
Das Haus am Kanal
von Georges Simenon
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Erscheinungstermin 04.07.2019 | Archivierungsdatum 27.08.2019
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Zum Inhalt
»Georges Simenon ist der wichtigste Schriftsteller des 20. Jahrhunderts.«
Gabriel García Márquez
Die sechzehnjährige Edmée muss nach dem Tod des Vaters Brüssel verlassen und zu ihren Verwandten in die flämische Provinz ziehen. Schnell stellt sich heraus, dass das Mädchen aus der Stadt andere Vorstellungen vom Leben hat als die konservativen Familienangehörigen. Edmée ist dominant, verwöhnt und sich ihrer Wirkung auf Männer sehr bewusst. Gleich zwei ihrer Cousins erliegen ihren Reizen und glauben, sie gehöre ihnen allein. Das führt zu Unmut unter den Männern der Familie. Als Edmée sich für einen der Cousins entscheidet, kann sie nicht ahnen, welche brutalen Folgen diese Entscheidung nach sich zieht.
Ein Beziehungsdrama in den nebelverhangenen Ebenen Flanderns. Ein Mädchen, das zur Frau heranreift und dabei Grenzen überschreitet – mit verhängnisvollen Folgen.
Bandnummer: 5
ZEIT FÜR MICH – ZEIT FÜR SIMENON
»Georges Simenon ist der wichtigste Schriftsteller des 20. Jahrhunderts.«
Gabriel García Márquez
Die sechzehnjährige Edmée muss nach dem Tod des Vaters Brüssel...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783455006872 |
PREIS | 12,00 € (EUR) |
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Auch diesen Non-maigret hatte ich vor vielen Jahren bereits gelesen. Welches Genie Simenon ist wusste ich daher schon. Dieser Band war noch besser als das ebenfalls neu veröffentlichte Striptease. Wie bereits dort erwähnt, gefällt mir die Aufmachung der neuen Maigrets bei Kampa leider nicht, diese hier von HoCa Atlantik dafür um so mehr. Bücher, denen man viele Wiederentdecker und ebenso neue Leser wünscht, es lohnt sich.

Die Geschichte spielt zum grössten Teil in der Nähe von Neroteren. An einem herbstlichen Tag kommt Edmée in dem Ort an und wird von ihrem Cousin zum Gut des Onkels »verfrachtet«. Das sechzehnjährige Mädchen hat gerade ihren Vater verloren, der Arzt in Brüssel gewesen war. Man kann sich vorstellen, dass zu diesem familiären Schock sich noch ein kultureller einstellte, als sie in die Provinz ziehen muss. Hinzu kommt, dass sie die Sprache ihrer Angehörigen nicht versteht. Französisch sprechen nur die wenigsten. Die Verständigungsprobleme sorgen von Anfang an dafür, dass man sich fremd bleibt. Da ein Unglück nicht allein kommt, wie Edmée schnell herausfindet, wird sie mit der Nachricht überrascht, dass ihr Onkel auch gerade gestorben ist. Auf dem Gut herrscht deshalb eine gewisse Unruhe. Was wird passieren? Fred, der Älteste, wird aufmerksam auf Edmée, eine Wende in der Geschichte. Das Mädchen ist sich seiner Macht auf die Männer bewusst und nutzt dieses aus. Unterwerfung und Anpassung ist nicht ihr Ziel, sie möchte dominieren. In dem traditionell geprägten bäuerlichen Leben bringt das Probleme mit sich und kann zu Zerstörungen führen. Das Buch kann ich nur empfehlen. Sehr gut geschrieben.

Beschreibungen voller Atmosphäre
Ein interessantes Buch des Maigret-Autors, ganz ohne Maigret und ohne direkte Krimielemente. Die psychologische Figurenführung ist im Vordergrund.
Nach dem Tod des Vaters muss die 16jährige Edmée von Brüssel zur ihrer Tante und ihrer Familie ziehen. Es ist ein ländlicher Raum, die Menschen dort bäurisch geprägt. Das Stadtmädchen wirkt wie ein Fremdkörper in dieser Umgebung.
Zu ihren Verwandten hat sie kaum Bezug und sie will sich ihre Eigenschaften bewahren. Anstatt zu nähen und Hausarbeit interessiert sie sich für medizinische Bücher und hat den Wunsch Medizin zu studieren, was sich wohl kaum realisieren lässt.
Mit ihrer Tante kann sie sich nicht verständigen. Die spricht nur Flämisch und sie nur Französisch. Bezugspunkt werden daher ihre Cousins. Eine unterschwellige Anspannung und latente Bedrohung stehen im Raum.
Es gibt von Georges Simenon unglaublich starke Beschreibungen der Umgebung. Eine starke Atmosphäre entsteht.
Der Roman ist von 1933, hat aber nichts Altmodisches an sich. Der Text hat in seiner Gesamtheit Gültigkeit.
Ich persönlich bin bisher kein Simenon-Fan gewesen und war daher erstaunt, was für eine mächtige Wirkung das Buch auf mich hatte.

Es ist eine düstere, schicksalhafte, fast aussichtslose Welt in die die gerade verwaiste Edmee ankommt. Als Tochter eines Chirurgen muss sie nun in einer derben, kargen und harten Bauernfamilie in Flandern leben. Keiner kommt so recht mit ihr klar und sie versteht es die beiden älteren Söhne gegeneinander auszuspielen. Wie viele von Simenons Romanen ist auch dieser ein psychologisches Drama das gleichsam unaufhaltsam dem Untergang zusteuert. Die Beschreibung der Umgebung untermalt die Stimmung eindrucksvoll. Sehr empfehlenswert, da die Übersetzung sehr gelungen ist.