Fado fatal
Ein Portugal-Krimi
von Hanne Holms
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Erscheinungstermin 02.05.2019 | Archivierungsdatum 13.06.2019
Zum Inhalt
Olá Portugal! Reisejournalistin Lisa Langer will sich in Porto Wein und regionale Leckereien schmecken lassen, als sie in einem Gasthaus in der Altstadt auf das blanke Chaos trifft. Seit die Eltern...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | E-Book |
ISBN | 9783492993029 |
PREIS | 8,99 € (EUR) |
SEITEN | 288 |
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Eigentlich lese ich Serien immer vom ersten Band an. Bei "Fado Fatal" mache ich eine Ausnahme, denn ich bin erst auf den dritten Band aufmerksam geworden. Portugal mag ich, Fado ebenso, da war ich neugierig.
Okay, wegen dem Fado muss man das Buch nicht lesen. Die einzige Fado-Sängerin, die vorkommt, singt ziemlich schief. Und wenn ich jetzt böse wäre, würde ich sagen, Lisa Langer braucht es auch nicht unbedingt in diesem "Portugal-Krimi". Sie ist hier mehr die Reiseleitung durch die Geschichte und nicht die Ermittlerin, die den Fall auflöst.
Lisa reist nach Porto und kommt bei Ana unter. Ana führt ein kleines Restaurant und bietet eine Handvoll Gästezimmer an. Komischerweise gibt es an Lisas Ankunftstag kaum was zu essen. Wie Lisa später erfährt, ist jemand eingebrochen und hat verkleinerte Rasierklingen in Anas Lebensmittelvorräte versteckt. Dies ist nicht der einzige Sabbotageakt, aber auch im Restaurant von Anas Grosscousine Madalena wird Feuer gelegt. Will jemand ihre Restaurants aufkaufen oder steckt ein jahrzehntealter Patriarchenstreit dahinter?
Anas Freunde sind davon überzeugt, dass auch der Unfall ihrer Eltern kein Unfall war. Lisa lässt sich alles erklären und macht sich zusammen mit Ana auf Erkundungstour. Derweil werden sie beobachtet. Aber auch die Beobachter werden beobachtet.
Beide Seiten bespitzeln einander, das merken die Betroffenen erst gegen Ende des Buches. In jedem Kapitel bekommt man Puzzlesteine-Häppchen über die beiden Familienclans, die am Ende zur Auflösung führen.
Zwei Namens-Verschreiber, die den Lektoren durch die Lappen gingen, sorgten beim Stand von 2/3 des Buches zu Überlegungen meinerseits, ob vielleicht ganz was anderes dahinter steckt - doch ich gebe Entwarnung, es sind wirklich nur Namensverwechslungen, also nicht irritieren lassen.
"Fado fatal" kann gut ohne Kenntnisse der beiden Vorgänger gelesen werden. Irgendwann taucht Fred Hamann auf, der anscheinend schon in den vorigen Fällen mit Lisa zusammengearbeitet hat. Seine Rolle ist sehr klein, und bis auf eine Szene wäre die Geschichte auch ohne ihn ausgekommen.
Ich habe bisher bewusst das Wort "Krimi" vermieden, denn für mich ist es ein unterhaltender Roman mit kriminellen Elementen und kein klassischer Krimi, da die Ermittlerin nichts ermittelt, sondern nur durch die Story führt und Fakten sammelt.
Fazit: Kein typischer Krimi, aber leicht, unterhaltend und amüsant - eine easy Sommerlektüre für in den Liegestuhl.
3.5 Punkte.
Schon seit Jahren bin ich ein großer Portugal-Fan und ich denke gerne an unsere Urlaube in Lissabon, an der Algarve und zuletzt in Porto zurück. Wie bei jedem Urlaub, habe ich auch hier immer nach passender Lektüre gesucht, also nach Krimis und Romanen, die am jeweiligen Reiseziel spielen. Da war die Auswahl bis vor einigen Jahren leider nicht sehr groß, aber inzwischen hat sich das geändert. Vor allem in Lissabon und an der Algarve spielen einige Krimis. Porto hingegen – immerhin Portugals zweitgrößte Stadt, aber touristisch längst nicht so bekannt wie Lissabon – ist literarisch noch nicht so breit vertreten, schien es mir.
Umso größer war meine Freude, als ich zufällig von diesem Krimi erfuhr. Und vor allem im ersten Teil der Lektüre schwelgte ich förmlich in Erinnerungen, bewegt sich die Protagonistin doch genau dort, wo auch wir uns im Urlaub gerne aufgehalten haben. Die Protagonistin Lisa ist Reisejournalistin und will sich nach einem Auftrag, der sie auf den Spuren der Portugalkrimis nach Lissabon und an die Algarve geführt hat (da haben wir’s wieder…) noch privat ein wenig in Porto aufhalten. Dazu hat sie ein Gästezimmer im Restaurant „Triangulo“ an der Ribeira, dem beliebten Ufer des Flusses Douro, gebucht.
Dort angekommen, stellt sie jedoch schnell fest, dass im Lokal das pure Chaos herrscht: Wirtin Ana scheint heillos überfordert, sie managt Küche, Bedienung und Vermietung der Gästezimmer ganz allein. Kurzerhand packt Lisa mit an und gewinnt dadurch Anas Vertrauen. So erfährt sie, dass Anas Eltern, denen das Lokal eigentlich gehörte, erst vor kurzem bei einem tragischen Autounfall ums Leben gekommen sind. In Anas Freundeskreis wird spekuliert, dass es sich dabei gar nicht um einen Unfall, sondern um Mord gehandelt hat. Denn Anas Mutter entstammte der alteingesessenen Familie Pleider, die seit Ewigkeiten im Clinch mit der nicht minder alteingesessenen Familie Lubke liegt. Eventuell ist die Familie Lubke scharf auf das Lokal „Triangulo“ und versucht mit allen Mitteln, es an sich zu reißen.
Der Verdacht erhärtet sich, als in Anas Essensvorräten Rasierklingen gefunden werden und wenig später sogar noch ein Brand ausbricht. Die Polizei bleibt jedoch sehr vage in ihren Ermittlungen. Lisas Spürsinn ist geweckt und gemeinsam mit Anas Freunden und Familie beginnt sie auf eigene Faust zu ermitteln. Das allerdings passt einigen Leuten so gar nicht in den Kram und Lisa gerät in große Gefahr.
Der Krimi führt im weiteren Verlauf von Porto hinein ins Dourotal, die Anbauregion des Portweins, für den Porto berühmt ist. Da war bei mir der Wiedererkennungswert nicht ganz so hoch wie in Porto selbst, aber inzwischen hatte mich die Geschichte schon in ihren Bann gezogen. Wobei ich den Kriminalfall an sich trotz einer überraschenden Auflösung dann doch eher vorhersehbar fand. Und auch die Figuren blieben etwas blass, Lisas Emotionen wurden eher spärlich thematisiert, so dass es mir schwer fiel, richtig mit ihr mitzufiebern.
Alles in allem aber eine sehr unterhaltsame Geschichte, vor allem geeignet für Portugal-Fans und solche, die es werden wollen.
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