Das kann uns keiner nehmen
Roman
von Matthias Politycki
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Erscheinungstermin 04.03.2020 | Archivierungsdatum 04.04.2020
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Zum Inhalt
--- BITTE SPERRFRIST BIS ZUM 4. März 2020 BEACHTEN ---
Am Gipfel des Kilimandscharo: Hans, ein so zurückhaltender wie weltoffener Hamburger, ist endlich da, wo er schon ein halbes Leben lang hinwollte. Hier, auf dem Dach von Afrika, will er endlich mit seiner Vergangenheit ins Reine kommen.
Doch am Grunde des Kraters steht bereits ein Zelt, und in diesem Zelt hockt der Tscharli, ein Ur-Bayer – respektlos, ohne Benimm und mit unerträglichen Ansichten. In der Nacht bricht ein Schneesturm herein und schweißt die beiden wider Willen zusammen. Es beginnt eine gemeinsame Reise, unglaublich rasant und authentisch erzählt, wie das nur Politycki kann, gespickt mit absurden und aberwitzigen Abenteuern.
Als sich die beiden schließlich die Geschichte ihrer großen Liebe anvertrauen, erkennen sie, dass sie mit dem Leben noch eine Rechnung offen haben. Doch der Tod fährt in Afrika immer mit, und nur einer der beiden wird die Heimreise antreten.
--- BITTE SPERRFRIST BIS ZUM 4. März 2020 BEACHTEN ---
Am Gipfel des Kilimandscharo: Hans, ein so zurückhaltender wie weltoffener Hamburger, ist endlich da, wo er schon ein halbes Leben lang hinwollte...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783455009248 |
PREIS | 22,00 € (EUR) |
SEITEN | 304 |
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Das Buch ist ein Mix aus Reisereportage und Gesellschaftsroman. Mit sehr feinem Humor, geht der Autor eine tragische Geschichte an, die mich sehr berührt hat. Bayer Tscharli ist ein Unikum und hat immer einen flotten Spruch auf den Lippen. Hans merkt schnell, dass mit diesem Mann was nicht stimmt, findet ihn aber auch ziemlich unsympathisch. Doch hier zeigt die Geschichte, dass man manchmal seine Vorurteile beiseite legen sollte und sich dadurch wunderbare Freundschaften entwickeln können. Das hat mich zum nachdenken gebracht. Mit viel Fingerspitzengefühl beschreibt der Autor die Annäherung der Beiden und schildert, was sie in nur 1 Woche in Afrika zusammen erlebt haben. Es schwingen sehr viele persönliche Erfahrungen des Autors mit, man merkt, dass er weiß, wovon er schreibt und dies dadurch auch toll verpackt dem Leser rüber bringt. Die kleinen Lebensweisheiten und auch das Flair Afrikas wurden sehr gut transportiert. Ich fand das Buch sowohl unterhaltsam, als auch nachdenklich stimmend, denn niemand weiß, was morgen ist!
So hatte Hans seine Aufarbeitungsreise nach Afrika nicht geplant. In Ruhe am Gipfel des Kilimandscharo mit den Altlasten aus seinem ersten Afrikabesuch abschließen., so hatte er sich es vorgestellt. Aber er trifft auf Tscharlie , der ihm anfangs sehr unsympathisch ist. Sein Aussehen , sein Benehmen , seine Weltanschauung, nein, Hans verbringt nur notgedrungen bei einem Schneesturm eine Nacht in seiner Nähe..Doch oft trügt der erste Schein und Hans entdeckt auch andere Seiten an seinem unliebsamen Reisegefährten.Ausserdem stimmt etwas mit Tscharlies Gesundheit nicht , und Hans ist ein viel zu anständiger Mensch , um den Anderen völlig hängen zu lassen.
Ein beeindruckender Roman, der viel mitbringt : flüssiger Schreibstil, derber Humor , fein gezeichnete Landschaftsbilder und eine Beschreibung der Situation in Afrika .Doch gibt es auch ernste Szenen, die besonders am Ende mich nachdenklich gestimmt haben. Was also ist " Das kann uns keiner nehmen " genau?Roadmovie, Reisebericht, Freundschaft , Liebe , Dramatik alles dabei! Ein kleiner Minuspunkt für mich : Tscharlies Versuche bei einigen Damen gut anzukommen und Beschreibungen des Flaschen öffnens waren mir zu ausführlich .
Eine Afrikareise, die es in sich hat
Der Hamburger Hans reist nach vielen Jahren wieder nach Afrika, um am Krater des Kilimandscharo ein Kapitel seiner Vergangenheit abzuschließen. Nur so, scheint es, wird er sein zukünftiges Leben ertragen können. Viele Jahre hat er sich über das „Wie“ Gedanken gemacht und steht nun endlich am Krater und muss erkennen, dass bereits jemand vor ihm ein Zelt aufgeschlagen hat und er nicht allein sein wird bei dieser Abschiedstour. Doch dass er auf den Tscharli trifft, hätte sich Hans in seinen schlimmsten Träumen nicht ausgemalt – ein Ur-Bayer, der mit proletenhaften, rassistischen und respektlosen Aussagen nur so um sich wirft. Als in der Nacht ein Schneesturm aufkommt, müssen die beiden wider Willen zusammenhalten, um ihr Überleben am Berg zu sichern. Dass es für beide der Anfang einer gemeinsamen Reise durch Afrika wird, ahnen zu dem Zeitpunkt wohl beide nicht.
Auf ihrem Trip durch Afrika und durch die Vergangenheit muss Hans erkennen, dass der Tscharli nicht nur eine Seite hat. Als King of Fulalu ist er den Einheimischen bekannt und hat sich einen Freundeskreis aufgebaut, auf die die beiden Reisenden immer wieder zurückgreifen (müssen).
Während der Geschichte erfahren wir einiges über Hans und Tscharli, über ihre Vergangenheit, über eine zerbrochene Liebe, über ihre Interessen und auch über Tscharlis Krankheit – und bald vermutet man, dass dies Tscharlis letzte Reise sein wird und er sich Hans als Begleiter nicht ohne Hintergedanken ausgesucht hat. Doch auch Hans macht eine Wandlung durch und schon bald entsteht zwischen den Beiden ein Band, das sie zusammenschweißt.
Der Autor hat die beiden unterschiedlichen Männer in eine Extremsituation gebracht, um eine Verbindung herzustellen. Er beschreibt mit viel Empathie die Situation in Afrika und gibt einen tiefen Einblick in diese Männerfreundschaft.
Die Charaktere sind authentisch gezeichnet und entwickeln sich im Laufe der Geschichte, was mir sehr gut gefällt. Der von Vorurteilen geprägte Hans lernt loszulassen und hinter die Dinge zu blicken, während der Tscharli von seinen abgedroschenen nervigen Floskeln ablässt und durchaus ernsthaft diskutieren kann – zumindest manchmal.
Der Schreibstil ist fesselnd, hat mich nicht mehr losgelassen. Man erkennt wie sehr der Autor mit Afrika verbunden ist, man liest auch welche Geschichte ihn persönlich mit dem Land verbindet.
Ein Roman über Freundschaft, Toleranz und Hoffnung. Ein Buch, das berührt, mit tiefgründigen Aussagen beeindruckt und mit vielen Emotionen geschmückt ist. Lesenswert! Gerne vergebe ich 5 Sterne für Tscharli und Hans.
Da haben sich zwei nicht gesucht und doch gefunden, der Hans und der Tscharlie, King of Fulalu. Der eine um eine alte Geschichte abzuschließen, der andere um es nochmal krachen zu lassen, bevor er „den Schatten berührt“, ois easy!
Großartiges Roadmovie, beeindruckende Story!
Zwei Geschichten über das Leben
"Das kann uns keiner nehmen" hat einen eigentümlichen Schreibstil, der einen zu Beginn etwas ausbremsen kann. Aber nach einigen Seiten hat man sich daran gewöhnt und kann das Buch schnell und flüssig lesen. Der Erzählstil passt perfekt zur Geschichte und schafft eine ganz besondere Atmosphäre. Dazu trägt auch der bayerische Dialekt von Tscharli bei, der der Geschichte mehr Authentizität verleiht.
Matthias Politycki erzählt eine großartige Geschichte über Hans und Tscharli und über Afrika. Darüber hinaus erzählt er noch viel mehr: über das Leben, Freundschaft, besondere Momente, das Scheitern, das Weitermachen, über Unterschiede, über Gemeinsamkeiten, über Vorurteile.
Fazit:
Das Buch zieht einen mit seinem außergewöhnlichen Schreibstil, seiner einzigartigen Atmosphäre und den beiden verschiedenen Charakteren in seinen Bann, sodass man liest und liest und nicht aufhören kann, bis das Buch zu Ende ist.
Ein bemerkenswerter Roman, den ich gern gelesen habe. Hier findet man Geschichten über das Leben, die Liebe, Freundschaft, Zusammenhalt, Tod und noch vieles mehr.
Klappentext beschreibt die Eckpunkte sehr gut: „Am Gipfel des Kilimandscharo: Hans, ein so zurückhaltender wie weltoffener Hamburger, ist endlich da, wo er schon ein halbes Leben lang hinwollte. Hier, auf dem Dach von Afrika, will er endlich mit seiner Vergangenheit ins Reine kommen. Doch am Grunde des Kraters steht bereits ein Zelt, und in diesem Zelt hockt der Tscharli, ein Ur-Bayer – respektlos, ohne Benimm und mit unerträglichen Ansichten…“
Ich muss zugeben: Etwas Geduld musste ich anfangs aufbringen. Diese Spielchen, i.e. ein Norddeutscher, ein Hamburger, gegen einen Ur-Bayer kamen mir zunächst recht verbraucht vor, aber nach und nach löste sich dieser Eindruck auf. Und aus diesem scheinbar abgenutzten Konflikt entspann sich eine Reihe von Dingen, die diesen ungewöhnlichen Roman ausmachen: Spannende Lebensgeschichten, Lebensweisheiten als Einblendungen in Kursiv zwischen dem übrigen Geschehen, die das Ganze bereichern, Insidereinsichten über Afrika, Menschen und das Leben dort uvm.
Gekonnt und authentisch erzählt ist es. Mir war, ich wäre selbst dabei gewesen und all diese Abenteuer miterlebt.
Hin und wieder musste ich auflachen, denn die Sprüche, die Situationskomik funkelten hie und da auf, wo man sie gar nicht erwartete. Es gab aber auch viele ernste Dinge des Lebens, der Freundschaft und des Sterbens.
In der zweiten Hälfte gab es eine umfangreiche Rückblende um die zurückliegenden Ereignisse im Leben von Hans, die ich als langwierig und recht deprimierend empfand.
Das gesamte geschilderte Geschehen ist sehr männlich: von der Art der Stoffdarbietung, vom Inhalt und dem Ausdruck her. Und manchmal war mir diese geballte Männlichkeit, die oft weniger appetitlich ausfiel, etwas zu viel des Guten. Gerade zum Schluss verlangte mir das Buch einiges an seelischen Kräften ab. Ich musste Pausen einlegen und etwas anderes lesen.
Das tat aber im Endeffekt der befriedigenden Leseerfahrung keinen Abbruch. Zum Schluss gab es auch einige Überraschungen. Das Durchhalten hat sich gelohnt.
Es ist keineswegs ein Wohlführoman oder etwas in der Art, eher das Gegenteil davon: Ein Roadtrip zweier älterer Männer durch Afrika, voller Entbehrungen und Tragik, der es in sich hatte. Daraus entstand diese Freundschaft, die trotz der Ungleichheit oder vllt gerade deshalb, zur sonderbaren Freundschaft, die über den Tod hinausgeht, wurde.
Dieser Roman wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. So etwas hat Seltenheitswert.
Diese Geschichte ist so ungewöhnlich, so authentisch. Die muss man einfach lesen.
Ich bleibe auf weiter Werke des Autors gespannt und vergebe gern die wohl verdienten 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.
Ein verrücktes Paar in Afrika
Matthias Politycki ist ein wirklich guter Autor, da er ernsthaftes Themen mit einer Leichtigkeit und mit Wortwitz verbinden kann.
Hans und Tscharlie treffen sich zufällig in einem Krater auf dem Kilimandscharo.
Sie sind sehr ungleich. Hans ein Hamburger Schriftsteller, Tscharlie ein Bayer. Da treffen Welten aufeinander.
Hans hält Tscharlie für einen Proleten. Für Tscharlie ist Hans ein Windlhans und ein Hornbrillenwürschtl, preußisches.
Obwohl es viele Vorurteile auf beiden Seiten gibt, setzen sie ihre Reise durch Afrika gemeinsam fort und verstehen sich mit der Zeit immer besser.
Ich mag den Icherzähler wegen seinem Einfühlungsvermögen, das auch ermöglicht hinter Tscharlies Fassade seine Herzlichkeit zu erkennen.
Politycki hat mit den beiden ein originelles Paar erschaffen. Dann versteckt er auch noch geschickt zwei Liebesgeschichten im Roman.
Jeder der Protagonisten hat eine Beziehung mit Verlusten erlebt.
Nicht zuletzt sind Abschnitte dabei, die eine kleine Hommage an Ernest Hemingways Schnee auf dem Kilimandscharo.
Ein sehr spannendes Buch mit unvergesslichen Hauptfiguren, die einem trotz - oder gerade - wegen ihrer vierschrötigen Art und Unberechenbarkeit ans Herz wachsen. Ein Buch über eine ungleiche Freundschaft, über Verletzlichkeit, Abenteuer und die Vielgestaltigkeit und Widersprüchlichkeit des afrikanischen Kontinents.
Anfangs mag man ihn nicht leiden, diesen Tscharli mit seiner lauten Klappe, seinen unerträglichen Ansichten und seinen unappetitlichen Toilettenproblemen. Der Ich-Erzähler Hans lernt ihn am Kilimandscharo kennen und muss mit ihm - unfreiwillig - die schwierige Bergtour überstehen. In seinen Augen ist er nur ein bayrischer Prolet voller Rassismus und Macho-Gehabe. Tscharli hingegen betitelt den aus Hamburg stammenden Schriftsteller als "Windelhans" und als preußisches "Hornbrillenwürstl".
Doch hinter der ungleichen Fassade und der gegenseitigen Ablehnung verbirgt sich weit mehr. Als sie - zunächst noch gezwungenermaßen, später sogar freiwillig - ihre Reise durch Tansania, nach Daressalam und auf die Insel Sansibar zusammen fortsetzen, zeigen sie immer neue Seiten ihrer Persönlichkeit. Schritt für Schritt offenbart sich ihre jeweilige Vergangenheit, ihre Beziehung zum afrikanischen Kontinent, vergangene Abenteuer, überstandene Krankheiten, unglückliche Freundschaften, tragische Lieben.
Das Buch verlangt einem anfangs einiges ab bis man den Einstieg findet und mit dem Tonfall der beiden Männer und ihren Ansichten zurecht kommt. Dann aber besticht es durch seinen differenzierten Blick, durch seine Fähigkeit, hinter die Fassade männlichen Imponiergehabes zu blicken, durch Erzählungen, die Klischees wirkungsvoll unterlaufen und blinde Idealisierung oder westliche Besserwisserei beiseite schieben.
Wir treffen auf den Hamburger Hans. Ein stiller in sich gekehrter Mann der den Kilimandscharo besteigen will. Die Reise soll für Ihn eine Art Sinnsuche sein. Oben auf dem Berg angekommen schlägt er sein Zelt zusammen mit der Reisegruppe auf. Ein Schneesturm zieht auf. Die perfekte Stille, wäre da nicht der laute extrovertierte sehr aufgeschlossene Ur-Bayer Tscharli. Die beiden setzen gezwungenermaßen ihren Urlaub zusammen fort.
Ein Buch über eine unvergleichliche Männerfreundschaft. Ein Buch was sie mit auf eine Reise nach Tansania bis nach Sansibar nimmt. Beieindruckend ist der Aufstieg auf den Kilimandscharo beschrieben.
Tiefsinning und aufwühlend. Ich finde dieses Buch großartig!
Eine aussergewöhnliche Afrikareise.
Tansania,
Kilimandscharo,
Daressalam,
Sansibar.
Zwei Männer, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, treffen sich zufällig und reisen dann zusammen
mit emotional schwerem Gepäck.
Der Ich-Erzähler Hans aus Hamburg erinnert sich an eine Afrikareise und erzählt rückblickend von der zufälligen Begegnung, Bekanntschaft und Freundschaft mit dem bayerischen Urgestein Tscharli.
Hans will oben auf dem Kilimandscharo in einem Krater übernachten, um nach 25 Jahren endlich seine offene Rechnung mit Afrika zu begleichen.
Als er mit seinem Bergführer Hamza am Kraterrand bei Stella Point knapp unterhalb des Gipfels steht, entdeckt er, dass sich da unten, am Boden des Kraters schon ein anderes Camp niedergelassen hat.
Wie ärgerlich!
Hans hätte die Nacht dort unten allein verbringen wollen, um seinen seelischen Ballast endlich loszuwerden.
Stattdessen ist er gezwungen, sich mit dem ca. Mitte 60jährigen zerzausten, faltigen, dünnen, blassen und fast zerbrechlich wirkenden Tscharli aus Miesbach auseinanderzusetzen, der drauflosredet, wie ihm der Schnabel gewachsen ist.
Als die Bergführer der beiden beschließen, die Gruppen für die Nacht und für den Abstieg zusammenzulegen, müssen sie sich wohl oder übel miteinander arrangieren.
Kann das gutgehen? Hochdeutsch und tiefstes Bayrisch krachen aufeinander.
Zwei völlig verschiedene Charaktere werden miteinander konfrontiert.
Tscharli ist unkompliziert, gesellig, ehrlich, hat Humor und ist immer gut gelaunt.
Hans ist introvertiert, zurückhaltend und ernst.
Während des unglaublich strapaziösen Aufenthalts im Krater und während des anstrengenden Abstiegs kommen sie einander näher.
Mit der Zeit werden auch andere Seiten der Männer sichtbar und man kann langsam erahnen, dass ernste Geschichten hinter dem zunächst sehr lässig und vergnüglich Erzählten stecken.
Manchmal schimmern Tiefsinnigkeit und Traurigkeit durch die fröhlich-legere Fassade des Tscharli. Aber auch eine gewisse Weisheit blitzt neben Ironie und Zynismus auf.
Hans wird stellenweise leichter ums Herz. Die Bitterkeit der Jahre fällt von ihm ab. Er fühlt sich erstmals seit langer Zeit befreit und froh.
Aber gleichzeitig fühlt er sich von Tscharli darin gestört, seinen Gedanken und Gefühlen nachzuhängen, weil dieser ihn ständig mit irgendwelchen Banalitäten ablenkt.
Im Verlauf wird immer wieder angedeutet, dass Tscharli ernsthaft krank ist und der folgende Satz von Hans lässt Schlimmes erahnen:
„...jählings begriff ich, dass er sich nur noch auf diese Weise aufrecht halten konnte. Begriff seine schrecklich volkstümliche Heiterkeit als grelle Oberfläche der Verzweiflung - und dass er die Anderen nur deshalb so zwanghaft zum Lachen bringen musste, weil er selber nichts zu lachen hatte.“ (Kindle, Pos. 594)
Schließlich ist die Bergtour zu Ende und Tscharli hat einen Wunsch:
Hans soll ihn nach Daressalam und Sansibar begleiten „weil er noch ein bisschen Spaß haben wolle, bevor‘s ernst werde.“ (Kindle, Position 646).
Der Roman ist schon deshalb interessant, weil er so viele Überraschungen bereithält.
Nicht nur inhaltlich, sondern auch was Schreibstil, Ton und Atmosphäre anbelangt.
Gerade am Anfang ist er trotz bald erkennbarer ernster Grundthematik witzig, humorvoll, unterhaltsam, leicht, flüssig und lässig geschrieben.
Im Verlauf und vor allem gegen Ende überwiegt dann die Ernsthaftigkeit.
Aber trotzdem werden auch diese Passagen mit angemessenen Prisen von Humor und Leichtigkeit gewürzt, so dass sich das Buch bis zum Ende mit Spannung und großem Vergnügen lesen lässt.
Während der Lektüre durchlebt man sämtliche Gefühle.
Muss man am Anfang noch sehr häufig schmunzeln oder auch den Kopf schütteln, so gibt es gegen Ende viele Momente der Rührung, der Hoffnung, der Resignation, des Ekels, des Erschauderns und des Erschreckens.
Neugier und Spannung wachsen im Verlauf.
Welche Erinnerungen, Erfahrungen und Gefühle befinden sich in den Rucksäcken der beiden Männer?
Zunächst bekommt der Leser nur häppchenweise Antworten auf diese Frage.
Die Geschichte wird vor der unverfälschten, exotischen und beeindruckenden Kulisse Afrikas erzählt.
Eindrücklich werden Landschaft, Wetter, Menschen und Tiere beschrieben.
Man kann sich die Berg- und Kraterlandschaft und den Regenwald mit seinen meterhohen Farnen bildlich vorstellen, sieht die Schneeflocken wirbeln, spürt Wind, Sturm, Regen, fühlt die bittere Kälte und die sengende Hitze.
Die Anstrengung der Wanderung wird regelrecht spürbar und man hat fast das Gefühl, ein Teil der Gruppe zu sein.
Die Landschaft erscheint vor dem geistigen Auge, so eindrücklich wird sie beschrieben und man meint, sich auch im Auto auf der 10-stündigen Reise in Tansania von Moshi am Südhang des Kilimandscharo nach Daressalam an der Küste des indischen Ozeans zu befinden.
Ich scheue mich fast, klar und direkt auszusprechen, dass der Roman sich mit einem sehr ernsten Thema beschäftigt:
dem Umgang mit Sterben und Tod.
Warum ich mich scheue? Weil ich befürchte, dass sich dann viele von dem Buch abwenden, ist es doch ein bedrückendes Thema, das Viele gern weg- oder aufschieben möchten.
Aber keine Sorge!
Sich auf so unterhaltsame, unkomplizierte und unbeschwerte aber niemals bagatellisierende oder beschönigende, sondern angemessene Art und Weise mit dieser Thematik auseinanderzusetzen, ist meines Erachtens eine wunderbare Möglichkeit, einmal den Blick in eine andere Richtung zu wenden und behutsam Gedanken anzustoßen, denen man sonst gerne aus dem Weg gehen möchte.
Darüber hinaus geht es noch um weitere interessante Themen:
Seine Zögerlichkeit ablegen und sich auf etwas Neues einlassen.
Herausfinden, was mit einem passiert, wenn man neue Pfade einschlägt.
Offen sein und offen bleiben anstatt sich vorschnell Urteile zu bilden.
Der Autor vermittelt implizit und unaufdringlich, dass es sich lohnt, nicht aufzugeben, sondern das Beste aus seinem Schicksal zu machen:
Egal, ob man einen geliebten Menschen verliert oder ob aufgrund von schwerer Krankheit der Tod bevor steht.
Außerdem ist die Lektüre eine Möglichkeit, einen Teil Afrikas kennenzulernen, ohne vom Sofa aufstehen zu müssen.
Absolute Empfehlung!
Unbedingt lesenswert!
Grandios! Mit einem lachenden und einem weinenden Auge liest man diese Geschichte einer sich entwickelnden Freundschaft zwischen zwei grundverschiedenen Männern, die sich unter extremsten Bedingungen kennen lernen und erst nach und nach einander schätzen lernen. Und das alles vor dem Hintergrund der Landschaft und des Lebens in Afrika.