Der Buchspazierer

Roman

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Erscheinungstermin 02.11.2020 | Archivierungsdatum 14.12.2020

Zum Inhalt

»Das geschriebene Wort wird immer bleiben, weil es Dinge gibt, die auf keine Art besser ausgedrückt werden können.«
Mit »Der Buchspazierer« präsentiert der renommierte Autor Carsten Henn eine gefühlvolle Geschichte darüber, was Menschen verbindet und Bücher so wunderbar macht. Liebevoll und wertig ausgestattet, ist dieser zauberhafte Roman ein ideales Geschenk für alle Buchliebhaber.  

Es sind besondere Kunden, denen der Buchhändler Carl Christian Kollhoff ihre bestellten Bücher nach Hause bringt, abends nach Geschäftsschluss, auf seinem Spaziergang durch die pittoresken Gassen der Stadt. Denn diese Menschen sind für ihn fast wie Freunde, und er ist ihre wichtigste Verbindung zur Welt. Als Kollhoff überraschend seine Anstellung verliert, bedarf es der Macht der Bücher und eines neunjährigen Mädchens, damit sie alle, auch Kollhoff selbst, den Mut finden, aufeinander zuzugehen …  

»Auf dem Rücken trug er einen abgescheuerten alten Lederrucksack, prall gefüllt mit Büchern, jedes davon in Packpapier gehüllt, damit es keinen Schaden nahm. Alle nannten ihn nur den Buchspazierer
»Das geschriebene Wort wird immer bleiben, weil es Dinge gibt, die auf keine Art besser ausgedrückt werden können.«
Mit »Der Buchspazierer« präsentiert der renommierte Autor Carsten Henn eine...

Verfügbare Ausgaben

AUSGABE E-Book
ISBN 9783492997157
PREIS 11,99 € (EUR)
SEITEN 224

Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Herzerwärmend, mitreißend, wer Bücher liebt, muss diese Geschichte mögen


„Der Tag rauschte dahin wie ein grobkörniger Schwarz-Weiß-Film, in dem man nur schemenhaft erkennen konnte, was passierte. Erst als das Glöckchen über der Eingangstür der Buchhandlung um halb sieben verkündete, dass Carl Kollhoff sie betrat, ergossen sich Farben in sein Leben.“

Carl, der Buchspazierer, der „der Welt, wie er sich manchmal eingestand, ein wenig abhandengekommen.“ war, der sich zurückgezogen hat, lebt schon lange nur noch für seine Leidenschaft für Bücher. Der 72-jährige magere Mann liefert deshalb immer noch täglich nach Ladenschluss für die Buchhandlung, in der er sein Leben lang gearbeitet hat, abends Bücher an besondere Kunden aus und dabei gilt zwar, »Du musst genau hinschauen, Buchspazierer! Die Leute lächeln, wenn du kommst, aber nicht, wenn sie die Bücher auspacken. Du bist ihnen nämlich viel wichtiger als die Bücher.“, aber der Kontakt ist auf einige wenige Worte beschränkt. Seine selbst gewählter Einsamkeitspanzer bekommt einen gehörigen Knacks als eines Tages auf seiner Liefertour die neunjährige Schascha in sein Leben tritt und sich nicht mehr abwimmeln lässt, auch nicht von der Warnung, dass kleine Mädchen sich vor fremden Männern in Acht nehmen müssen, denn es gilt, »Du bist der Buchspazierer. So nenne ich dich. Also hast du einen Namen, und den kenne ich.« Carl seufzte. »Wenn du mich schon lange beobachtest, dann weißt du sicher auch, dass ich immer allein gehe.« »Das ist völlig in Ordnung, du gehst allein, und ich geh allein neben dir.«

Als Leser darf man zunächst Carl, sein routiniertes Leben, seine Einsamkeit und seine große Leidenschaft für Bücher kennenlernen. Man erfährt davon, wie sehr ihn seine Kunden schätzen, wie sehr sie auf seine teilweise täglichen Besuche warten und wie sehr sich Sabine Gruber, die Tochter, die die Buchhandlung von ihrem Vater übernommen hat, wünscht, Carl aus ihrem Laden zu verbannen. Man darf miterleben, wie sich die kleine naseweise, aufgeweckte und äußerst liebenswerte Schascha in seinem Leben breit macht, sein Herz sich wieder ein wenig öffnet, es passiert, dass „Sie sah ihn schief an. »Du kannst ja lustig sein!« »Nur aus Versehen«, erwiderte Carl.“ und schließlich sogar „Glück durchströmte auch Carl in Mengen, von denen er nicht gewusst hatte, dass sein alter Körper sie noch verarbeiten konnte.“ Zudem lernt man auch die Kunden kennen und erfährt von der Kraft der richtigen Bücher, die ihren Weg zu den Lesern finden. Als der alte Herr Gruber jedoch stirbt, heißt es »Wir stellen Ihren Auslieferservice ein. Bestellte Bücher können zukünftig bei uns abgeholt werden, oder unser Großhändler verschickt sie. Bitte informieren Sie die Kunden auf Ihrer heutigen letzten Runde persönlich darüber. « und nicht einmal umsonst darf Carl weiter für die Buchhandlung ausliefern. Während er zunächst noch händeringend mit allen Mitteln versucht, seinen Bücherdienst aufrecht zu erhalten, sind seine Reserven bald aufgebraucht und zudem muss er bald schon eine große Enttäuschung erleben, … Mehr wird nicht verraten.

Diese zuckersüße, herzerwärmende Geschichte hat mich völlig in Bann genommen. Dem Autor ist ein richtig berührendes Wohlfühlbuch gelungen, das einen so richtig wegträumen lässt, ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen, bevor nicht die letzte Seite zu Ende gelesen war. Der humorvolle, empathische Schreibstil liest sich locker, leicht und ich konnte unheimlich viel schmunzeln. Dafür sorgt vor allem die naseweise Schascha, die sich so gar nicht abschütteln lässt, die schon mal ungefragt Türen öffnet und ins Leben der anderen poltert, »Ich kann gut zählen«, sagte Schascha und huschte an ihm vorbei. »Ich kann sogar sehr gut zählen. Von wegen Mädchen können kein Mathe. Totaler Blödsinn! Genau wie: Mädchen können kein Sport. Ich kann sogar rennen und dabei zählen! Soll ich’s zeigen?« Schascha wartete nicht auf eine Antwort. Sie hatte die Erfahrung gemacht, dass man manchmal eine falsche bekam. Also rannte sie in die Villa,..“, die ihren klugen Gedanken freien Lauf lässt, »Hast du vielleicht innen drin geweint? Also nicht mit Tränen in den Augen, sondern so mit dem Herzen?« »Mit Tränen im Herzen?« »Wenn das geht, dann ja.« »Warum sollten dann meine Augen anders aussehen?« »Die schämen sich, weil sie ja eigentlich das Weinen übernehmen müssten.« oder sich auch solch amüsanten Fragen stellt, wie »Gibt es denn kein Buch, das alle Menschen glücklich macht? So wie die Bibel, nur in spannend?« Carl drehte den Schirm ein wenig, als wäre er ein Queue, den er mit Kreide versehen musste. »Die Bibel ist spannend. Sehr sogar.« »Menno! Du weißt, was ich meine.«. Gefühlsmäßig konnte mich der Autor völlig einfangen, denn so hat es mit z.B. fast das Herz zerrissen, als Sabine Gruber Carl die Arbeit nimmt, ihn aus ihrem Leben verbannen muss, weil sie so enttäuscht von ihrem Vater ist oder wenn Carl, nachdem er alles gegeben hat, am Ende so alleine dasteht und versucht diese Leere zu füllen, „Dann hatte er sich seine Bücherregale vorgenommen, deren Leere er nicht mehr aushielt. Mit einem Filzstift malte er Buchrücken auf die Innenwände der Regale. Er wusste genau, wo all seine Lieblinge gestanden hatten.“. Wie habe ich gehofft, dass eine Sasha auch jetzt um die Ecke biegen wird, so sehr habe ich mitgelitten.

Carl ist ein herzensguter Mann, gefangen in seiner Welt aus Büchern, den man einfach gern haben muss, ganz besonders wenn man Bücher liebt. Schaschas Charme kann man sich unmäglich entziehen, und dass sie Carls Panzer knacken kann, ist mehr als verständlich. Das kleine süße, kluge und aufgeweckte Mädchen gibt der Geschichte eine ganz besondere Note und die beiden Hauptpersonen sind großartig gezeichnet. Aber auch die Nebendarsteller stehen den Carl und Schascha in ihren kleinen Rollen keineswegs nach. Auch sie sind authentisch, mit Macken, Kanten und vor allem ganz viel Liebe erschaffen, bei Mr. Darcy angefangen, der täglich ein Buch liefern und sich aus einem ganz bestimmten Grund darüber von Carl erzählten lässt, über Effi, die lange braucht, bis sie erkennt, dass sie Hilfe annehmen und einen neuen Weg einschlagen darf, bis hin zu pensionierten Lehrerin Frau Langstrumpf, die den größten Spaß daran hat, Fehler zu finden.

Bücher sind Schätze und sicher gilt, »es gibt kein Buch, das allen Menschen gefällt. Und wenn es eines gäbe, wäre es ein schlechtes Buch. Man kann nicht jedermanns Freund sein, denn jedermann ist anders. Und dann müsste man ohne Persönlichkeit sein, ohne Ecken und Kanten. Aber selbst dann mögen einen viele nicht, denn sie brauchen Ecken und Kanten. Verstehst du das? Jeder Mensch braucht andere Bücher. Denn was der eine aus tiefstem Herzen liebt, das lässt den anderen völlig teilnahmslos.« deshalb schätze ich auch nichts mehr als die Vielfalt auf dem Büchermarkt. Allerdings kann ich mir so gar nicht vorstellen, dass diese herzerwärmend berührende Geschichte auch nur einen einzigen Bücherfreund kalt lassen und nicht bestens unterhalten kann. Von mir gibt es auf jeden Fall völlig begeisterte fünf Sterne.

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Dass „Der Buchspazierer“ ein Buch für Leseratten und Bücherliebhaber ist, legt schon der Titel nah – doch können auch andere Leser daran Gefallen finden?
Die Geschichte handelt von Carl Kollhoff, einem älteren mageren Mann, der sein Leben letztlich den Büchern untergeordnet hat – naja, er lebt für sie … deshalb bringt er abends nach Geschäftsschluss der Buchhandlung, für die er zeitlebens arbeitete, nicht nur Menschen Bücher, sondern auch sich. Denn irgendwie sind die Menschen, die er durch ihre Bücher kennenlernte, fast so etwas wie Freunde für ihn und er für sie. Dabei geht es nicht um einen langen Austausch, sondern „nur“ ums Dasein, die Konstante im Leben, die viele ohne ihn nicht hätten. Bis hierhin wäre alles eine nette Story, die man episodenhaft erzählen könnte, hätte aber noch keinen Twist – den bekommt sie durch die neunjährige Schascha, die Carl eines Abends begegnet und ihm nicht mehr von der Pelle rückt. Die Kleine ist keck, gewitzt, hat aber auch feine Antennen und langsam lässt Carl sie an sich ran, doch dann droht Carls Welt zusammenzubrechen …
Als Bücherliebhaber kann man das Buch kaum nicht mögen. Das fällt auch leicht, weil man durch die Seiten geradezu hindurchfliegt, was zum einen an einem recht abwechslungsreichen Stil, aber auch vielen literarischen Anleihen liegt. Insofern werden Bücherliebhaber sicher leichter Zugang finden. Dennoch geht es natürlich auch um andere (auch ernstere) Themen als Bücher, als da wären Freundschaft bzw. ihre Macht, wie sehr unsere Mitmenschen uns bereichern könne, Einsamkeit … Henns Figuren, allen voran Schascha, sind sympathisch (naja, mit wenigen Ausnahmen, doch selbst deren Motive lassen sich nachvollziehen) – klingt eigentlich ganz nach voller Punktzahl, oder? Beinah, denn für ein Buch, in dem immer wieder auf Ecken und Kanten hingewiesen wird, war mir manches zu „zuckrig“, zu „heile-Welt-mäßig“ … dennoch ein schönes, schnell gelesenes Buch für Bibliophile.

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Carl und Schascha

Ein Blick aufs Cover erzeugt ein Bild der beiden Hauptfiguren, dem alten Buchspazierer Carl und die neunjährige Schascha, die ihn beim Buchaustragen begleitet.

Carl arbeitet für eine Buchhandlung. Ihm liegen die Leser am Herz. Er bringt ihnen nicht nur die Bücher sondern sprich auch mit ihnen über die Bücher. Die Kunden haben alle verschiedene Eigenschaften, so kommt es auch zu ganz unterschiedlichen Begegnungen.

Der Autor schwelgt in den Welten der Bücher. Es gibt auch viele Zitate aus bekannten Romane. Hinzu kommen aber auch Elemente aus dem realem Leben, denn manche von Carls Kunden haben auch ernste Probleme.

Carsten Sebastian Henn lag sein Stoff offensichtlich am Herzen.
Seine Stärke liegt in den Dialogen.
Die Charakterisierung der Figuren bleibt aber ein wenig auf der Oberfläche.
Mich überzeugte aber die Freundschaft zwischen den alten Mann und dem Mädchen. Die kleine liegt Carl bald sehr am Herzen. Als sie plötzlich nicht zu den gemeinsamen Spaziergängen erscheint, ist er in Sorge. Dann steht er aber selbst vor einer unerwarteten Bedrohung.

Fazit: Der Buchspazierer ist ein Buch für die Seele!

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Ein Buch über Buchliebende! Eine wunderschöne Geschichte, die ans Herz geht, es ein bisschen schmerzen lässt, die es erwärmt und glücklich macht und einem noch ein bisschen mehr Liebe für Geschichten auf Papier vermittelt.
Carl Kollhoff ist als "Buchspazierer" eine Institution in seiner Stadt, auch wenn die Uhren sich stetig weiterdrehen und nicht jeder möchte, dass er tut, was er tut. Jeden Tag dreht er seine Runde und bringt Bücher zu seinen Kunden, immer das, was sie sich wünschen. Diesen eingespielten Rhythmus durchdringt das Mädchen Schascha, aber sie tut mehr als das: Sie wirbelt Carls ganzes Leben durcheinander.
Dieses Buch ist für jeden, der Bücher mag, wie geschaffen. Es ist aber auch für jeden, der nicht so gerne liest, eine Bereicherung, denn es zeigt den Wert von Geschichten, die Kunst, das richtige Buch zu finden.

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