Die Blutchronik
Historischer Roman
von Liliana Le Hingrat
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Erscheinungstermin 03.12.2018 | Archivierungsdatum 11.12.2018
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Zum Inhalt
Aus der osmanischen Geiselhaft entlassen, führt Vlad Dracula den Kampf seines Vaters um den walachischen Thron fort. Doch nicht nur die alten Feinde seiner Familie machen ihm die Krone streitig, auch der eigene Bruder wendet sich gegen ihn und kann dabei auf den Beistand der Osmanen zählen. Obwohl Vlad in der Gunst von Papst Pius II. steht, muss er zusehen, wie sowohl Ungarn und Polen als auch das Osmanische Reich die Hand nach der Walachei ausstrecken. Mehr und mehr wird Vlads Heimat, wird sein Erbe zum Faustpfand im Kampf zwischen Christentum und Islam …
Die faszinierende Fortsetzung des preisgekrönten DAS DUNKLE HERZ DER WELT.
Ein kraftvoller und hochspannender historischer Roman im Taschenbuchformat von Liliana Le Hingrat über den Kampf gegen die Osmanen im 15. Jahrhundert und ein unbekanntes Kapitel europäischer...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783426521915 |
PREIS | 10,27 € (EUR) |
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Ein wunderbar geschriebener Roman über den Ursprung des Dracula und gleichzeitig auch über die bei uns eher unbekannte Zeit der Osmanischen Eroberungen. Die Charaktere sind sehr gut und glaubwürdig gestaltet so dass man sich sehr gut vorstellen kann, dass es damals genau so gewesen ist. Ich kannte schon den Vorgänger "das dunkle Herz der Welt " was mir auch schon sehr gut gefallen hat und dies ist ein würdiger Nachfolger.
„Die Blutchronik“ von Liliana Le Hingrat ist die Fortsetzung der Geschichte der Walachei im 15. Jahrhundert. Während im ersten Teil die Kindheit Vlad Draculeas beleuchtet wurde, geht es in diesem Teil nun um seine Herrschaftszeit. Der Roman erscheint bei Droemer-Knaur als ebook am 1. November und das Taschenbuch gibt es ab dem 3. Dezember zu kaufen.
Walachei, 15. Jahrhundert: Vlad Draculea wird aus der Geiselhaft der Osmanen entlassen, um über die Walachei zu herrschen. Doch noch hat er nicht den nötigen Rückhalt unter den Bojaren und wird schnell wieder gestürzt. Im Exil schwört er Rache an all seinen Feinden und ein langer Kampf um den walachischen Thron beginnt. Vlad muss sich in Geduld üben, um seine Feinde zu besiegen und auch die Osmanen drängen immer wieder nach Europa vor. Die balkanischen Rosenkriege sind von Intrigen und wechselnden Bündnissen geprägt und versprechen so viele spannende Stunden.
Drei Jahre ist es her, dass ich „Das dunkle Herz der Welt“, den ersten Teil dieser Reihe, gelesen haben. Die Wartezeit war lang, doch sie hat sich absolut gelohnt.
Der Schreibstil war gut und flüssig zu lesen und ich bin sehr schnell wieder in die Geschichte eingestiegen. Ich konnte mir alles gut vorstellen und war wieder fasziniert von den Schauplätzen. Die meisten historischen Romane spielen in England oder Deutschland. Die Walachei und Transsilvanien sind da eine willkommene Abwechslung, umso überraschender, dass man dort dennoch Städten mit deutschen Namen, wie z.B. Kronstadt begegnet.
Der Zeitrahmen, in dem dieser historische Roman spielt, ist äußerst interessant. Die politische Lage Mitte des 15. Jahrhunderts ist sehr brisant. Intrigen und wandelnde Bündnisse spielen eine große Rolle. Kronen werden mit Gewalt erkämpft und wieder verloren. Die Osmanen unter Sultan Murad wollen Europa erobern. Hier ist sehr viel vereint, das einen historischen Roman richtig spannend macht. Es ging mir anfangs teilweise etwas zu schnell in der Geschichte voran, aber langweilig wurde mir nie.
Die Geschichte von Vlad Draculea, Radu, Janos Hunyadi und einigen mehr habe ich gerne mitverfolgt. Die historischen Personen standen eindeutig im Vordergrund, auch wenn es mit Roxolan einen fiktiven Beschützer gab, der Vlad Draculea an die Seite gestellt wurde und der ihn aus der ein oder anderen brenzligen Situation befreit hat. Sein Leben habe ich gerne mitverfolgt, weil hierdurch auch einige alte Mythen mit in die Handlung eingebaut wurden.
Mir hat es sehr gefallen, dass in diesem Buch Vlad Draculea nicht nur als grausamer Tyrann dargestellt wurde. Seine brutale Seite, weswegen er letztendlich als „Der Pfähler“ in die Geschichte eingegangen ist, wurde aber auch nicht beschönigt und hat den nötigen Raum bekommen. In dieser Dilogie wurde Vlad Draculea von seiner menschlichen Seite gezeigt und war facettenreicher. Insgesamt betrachtet wirkte diese Darstellung sehr realistisch auf mich.
Einen Punkt, den ich bei diesem Roman herausragend finde, ist die Recherche, die die Autorin betrieben hat. Drei Jahre hat sie insgesamt an diesem Roman gearbeitet und in einem ausführlichen Nachwort schildert sie, wann sie Dinge als wahr angenommen hat und wie sie recherchiert hat. Ich hatte auch schon beim Lesen das Gefühl, dass es sich hierbei um einen gut recherchierten historischen Roman handelt, was meine kleinen eigenen Suchen im Internet auch bestätigt haben.
Fazit: Ein hervorragend recherchierter historischer Roman, der einen an neue Schauplätze und in eine äußerst spannende Zeit entführt. Das historische Vorbild für Dracula hat viel zu bieten und weiß von sich zu überzeugen. Vor der ein oder anderen brutalen Szene darf man allerdings nicht zurückschrecken. Eine klare Leseempfehlung an alle historienbegeisterten Leser und all diejenigen, die sich für die wahre Geschichte Draculas interessieren. Aber Achtung: Vampire gibt es in diesem Roman keine.
Ein mitreißender Historienroman! Gut recherchiert und packend geschrieben - absolute Leseempfehlung!
Die Walachei im 15. Jahrhundert
Vlad Draculea kann endlich das Erbe seines Vaters antreten. Aber die Feinde seines Vaters sind auch seine Feinde. Ein blutiger Streit, um die Krone der Walachei nimmt seinen Lauf. Nicht nur alte Feinde machen ihm diese Krone streitig auch sein eigener Bruder Radu, will sie besitzen. Und als wenn all dies noch nicht reicht, sorgen Intrigen und Verrat dafür, dass sein Leben immer schwerer wird. Selbst die Liebe zu einer Frau kann Vlad nicht von seinem blutigen Weg abbringen.
Bei „Die Blutchronik“ handelt es sich um den zweiten Band, der von der Herrschaft der Draculer erzählt. Er schließt direkt an „Das dunkle Herz der Welt“ an. Ich würde empfehlen, Band 1 gelesen zu haben. Auch wenn jetzt aus dem Leben von Vlad III. Draculea erzählt wird, versteht man vieles besser, kennt man auch die Geschichte seines Vaters. Vor allem da die Geschichte der Walachei von vielen Protagonisten geprägt wurde. Denn die Autorin schildert nicht nur das Leben des Fürsten, sondern vor allem von den Ereignissen dieser Epoche und wie sie Europa prägten.
Das 15. Jahrhundert und vor allem dieser Teil Europas wurden über Jahrzehnte mit Krieg überzogen. Immer wieder haben die Osmanen versucht, die Walachei, Ungarn und alle angrenzenden Länder zu erobern und auch zu halten. Die Fürsten haben verzweifelt versucht, sich dagegen zu wehren. Sie haben Bündnisse geschmiedet, Intrigen angezettelt und Kriege geführt. Miteinander, gegeneinander und untereinander. Es war eine blutige und traurige Zeit. Liliana Le Hingrat ist es gelungen, diese Ereignisse in einem Roman zusammen zufassen. Es war spannend zu lesen, wenn auch nicht immer einfach.
Um bei den zahlreichen Schauplätzen nicht die Orientierung zu verlieren, hat die Autorin vor jedem Kapitel Ort und Zeit angegeben. Dies war auch nötig, da die Fürsten immer wieder zwischen den einzelnen Orten wechselten und ja auch eine gewisse Zeit benötigten, um ihr Ziel zu erreichen. Es war beeindruckend, wie viel Wissen die Autorin zusammentragen musste, um ein stimmiges Bild dieser Zeit entstehen zu lassen. Es ist ihr gelungen. Zwar gibt es einige Szenen, die sicher nichts für schwache Nerven sind, aber bedenkt man die Zeit, aus der diese Geschichte stammt, gehören sie einfach dazu.
Das Leben von Vlad III. Draculea war spannend, dramatisch und leider auch blutig. Er selbst aber muss ein beeindruckender Mann gewesen sein. Ich habe seine Lebensgeschichte gern gelesen. Der Autorin ist es gelungen, ein authentisches, wenn auch düsteres, Porträt dieses Mannes zu zeichnen. Mir hat vor allem die Mischung aus historischem Wissen und einer fiktiven Geschichte gut gefallen. Mit sicherem Gespür führt Frau Le Hingrat ihrer Leser durch eben diese. Sie lässt eine Epoche Europas lebendig werden, die bisher doch eher weniger Beachtung bekommen hat. Ich hatte nicht nur unterhaltsame Lesestunden, sondern auch Lehrreiche. So mag ich historische Romane.
Eine gelungene Fortsetzung, man findet sich in einer dunklen Zeit wieder und lernt Vlad Dracul aus einer anderen Perspektive kennen. Man wird förmlich in das Buch gezogen.
Nachdem mir der erste Teil "Das dunkle Herz der Welt" ausgesprochen gut gefallen hat, hab ich mich ums mehr auf den 2. Teil gefreut. Den ersten Band muss man definitiv gelesen haben um Beziehungen zwischen den fiktiven Charakteren aber auch um besser in das politische Wirrwar herein zukommen.
Dieser zweiter Band ist wieder ausgesprochen flüssig und leicht verständlich geschrieben, sodass man an keiner Stelle (die lateinischen Gebete mal ausgenommen) wirklich ins Stocken gerät. Man lernt wieder viel über die Geschickte und der damaligen Politik in (Ost)Europa im 15. Jahrhundert und auch wenn dieser Band wieder fantastisch recherchiert ist, kommt er einen etwas langwieriger vor als der erste. Das liegt aber nicht am Schreibstil der Autorin, sondern einfach, dass die Kämpfe um den Thron der Walachei und die Herrschaftsgebiete immer wieder die gleichen sind und Vlad III. die Streitigkeiten der alten Feinde – welche auch schon ein Vater versucht hat zu beseitigen – weiterführt und sich dadurch viel wiederholt. Manchmal fällt es auch schwer bei den ganzen Politischen Wirrwar nicht den Überblich zu verlieren.
Trotz dessen, dass Vlad Dracula als sehr brutal und blutrünstig überliefert wird, wird dieser Charakterzug im Buch zwar aufgezeigt und seine Gräueltaten grob beschrieben (z.B. das Pfählen seiner Feinde), aber auf mich wirkte der Charakter fast noch etwas zu sanft. Diese Sanftheit hat Liliana aber wunderbar in die Beziehung zu Vlads Frau Anastasia und seiner Geliebten Katharina gesteckt.
Auch in diesem Buch treffen wir wieder auf uns bereits bekannte und liebgewonnene Charaktere wie Smarada, ihre Kinder Gruia, Maria und Mugur sowie Roxlan.
Fazit - 4 Sterne
Ich hätte mir vielleicht gewünscht, dass die brutalität Vlads etwas mehr Aufmerksamkeit bekommen hätte. Immerhin ist es das, was ihm den Beinamen "Vlad der Pfähler"gegeben hat. Aber sonst ist es wirklich wieder ein gelungenes Buch, was mir zwar gut gefallen hat, allerdings nicht ganz so gut wie der erste Band. Bücher von Liliana Le Hingrat werde ich dennoch gerne wieder lesen.
Dies ist die gefährliche und spannende wahre Geschichte des Grafen Dracula, soweit recherchierbar. Kriege, Intrigen und die Osmanen prägten seine Zeit. Toller historischer Schmöker, kriegerisch und spannend.
1448: Vlad Draculea und sein Bruder Radu sind immer noch Geiseln Sultan Murads. Ihr Vater und der ältere Bruder wurden ermordet und Vlad ist voller Rachegefühle. Als der Sultan ihn entlässt, bekommt er seine Chance – leider gibt es aber eine ganze Reihe Menschen, die meinen, ein Wort mitsprechen zu können, Vlad erwarten viele Kämpfe, Rückschläge und Intrigen.
Stand in „Das dunkle Herz der Welt“, das man meiner Meinung nach unbedingt vorher gelesen haben sollte, noch Vlads Vater im Mittelpunkt der Geschichte, ist es hier Vlad selbst, der als Pfähler und sogar als Vampir bekannt wurde. Liliana Le Hingrat versucht mit ihren beiden Romanen nicht nur zu erklären, wer Vlad wirklich war, sondern auch ein Stück europäische Geschichte aufzuarbeiten, die, obwohl bereits Hunderte von Jahren zurückliegend, dennoch ihren Einfluss auf unsere heutige Zeit hat. Neben Vlads Perspektive gibt es einige weitere, so ist Janos Hunyadi wieder mit dabei, der Leser begleitet u. a. auch Radu und Roxolan, letzterer ein Hohepriester der Alten Mysterien, und wie bereits im Vorgängerroman eine der interessantesten Charaktere. Am Ende des Romans findet sich ein Personenregister. Wer nicht sofort von der Masse der Personen erschlagen werden, und auch dem einen oder anderen Spoiler vorbeugen will, schaut erst im späteren Verlauf des Romans hinein. Es gibt viele Charaktere, doch nicht alle sind gleich wichtig, die meisten sind historische Persönlichkeiten und der Roman erzählt immerhin eine Geschichte über 30 Jahre und mehrere Regionen.
Für mich war auch nicht die Fülle der Personen das Problem, mit dem ich bis etwa zur Hälfte des Romans zu kämpfen hatte. Nein, für mich war eher die Erzählweise problematisch. Lange hatte ich den Eindruck, einer reinen Aufzählung von Ereignissen beizuwohnen. Sicher, es tut sich sehr viel, ein Kampf jagt den anderen, eine Intrige die andere, das ist einfach historisch bedingt, aber die Charaktere gehen darin unter, sie erhalten weder Tiefe, noch erfahre ich viel über Hintergründe, Motive und Emotionen – es fehlt mir an Herz und manches ist so nicht nachzuvollziehen. Im Grunde hätte ich hier auch ein Sachbuch lesen können. Ob ich mich vielleicht einfach daran gewöhnt habe, kann ich nicht genau sagen, aber im späteren Verlauf merkte ich plötzlich, dass es besser geworden war, jedenfalls hatte mich der Roman endlich mehr gepackt und die Charaktere kamen mir auch wieder etwas näher. Vielleicht hätte man den Roman in zwei Teile packen sollen, um den Charakteren von Anfang an mehr Aufmerksamkeit schenken zu können?
Nichtsdestotrotz ist der Roman interessant zu lesen. Wer kennt schon die Geschichte jener Gegend? Dracula kennt jeder, über den Pfähler hat man auch schon gelesen, aber wer kennt schon den Menschen Vlad Dracula, seinen Bruder Radu, die Geschichte ihrer Familie, oder die anderen Häuser, wie etwa die Hunyaden? Dass die Geschichtswissenschaftlerin und gebürtige Rumänin Liliana Le Hingrat gut recherchiert hat, steht außer Frage, ihr interessant zu lesendes Nachwort erzählt ein wenig darüber, und alleine deswegen ist dieser Roman für Geschichtsinteressierte lesenswert.
Der zweite Band der Geschichte jener osteuropäischen Region im 15. Jahrhundert ist kein einfaches Buch, historisch jagt eine Schlacht die andere, es gibt Intrigen über Intrigen, jeder misstraut jedem und hängt sein Fähnchen mal so und mal so in den Wind. Interessant ist es dennoch, zumal wir in Deutschland wenig darüber wissen dürften und einer der Protagonisten der historische „Dracula“ ist. Ich bin nach einigen Problemen letztlich doch in der Geschichte angekommen und froh, den Roman gelesen zu haben, vor allem, weil eine gute Recherche der Autorin für mich außer Frage steht. Ich vergebe daher 3,5 Sterne (aufgerundet wo nötig) und eine Leseempfehlung für alle, die sich für die Geschichte dieser Region oder die des wahren „Dracula“ interessieren. Ich empfehle aber, „Das dunkle Herz der Welt“ zuerst zu lesen, da hier die Vorgeschcihte erzählt wird.
Gut recherchiert
Ein Osmane wollte seinen Kontaktmann in einer Kirche treffen, doch es war zu spät…
Doch er hatte etwas gefunden, was ein anderer auch haben wollte…. Und dieser andere bedrohte ihn…
Vlad Basarab, einer der Söhne des walachischen Fürsten, absolvierte in seiner Geiselhaft beim Herrscher der Osmanen ein Kampftraining. Und er wurde mit der Zeit so gut, dass er mehr Freiheiten erhielt…
Radu, sein Bruder, wurde zum Gespielen von Mehmet, dem Sohn des Sultans, was Vlad gar nicht gefiel… Er versuchte immer wieder, Radu zu beschützen…
Doch inzwischen waren Vlads und Radus Eltern tot und sein Vetter Rodislav hatte den Thron an sich gerissen… Und Murad hatte etwas gegen Rodislav als walachischen Fürsten…
János Hunyadi war Reichsverweser im Königreich Ungarn. Und er war für Vlad ein Feind…
Dann gibt es da noch Roxolan, einen Hohepriester, der die Aufgabe hatte, Vlad und Radu zu beschützen…
Und außerdem einige Geliebte von Vlad, von denen zumindest eine ihm einiger Kinder schenkte…
Und natürlich seine Ehefrau Anastasia….
Inwiefern war es zu spät für den Kontaktmann des Osmanen? Was hatte dieser gefunden? Und wer wollte dies auch haben? Was wollte dieser Mann von dem Osmanen haben bzw. wissen? Warum bedrohte er ihn? Erfuhr er, was er wissen wollte? Wie schaffte es Vlad, mehr Freiheiten am osmanischen Hof zu erhalten? Was war Radu, Vlads Bruder, für den Sohn des Sultans? Inwiefern wollte Vlad ihn beschützen? Warum wollte Murad, nicht Rodislav sondern Vlad als walachischen Fürsten? Weshalb war der Reichsverweser in Ungarn Vlads Feind? Wer war Roxolan, der die beiden walachischen Fürstensöhne beschützen sollte? Wer war die Geliebte von Vlad, die ihm einige Kinder gebar? Hatte er auch Kinder seiner Ehefrau? Somit legitime Kinder? Alle diese Fragen - und noch viel mehr- beantwortet dieses Buch
Meine Meinung
Dieses Buch ließ sich nicht ganz so gut lesen, wie meine sonstige Lektüre. Das hängt auch damit zusammen, dass es der Wahrheit nachempfunden ist. Das heißt nicht, dass ganz genau alles so passiert ist, wie im Buch beschrieben, aber trotzdem nahe an der Wahrheit. In der Geschichte war ich schnell drinnen, konnte mich auch gut in die Protagonisten hineinversetzen. In Vlad, der nur darauf aus war, beim Sultan gut dazustehen, damit er irgendwann wieder nach Hause könnte und natürlich wollte er seinen Bruder mitnehmen. Doch der Sultan brauchte immer noch eine Geisel. In Radu, der sich von seinem Bruder im Stich gelassen fühlte, als dieser in die Walachei zurück ging. In diesem Buch geht es eigentlich nur um Krieg, Überfälle, und heimtückische Ermordungen. Dazwischen sind ab und zu ein paar Jahre Frieden, ein sehr fragiler Frieden. Und doch ist es sehr interessant zu erfahren, wie Vlad Draculea, bei uns auch als Dracula bekannt, gelebt hat und gestorben ist. Wäre er nie in osmanische Geiselhaft gekommten, wäre er vielleicht ein ganz passabler Herrscher gewesen. Doch so… aber das soll der geneigte Leser selbst lesen. Auch wenn das Buch manchmal Längen aufweist, so war es doch von Anfang an spannend und diese Spannung hat sich auch bis zum Ende gehalten. Was mir sehr gut gefiel – ich allerdings auch bei historischen Romanen erwarte – ist das Nachwort, das Glossar und die Auflistung der historischen Personen am Ende des Buches. Dies gehört einfach zu einem solchen Roman dazu. Ich fand dieses Buch sehr gut recherchiert und – trotz einiger Längen – hat es mich in seinen Bann gezogen. Es hat mich gut unterhalten und mir auch sehr gut gefallen. Daher von mir eine Weiterempfehlung und volle Bewertungszahl.
Fesselnd, komplex, historisch solide
Dies ist der Nachfolgeband zum Roman „Das dunkle Herz der Welt“, für den Liliana Le Hingrat 2016 den ‚Goldenen Homer’ bekam.
Sicherlich erschließen sich den Lesenden die Zusammenhänge deutlicher, wenn sie tatsächlich damit - anders als ich - in diesen Abschnitt der osteuropäischen Geschichte einsteigen. Allerdings bin ich auch ohne diese Grundlage in die verwobene, komplexe Handlung von „Die Blutchronik“ gut reingekommen.
Mitte des 15. Jahrhunderts führt Vlad Draculea nach seiner Geiselhaft am Hof des Sultans den Kampf seines Vaters um den Thron der Walachei fort. Sein entschiedenster Gegner ist Rodislav aus der Danendynastie. Aber auch andere mißgönnen ihm das Fürstentum oder wenden sich ab um ihre eigene Macht zu halten. Ungarische, polnische und osmanische Machtinteressen kreuzen sich im Osten Europas und Vlad hat stellenweise Mühe, im politischen Ränkespiel bzw. auf dem Schlachtfeld nicht unterzugehen. Selbst sein Halbbruder und vormaliger Leidensgenosse Radu wendet sich gegen ihn, als er, protegiert von Mehmet, seine Chance zur Herrschaft gekommen sieht. Einzig auf den moldauischen Fürsten Stefan und seinen langjährigen Freund und Beschützer Roxolan kann sich Vlad noch verlassen. Aber wird das reichen?
Auch die Liebe ist für Vlad eng mit Machtkampf und politischem Kalkül verknüpft. Es gibt verschiedene Frauen in seinem Leben und keiner kann er wirklich gerecht werden.
Die Autorin hat solide recherchiert und viele historische Charaktere um den walachischen Herrscher Vlad aus dem 15. Jahrhundert tatsächlich glaubwürdig beschrieben und gekonnt im historischen Kontext agieren lassen - dennoch ist der Roman alles andere als ein verstaubter Geschichtswälzer. Man kann aber schon sagen, dass die Autorin durchaus Aufklärungsarbeit betreibt, denn dieser Abschnitt und Schauplatz der Geschichte dürfte vielen bisher noch nicht so vertraut sein. Zudem erscheint natürlich durch Bram Stokers Vampirgeschichte (zu der Vlad ihn wohl zum Teil inspiriert hat) die historische Figur etwas ‚vernebelt‘.
Die Intrigen, die wechselnden Bündnisse, die politischen Ehen und das Kriegsgeschehen fesseln gehörig, das stellenweise sehr schnelle Erzähltempo und diverse Szenenwechsel halten einen auf Trab. Man muss natürlich schon dranbleiben, denn dies ist kein historischer Schmöker, der nur vor sich hinplätschert. Die vor dem Hintergrund der osmanischen Bedrohung sich tragisch entwickelnde Geschichte der Halbbrüder Vlad und Radu und die Zerrissenheit und letztendlich Machtlosigkeit mancher Figuren stimmen nachdenklich. Besonders sympathisch fand ich die (erfundene) Figur des Roxolan, Hohepriester und Beschützer von Vlad.
Fazit: klare Empfehlung für Fans fundierter historischer Wälzer
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