Kunst und Verbrechen
von Stefan Koldehoff; Tobias Timm
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Erscheinungstermin 05.03.2020 | Archivierungsdatum 07.09.2020
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Zum Inhalt
Fälschungen, Geldwäsche, Steuerbetrug, Plünderung antiker historischer Stätten.
Die Liste der Verbrechen, die in Zusammenhang mit Kunst begangen werden, ist lang. Mit dem enormen Anstieg der Preise und der Globalisierung des Kunstmarktes hat die Kriminalität jedoch eine neue Qualität erreicht – so ist etwa Artnapping, bei dem ein Kunstwerk als Geisel genommen und erst gegen Lösegeld wieder zurückgegeben wird, heute keine Seltenheit mehr. Die Kunstexperten Stefan Koldehoff und Tobias Timm nehmen vom Kleinganoven bis zum schwerreichen Meisterfälscher all jene in den Fokus, die sich illegalerweise an Kunst bereichern wollen. Und denen es selbst, wenn sie geschnappt werden, gelegentlich gelingt, sich als genial-charmante Trickser zu inszenieren. Wie hoch der materielle und immaterielle Schaden ist, den sie in den Duty-Free-Zonen und Dark Rooms des globalen Kunstbetriebs anrichten, kommt nur selten ans Tageslicht.
Doch »Kunst und Verbrechen« sammelt nicht nur spannende, erschreckende und irrwitzige Geschichten – die beiden Autoren liefern auch eine fundierte Analyse, was sich am System Kunstmarkt und in den Museen ändern muss. Ein fundiert recherchiertes, brisantes und hochaktuelles Buch, dessen einzelne Kapitel sich so spannend lesen wie kleine Krimis vom Autorenduo des Bestsellers »Falsche Bilder, echtes Geld« zum Fall Beltracchi.
Fälschungen, Geldwäsche, Steuerbetrug, Plünderung antiker historischer Stätten.
Die Liste der Verbrechen, die in Zusammenhang mit Kunst begangen werden, ist lang. Mit dem enormen Anstieg der Preise...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783869711768 |
PREIS | 25,00 € (EUR) |
SEITEN | 328 |
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Ich habe bei dem Wort "Verbrechen" vieles im Kopf - Kunst war bisher jedoch nicht dabei. Vermutlich weil man als erstes Gewalt oder ähnliches damit assoziiert und nicht den Diebstahl oder das fälschen von Kunst. Doch auch das sind Verbrechen und diese müssen verfolgt werden.
Die Autoren Kunstexperten Stefan Koldehoff und Tobias Timm gehen diesen nach. In 6 Kapitel unterteilt untersuchen sie die verschiedensten Arten wie Kunst einem Verbrechen erliegen kann. Beginnend mit dem Raub der Mona Lisa im August 1911.
Die Kapitel lesen sich flüssig und sind sehr interessant. Man kann sich gut in das Thema einlesen und ich bin verwundert wie vielfältig dieses Thema doch ist. Wer sich Abseits von Mord und Totschlag für andere Arten der Verbrechen interessiert ist hiermit gut beraten.
Der Zusammenhang zwischen Kunst und Verbrechen ist viel enger, als man zunächst annimmt. Das Buch entführt uns als Leser in eine Welt, in der die Kunst zweitrangig, aber das Geld erstrangig ist - zumindest für die Verbrecher. Die Taten, die hier beschrieben werden, sind teilweise nicht nachzuvollziehen und sorgen für Gänsehaut wegen ihrer Dreistigkeit, sorgen aber in jedem Fall für Spannung bei Lesen. Ich fand das Buch so fesselnd, dass ich es teilweise gar nicht aus der Hand legen konnte. Sehr empfehlenswert!
Das Autoren-Duo, die Kunstexperten Stefan Koldhoff und Tobias Timm. nehmen sich in diesem Buch eines brisanten Themas an: Kunst & Verbrechen.
Sie geben in folgenden Kapitel einen Überblick über Kunstdiebstähle, Geldwäsche, Fälschungen und folgen den Spuren so mancher kriminellen Organisation. Dass Kunstraub keine Erfindung des 20. Jahrhunderts ist, wird ebenfalls dargestellt.
Licht und Schatten - ein Vorwort
Kapitel 1 - Gestohlen, geraubt, entführt
Kapitel 2 - Das Verschwinden des Originals
Kapitel 3 - die zerstörte Kulturgeschichte
Kapitel 4 - Wenn Diktatoren sammeln
Kapitel 5 - Kunstanlage als Betrug
Kapitel 6 - Schmutziges Geld und saubere Kunst
Und die Konsequenten?
Die Autoren gehen allerdings nicht nur mit den Räubern und/oder Fälschern hart ins Gericht, sondern vor allem mit deren Auftraggebern. Seien es Diktatoren, die auf „Kunstsinnig“ machen und daher leichte Beute für Kriminelle werden oder jene Neureiche, die ihr Einkommen gerne an der Steuer vorbei gewinnbringend anlegen wollen.
Dort wo viel Geld im Spiel ist, weil es leicht zu bekommen ist, ist das organisierte Verbrechen nicht weit. Nur so lange Menschen gewillt sind, so aberwitzige Summen für Kunst zu bezahlen, wird sie herbeigeschafft. Allerdings habe ich für die Leute, die um viel Geld einer Fälschung aufgesessen sind, kein Mitleid. Man könnte Vermögen auch anderwertig ausgeben - für mehr Bildung oder Forschung.
Die Autoren sprechen echten oder selbst ernannten Sachverständigen nicht von der Schuld frei, mit aberwitzigen Summen für echte oder vermeintlich echte Kunstgegenstände zu jonglieren. Auch Galeristen, Kunsthändler und/oder Museumsdirektoren bekommen ihr Fett ab.
Die Autoren berichten über die spektakulärsten Kriminalfälle und prangern die oft sehr laxen Sicherheitsvorkehrungen in (staatlichen) Museen an. Manchmal wirkt die Aufzählung der Fälle ein wenig unstrukturiert. Das macht aber das Buch nicht weniger spannend.
Nach „Selbstporträt“ (Wolfgang und Helene Beltracchi) und „Der Nazi und der Kunstfälscher“ (Edward Dolnick) mein drittes Buch über Kunstraub bzw. Fälschungen in kurzer Zeit.
Fazit:
Raubkunst und Kunstraub - ein weitverzweigtes Business, dem schwer beizukommen ist. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.
Auf viele Menschen üben Kunstfälschungen eine große Faszination aus. Sie werden weniger als kriminelle Handlung, denn als glamouröse, handwerklich beeindruckende Tat wahrgenommen. Zumindest ist das bei mir so. Mich interessiert das Thema "Kunst und Verbrechen" seit ich Orson Welles Mockumentary "F for Fake" über den berühmten Kunstfälscher Elmyr de Hory gesehen habe. Auch hier wird mit dem Charisma der Kunstfälschung gespielt, ein Mockumentary ist nicht unbedingt der Wahrheit, sondern mehr dem Nimbus verpflichtet, so werden die Straftaten selbst als eine Art Kunst angesehen.
Das vorliegende Buch ist nach "Falsche Bilder, echtes Geld" die zweite Zusammenarbeit des Autorenteams Stefan Koldehoff (Journalist, Kunstmarktexperte) und Tobias Tim (Journalist, ZEIT Online Redakteur). Es werden hier schlaglichtartig besondere Fälle verschiedener Kunstmarktbetrügereien vorgestellt, dabei geht es zum Beispiel um die massenhafte Fälschung von Druckgrafiken, dem Handel mit gefälschten Büchern, Nazireliquien, Museumsdiebstähle und "Artnapping". Die Lektüre macht Spaß, das liest sich flott, an manchen Stellen jedoch auch etwas zu lange beleuchtet und zu detailreich.
Zum Schluss werden vom Autorenteam 10 Fragen zur "Befreiung der Kunst" aufgezeigt, Kunst soll für alle als unbelastetes Glücksgefühl zurückgewonnen werden. Dabei sollten sich integre Sammler, Händler, Vermittler vor jedem Geschäft fragen nach:
- Besitzverhältnissen
- Provenienz
- Stil
- Material
- Preisgestaltung
Dass Handel, Sammler und Museen jedoch heute weitgehend bemüht sind um ein gutes Nebeneinander und um gute Zusammenarbeit mit Kunsthistorikern und ggf. auch Landeskriminalamt, geht manchmal ein bißchen unter. "So spektakulär sind die Fälschungs-, Betrugs-, Geldwäsche-, Korruptionsfälle, so aufsehenerregend die jeweilige materielle Schadenshöhe, dass sich eben diese [negativen] Geschichten im digitalen Zeitalter in Windeseile um die Welt verbreiten".
„Kunst und Verbrechen“ von Stefan Koldehoff und Tobias Timm ist ein interessantes Buch, sowohl über die Welt der Kunst, als auch über die Welt der Kunstfälschung und der Kunstdiebstähle. Was treibt Menschen an, Kunst zu stehlen, zu fälschen und gefälschte Kunst zu verkaufen und zu kaufen? Das Autorenduo geht diesen Fragen anhand von Beispielen nach.
Museumsdiebstähle (der Raub zweier Gemälde aus dem Munch-Museum in Oslo 2004, der Diebstahl der Mona Lisa Anfang des 20. Jahrhunderts oder der der 100-kg-Goldmünze aus dem Berliner Bode-Museum 2017) nennen die Verfasser ebenso, wie bekannte Fälschungen von Gemälden, Büchern oder Drucken und das Problem mit gefälschten Provenienzen. Insgesamt ist das Buch sehr facetten- und detailreich, manchmal spannend wie ein Krimi geschrieben, manchmal etwas trocken und spröde. Eine gute Mischung aus Hintergrundwissen und „true crime“-Geschichten.
Alles in allem scheint der Kunstmarkt zwar integer zu sein, aber schwarze Schafe gibt es immer. Natürlich sind letztere wesentlich interessanter für die breite Öffentlichkeit. Der Wert von Kunstwerken wird dadurch bestimmt, was jemand bereit ist, für sie zu bezahlen – und das sind teilweise unfassbar hohe Summen (250 Millionen Dollar für Paul Cézannes „Die Kartenspieler“, 300 Millionen Dollar für Paul Gauguins Bild „Nafea Faa Ipoipo“ (auf Deutsch: Wann heiratest du?) oder 450 Millionen Dollar für das Leonardo da Vinci zugeschriebene Christusbild „Salvator Mundi“, obwohl bei letzterem die Echtheit bis heute nicht bestätigt ist). Kritisch beleuchtet wird von den Autoren nicht nur die Räuber- und Fälscherseite im Kunsthandel, sondern selbstverständlich auch die Rolle der Auftraggeber, seien dies nun Diktatoren oder neureiche Industrielle, wobei man am Verdacht der Geldwäsche in diesem Zusammenhang nicht vorbeikommt.
Stilistisch ist das Buch trotz der eher journalistisch-deskriptiven Schreibe gut und flüssig zu lesen, es ist sauber und gründlich recherchiert und die Aufbereitung des Themas ist den Autoren sehr gut gelungen. Natürlich kommt man bei einem Buch dieser Art nicht ohne Fachbegriffe aus, daher ist es vermutlich eher für den interessierten und vorgebildeten Leser gedacht und geeignet. Ohne gewisse Vorkenntnisse (oder den Willen, selbst Fachbegriffe und „Insiderwissen“ zu recherchieren) wird man an diesem Buch wenig Freude haben. Da ich in der Oberstufe einen sehr guten Kunstlehrer hatte, sind mir die meisten Begriffe geläufig gewesen, ebenso hatte er damals schon mein Interesse an Kunst geweckt. Daher fand ich das Buch extrem interessant, teils sogar spannend und auf jeden Fall lesenswert. Von mir 5 Sterne.
Buchtitel: Kunst und Verbrechen
Autoren: Stefan Koldehoff; Tobias Timm
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
ISBN: 9783869711768
Ausgabe: E-Book
Erscheinungsdatum: 05.03.2020
Inhalt:
"Fälschungen, Geldwäsche, Steuerbetrug, Plünderung antiker historischer Stätten. Die Liste der Verbrechen, die in Zusammenhang mit Kunst begangen werden, ist lang. Mit dem enormen Anstieg der Preise und der Globalisierung des Kunstmarktes hat die Kriminalität jedoch eine neue Qualität erreicht – so ist etwa Artnapping, bei dem ein Kunstwerk als Geisel genommen und erst gegen Lösegeld wieder zurückgegeben wird, heute keine Seltenheit mehr. Die Kunstexperten Stefan Koldehoff und Tobias Timm nehmen vom Kleinganoven bis zum schwerreichen Meisterfälscher all jene in den Fokus, die sich illegalerweise an Kunst bereichern wollen. Und denen es selbst, wenn sie geschnappt werden, gelegentlich gelingt, sich als genial-charmante Trickser zu inszenieren. Wie hoch der materielle und immaterielle Schaden ist, den sie in den Duty-Free-Zonen und Dark Rooms des globalen Kunstbetriebs anrichten, kommt nur selten ans Tageslicht. Doch »Kunst und Verbrechen« sammelt nicht nur spannende, erschreckende und irrwitzige Geschichten – die beiden Autoren liefern auch eine fundierte Analyse, was sich am System Kunstmarkt und in den Museen ändern muss. Ein fundiert recherchiertes, brisantes und hochaktuelles Buch, dessen einzelne Kapitel sich so spannend lesen wie kleine Krimis vom Autorenduo des Bestsellers »Falsche Bilder, echtes Geld« zum Fall Beltracchi."
Meinung:
Ich muss sagen, dass die Themen sehr breit gefächert sind, was mir doch recht gut gefallen hat. Was mich doch etwas überrascht hat war, dass es weniger um spannende Geschichten à la Krimi geht, sondern um die Fälscher, die damit ihr Geld verdienen und und und. Natürlich geht es aber auch um spektakuläre Kunstdiebstähle und wie man eigentlich die Echtheit eines Kunstwerkes überprüfen kann.
Ich muss sagen, dass das Buch im Allgemeinen sehr interessant war und ich sehr viel über die Dunkle Seite von Kunst erfahren habe.
Das Einzige, was mich doch etwas gestört hat und weswegen ich leider einen Punkt abziehen muss, ist die Tatsache, dass das Buch doch sehr detailreich ist und man dadurch schnell das Gefühl bekommt, dass es nicht voran geht und man in die Versuchung kommt, Dinge zu überspringen. Möglicherweise hätte da eine klare Struktur helfen können.
Fazit:
Alles in allem muss ich sagen, dass es trotzdem ein recht gutes Buch ist, welches ich an Kunst Interessierte auf alle Fälle weiterempfehlen würde!
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