auch unter einem rasanten Schwund an Einwohnern. Streß für Hanni Huber! Und das obwohl sie eigentlich die Ruhe geniessen wollt.
Rabenschwarzer und leicht boshafter herrlicher Krimi.

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Inhalt:

Schon seit Tagen hat die Hitze das kleine Dorf Glaubenthal und seine Bewohner im Griff. Die Ferien stehen vor der Tür. Doch die Hitze scheint einigen zu Kopf zu steigen... Als der Bauer Grubmüller in seiner Jauchegrube ertrinkt und dann auch noch weitere Leichen auftauchen, ist es aus mit der dörflichen Idylle. Der jahrelange Konflikt zweier verfeindeter aber familiär verbandelter Familien des Dorfes eskaliert. Und die alte Hannelore Gruber ist mittendrin...

Meine Meinung:

"Helga räumt auf" ist der zweite Teil der Reihe um die schon etwas ältere aber noch recht rüstige Hannelore Huber aus Glaubenthal. Problemlos kann man das Buch aber auch ohne Vorkenntnisse lesen.

Dank der sehr bildhaften Beschreibungen der Landschaft, der Leute und des Dorflebens gelingt es dem Autor Thomas Raab , eine authentische ländliche Atmosphäre zu schaffen. Er erzählt mit sehr viel (vorrangig schwarzem) Humor und Witz aus der Sicht der sehr charmanten, aber bereits in die Jahre gekommene Witwe Hannelore Gruber von den neuesten Vorkommnissen in Glaubenthal - einem kleinen Dorf in Österreich, in dem die Uhren noch etwas anders ticken. Dabei spielen nicht nur die aktuellen Todesfälle und Morde im Dorf eine Rolle, sondern auch das Dorfleben an sich sowie die teils seit Jahrzehnten bestehenden Konflikte und Familienfehden. Ich persönlich brauchte allerdings zu Beginn ein bisschen, um mit dem Schreibstil des Autors warm zu werden, der sehr ausladend und ausschmückend ist. Dann aber habe ich mich beim Lesen bestens amüsiert. Insbesondere über die Dorfbewohner, die teils sonderbar, teils verschroben, mal mehr mal weniger sympathisch und liebenswert, mit Ecken und Kanten und dem einen oder anderen Spleen, aber doch irgendwie alle auf ihre jeweilige Art besonders und ein Teil der Dorfgemeinschaft sind. Besonders Hanni mit ihren ironischen Kommentaren und sturen, etwas barschen Art hat mir sehr gefallen, denn eigentlich ist sie eine ganz liebe alte Dame mit großem Herz!

Der Plot ist durchaus spannend und die Todesfälle bzw. Morde sind teils überraschend blutrünstig und brutal, eine wirkliche Krimihandlung entwickelt sich aber eigentlich erst in der zweiten Häfte des Buches. Und so wirklich aktiv ermitteln tut aber auch dort eigentlich niemand so richtig, auch wenn Protagonistin Hanni natürlich ihren Teil zur Aufklärung der Vorkommnisse beiträgt. Die schlussendliche Auflösung ist stimmig und überzeugt. Vorallem die Message des Buches hat mir gut gefallen: dass die Bewohner des kleinen Dörfchens Glaubenthal - allen Streitigkeiten und Differenzen zum Trotz - im Notfall doch irgendwie zusammenstehen.

Fazit

Unterhaltsam und mit viel schwarzem Humor, an manchen Stellen für meinen Geschmack aber zu viel "drumherum". Besonderes Highlight sind die Charaktere, allen voran die charmante Protagonistin Hanni.

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„Jeder weiß bereits alles und der eine möglicherweise mehr von dem anderen, als der andere von sich selbst. Herzlich willkommen in Glaubenthal!“
Kapitel 24

Der Zeugnistag steht bevor, die ruhige Zeit im Jahr, wenn die Glaubenthaler gen Süden reisen, bricht an… Normalerweise, denn diesen Sommer ist alles anders. Eine seit Jahren schwelende Familienfehde gerät außer Kontrolle und eine Spur von Leichen zieht sich durch den sonst so beschaulichen Ort.
Ihnen auf der Spur: die alte Huber Hanni, die sich nicht gerne was vordenken lässt, und sagen schon gar nicht.

Was habe ich den Vorgängerband „Walter muss weg“ genossen und mich auf ein denkwürdiges Wiedersehen in Glaubenthal gefreut! Und Thomas Raab hat nicht an Spitzfindigkeit und Wortgewandtheit verloren! Ob es der Eastwood Clint ist, der uns darauf stößt, dass auf dem Land der Nachname zuerst genannt wird, oder der liebevoll schimpfende Busfahrer, der seine Rotzpippn neuerdings gendert…
Alles kommt auf den Tisch, schmutzige Affären, sündige Pfarrer, häusliche Gewalt… und leider für mich ein wenig zu viele Verirrungen und Verstrickungen. Auch wenn sich die alte Huber dann mal eine Skizze macht, wer wie mit wem und was daraus wurde, irgendwie habe ich bis zum Schluss all die Verhältnisse, ob verwandtschaftlicher oder anzüglicher Natur, entschlüsseln können.
Dennoch begeisterte mich der Autor erneut mit seiner sprachlichen Begabung, seiner unglaublichen Beobachtungsgabe und seiner Fähigkeit, das ländliche Leben mit allen Höhen und Tiefen zu analysieren!
Seine Motive sind verständlich und glaubwürdig, auch wenn es schon fast eine einen Amoklauf erinnert, mit dem der Sommer eingeläutet wird.
Kleiner Wermutstropfen: Er wird immer wieder als Sommer 2020 erwähnt, obwohl zum Zeitpunkt des Erscheinens schon klar war, dass der Sommer 2020 auch im verschlafensten Nest nicht mit Kofferpacken begonnen hat.
Nichts desto trotz ist „Helga räumt auf“ eine vielschichtige Geschichte, über Glauben und glauben machen, über Freundschaft und Zusammenhalt und darüber, wie auch aus etwas Schlechtem was Gutes werden kann!
Fazit: Ein sprachlich wohlformulierter Krimi, der viel zwischen den Zeilen erzählt…

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Das nenne ich gute Unterhaltung. Diese ganzen verschrobenen Gestalten und die ganze Zeit das Grübeln nach Mörder und Motiv. Am Ende die überraschende Wendung. Ich bin gespannt, wie es mit Frau Huber weitergeht.

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