Verschließ jede Tür

Der Autor nimmt uns in diesem Thriller mit der Protagonistin Jules mit in das sagenumwobene Bartholomew, einem Hochhaus in New York mit Blick auf den Central Park. Denn Jules soll als Wohnungssitterin in dem noblen Wohnhaus leben und dort auch jede Nacht übernachten. Was ihr schon von Anfang an komisch vorkommt; wieso sollte jemand einer Person Geld dafür bezahlen, damit er/sie in einer Luxuswohnung lebt? Trotz all ihrer Zweifel nimmt sie den Job an, denn sie braucht das Geld. Doch als eine andere Wohnungssitterin verschwindet, häufen sich ihre Bedenken.....

Was zunächst erst so wirkt, als ob Jules einfach nur paranoid werden würde, weil sie ja schon von Beginn an Zweifel hat, wird schnell zu der Befürchtung, dass wirklich irgendwas nicht stimmt, obwohl ich die ganze Zeit nicht nach etwas Wirklichem greifen konnte. Der Autor lässt einen in der Schwebe, was das Buch so spannend macht und mich quasi nur so zum Weiterlesen gezwungen hat. Die bedrückende Stimmung und die absolute Ahnungslosigkeit sind so erdrückend, dass ich gar nicht aufhören konnte. Ich konnte Jules auch total verstehen, man könnte ja zuerst meinen, dass sie die Stelle bei den Bedenken gar nicht erst hätte annehmen dürfen, jedoch schafft Riley Sager es, Jules Geldnot und Verzweiflung so realistisch und nahbar zu beschreiben, dass mir danach nie mehr der Gedanke kam, dass es Jules Schuld wäre, weil sie ja zugesagt hat. Die ganze Zeit über spekulierte ich mit Jules mit und fühlte auch gleichzeitig ihre Angst, allein deswegen wurde dieser Thriller für mich zu einem Highlight. Doch das Ende hat noch einen drauf gesetzt. Ich war so überwältigt und begeistert, dass ich jedem Thrillerliebhaber dieses Buch allein aufgrund des Endes empfehlen würde.

Dies wird definitiv nicht mein letztes Buch von Riley Sager sein, denn er hat das geschafft, was viele Thriller nicht schaffen; er hat mich vollkommen überwältigt!