Sag den Wölfen, ich bin zu Hause
Roman | Ein bewegender Roman über Freundschaft und Zusammenhalt
von Carol Rifka Brunt
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Erscheinungstermin 23.02.2018 | Archivierungsdatum 24.06.2019
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Zum Inhalt
Der New-York-Times-Bestseller erstmals auf Deutsch
ZUM BESTEN BUCH DES JAHRES GEWÄHLT VON • Wall Street Journal • Oprah Magazine • Booklist • BookPage • Kirkus Reviews
EIN POETISCHER ROMAN ÜBER FAMILIE UND FREUNDSCHAFT
Manchmal verlierst du einen Menschen,
um einen anderen zu gewinnen.
Manche Verluste wiegen so schwer, dass sie nicht wiedergutzumachen sind. So geht es June Elbus, als ihr Onkel Finn stirbt, der Mensch, mit dem sie sich blind verstand, der ihr alles bedeutete. Doch mit ihrer Trauer ist sie nicht allein. Schon bald nach der Beerdigung stellt June fest, dass sie sich die Erinnerung an Finn teilen muss – mit jemandem, der sie mit einer schmerzhaften Wahrheit konfrontiert. Der sie aber auch lehrt, dass gegen die Bitternisse des Lebens ein Kraut gewachsen ist: Freundschaft und Mitgefühl.
„Sag den Wölfen, ich bin zu Hause ist eine wundervolle Geschichte. Gut geschrieben, unglaublich warmherzig, emotional, ohne kitschig zu sein. Solange es Amerikaner gibt, die dieses Buch lieben, ist nicht alles verloren.“ Susanne Fröhlich in der Freundin
»Ein überwältigendes Debüt.« O: The Oprah Magazine
»Fesselnd bis zum Ende. Dieser Roman zieht alle emotionalen Register.« Bookpage
»Eine bitter-süße Mischung aus Herzschmerz und Hoffnung.« Booklist
»Ergreifend bis zur letzten Seite.« ELLE
»Zwischen Trauer und Hoffnung – das geht unter die Haut und ans Herz ... Carol Rifka Brunts Debütroman ist schon jetzt eins der besten Bücher 2018!« Myway
»Ein Roman über Freundschaft, Familie, die erste große Liebe, das Erwachsenwerden und das Erwachsensein, aber auch über Eifersucht und Trauer. Aber manchmal verlieren wir einen Menschen, um einen anderen zu gewinnen. Auch June ergeht es so. Poetisch und zum Weinen schön.« Oberösterreichische Nachrichten
»Ein einnehmender Roman über Verlust, Trauer und Familienzusammenhalt.« Tirolerin
»Ein wunderbarer, einfühlsamer, trauriger und zugleich heiterer Familienroman über Verlust, Trauer, Freundschaft und Vertrauen.« (news Magazin)
»Ein Schmöker, den man vor der letzten Seite kaum aus der Hand legen kann und von dem man sich gleichzeitig wünscht, dass er nie endet.« Kleine Zeitung
»Viel mehr als ein Coming-of-Age-Roman, hinreißend erzählt!« Zeit für mich
»Eines der schönsten Bücher, die über Verlust und Neuanfang geschrieben wurden.« COSMOPOLITAN
Der New-York-Times-Bestseller erstmals auf Deutsch
ZUM BESTEN BUCH DES JAHRES GEWÄHLT VON • Wall Street Journal • Oprah Magazine • Booklist • BookPage • Kirkus Reviews
EIN POETISCHER ROMAN ÜBER FAMILIE...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783961610075 |
PREIS | 22,00 € (EUR) |
SEITEN | 448 |
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
"Sag den Wölfen, ich bin zu Hause" geht sehr tief und berührt einen sehr. Das Buch hat mich noch Tage nach dem Lesen beschäftigt.
June ist 15 Jahre alt, sie lebt mit ihren Eltern und ihrer Schwester Greta in einem Vorort von New York.. June ist ein schüchternes Mädchen und lebt ein wenig in ihrer eigenen Welt. Doch ihr Patenonkel Finn, der Bruder ihrer Mutter, zeigt ihr die New Yorker Welt, er geht mit ihr in Ausstellungen, bringt ihr klassische Musik nahe oder verbringt einfach Zeit mit ihr.
Doch Finn hat Aids und als es ihm durch seine Krankheit immer schlechter geht, besuchen June, Greta und ihre Mutter ihn jeden Sonntag und Finn fertigt ein Portrait von den Schwestern an. Dieses zieht sich mit Kleinigkeiten in die Länge, so dass die sonntäglichen Besuche nicht aufhören.
Doch dann stirbt Finn und für June bricht die Welt zusammen.
Auf seiner Beerdigung versucht ein Mann ihre Aufmerksamkeit zu bekommen, doch ihr wird mitgeteilt, dass dieser Mann Finns Mörder sei, weil er ihn mit Aids angesteckt hatte und er nicht erwünscht ist.
Wochen nach der Beerdigung versucht dieser Mann, Toby, Kontakt zu June aufzubauen.
Sie möchte es zu Anfang nicht, sie hat den Kopf voller Vorurteile, gestreut durch ihre Familie.
Doch Toby bleibt am Ball und ganz langsam öffnet sich June. Sie erfährt Dinge über Finn, die sie nicht wusste und die ihr verheimlicht wurden. So treffen sich die beiden regelmäßig und tauschen sich über Finn aus, denn beide trauern sehr um ihn. Und ganz langsam entsteht eine tiefe Freundschaft zwischen den beiden. Alles dies passiert ohne das Wissen der Familie.
Die Trauer um Finn, das langsame annähern an Toby und ihre Zweifel, ob sie das ihrer Familie antun kann und dann für Toby einzustehen, dass alles wird so zart und wärmend erzählt, dieses Buch lässt keinen kalt.
Ich kann es nur jedem an Herz legen.
Das Buch beschreibt die 80er Jahre, als Aids noch als Krankheit unter Homosexuellen angesehen wurde und die Krankheit kaum erforscht war.
Ein wundervolles Buch, welches mit so viel Einfühlungsvermögen und Sanftheit das heikle Thema Aids und Homosexualität, sowie verbotene Liebe und das verwirrende Heranwachsen mitsamt seinen Unsicherheiten thematisiert. Es ist so schön geschrieben und transportiert so viel zwischen den Zeilen. Es ist so zart und hübsch, dass man verzaubert darin liest. Was sind die kleinen Probleme des Lebens im Gegensatz zum Tod. Freundschaft und Familie wird beleuchtet, dabei wird kein Weichzeichner benutzt, denn den gibt es auch im wahren Leben nicht. Das Buch ist faszinierend echt, schonungslos aber wundervoll!
„Chancen schwimmen nicht zu dir zurück, wenn du sie wegwirfst.“ (S. 43)
Dank Netgalley bin ich auf „Sag den Wölfen, ich bin zu Hause“ von Carol Rifka Brunt aufmerksam geworden. Ich habe bisher wenig Erfahrung mit sog. „Coming of age“-Romanen gemacht, entweder, weil ich sie „übersehen“ habe oder Titel/Inhalt mich nicht angesprochen haben. Bei vorliegendem Buch war das anders – da gingen die Neugier nach dem „Was hat es mit dem Titel auf sich?“, die geniale Gestaltung des Covers und die Inhaltsangabe eine perfekte Symbiose ein und ruckzuck war das Buch auf den Reader geladen.
Tja, unnu? Habe ich eines meiner persönlichen Jahreshighlights gelesen – auch wenn ich weiß, dass das Jahr noch „jung“ ist. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht der 14-jährigen June Elbus, die nach dem Tod ihres geliebten Onkels in einen Strudel aus Trauer und Wut gerät, gleichzeitig aber auch einem alten Familiengeheimnis auf die Spur kommt, ihre Schwester „neu“ kennenlernt und sich den Fragen des Lebens bzw. des Erwachsenwerdens stellen muss.
„Alles, was ich sah, war, dass man Greta und mich in diesem Rahmen zusammengepfercht hatte. Egal, was passierte, wir beide würden für immer zwischen diesen vier Holzleisten in der Falle sitzen.“ (S. 54)
Das Ganze kommt in einer wunderbar leichten, jedoch nicht zu blumigen Sprache daher. Die Geschichte spielt in den 80er-Jahren in den USA und betrachtet kritisch den seinerzeitigen gesellschaftlichen Umgang mit AIDS und bietet immer mal wieder Hinweise auf Musik und Kunst. Letzteres baut die Autorin sprachlich so perfekt in die Geschichte ein, dass das Kopfkino angeschmissen wird und unaufhörlich läuft. Nach Ende der Lektüre habe ich die Homepage der Autorin besucht, nur um festzustellen, dass die dort gezeigten Fotos von Gemälden, die sie als Inspiration genommen hat, ziemlich genau mit meiner Vorstellung der im Buch genannten Kunstwerke übereinstimmen. „Faszinierend!“ würde Mr. Spock jetzt sagen.
All jenen, die sich für Musik und Kunst interessieren sowie „Coming of age“-Geschichten aufgeschlossen gegenüberstehen, sei dieses wunderbare Buch ans Herz gelegt. Großartiges Debüt!
„Eine Romantikerin zu sein, bedeutet, dass du immer das Schöne siehst. Das Gute. Du möchtest nicht die düstere Wahrheit der Dinge wahrnehmen. Du glaubst daran, dass sich alles zum Guten wenden wird.“ (S. 139)
June liebt ihren Onkel Finn. Er ist der einzige, der sie immer verstanden hat.
Als Finn stirbt ist ihre Trauer grenzenlos. Sie muss den Verlust eines geliebten Menschen verarbeiten und trifft bei seiner Beerdigung auf einen Mann, der Finn genau so geliebt hat, wie sie.
June ist mit ihrer Trauer nicht mehr allein, sondern hat jemanden der für sie da ist.
"Sag den Wölfen, ich bin zu Hause" hat mich begeistert.
Es spielt in New York im Jahr 1987. Die Krankheit an der Finn leidet ist für viele noch unbekannt und Junes Mutter bekommt sie kaum über die Lippen. AIDS, ihr Bruder; Junes Onkel hat AIDS und es ist für die Mutter glasklar, dass Finn Lebensgefährte ihn damit angesteckt hat und ihn umgebracht hat. Er ist Finns Mörder.
Die Geschichte wird aus Junes Sicht erzählt. Durch den Ich-Erzähler und einen unglaublich feinfülligen Schreibstil, schaffte es die Autorin, dass ich mit June alles miterlebte. Ihre Gefühle spürte, ihre Wut, ihr Unverständnis, ihre tiefe Trauer.
Vorallem die Trauer zog mich in einen Bann und ließ mich Seite um Seite verschlingen.
Ich möchte eigentlich nicht mehr über den Inhalt des Buches erzählen.
Das Buch habe ich verschlungen, ich saß überall und habe gelesen; habe geweint und gelacht und war richtig traurig, als das Buch zu Ende war.
Schon lange hat mich kein Buch mehr so mitgerissen und mit meiner Gefühlswelt gespielt, wie dieses.
Der Preis ist mit 22€ doch recht happig, aber der Leser hat auf 448 Seiten eine wunderbare Geschichte, welche nicht so schnell wieder vergessen wird.
Sechs von fünf möglichen Punkten. Absolute Leseempfehlung.
Was für ein schöner Roman, was für ein großartiges Debüt! „Sag den Wölfen, ich bin zu Hause“ von Carol Rikfka Brunt erschien 2012 unter dem Titel „Tell the wolves I`m home“ bei „Dial Press“ und schaffte sofort den Sprung auf die New York Times-Bestsellerliste. Inzwischen wurde dieses wunderbare Buch in 20 Länder verkauft und ist jetzt auch auf Deutsch zu haben. Zu verdanken ist dies dem Ensele Verlag und der Übersetzerin Frauke Brodd. Kurz gesagt: Dieses Buch ist auch in der Übersetzung ein Glücksfall. Der Spannungsbogen wird von Anfang bis Ende gehalten. Die Intensität der Sprache, die Eindringlichkeit der Gefühle halten die Leser in diesem Roman über Freundschaft und Familie, Liebe, Hass und Zuneigung in Bann.
Sehr schnell verlieben wir uns in June, dieses schüchterne 14jährige Mädchen aus einem Vorort New Yorks Ende der 80er Jahre. June, die sich so fühlt, als wäre ihre Haut zu dünn und das Licht zu hell. Deren liebster Aufenthaltsort ein Tunnel wäre, tief unter der kühlen, dunklen Erde (S. 41). June, die sich eine Zeitfalte vorstellt und Wälder voller Wölfe und düstere mitternächtliche Moore. Die von Menschen träumt, die keinen Sex zu haben brauchen, um zu wissen, dass sie sich lieben. Die von Menschen träumt, die sich immer nur auf die Wange küssen (S. 69). June, die ihren Onkel Fynn liebt und glaubt, ihre Schwester Greta zu hassen. June, die sich von niemandem verstanden fühlt außer von einem Menschen: von ihrem Onkel Finn, der ein berühmter Maler war und vor kurzem an Aids gestorben ist. Wer soll ihr nun noch die Wahrheit sagen, jetzt, wo Finn tot ist? Wie sehr sich Junes Leben durch Finns Tod verändert, wie sehr die Begegnung mit einem Fremden, der ihren Onkel sehr gut kannte, ihr Verhalten ändert, wird einfühlsam und eindringlich erzählt. Dieser Roman hat das Zeug, auch noch nach Jahren in einem Atemzug mit anderen großen Romanen über Kindheit und Jugend genannt zu werden - sei es „Wer die Nachtigall stört“ oder auch „Tom Sawyer“. Einfach deshalb, weil „Sag den Wölfen, ich bin zu Hause“ ein großartiges Buch ist!
„Mir ging durch den Kopf, wie das alles gleichzeitig falsch und schrecklich und schön war.“ (S. 279)
Wie oft kann einem ein Buch das Herz brechen? In „Sag den Wölfen, ich bin zuhause“ begleiten wir die junge June auf dem Weg, den Verlust ihres Onkels zu verarbeiten. Aus völlig unerwarteter Richtung wird ihr dabei Hilfe zuteil, die sie mit einigen bitteren Wahrheiten konfrontiert – und mit der Erkenntnis, dass auch in schlimmen Ereignissen etwas Gutes stecken kann, dass man manchmal etwas verlieren muss, um etwas anderes zu gewinnen.
Zwischen den Seiten dieses Buchs steckt so viel, dass ich das Gefühl habe, dem Text mit meiner Rezension niemals gerecht werden zu können – vor allem nicht ohne zu viel zu verraten.
Die Zartheit der Worte ließ mich immer wieder schlucken und hin und wieder musste ich kurz durchatmen und mir bewusstmachen, dass es ein Buch ist, nur ein Buch und nicht das echte Leben, nicht mein Leben.
Als ich ein Drittel des Romans gelesen hatte, war ich mir immer noch nicht sicher, ob ich ihn am Ende lieben oder hassen würde. Worte wie
„Alles, was sie sagte, blieb vage, als würden die Einzelheiten sie niederstechen, wenn sie zu scharf gezeichnet waren.“ (S. 37)
waren so wundervoll, konnten die Stimmung so gut transportieren, doch die unfassbare Grausamkeit des Lebens, die sich hier wieder und wieder manifestierte, machte mich fertig.
Ganz besonders lag das an den Figuren.
„Danni sagte immer, Finn hätte jemand Besseren verdient.“ (S. 211)
Diesem Urteil konnte ich mich durchaus anschließen, allerdings in etwas anderer Ausprägung als Finns Schwester Danni sich das dachte: Finn hätte eine bessere Schwester verdient. Und das war es, was mir beinahe körperliches Unbehagen bereitete: Ich konnte einige Figuren, besonders eben Danni, einfach nicht verstehen. Vielleicht ist das zu kurz gedacht, vielleicht komme ich irgendwann selbst in Situationen, in denen ich es nachvollziehen kann, oder ich bin selbst auch so und merke es nur nicht – aber wenn man jemanden liebt, dann will man denjenigen glücklich sehen. Daran glaube ich sehr fest.
„Ich klammerte mich an die Vorstellung, dass alles, was sie getan hatte, aus Liebe geschehen war. Denn das konnte ich nachvollziehen. Ich konnte es verzeihen. Es ermöglichte mir daran zu glauben, dass ich vielleicht eines Tages fähig sein würde, auch mir selbst zu verzeihen.“ (S. 373)
Am Ende kam ich zu dem Urteil, dass ich das Buch liebe. Es hat mich dazu gebracht, Rotz und Wasser zu heulen, und ich bleibe dabei, dass ich das Verhalten mancher Figuren nicht kapiere und auch gar nicht kapieren will. Doch die Aussage, dass auch aus Schlechtem Gutes entstehen kann, dass manchmal schlimme Dinge passieren müssen, damit gute geschehen können, die ist stark. Und so bleibt am Ende eigentlich nur eines zu sagen:
„Nichts davon ist gerecht. Rein gar nichts.“ (S. 221)
Als Finn, der Onkel der 15-Jährigen June an Aids stirbt, bricht für das junge Mädchen eine Welt zusammen. Finn war ihr bester Freund, vielleicht war sie sogar ein bisschen in ihn verliebt. Von ihrer Schwester Greta kann June im Moment keine Hilfe erwarten. Waren sie noch vor kurzer Zeit ein Herz und eine Seele - zieht sich Greta jetzt immer mehr zurück, lässt ihre Schwester im Stich oder stellt sich sogar gegen sie.
Finn war ein großer Künstler. In seinen letzten Monaten malte er ein Portrait von den beiden Schwestern. Ein Bild, dass für einigen Aufruhr sorgt. Und dann ist da auch noch Toby, Finns heimlicher Freund der nun Kontakt zu June sucht. Das Mädchen ist hin und hergerissen zwischen Eifersucht auf Finns Partner und dem Wunsch verstanden und geliebt zu werden…
Was für ein wunderschöner und bewegender Roman über Liebe, Freundschaft und Trauer. Junes Geschichte hat mir wirklich sehr berührt und nachdenklich zurückgelassen. Der Einstieg fiel mir zwar etwas schwer, da es recht lange dauerte bis die Handlung in Fahrt kam, aber dann hat mich June nicht mehr losgelassen.
Das Buch spielt in den 80 iger Jahren. Eine Zeit in der Aids noch eine recht unverstandene Krankheit war und den Betroffenen mit Vorurteilen begegnet wurde. Das macht es June noch schwerer den Tod ihres Onkels zu verarbeiten. Und als sich der verheimlichte Freund Toby bei ihr meldet hat ihre Beziehung einen wahnsinnig schweren Start. Zum einen ist June tierisch eifersüchtig, zum anderen hält ihre Familie Toby für Finns eigentlichen Mörder. Er muss ihn wissentlich mit der Krankheit angesteckt haben.
Es ist wirklich schön zu lesen, wie sich die Freundschaft zwischen Toby und June entwickelt. Die Charaktere sind toll gezeichnet, facettenreich und lebensnah. Man fühlt gerne mit ihnen. Auch Junes Schwester Greta spielt eine große Rolle. Ihre Beweggründe bleiben lange unersichtlich und obwohl sie sich furchtbar verhält muss man doch irgendwie Mitleid und Angst um sie haben. Trotz der schwesterlichen Rivalitäten kümmert sich die sonst so kindliche und verträumte June sehr bewusst und verantwortungsvoll um Greta.
Carol Rifka Brunt hat eine sehr ruhige und leichte Erzählweise, schafft wunderbare Bilder, Sätze die man sich gerne anstreichen möchte und so traurig das Thema auch sein mag, strahlt der Roman eine ganz besondere Wärme aus. Toll fand ich auch die Hinweise zu Kunst und Musik. Ich habe während des Lesens mal das erwähnte Mozart Requiem gehört und es hat sich unheimlich passend in die Geschichte eingebunden. Eine weitere schöne Idee wie der Buchtitel sich mit der Geschichte verbindet. Verraten will ich es nicht, - deshalb einfach selbst lesen 😉
Dieser Roman hat mich total begeistert, Die Autorin hat einen super Schreibstil. Es ist ein poetischer Roman über Familie und Freunde.Es geht um Eifersucht, Neid und Scham. Der Roman ist um 1987, den Anfangsjahren der Krankheit Aids angelegt.
June Elbus ist 13 Jahre alt, als ihr geliebter Patenonkel Finn daran stirbt. Jetzt erst lernt sie seinen Partner kennen, so etwas wie ein Vermächtnis Finns. Die beiden sollen sich gegenseitig trösten. Schon wieder Heimlichkeiten, aber June erfährt dadurch noch mehr über ihren Onkel.
In der Familie gibt es einiges an Problemen und Verheimlichungen, das beginnt schon mit Junes Mutter, die Finns Schwester ist und Junes 16jährige Schwester Greta ist genauso betroffen. Die Autorin hat mich bei der Lektüre dieser Geschichte sehr gefesselt und ich konnte mich in alle Personen gut einfühlen. Es ist traurig, wie in der Familie jeder ziemlich einsam ist. Die Eltern bekommen wenig von den Ängsten ihrer Töchter mit. In einigen Dingen sollte sie aufmerksamer sein und in anderen toleranter.
Ein geschickt konstruierter Roman, der den Leser in freundlicher und trauriger Stimmung zurück lässt. Ein wunderbarer Debütroman der Autorin Carol Rifka Brunt. Dieses Buch ist sogar mit dem schönen Cover und dem Titel „ Sag den Wölfen, ich bin zu hause“ für mich überzeugend.
Ein besonders überzeugender Roman. Für mich ist er ein Highlight.
Ich kann ihn nur weiterempfehlen und er bekommt von mir die volle Punktzahl.
Was für ein wundervolles Buch!
Kennen Sie schon den Julia Eisele Verlag? Er wurde 2016 von Julia Eisele gegründet und ist ein selbständiger, inhabergeführter Verlag, bei dem Frau Eisele selbst aussucht, was sie veröffentlichen möchte. Für mich ist dies das erste Buch, was ich aus diesem Verlag gelesen habe. Aber da es mir so gut gefallen hat, werde ich sicherlich weitere Bücher lesen, die Frau Eisele für uns aussucht. Eins ist sogar noch für den März 2018 geplant. Lassen Sie sich überraschen!
Ich gebe zu, auf dieses Buch wäre ich gar nicht wirklich aufmerksam geworden, wenn nicht zwei ganz unterschiedliche Autorinnen auf Facebook so von diesem Buch geschwärmt hätten. Da ich diese beide Autorinnen und ihren Geschmack sehr schätze, bin ich neugierig geworden. Die Autorin Carol Rifka Brunt ist selbst noch ein Neuling in der Buchbranche, hat es aber auf Anhieb geschafft, dass sie von verschiedenen amerikanischen Magazinen zum Buch des Jahres 2017 gewählt wurde.
Zum Inhalt möchte ich Ihnen dieses Mal gar nicht so viel sagen, um Ihnen nicht zu viel vorab zu verraten. Das Buch spielt im Jahr 1986 in einem kleinen Vorort von New York. Erzählt wird die Geschichte von June, einem Mädchen, dass zur Zeit der Geschichte vierzehn Jahre alt ist. Sie lebt mit ihrer zwei Jahre älteren Schwester Greta und ihren Eltern, beides Steuerberater, zusammen. Vor kurzem ist ihr Onkel Finn, der jüngere Bruder ihrer Mutter, an AIDS gestorben. June hatte ein sehr inniges Verhältnis zu ihrem Onkel. Und durch seinen Tod steht sie plötzlich allein da, denn sie ist ein sehr eigenwilliges und im gewissen Sinne auch einsames Mädchen. Früher war ihre Schwester ihre beste Freundin, aber seit einiger Zeit ist diese nur noch gemein zu ihr und dementsprechend keine Hilfe bei ihrer Trauer. Doch dann tritt ein neuer Mensch in ihr Leben.
Mich hat dieses Buch ganz schnell gefangengenommen. Mich hat fasziniert, wie die Autorin dieses Familiengeflecht beschrieben hat, diese Interaktionen und das Thema Kommunikation, bzw. die fehlende Kommunkation. Es ist ein wunderbarer Roman über das Thema Erwachsenwerden. Aber auch ein Roman, der sich mit den Themen Liebe, Freundschaft, Eifersucht und Schuld auseinandersetzt. Und nicht zuletzt ein Roman, der uns in die Zeit zurückversetzt, wo die Krankheit AIDS noch ganz neu war und die Menschen absolut hysterisch reagiert haben. June ist ein wunderbares Mädchen, was durch den Tod ihres Onkels gezwungen wird, ihren Blickwinkel auf die Menschen um sie herum zu erweitern. Sie lernt selbst Entscheidungen zu treffen und das, was ihre Eltern und ihre Schwester ihr erzählen, nicht mehr einfach vorbehaltlos hinzunehmen. Während des Lesens habe ich mich des Öfteren an die Bücher „River“ von Donna Milner und „Der Regen, bevor er fällt“ von Jonathan Coe erinnert gefühlt. Beides ebenfalls Bücher, die in die ähnliche Richtung gehen und zu meinen liebsten Büchern zählen.
Unbedingt lesen!
June liebt ihren Onkel Finn, nur er scheint sie zu verstehen. Ja vielleicht ist sie auch ein bisschen verliebt. Finn nimmt sie ernst, sieht mehr in ihr als der Rest der Welt. Doch Finn ist sehr krank und bald kommt die Zeit der Trauer. Niemand spricht darüber, June fühlt sich allein. Als Finns Partner den Kontakt zu ihr sucht, weiß June nicht was sie tun soll. Hat er doch ihren besten Freund mit dieser furchtbaren Krankheit angesteckt. Oder etwa doch nicht?
Jund erlebt nicht nur die Höhen und Tiefen des Erwachsenwerdens, sonderns auch die, die der Tod eines geliebten Menschen mit sich bringt. Ihre verzweifelten Versuche sich anzupassen und dazu zu gehören scheitern. Sie ist nunmal nicht wie ihre Schwester. June zu begeleiten hat mir das Herz gebrochen und ich habe mich stellenweise selbst wieder wie ein unverstandenes Kind gefühlt. Eine emotionel, aufwühlende Geschichte die ich noch Tage mit mir rumgetragen habe.
June ist 14 Jahre alt, als ihr Onkel Finn an AIDS stirbt. Finn war ihr großes Vorbild und ihre Welt. Doch nach seiner Beerdigung stellt sie fest, dass sie nicht die einzige war, die wichtig für Finn war und nicht die einzige, die mit dem Verlust zu kämpfen hat.
Sie stellt fest, dass ihre Familie ihr Finns Freund Toby verschwiegen hat. Nach und nach lernt sie Toby kennen und schätzen. Durch ihn lernt sie Finn noch einmal neu kennen.
Das Buch spielt 1987. Das zeigt sich deutlich darin, dass die Eltern Kassetten im Auto hören, Trivial Pursuit gespielt wird und das Telefon noch mit Kabel und fest installiert ist.
Ich war damals genauso alt wie June, so war das Buch auch eine kleine Zeitreise für mich. Ich konnte mich super in June und ihre Gefühlswelt einfühlen.
Man merkt ihr sehr deutlich an, wie unsicher sie noch ist, nicht einschätzen kann, was andere Menschen an ihr sehen und vielleicht auch schätzen. Sie selbst hält sich für sonderbar und kann es kaum glauben, dass irgendwer Interesse an ihr als Mensch haben könnte.
Und dann kommt Toby, der selbst unter dem Tod von Finn leidet und es ist unklar, wer hier wenn stützt. Toby lässt June nach und nach Teile aus Finns Nachlass zukommen und zeigt ihr Seiten in Finns Leben, die bis dahin außerhalb ihrer Wahrnehmung lagen.
Manch einen mag es stören, dass die 14-jährige June mit einem wesentlich älteren Mann gemeinsam unterwegs ist und dabei auch Alkohol trinkt und Zigaretten raucht. In heutigen Zeiten hat das schon etwas anrüchiges. Allerdings hatten sowohl Zigaretten als auch Alkohol in den 80gern einen ganz anderen Stellenwert als heute.
Parallel dazu macht auch Junes Schwester Greta ihre ersten Erfahrungen mit Alkohol und mit dem Gefühl, Anerkennung nur dann zu bekommen, wenn sie die Erwartungen anderer Menschen erfüllt. Das Verhältnis der Schwestern ist sehr angespannt, beide haben das Gefühl, dass die andere in ihrem Leben das bessere Los gezogen hat.
Mich hat das Buch sehr beeindruckt, spiegelt es doch die Gefühlswelt einer vierzehnjährigen sehr genau wieder. Ich habe mich tatsächlich auch ein bisschen in meine Jugend zurück versetzt gefühlt.
Ich denke das Buch wird mich in Gedanken noch lange begleiten und ist sicher eines meiner Jahreshighlights.
Daher von mir eine volle Leseempfehlung!
Er weiß, dass er nicht mehr lange leben wird; die Krankheit, die er hat, hat zwar inzwischen einen Namen, aber man ist noch weit davon entfernt, ihren tödlichen Verlauf abbremsen oder gar aufhalten zu können. Noch ein letztes Bild will der Maler Finn erschaffen, von seinen beiden geliebten Nichten Greta und June. New York Mitte der 80er Jahre. Dass ihr Onkel sich mit AIDS infiziert hat, weiß June lange Zeit nicht, es ist auch egal, sie liebt ihn abgöttisch. Und wenn sie nicht die Zeit bei ihm verbringt, streift sie durch die Wälder der Vorstadt. Doch mit dem Tod Finns ist da eine Leere, die sie mit nichts füllen kann. Bis sie Nachrichten erhält. Toby, Finns Lebensgefährte, den sie nie kennenlernen durfte, denn ihm geben ihre Eltern die Schuld an Finns Krankheit. Die gemeinsame Trauer verbindet sie und eine zarte Freundschaft im Verborgenen entsteht.
Carol Rifka Brunts Debutroman, der im den USA mit Lobeshymnen überschüttet wurde, ist ein leiser Roman, der die Nuancen der teils widersprüchlichen, teils harten Gefühle im Umgang mit Verlust und Trauer, aber auch mit AIDS in unglaublicher Weise umzusetzen vermag. Auch wenn das Thema Sterben im Vordergrund steht, haucht sie ihren Figuren so viel Leben ein, dass sie authentisch und glaubwürdig wirken und keinerlei Spuren von Stereotypen oder Klischees aufweisen.
Der Umgang mit AIDS war in den 1980ern, als man wenig darüber wusste und lediglich die Bedrohung wahrgenommen hat, alles andere als entspannt. Dies zeichnet die Autorin im Roman überzeugend nach, die Verzweiflung ob der Hilflosigkeit schlägt in Hass und Ablehnung um, was sich alles in der Figur Toby sammelt. Dieser hat gar keine Chance als Mensch wahrgenommen zu werden, zu stark ist die Projektion der Krankheit auf ihn. Erst durch die langsame Annäherung mit June entfaltet er sein Wesen, das von einer unheimlichen Zerbrechlichkeit ist und die Empathie für ihn nur noch verstärkt.
Aber es ist auch ein Coming-of-Age Roman, in dem ein junges Mädchen erwachsen werden, sich von den Eltern lösen muss und gezwungen wird, Position zu beziehen. Der Verlust eines geliebten und nahestehenden Menschen stößt diesen Prozess an, sie ist am Ende nicht mehr das Mädchen, das sich unbekümmert in den Wald in ihre Traumwelt flüchten kann. Innerhalb nur weniger Wochen werden alle Beziehungen auf eine Probe gestellt und sie müssen eine neue Basis finden, auf der sie weiterhin funktionieren können.
Die Autorin hat eine poetische Sprache gefunden, die sowohl zu den Gesprächen über Kunst wie auch zu den Empfindungen in der Natur passt und diese mit vielen Zwischentönen wiedergibt. Dieser leise und feinfühlige Ton gleitet durch die Handlung und unterstreicht die feinsinnige Figurenzeichnung.
Ein rundum gelungener Roman, den man nach dem Lesen nicht einfach weglegt, sondern der noch nachwirkt.
Einfach nur zum verschlingen schön ! Definitiv jetzt schon ein Jahreshighlight
Was für eine wunderbare Geschichte aus einer Zeit, die schon lange her und doch noch so nah ist...
unbedingt empfehlenswert!
Der Eisele Verlag hat ein wirklich gutes Händchen für tolle Neuerscheinungen!
"Sag den Wölfen, ich bin zu Hause" von Carola Rifka Brunt erzählt die Geschichte der 16 jährigen June die in ein Tiefes Loch fällt nachdem ihr Onkel Finn verstirbt. Doch als sie es schafft Vorurteile zu überwinden findet sie zurück ins Leben und löst Stück für Stück die Geheimnisse ihrer Familie auf! Ein kluges und sehr lesenswertes Buch!
Klappentext
New York, 1987: Eigentlich gibt es nur einen Menschen, der June Elbus je verstanden hat, und das ist ihr Onkel Finn Weiss, ein berühmter Maler. In der Schule eine Einzelgängerin und von ihrer älteren Schwester konsequent ignoriert, fühlt sich June nur in Finns Gesellschaft wirklich wohl. Als Finn viel zu jung an einer Krankheit stirbt, deren Namen ihre Mutter kaum auszusprechen wagt, steht in Junes Leben kein Stein mehr auf dem anderen. Auf Finns Beerdigung bemerkt June einen scheuen jungen Mann, der sich im Hintergrund des Geschehens hält, und ein paar Tage später bekommt sie ein Päckchen. Darin befindet sich die wunderschöne Teekanne aus Finns Apartment – und eine Nachricht von Toby, dem Fremden. Wie sich herausstellt, ist June nicht die Einzige, die am Verlust Finns zu zerbrechen droht. Zunächst ist sie misstrauisch, doch nach und nach entwickelt sich zwischen Toby und ihr eine zarte Freundschaft ...
Meine Meinung
Das Buch spielt im Jahre 1987, die 15-jährige June lebt mit ihrer älteren Schwester Greta und ihren Eltern in New York. Sie fühlt sich von der Welt missverstanden und auch das ehemals so gute Verhältnis zu ihrer Schwester wird immer schwieriger.
Der Einzige, der sie wirklich versteht, ist ihr Patenonkel Finn. Dieser stirbt aber leider viel zu früh an der damals noch fast unbekannten Krankheit AIDS. Ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern, an die Schlagzeilen und die Verunsicherung, die beim Eintreten dwe ersten Todesfälle durch AIDS aufkamen.
Die Geschichte wird als Ich-Erzählerin von June erzählt und sie hat mich vom ersten Moment an abgeholt. June wird von Toby, dem „besonderen Freund“ ihres Onkel Finn kontaktiert und freundet sich langsam mit ihm an. Allerdings darf ihre Familie nichts davon erfahren.
Das Buch war eine emotionale Achterbahn für mich. Ich habe mit June mitgefiebert, mitgelitten, getrauert und gehofft. Dabei schafft es die Autorin, niemals ins Kitschige oder Unglaubwürdige abzugleiten. Es ist eine Geschichte über Familie, Liebe und Vertrauen, aber auch über das Erwachsen werden.
Fazit
Eine ergreifende, zarte und bewegende Geschichte, die mich erst einmal sprachlos hat werden lassen. Es fällt mir immer noch schwer, dieses Buch in die richtigen Worte zu fassen.
Ich kann nur jedem empfehlen das Buch zu lesen!
Ein total ergreifendes Debüt!
Dieses Buch wird jetzt schon eins meiner besten Bücher im Jahr 2018 sein.
Es geht um June, ein junges Mädchen, das ihren geliebten Patenonkel Finn verloren hat. Er war immer der wichtigste Mensch in ihrem Leben und daher bricht für June eine Welt zusammen. Doch nach der Beerdigung bekommt sie ein Paket von Toby, von dem Mann, der Finn auf dem Gewissen haben soll. Mit ihrer Mutter kann sie über das Thema nicht reden, denn sie ist der Meinung, dass Toby den geliebten Onkel Finn mit einer Krankheit, die totgeschwiegen wird, angesteckt hat. Doch mit der Zeit merkt June, dass sie nicht die einzige ist, die am Verlust ihres Onkels zu zerbrechen droht.
Obwohl sie erst sehr misstrauisch ist, als Toby sich mit ihr treffen möchte, nähert sie sich ihm mit der Zeit immer mehr und alle Geheimnisse kommen ans Licht. Außerdem will June unbedingt den letzten Wunsch von ihrem geliebten Onkel Finn erfüllen. Sie soll sich nämlich nach seinem Tod um Toby kümmern, der ganz alleine ist und auch schon so einiges im Leben hinter sich hat.
Dieser Roman hat mich total gefesselt, hat mich oft sprachlos gemacht und ich werde die Protagonisten sicherlich so schnell nicht vergessen können.
Für mich ein ganz besonderes Lesehighlight!
Vielen, vielen Dank an den Eisele Verlag und auch an NetGalley, die mir dieses wunderschöne Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben.
Was für ein wundervolles Buch! Ein Buch über die Liebe, aber nicht kitschig, über Vorurteile und über Eifersucht.
Als Junes bester Freund, ihr Onkel Finn (sogar der Name gefällt mir an ihm), stirbt, bricht für sie eine Welt zusammen. Sie glaubt, dass Finn der einzige Mensch auf der Welt war, der sie verstanden hat. Anfangs scheint das auch so, denn June lebt in ihrer eigenen (Mittelalter-) Welt und ist ein Außenseiter. Bis Toby such zu Wort meldet. Aber das müsst ihr selber lesen.
Ich habe von diesem Buch eigentlich nicht allzuviel erwartet, da es sich um den ersten Roman der Autorin handelt. Da sind wir schon bei den ersten Vorurteilen, denn eigentlich mag ich die meisten Debütromane, die ich bisher gelesen habe, sehr gerne. Dies hat sich ja hier dann auch bestätigt. Das Buch erzählt aus Sicht von June die Geschichte von Toby und ihr, die gespickt ist von Misstrauen, Ängsten und Unsicherheiten. Da June Teenager ist, ist ihr Leben in ihrer Familie natürlich auch nicht ganz einfach. Als Leser hat man die komplette Übersicht über Junes Gefühlsleben inclusive des Nichtverstehens anderer Personen. Das Buch hat fast meine Gefühlswelt durcheinander gebracht.
Die Charaktere sind so lebensecht beschrieben, dass man als Leser glaubt, sie zu kennen. Die Sprache ist nicht allzu schwer und kurze Kapitel lassen einen immer und immer weiter lesen
Wenn ihr diese Art Geschichten mögt, kann ich es euch uneingeschränkt weiter empfehlen. Ich warte dann mal auf das nächste Buch der Autorin.
Wenn der Eisele Verlag so weitermacht, wird er zu meinem neuen Lieblingsverlag! Das zweite Buch, der zweite Volltreffer!
Eine Geschichte über Familie, Freundschaft, die erste Liebe - über Krankheiten, Verlust, Trauer und Tod - über Außenseiter und Abhängigkeiten, sie ist vollgepackt und dabei nie überladen. Großartig erzählt aus der Sicht einer Heranwachsenden, ich konnte gar nicht aufhören mit dem Lesen.
Dieses Buch hätte ich auch mit 15 schon verschlungen. Das Thema AIDS wurde unglaublich gut behandelt, ein zentrales Thema, das doch meist nur am Rande auftaucht, wunderbar in die Zeitgeschichte und ihre Vorurteile verpackt.
Auch die Nebencharaktere waren in ihrem Verhalten immer nachvollziehbar beschrieben, man konnte sich in jede einzelne Person des Romans gut hineinversetzen. So feinfühlig schreibt Carol Rifka Brunt, dass man auch am Ende des Buches am liebsten weiterlesen möchte, um zu wissen, wie es denn weitergeht mit den Schwestern.
"Sag den Wölfen, ich bin zu Hause" ist ein toller Roman, der noch lange nachhallt. Beide Daumen hoch!
Verlust und Erinnerung…
New York im Jahr 1987: Für die 14-jährige June Elbus ist ihr Patenonkel Finn der einzige Mensch, von dem sie sich verstanden fühlt. In der Schule ist sie eher eine Einzelgängerin und von ihrer älteren Schwester Greta wird sie nicht wirklich ernst genommen. Daher fühlt sie sich nur in Finns Gesellschaft wirklich wohl. Doch als dieser plötzlich und viel zu jung an einer Krankheit stirbt, bricht für June eine Welt zusammen. Auf der Beerdigung bemerkt sie einen schüchternen, jungen Mann, der alles aus dem Hintergrund verfolgt. Ein paar Tage später erhält June ein Päckchen – darin eine Teekanne die Finn gehörte, zusammen mit einer Nachricht von Toby, dem fremden Mann. Sie scheint mit ihrer tiefen Trauer um Finn nicht allein zu sein. Zuerst begegnet sie Toby mit großem Misstrauen, doch nach und nach entwickelt sich eine zarte Freundschaft…
„Für einen kurzen Augenblick, der vielleicht so lang währte wie ein Sandkorn im Stundenglas oder ein Tropfen in einem undichten Wasserhahn, trafen sich unsere Blicke, und Finn, mein Onkel Finn, durchschaute mich – zack – einfach so. In diesem winzigen Sekundenbruchteil erkannte er, dass ich Angst hatte.“ – Seite 16, eBook
Auf dieses Buch war ich im Vorfeld schon sehr gespannt – die Handlung erzählt die Geschichte der 14-jährigen June, die ein sehr enges Verhältnis zu ihrem Patenonkel hatte – nach dessen Tod gerät ihr Leben aus den Fugen, die Trauer ist groß und sie fühlt sich von ihrer Familie nicht wirklich verstanden. Dann lernt sie Toby kennen, der genau so um Finn trauert wie sie selbst…
Der Roman fesselt von Anfang an – in der Ich-Perspektive aus Junes Sicht geschrieben wird die traurige Atmosphäre sofort spürbar, auch das Feingefühl ist unheimlich gut gelungen. Neben den aktuellen Geschehnissen gibt es auch immer wieder kleine Rückblicke in die Vergangenheit, wo June sich an gemeinsame Unternehmungen mit Finn erinnert. Im Laufe der Handlung werden auch einige Geheimnisse gelüftet und Missverständnisse aufgeklärt – es wird mal traurig und emotional, aber auch packend. Auch das schwierige Verhältnis zu Junes älterer Schwester spielt eine zentrale Rolle. Mir hat der atmosphärisch dichte Verlauf sehr gut gefallen. Auch erfährt man, was es mit dem Buchtitel „Sag den Wölfen, ich bin zu Hause“ auf sich hat.
Ich versprach es. Dann drückte er fest meine Hand, ließ mich los und lächelte mich an. „Genau das wünsche ich mir für dich“, sagte er. „Ich will, dass du nur die aller-, allerbesten Menschen kennenlernst.“ – Seite 58, eBook
Mein Fazit: Ein großartiges Buch, das eine besondere Geschichte erzählt. Von Anfang an hat mir der atmosphärisch dichte Verlauf sehr gefallen – es wird emotional und auf gewisse Weise auch packend. Die Charaktere sind unheimlich stark beschrieben - vor allem June, die Hauptfigur beeindruckt. Manches bleibt anfangs noch geheimnisvoll, was aber nach und nach aufgeklärt wird. Ein sehr lesenswertes Debüt, das eine besondere Tiefe hat!
Über das Buch „Sag den Wölfen, ich bin zu Hause“ von Carol Rifka Brunt kann ich für mich sagen, dass dieses Buch einfach nur wunderbar ist! Ein absolut lesenswertes Buch über Verlust und der damit einhergehenden Trauer. Aber auch ein tröstendes Buch. Die Geschichte der June und ihrer Familie führt einen durch Momente des Glücks und eh man sich versieht auch wieder durch Momente tiefster Bedrücktheit und Wut. Wut gerade darüber wie mit dem Thema „Aids“ in den Anfängen umgegangen wurde. Gerade für jüngere Leser ist das ein sehr interessanter Einblick in eine Zeit in der mit dieser Krankheit sowie mit Homosexualität alles andere als selbstverständlich umgegangen wurde. Die Geschichte beinhaltet viel Stoff der einen noch Tage beschäftigt und lange nicht loslässt. Ein Buch das berührt!
Die Handlung ist wirklich sehr bewegend und traurig. Eigentlich bin ich keiner der beim Lesen weint, jedoch liefen mir öfters einmal die Tränen und vor allem das Ende hat mich doch sehr mitgenommen und ergriffen.
Es gibt wirklich sehr viele Charaktere mit viel Tiefgang und vor allem wurde diese mit lauter Details und Eigenarten versehen. Zudem sind es alles andere als nur stereotypische Charaktere.
Oft viel es mir schwer das Buch auf Seite zu legen, da ich einfach wissen wollte wie es weiter geht. Ich habe richtig mit gelitten und auch mitgefiebert. Für mich war es quasi eine Achterbahnfahrt der Gefühle beim Lesen. Vor allem die kurzen Kapitel haben mich dazu verleitet einfach immer weiter zu lesen.
Obwohl die Handlung an sich sehr bewegend ist, würde ich sie alles andere als dramatisch bezeichnen. Es gibt halt nicht einen Schicksalsschlag nach dem anderen und an sich ist die Handlung wirklich eher ruhig, aber gerade diese kleinen Dinge finde ich machen das Bewegende aus. Zudem ist der Schreibstil oft sehr poetisch und auch philosophisch und regt einen dadurch zum Nachdenken an. Ich hatte zusammenfassend das Gefühl, dass sich die Dramatik und die Spannung nach und nach steigern um das letztendlich förmlich zu explodieren und alles in Schutt und Asche zu legen.
Mir persönlich gefällt das Cover der englischen Version viel besser. Es passt einfach durch die Teekanne besser, wobei das deutsche ein herumirrendes Mädchen zeigt und zu Junes Suche nach der Wahrheit passt.
Hierbei handelt es sich um einen coming-of-age Roman, das heißt die Hauptprotagonisten wird erwachsen und lernt sich gegen ihre durchzusetzen und auch Sachen infrage zu stellen. Bei der Suche nach der Wahrheit wie er ist Finns Freund wirklich und Warum hassen ihn alle bringt sie wohl behütete Familiengeheimnisse ans Licht. Dieses lässt sie reifen, aber dadurch stellt sich auch alle ihre Beziehungen und vor allem die zu ihren Eltern und zu ihrer Schwester Greta auf eine harte Probe. Können diese trotz der Wahrheit bestehen bleiben oder hat June diese unwiderruflich durch ihre Suche zerstört? Kann sie ihnen noch trauen und vor allem kann sie ihnen verzeihen?
"Sag den Wölfen, ich bin zu Hause" von Carol Rifka Brunt ist ein für mich ein sehr besonderes Buch! Aus der Sicht der 14 jährigen June erzählt die Autorin über Verlust, Trauer, Eifersucht und dem Erwachsenwerden. Das Buch spielt in den 80er Jahren und widmet dem Thema Aids eine berührende Aufmerksamkeit. Die feinfühlige, behutsame Sprache der Autorin machen dieses Buch zu einem wirklichen Leseerlebnis!
Meine Meinung:
„Was, wenn sie weint? Denn das wird sie, wenn ich sie finde. Ihre Tränen erzählen ihre Geschichte. Dass Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ein und dasselbe sind. Dass es von hier aus nirgendwo mehr hingeht. Zu Hause ist zu Hause ist zu Hause.“
Angesprochen durch das wunderschöne Cover und einem Titel, der mich neugierig auf seinen Inhalt gemacht hat, habe ich zu dieser Lektüre gegriffen und kann mich den Lobeshymnen, die das Buch vor allem in der amerikanischen Presse geniesst, nur anschliessen.
Die Autorin schafft es meisterhaft, sich tief in das Seelenleben ihrer 14jährigen Protagonistin June hinein zu fühlen und das dort Erspürte in Form der Ich-Perspektive mit glaubhaften/authentischen Worten nach aussen zu transportieren, so dass mich die sehr vielschichtige Gefühlswelt Junes, entstanden durch den Verlust ihres Onkels Finn, unglaublich tief zu berühren vermochte.
Die Darstellung der Folgen/Umgangs mit dessen Tod/Leben, innerhalb Junes Familie, geschieht mit eindringlichen ungefilterten Worten und hält zwar nicht für jede tiefe Wunde ein Pflaster bereit, sorgt aber für eine enorme Kraftschöpfung bis hin zum herzzerreißendem Finale.
Sehr echt und großartig erzählt!
Fazit:
Man schmeckt beim Lesen nicht nur die eigen Tränen, sondern auch die, mit denen diese Geschichte erzählt wird.
June hat eine ganz besondere Beziehung zu ihrem Onkel Finn. Doch ihr Onkel ist krank, aber die Krankheit ist ein Tabuthema in der Familie. Dann stirbt Finn und für June bricht eine Welt zusammen. Nach der Beerdigung erhält June ein Paket von Toby, dem Freund von Finn. Auch über ihn und die Beziehung zwischen Finn und Toby wird in der Familie nicht gesprochen. Mit der Zeit erkennt June, dass sie und Toby viel verbindet, denn sei beide trauern um einen geliebten Menschen. Es entsteht eine tiefe Freundschaft.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr schön zu lesen. Die Geschichte wird aus der Perspektive von June erzählt, so dass sie eindringlich und sehr emotional ist.
Alle Charaktere sind sehr gut und authentisch dargestellt.
Finn ist ein wunderbarer Mensch, der seiner Nichte viel mitgibt auf dem Weg ins Leben. Aber er erzählt auch ihr nicht von seiner Beziehung. So trifft es June sehr hart, als sie nach seinem Tod die Wahrheit erfährt. Sie macht zunächst Toby verantwortlich für Finns Tod. Aber sie will auch mehr wissen und trifft sich dann mit Toby, was ihre Familie aber nicht wissen darf. Aber auch Toby ist HIV-positiv und auch er hat nicht mehr lange zu leben.
June hat auch eine Schwester. Greta und June sind wie Katz und Hund. Ständig geraten sie aneinander und keine hat Verständnis für die andere.
Heute wissen wir, dass AIDs nicht unbedingt ein Todesurteil sein muss, aber die Geschichte spielt in den achtziger Jahren und die Unsicherheit im Umgang mit diesem Thema wird gut dargestellt.
Es ist eine eindringliche und sehr emotionale Geschichte über Familie und Trauer, über Liebe und Verlust, aber auch über Familiengeheimnisse.
Mit hat dieser berührende Roman sehr gut gefallen.
Tolles Buch. Mich hat vor allem die etwas verträumte Hauptperson fasziniert, die beginnt, sich von ihrer dominanten und manipulativen Schwester abzugrenzen und ihren eigenen Weg zu suchen. Auch das Thema Aids wird unaufgeregt aber doch mit den damit verbundenden emotionalen Verwerfungen, Ängsten, und tragischen Verläufen dargestellt. Alle Protagonisten sind wunderbar und so lebendig geschildert, dass man sie sich als reale Personen vorstellen kann.
Beeindruckendes Debut.
Der Roman ist wirklich sehr gut. Spannend und anspruchsvoll, super Debüt! Ich hab es in einem Rutsch durchgelesen. Absolut zu empfehlen. Werde es auch den Kunden ans Herz legen.
Dies ist tatsächlich ein Buch, dass mich vom Titel und vom Cover unsagbar angesprochen hat – und dann stimmte auch noch der Klappentext: „Sag den Wölfen, ich bin zu Hause“ von Carol Rifka Brunt.
Zum Inhalt lt. Verlagshomepage: Manche Verluste sind so schwer, dass sie nicht wiedergutzumachen sind. So geht es June Elbus, als ihr Onkel Finn stirbt, der Mensch, mit dem sie sich blind verstand, der ihr alles bedeutete. Doch mit ihrer Trauer ist sie nicht allein. Schon bald nach der Beerdigung stellt June fest, dass sie sich die Erinnerung an Finn teilen muss – mit jemandem, der sie mit einer schmerzhaften Wahrheit konfrontiert. Der sie aber auch lehrt, dass gegen die Bitternisse des Lebens ein Kraut gewachsen ist: Freundschaft und Mitgefühl.
Ich habe ein weiteres Buch-Highlight entdeckt. Was für ein wundervolles und zutiefst berührendes Buch über Freundschaft, Liebe, Mut, Trauer und Verständnis. Sprachlich ist dieses Buch voller Poesie und Kraft und unzählige Sätze habe ich mir beim Lesen markiert, weil sie so schön und bewegend waren. Hier werden herzzerreißende Gefühle beschrieben, denen ich mich kaum entziehen konnte.
Und hier mein absolutes Lieblingszitat: „Finn schien sich nichts daraus zu machen, dass er sterben musste“, sagte ich. Und es stimmte. Finn war bis zu meinem letzten Besuch so ruhig gewesen wie immer. „Weißt du das nicht? Darin liegt das Geheimnis. Wenn man immer dafür sorgt, dass man genau die Person ist, die man zu sein hoffte, wenn man immer nur darauf achtgibt, dass man nur die besten Menschen kennt, dann ist es einem egal, ob man morgen stirbt.“ „Aber das ergibt überhaupt keinen Sinn. Wenn man glücklich ist, dann will man doch am Leben bleiben, oder? Man will ewig leben, damit man weiterhin so glücklich sein kann.“ Ich beugte mich vor, um die Asche über einem hübschen Keramikteller abzuklopfen, den Toby als Aschenbecher benutzte. „Nein, nein. Nur die allerunglücklichsten Menschen wollen am Leben bleiben, weil sie glauben, dass sie noch nicht alles erledigt haben, Sie glauben, sie hatten noch nicht genug Zeit. Sie haben das Gefühl, sie wären übers Ohr gehauen worden.“
Dazu kommt ein Thema, das in dem Jahr 1987, in dem das Buch handelt, noch voller Vorurteile behaftet war: AIDS. Sehr klar wird beschrieben, wie stigmatisiert die erkrankten Menschen oft waren – häufig auch von der eigenen Familie. Und mit viel Unsicherheit, Angst und vor allem Unwissenheit dieses Thema zumeist behandelt wurde.
Sehr eindringlich gelingt es der Autorin, Emotionen zu transportieren, die zutiefst ehrlich und authentisch wirken. Und ich weiß nicht, wie ich Worte finden soll, die beschreiben, wie sehr mich dieses Buch und vor allem June – aber auch ihre Schwester Greta – bewegt haben.
Ich gebe eine absolute Leseempfehlung ab – nicht nur für Jugendliche, die durch dieses Buch auch noch mal einen neuen Blick auf AIDS bekommen werden und wie nach Bekanntwerden dieser Krankheit mit den betroffenen Menschen umgegangen wurde. Auch für jedes andere Alter ist dieses Buch wunderbar geeignet, um ein ganzes Feuerwerk an Emotionen mitzuerleben. Aber bitte Taschentücher bereit halten.
Wunderbar dieser Roman, sehr gefühlsintensiv, hat mich sehr berührt, bin gespannt, was der Eisele Verlag noch Tolles herausgibt!
June ist gerade einmal 15 als ihr Onkel Finn an AIDS stirbt. Der Finn, der ihr die Sonntage versüßte. Der Finn, der als Einziger in der Familie ihre Leidenschaft für das Mittelalter verstand, mit dem sie Streifzüge durch das New York der 80er Jahre machte, mit dem sie lachte und weinte. Und in den sie heimlich verliebt war. Auch Finn war verliebt. In Toby. Eine Liebe, von der June nichts wusste.
Ich bin sonst für gefühlsduselige Coming-of-Age-Romane so gar nicht zu haben. Doch dieser Roman hat mich voll erwischt. Eben weil er gefühlvoll ist ohne gefühlsduselig zu sein. Und weil er zwar von einem Teenager handelt, aber eben ohne den YA-Stempel aufgedrückt zu bekommen. Brunt hat eine sehr rührende, traurige, aber gleichzeitig kraftvolle Geschichte rund um June und ihre Familie geschrieben. June ist ein etwas seltsames Mädchen, eine Einzelgängerin, die sich nicht gut in die breite Masse ihrer Altersgenossen einfügen kann. Die einem aber trotz ihrer Eigenheiten schnell sympathisch ist. Finn stirbt nach Kapitel eins und doch hat man das Gefühl, dass er June, Toby und den Leser noch sehr lange begleitet. Ich war direkt etwas traurig ihn nicht persönlich gekannt zu haben, so sympathisch und faszinierend ist seine Figur. Aber auch Toby mochte ich sehr gerne, den man gemeinsam mit June neu kennen lernt.
Die Autorin schreibt sehr einfühlsam und poetisch, unendlich große Trauer und Melancholie ziehen sich durch die Geschichte, die trotzdem auch unglaublich fröhliche Momente hat. Dabei wirkt nichts davon aufgesetzt, sondern alles sehr echt. Ihre Art mit den großen Themen Verlust und Tod umzugehen, aber auch mit der Stigmatisierung HIV-Erkrankter in jener Zeit, hat mich sehr beeindruckt. Ein wundervoller Roman, der mit leisen Tönen doch eine durchdringende Botschaft verbreitet. Und eine Autorin, die sich schnell in mein Leserherz geschrieben hat.
Ein Buch, welches wie ein Gesamtkunstwerk besticht. Dank der Autorin und dank dem Verlag, der für eine sehr liebevolle Covergestaltung zuständig war und mit dem Titel „Sag den Wölfen ich bin zuhause“ einen sperrig-schönen Titel gewählt hat. Das Buch ragt also mit allem aus dem Einheitsangebot im Buchhandel heraus. Umso schöner ist es, dass auch der Inhalt ein Kleinod ist.
June verliert ihren geliebten Onkel Finn an die Krankheit AIDS. Für die Vierzehnjährige ein einschneidenes Erlebnis, welches sie fast aus der Bahn zu werfen droht, obwohl die Familie ihr Halt gibt und ihren Schmerz versteht. Da das Buch in den 1980ern spielt, wird noch nicht offen über Homosexualität und Aids gesprochen und die Ablehnung ist spürbar, die viele Menschen dem Thema gegenüber anfangs hatten. Aber dann lernt sie neue Menschen kennen, die ihr helfen, die ihren Blickwinkel verändern und den Verlust einzuordnen und zu verarbeiten.
Ein Mädchen auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Ein Buch tiefer Emotionen aber gänzlich ohne rosaroten Kitsch. Einfach und klar ist der Erzählstil. Schnörkellos und doch voller Bilder, die unter die Haut gehen. Ein Buch für junge und alte Leser. Dicke Leseempfehlung.
Inhalt:
Manche Verluste sind so schwer, dass sie nicht wiedergutzumachen sind. So geht es June Elbus, als ihr Onkel Finn stirbt, der Mensch, mit dem sie sich blind verstand, der ihr alles bedeutete. Doch mit ihrer Trauer ist sie nicht allein. Schon bald nach der Beerdigung stellt June fest, dass sie sich die Erinnerung an Finn teilen muss – mit jemandem, der sie mit einer schmerzhaften Wahrheit konfrontiert. Der sie aber auch lehrt, dass gegen die Bitternisse des Lebens ein Kraut gewachsen ist: Freundschaft und Mitgefühl.
Meine Meinung:
Ich habe dieses Jahr bisher schon viele schöner Bücher gelesen, aber dieses hier toppt noch einmal alles. Die 14-jährige June verliert ihren geliebten Onkel an AIDS. Es ist das Jahr 1987. Hinter vorgehaltener Hand wird über die Krankheit und den Tod des berühmten Künstlers hergezogen. Der Roman thematisiert aber nicht nur dieses Thema, sondern auch, wie ein junges Mädchen versucht ihre Trauer zu bewältigen.
Greta, ihre meiner Meinung nach schreckliche Schwester, versucht ihr immer alles schlecht zu reden. Doch hinter ihrer egoistischen und besserwisserischen Fassade steckt auch ein Mädchen, welches nur geliebt werden möchte.
Und dann ist da noch Finn ... der feste Freund von Junes Onkel. Der Mann, von dem sie nichts wusste. Der Mann, der ihren Onkel mit AIDS angesteckt und dadurch getötet haben soll. Im Laufe der Geschichte kommen sich die beiden Charaktere näher und June muss sich eingestehen, dass sie ihn nicht hassen kann.
Ich fand die Geschichte so wunderschön und berührend. Der Schreibstil war grandios und ließ einen in ein ganz anderes Universum eintauchen. Toll! Genau das, was ein gutes Buch schaffen muss. Auf jeden Fall eine dicke Leseempfehlung!
June ist erst 15 Jahre als ihr gelieber Onkel Finn stirbt, mit dem sie so viel verband und mit dem sie so viel unternommen hat, der sie verstanden hat. Aber dann stirbt er einfach an AIDS. Und dann muss June feststellen, dass es da noch jemanden gab, der ihren Onkel geliebt hat. Der Roman spielt in den 1980er Jahren, in denen das Thema AIDS groß rauskam, aber man es nicht offen angesprochen hat. So hat auch Junes Schwester schon Probleme damit nur den Namen auszusprechen.
Die Geschichte einer Familie, die Geschichte einer Jugendlichen, aber kein typischer Jugendroman, sondern einer, der zurecht in der Erwachsenenabteilung zu finden ist, auch wenn er sicher auch für Jugendliche ist, aber es steckt mehr Anspruch dahinter als hinter einem typischen Jugendroman.
Ein wunderbarer Schreibstil, eine Geschichte, in die ich versunken bin und auch ich habe mit jeder Seite Finn mehr vermisst. Aber auch eine Geschichte, die manchmal ihre lustige Seite zeigt, die jedoch immer "leise" daherkommt und sich so in mein Herz geschlichen hat. Dieses Buch empfehle ich uneingeschränkt allen, die etwas Besonderes suchen, das sich von der Masse abhebt.
Carol Rifka Brunt hat mit diesem Roman ein beeindruckendes Debüt vorgestellt.
Mit einem wunderbaren Schreibstil und einer eindringlichen, klaren Sprache erzählt sie die emotionale Familiengeschichte rund um die 15jährige June.
Die Charaktere sind gut gezeichnet, lebensecht. So konnte ich mich stets in die Gefühlswelten hinein versetzen.
"Sag den Wölfen, ich bin zu Hause" ist ein Buch, das einem im Gedächtnis bleibt.
Absolute Leseempfehlung!
Ich bin völlig begeistert von diesem Buch, dieser Geschichte. Sie hat mich einfach mitgerissen. Über den Inhalt werde ich mich hier nicht mehr auslassen, aber ich möchte sagen, dass mir der Charakter von June sehr ans Herz gewachsen ist. Sie war unwissend, was der Zeit und ihrem Alter entspricht, aber nicht naiv. Tolle Geschichte über eine außergewöhnliche Freundschaft.
Ein gutes, anrührendes und dennoch sehr reales Buch, wunderschön geschrieben. Es ist ernst und tief, und ich würde es für den richtigen Moment aufheben, um ihm den Respekt zu erweisen, den es verdient.
Zu Beginn wusste ich nicht genau, auf welche tiefer gehende Geschichte ich mich da entschieden hatte. Doch die Begebenheiten um June packen den Leser bereits nach wenigen Seiten. Der Schreibstil ist meiner Meinung nach sehr gut den Eigenschaften der Geschichte angepasst. Ruhig, gibt wichtigen Ereignissen den benötigten Raum und speist an den richtigen Stellen humorvolle Bemerkungen ein oder sorgt für ein beklemmendes Gefühl bei schmerzhafteren Szenen. Gefühlvoll ist >>Sag den Wölfen, ich bin zu Hause<< allemal.
Ich würde den Roman, wenn man ihn denn kategorisieren will, besonders den Bereichen Coming of Age und Familiendrama zuordnen. Es ist ein tiefgründiger Roman über eine junge Persönlichkeit und deren Umwelt. Mich hat es besonders gefreut, dass auch der stimmungsvolle Titel seine Aufklärung in der Geschichte erhält und nicht einfach als catchender Titel im Raum schwebend bleibt.
Alles in allem ist >>Sag den Wölfen, ich bin zu Hause<< für mich ein Buch über eine verbotene Freundschaft, das faszinierende sowie ambivalente Wunder Liebe, angsteinflößende Krankheiten und die Schwierigkeit von menschlichen Beziehungen. Im Grunde ein Buch über jeden von uns.
Ein wunderbarer Roman über Trauer, Freundschaft, Hoffnung und erwachsen werden. Flüssiger Erzählstil und wunderbare Sätze machen dieses Buch zu einem Pageturner. Eins der schönsten Bücher 2018.
Zum Inhalt:
Schwer, etwas über den Inhalt zu spoilern. Sagen wir einfach es ist eine Geschichte über: Freundschaft, Familie,, das Erwachsenwerden und -sein, die erste Liebe, Eifersucht und Trauer.
Meine Meinung:
Mir war eigentlich gar nicht so richtig klar, dass es einerseits eher ein Jugendbuch ist, andererseits worum es eigentlich geht. Nach der Lektüre kann ich sagen, dass es ein Buch voller Gefühl in sämtlichen Ausprägungen ist, ein Buch über Unwissenheit, Krankheit, Liebe, Familie, Freundschaft, einfach ein Buch über das wahre Leben. Der Schreibstil hat mir gut gefallen, sehr gut lesbar und es kommt keine Langeweile auf. Die Protagonisten sind gut ausgearbeitet und gerade auch June hat mich sehr überzeugt.
Fazit:
Sehr bewegendes Jugendbuch, dass auch Erwachsene fesseln wird.
Manchmal hat man diese Bücher, bei denen man schon beim Cover und beim Titel das Gefühl hast, dass man diese unbedingt lesen sollte, und man manchmal schon im Gefühl hat, dass dieses Buch einen schwer beeindrucken wird. So erging es mir mit diesem Buch.
Gefühlt an einem Tag verschlungen, habe ich das Buch doch recht schnell durchgelesen.
June und Greta wohnen mit ihren Eltern in einem Vorort von New York. Als Junes Onkel Finn 1987 an Aids stirbt, bricht für June eine Welt zusammen. Sie hat mit Greta und ihrer Mutter die letzten Wochen mit Finn verbracht, der den zwei Schwestern sein letztes Bild widmet. June hat an Finns Tod doch sehr zu knabbern, hat sie doch viel Zeit mit ihm verbracht. Doch sie muss auch feststellen, dass sie Finn doch nur einseitig kennen gelernt hat, denn als sie auf und nach der Beerdigung Kontakt aufnimmt mit Toby, Finns Lebensgefährten, erfährt sie über Finn doch viel mehr, als sie erst gedacht hat. Toby teilt mit June einige Erinnerungen und verarbeitet mit ihr Finns Tod. June muss erkennen, dass sie nicht die Einzige ist, die um Finn trauert.
June ist sehr fokussiert auf Finns Vergangenheit, aber auch auf die aktuelle Geschichte von Toby, so dass sie kaum anderes wahrnimmt. Ihre Eltern sind sehr mit der Abwicklung der Steuerunterlagen von Kunden beschäftigt, und somit kaum zuhause. Auch Junes ältere Schwester Greta scheint sich von June zu distanzieren, und das Verhältnis zwischen beiden ist sehr gespalten. Zudem kommt, dass Greta den Druck, den sie durch den Erfolg ihrer Schauspieltalente und erfolgreichen Theaterproduktionen hat, in Alkohol zu ertränken. Greta schafft es zwar, June hin und wieder auf Parties mitzuschleifen, die im Wald hinter der Schule stattfinden. Doch June ist in ihrer eigenen Welt so vergraben, dass sie kaum merkt, dass sie das Interesse des ein oder anderen Schulkameraden geweckt hat.
Dieses Buch erzählt fast schon leise von den Gefühlen in den unterschiedlichsten Lebenslagen. Liebe ist nicht an Alter, Geschlecht oder bestimmte Menschen gebunden. Liebe kann jeden treffen, in jedem Alter. Und Liebe kann den Partner betreffen, die Familie, aber auch Freundschaften. Und wie innig diese Gefühle auch sind, sie müssen gepflegt werden, und jeder empfindet diese Gefühle anders. Auch können Gefühle in kleinen Gesten sich wieder finden, sei es ein frisch aufgebrühter Tee in einer besonderen Teekanne, ein selbst gemaltes Bild oder in kleinen Notizen. Gefühle können aber auch als Hilfeschrei in den unterschiedlichsten Situationen dargestellt werden.
Carol Rifka Brunt hat in ihrem Debüt sprachlich eine Welt erschaffen, die ohne groß TamTam auskommt. Brunt beschreibt die Gefühle von zwei Schwestern, die mit der Pubertät klar kommen müssen, mit der ersten Liebe, den ersten Parties, der Schule, Freizeitverpflichtungen. Aber auch der Tod spielt eine wichtige Rolle. Wie trauern Eltern um ihre Geschwister, und wie die Kinder um ihre wichtigen Bezugspersonen?
Sag den Wölfen, ich bin zuhause: Ein sehr emotionales Buch über einen Menschen, der sein Umfeld bis über den Tod hinaus geliebt hat, und versucht hat, ihnen eine lebendige Erinnerung zu schaffen mit der Bitte, sich gegenseitig aufeinander aufzupassen. Eine Familie ist nun man nichts anderes als ein Rudel, in dem jeder für den anderen da sein sollte.
In " Sag den Wölfen, ich bin zu Hause " kommt June nur schwer über den Verlust ihres geliebten Onkels hinweg.
Doch wie sie bemerken muss, trauert sie nicht alleine um ihn und muss mit der Tatsache erst mal klar kommen.
Da June nicht wusste, das es da noch jemanden in Finns Leben gab. Aber sie lernt daraus auch, das aus vielen negativen Gefühlen etwas positives werden kann.
Die Story ist atemberaubend, abwechselungsreiche und spannend.
Man darf mit June mitfiebern und die verschiedensten Emotionen erleben. Es gibt einiges zum schmunzeln aber auch die ein oder andere Träne zu vergiessen.
Ich musste das Buch in einem Rutsch durchlesen und konnte es nicht aus der Hand legen.
Das Buch bekommt von mir eine Lese / Kaufempfehlung und 5 ⭐⭐⭐⭐⭐ Sterne.
Trauer und Vorurteile, das sind die vorherrschenden Themen in diesem tollen Buch. Junes Onkel Finn stirbt an Aids. Einer Krankheit, die noch sehr unbekannt ist, Angst verursacht und mit Vorurteilen behaftet ist. Nach dem Tod des Onkels lernt June seinen Partner kennen und gemeinsam tauschen die zwei Geschichten aus. Und da ist auch noch Junes Familie, die es ihr nicht immer leicht macht.
Die Story wird in der Ich-Perspektive erzählt, was dem Leser June noch näher bringt. Die Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet, glaubhaft, sie entwickeln sich im Laufe der Geschichte. Die Geschichte entwickelt einen Sog, dem sich der Leser nicht entziehen kann. Wut, Trauer und große Gefühle liegen dicht beieinander und der ein oder andere Leser wird sicher eine Träne vergießen. Von mir eine absolute Leseempfehlung für dieses tolle Werk, die Autorin behalte ich auf jeden Fall im Auge.
Vorab: Was für ein schönes Buch! Es gehört eindeutig zu den besten Romanen, die ich 2018 gelesen habe. aus der Sicht eines Mädchens wird der Tod des geliebten Onkels beschrieben und die Trauerzeit danach. Dabei beschreibt die Autorin unglaublich gut die menschlichen Zwischenspiele im Leben des Mädchens June. Mehr will ich gar nicht beschreiben, um nicht zu viel zu verraten. Mich hat das Buch sehr berührt und ich kann es nur jedem wärmstens ans Herz legen!
Ersteinmal möchte ich mich vielmals beim Eisele Verlag und bei Netgalley bedanken, dass mir dieses Buch zum Lesen zur Verfügung gestellt wurde.
Von der ersten Seite an hat mich dieses Buch und June in den Bann gezogen. Es spielt im Amerika der 80 er Jahre. Reagan war Präsident und im Radio lief The Cure und Depeche Mode. ... und es war auch das Jahrezehnt, als plötzlich von AIDS die Rede war.
Genau davon und von vielem mehr handelt dieses Buch. Es geht um die erste große Liebe, um Beziehungen innerhalb der Familie, um Missverständnisse, Vorurteile, Trauer und Verlust.
Diese großen Gefühle werden so eindrucksvoll und feinfühlig veschrieben, ohne unnötig zu dramatisieren oder auf die Tränendrüse zu drücken. Ich konnte mich 100% ig in June hineinversetzen. Die Handlung und die Geschehnisse folgen ganz zielgerichtet einem Muster ohne vorhersehbar zu sein.
Dieses Buch wird mir garantiert noch lange im Gedächtnis bleiben.
Ich möchte auch gar nicht so viel vom Inhalt spoilern. Mir wäre es lieber, es würde viele Leute dieses großartige Buch lesen - auch um mal wieder einen Focus darauf zu richten, was wirklich wichtig ist im Leben....
Dieses Buch habe ich auf der Rezensions-Webseite unter www.wodisoft.ch/zeta ausführlich rezensiert.
Wir demnächst auf der Webseite rezensiert. Sie können dort alles ausführlich nachlesen. Ist ein ausgezeichnetes Buch zum lesen.
Spannend und aufregend zugleich.
"Schsch. Wir können tun, was wir wollen. Das hast du doch gesagt, stimmt's?" Ich strahlte Toby an. Dann bot ich ihm meinen Arm an. Er zuckte vor Schmerzen zusammen, als er die Beine aus dem Bett schwang.
"So langsam habe ich das Gefühl, ich hätte das besser nicht gesagt. Ich werde den Gedanken nicht los, dass es ein bisschen zu ergebnisoffen war."
Ich lachte.
Über das Buch
Ende der 80er, June ist ganz vernarrt in ihren Patenonkel Finn. Finn - ein Künstler der sich einen Namen geschaffen hat und nun zurückgezogen lebt. Doch dies ist nicht das einzige, denn Finn ist im Sterben - an einer Krankheit welche zur der Zeit verschwiegen wird. Als das traurige passierte und Finn verstarb sah sich June mit ihrer Trauer alleine konfrontiert. Zu ihrer Überraschung findet sie eine Person, welche Finn mindestens genauso so sehr wie sie geliebt haben soll. Doch kann Juni ihm vertrauen?
Was ich denke....
"Sag den Wölfen ich bin zu Hause" - ein Werk wo mich nicht das Cover, sondern der Titel magisch angezogen hat mich mit dem Buch auseinander zu setzen. Zu Beginn konnte ich mir nicht vorstellen, was dahinter versteckt und auch der Klappentext gab nur wenig Preis. Es ist eine Geschichte, welche in meinen Augen noch in der heutigen Zeit Aspekte der Gesellschaft zeigt, welche es auch schon damals gibt. Erschreckend ist dabei vor allen Dingen, dass 30 Jahre dazwischen liegen und man annimmt, dass sich die Gesellschaft gewandelt hat.
Hauptsächlich verfolgt man die Geschichte aus der Sicht der vierzehnjährigen June. Einem kleinen Mädchen, welches die Welt kaum noch versteht nachdem sie ihren Finn verliert. Durch Schreibstil, Ausdruck der Emotionen und den Situationen denen sich sie stellt kann man sich sehr gut in sie hineinversetzen.
Aufwachsen tut June mit ihrer älteren Schwester Greta, wobei beide eher unterschiedlich sind. Die beiden Eltern arbeiten in der Steuerbranche und sind oftmals nicht zu Hause. So entwickelt sich über die Jahre ihre innige Freundschaft mit Finn. Auch nach seinem Tod erfährt sie Dinge über ihn, welche ihr nicht bekannt oder in der Form bewusst waren. Es gab zeitweise Momente wo ich mir ins Gedächtnis rufen musste wie alt June ist. Sie wächst an ihrer Trauer und stellt sich auch gegen die Gesellschaft.
Die Familie begleitet durch die Trauer Finn's Kunstwerk von den Geschwistern Greta und June. Auch hier wird aufgezeigt wie vergänglich manche Dinge und man erst über den Verlauf deren wahren Wert kennenlernt.
In dem Buch werden viele Dinge behandelt, die Trauer der Betroffenen und ihr Umgang damit, dem Thema AIDS und wie sich die Gesellschaft es behandelt, wie June erwachsen wird und vor manch einer Herausforderung steht, die Beziehung zwischen Greta und June und auch wie man sich selber findet. Abgerundet durch die Erzählkunst von Carol Rifka Brunt, dem Schreibstil - ach einfach den ganzen Gesamtpäckchen gehört es mit zu meinen Buchhighlights dieses Jahr.
Fazit
Ein Buch, was jeder gelesen haben muss. Ich habe es in kürzer Zeit durchgelesen, so begeistert bin ich von "Sag den Wölfen ich bin zu Hause". Von der ersten bis zur letzten Seite fantastische Literatur, welche nicht nur zum persönlichen Vergnügen beiträgt, sondern auch Themen behandelt, welche zum Nachdenken anregen.
Die Geschichte der 15-Jährigen June, deren Onkel Finn an AIDS stirbt, berührt zutiefst. Und es weckt Mut, die Dinge, die wichtig sind, sofort anzugehen. So, wie jemanden zu sagen, dass man ihn oder sie mag.
June, die das Gegenteil ihrer schönen, erfolgsverwöhnten Schwester ist, sind die kleinen Dinge im Leben wichtig und fallen auf. Sie liebt den Wald und fühlt sich von ihm verstnaden. Und von Finn, dem Bruder ihrer Mutter. Er unternimmt die Sachen mit ihr, die sie verzaubern udn verändern. Darüber entwicklet sie eine starke Zuneigung zu Finn.
Nach seinem Tod hinterlässt er ein geheimnisvolles Porträt seiner Nichten, einen umfangreichen künstlerischen Nachlass und seinen Freund, Toby. June begreift langsam, dass sie sich um Toby kümmern muss, er tut gleiches für sie.
Die Geschichte führt zurück ins Jahr 1987, als AIDS stigmatisiert und die Erkrankten geächtet wurden. Ein starker Roman aus der Sicht der starken udn eigenwilligen June, der lange nach dem Lesen noch bewegt und nachdenklich stimmt.
Wunderschön, berührend, traurig und doch so tröstlich. Mein absoluter Favorit 2018. Absolute Leseempfehlung.
Ich hätte fast das komplette letzte Drittel durch weinen können. Vor Rührung. Aus Zuneigung. Aus Sympathie. Vor Traurigkeit. Carol Rifka Brunt hat mich auf vielen verschiedenen Ebenen berührt.
June ist ein Mädchen, das nicht mit dem Schwarm schwimmt. Sie interessiert sich fürs Mittelalter, stellt sich häufig vor, dass sie dort lebt, träumt sich ihre eigene Realität. Bisher war das kein großes Problem für sie. Ihre Eltern haben diesen Spleen nicht sehr ernst genommen, an Freundschaften mit Gleichaltrigen war sie nicht sehr interessiert. Alles, was sie an Zwischenmenschlichem benötigte, hat sie bekommen. Von ihrer Schwester Greta und ihrem Onkel Finn.
Doch dann stirbt Finn und zwischen ihr und Greta ist eine tiefe Kluft entstanden, die June nicht erklären kann. Und plötzlich ist da niemand mehr, der June versteht.
Finn ist an Aids gestorben. In den 80ern in New York. Bei mir schaffen diese Tatsachen sofort eine Verbindung zum Film "Philadelphia", in dem ebenfalls ein homosexueller Mann an Aids stirbt. Ein Schock. Ein Skandal. Für mich war der Film der erste Berührungspunkt zum Thema Aids. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass man auch bei uns noch glaubte, dass es eine Krankheit ist, die Schwule bekommen. Eine Krankheit, die Schwule als solche enttarnt. Und damit sind sie ja auch irgendwie selbst Schuld, dass sie erkrankt sind. Eine Denkweise, die ich mir heute nicht mal mehr Ansatzweise vorstellen kann, die es aber tatsächlich mal gegeben hat. Carol Rifka Brunt gibt die Denkweise der 80er Jahre sehr gut wieder, ohne den Zeigefinger darüber zu erheben.
Finns Familie trauert. Mit der Trauer kommt die Wut. Mit der Wut die Suche nach einem Schuldigen. In diesem Fall ist es Toby. Finns Freund. "Finns spezieller Freund", wie es Junes Eltern ausdrücken, denn natürlich wird nicht offen darüber gesprochen, dass Finn schwul war. June und Greta werden vor ihm gewarnt. Er ist ein Mörder. Finns Mörder und auf gar keinen Fall soll er auch noch zur Gefahr für die beiden Mädchen werden. Doch dann lernen Toby und June sich kennen. Und stellen fest, dass sie einiges teilen. Nicht zuletzt die Sehnsucht nach Finn.
Die einzige, die scheinbar nicht um Finn trauert, ist Greta. Ihr war er schon länger ein Dorn im Auge. Sie war eifersüchtig auf ihn. Auf die Art, wie er sich gab. Auf die Art, wie er gemocht wurde. Dass er June so sehr liebte und vor allem, dass June diese Liebe erwiderte. Mit Finn war June so glücklich, dass sie Greta nicht mehr brauchte. Greta, die mutig, stark und selbstbewusst der Welt begegnet. Und in deren Herz ein Loch ist, in das ganz genau ihre Schwester hinein passt.
Auf den ersten Blick scheinen Homosexualität, Intoleranz und der Umgang mit Aids die zentralen Themen dieses Romans zu sein, der sich irgendwo im Jugendbuchgenre bewegt, aber definitiv trotz jugendlicher Protagonisten auch für Erwachsene geschrieben wurde. Um dabei zu helfen Toleranz in die Welt zu tragen. Um mit Aufklärung und Wissen für Verständnis zu sorgen.
Wenn ich ganz genau hinschaue, dann gibt es aber gar keine zentralen Themen. Wie kaum einer anderen Autorin oder Autor, ist es Carol Rifka Brunt gelungen eine Geschichte zu entwerfen, die ein großes Komplex umfasst. Das Zusammenleben von Menschen. Auf vielen verschiedenen Ebenen wird sie ihren Protagonisten gerecht. Schreibt vom Miteinander und vom Auseinander reißen. Von Löchern im Herz, vom Vermissen, von Zuneigung, von Abneigung, Wut und Neid, vom Wünschen, Hoffen, verlieren, verfluchen und vergeben. Poetisch und klug und so lesenswert, dass ich hoffe, dass ganz viele Leserinnen und Leser Zugang dazu finden.
Manche Verluste sind so schwer, dass sie nicht wiedergutzumachen sind. So geht es June Elbus, als ihr Onkel Finn stirbt, der Mensch, mit dem sie sich blind verstand, der ihr alles bedeutete. Doch mit ihrer Trauer ist sie nicht allein. Schon bald nach der Beerdigung stellt June fest, dass sie sich die Erinnerung an Finn teilen muss – mit jemandem, der sie mit einer schmerzhaften Wahrheit konfrontiert. Der sie aber auch lehrt, dass gegen die Bitternisse des Lebens ein Kraut gewachsen ist: Freundschaft und Mitgefühl.
»Ein überwältigendes Debüt.« O: The Oprah Magazine
Diese Geschichte geht ans Herz. Sehr emotional geschrieben und trotzdem flüssig zu lesen. Ich konnte und wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Vielen Dank für die tollen Lesestunden und von mir eine ganz klare Leseempfehlung
Kurzbeschreibung / Klappentext:
New York, 1987: Eigentlich gibt es nur einen Menschen, der June Elbus je verstanden hat, und das ist ihr Onkel Finn Weiss, ein berühmter Maler. Als Finn viel zu jung an einer Krankheit stirbt, deren Namen ihre Mutter kaum auszusprechen wagt, steht in Junes Leben kein Stein mehr auf dem anderen. Auf Finns Beerdigung bemerkt June einen scheuen jungen Mann, und ein paar Tage später bekommt sie ein Päckchen. Darin befindet sich die Teekanne aus Finns Apartment – und eine Nachricht von Toby, dem Fremden. Wer ist dieser Mann, der behauptet, Finn ebenso gut zu kennen wie June selbst?
Zunächst ist June misstrauisch, doch dann beginnt sie sich heimlich mit Toby zu treffen, und sie erfährt, dass es gegen Trauer ein Heilmittel gibt: Freundschaft und Zusammenhalt.
Meine Meinung:
Diese Rezension fällt mir unglaublich schwer… nicht weil ich das Buch so schrecklich fand. Nein, ganz im Gegenteil. Dieses Buch hat mich von der ersten Seite an so gepackt und mitgenommen, dass es mir einfach schwer fällt in Worte zu fassen, wie sehr mich dieses Buch beeindruckt hat.
Hier wird auf so einfühlsame und fast schon eindringlich Art beschrieben wie sehr June an Ihrem Onkel Finn hängt und was sein Tod für sie bedeutet, dass ich oft Tränen in den Augen hatte.
June ist ein sehr schüchternes und introvertiertes junges Mädchen, das nur bei Finn das Gefühl hat, sie selbst sein zu dürfen. Bei dem Rest Ihrer Familie, als auch bei ihren Klassenkameraden fühlt sie sich immer fehl am Platze, belächelt und einfach unverstanden. Kein Wunder also, dass Finns Tod sie extrem aus der Bahn wirft.
In Ihrer Familie geht jeder sehr unterschiedlich mit diesem Verlust um und auch mit der Ursache von Finns Tod. Dabei muss berücksichtigt werden, dass die Geschichte zu einer Zeit spielt in der AIDS noch sehr neu ist und die Menschen teils noch sehr grausam auf Erkrankte reagieren.
Als dann Toby in Junes Leben tritt verändert sich für June einiges. Sie erkennt das vieles nicht so ist/war, wie sie immer gedacht hat. Dadurch lernt sie einiges über Finn, ihre Mutter aber auch über sich!
Richtig toll fand ich wie die Bande zwischen Toby und June immer enger wurden. Man konnte richtig nachempfinden, wie gut die Beiden sich getan haben und wie sehr es Ihnen in ihrer Trauer geholfen hat.
Auch wenn dem Buch durchgängig eine unterschwellige Traurigkeit anhaftet, gab es doch auch Szenen die mich zum Lachen & schmunzeln gebracht haben. Und was für mich sehr wichtig ist, es hat trotz der vorherrschenden Traurigkeit eine positive Botschaft.
Für mich ein absolutes Herzens-Buch!
Fazit:
Eine sehr bewegende Geschichte über Liebe, Tod, Vertrauen, Freundschaft und die Familie. Definitiv eine Geschichte die mich noch lange begleiten wird. Von mir gibt es voll verdiente 5 von 5 Sternen.
Dieses Buch geht unter die Haut.
June hat gerade ihren geliebten Onkel Finn verlieren. Sie hatte eine ganz besondere Beziehung zu ihm.
Finn war schwul, und erlag der Krankheit AIDS, welche in den 80er Jahren Angst und Schrecken verbreitete, als anrüchig galt und sowieso fast immer zum Tode führte.
June versucht mit ihrer Trauer zurecht zukommen und teilt diese auch mit Finns Freund Toby. So entstehen zarte Momente der Traurigkeit und Erinnerung, die so manches Herz erweichen. Ihr ältere Schwester ist ständig gemein zu ihr, ihre Eltern haben kaum Zeit.
Und auch wenn die Trauer um den Onkel allgegenwärtig ist, so dreht sich die Geschichte um die beiden Schwestern. Es ist eine gefühlvolle Erzählung einer Familie, über das Erwachsenwerden, Verlust und Freundschaft. Stilistisch beeindruckend niedergeschrieben, wenn auch mit einigen Schwächen in den Details.
,,Sag den Wölfen, ich bin zu Hause" ist ein Buch, welches einen von der ersten Seite an mitreißt. Es erzählt von Verlust, Trauer, Familie, Freundschaft und Liebe. Außerdem ist es sehr emotional und gefühlvoll geschrieben.
Ein zauberhaft, poetischer Roman über Familie, Freundschaft, Liebe, Verlust, Trauer, Wahrheiten, Erwachsenwerden, Hoffnung und die Erkenntnis, dass manche Türen sich schließen, damit andere sich öffnen können.
Der Roman spielt Ende der 90er Jahre in New York.
June ist 14 Jahre und ein sehr besonderes Mädchen, schwimmt nicht mit dem Schwarm, genießt lieber ihre Ruhe, ihren Wald und ihre Liebe gehört dem Mittelalter.
Ihr Seelenverwandter ist ihr Onkel Finn, blindes Vertrauen und tiefe Verbundenheit kennzeichnen ihr Miteinander. Finn ist an Krebs erkrankt und sein Tod der größte Verlust für June.
Mitten in ihrer tiefen Trauer taucht Toby auf und in ihm findet sie einen Verbündeten im Strudel der Traurigkeit.
Doch wer ist Toby, warum hat sie nie etwas von ihm gehört, wo er Finn so nah stand und was hat Finn vor ihr geheim gehalten?
Die Sprache ist wunderschön, das Thema grundsätzlich schwer und unschön, aber hier in diesem wundervollen Roman doch leichtdüßig verpackt.
Das Cover ein Traum, der Titel perfekt gewählt.
Rundum ein sehr sehr gutes Buch, eine Erzählung, die mein Herz tief berührt hat.
Wundervolle und wichtige Geschichte! Als sie mir das erste Mal vorgestellt wurde, habe ich mir etwas ganz anderes darunter vorgestellt. Ich war sehr neugierig darauf. Doch alle Themen, von denen die Geschichte von Carol Rifka Brunt tatsächlich handelt, haben mich überrascht, aber nicht enttäuscht.
Die Geschichte erzählt von der besonderen Beziehung, die June zu ihrem Onkel Finn hat. Um diese wird sie nicht nur von ihrer Schwester beneidet, Finn ist außerdem Junes einziger wirklicher Freund. Als er dann schwer erkrankt und diese Krankheit für die gesamte Familie eine enorme Belastung darstellt, gerät die junge June immer wieder in Konflikte mit sich selbst, ihrer Mutter und ihrer Familie. Es werden ihr immer neue Geheimnisse um ihren Onkel offenbar und das Bild, welches sie von ihrem geliebten Finn hatte, erschüttert.
Besonders hat mir an dem Buch gefallen, dass die Autorin es schafft, obwohl die Geschichte aus Junes Perspektive erzählt wird, auch die Emotionen der anderen Figuren zu transportieren. So wird einem im Laufe des Lesens klar, dass beispielsweise Trauer von jedem anderen erlebt und überwunden wird und es zu vielen Konflikten der Geschichte nicht nur einen richtigen Ausweg gibt. Carol Rifka Brunt erzählt authentisch und gefühlvoll, ohne dabei flach zu sein. Ich würde dieses Buch JEDEM empfehlen, egal welcher Lesegeschmack hinter der Person steckt, denn ich bin überzeugt, dass jeder etwas für sich aus diesem Buch an Erkenntnis ziehen kann. Ich werde es definitiv zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal lesen!
Dieses Buch hat mich einfach so sehr berührt. Die Entwicklungsgeschichte zwischen den Schwestern ist toll erzählt und ich konnte das Buch nicht weglegen.
Klare Empfehlung und ich verkaufe es oft und gerne
Wir schreiben das Jahr 1987. Ronald Reagan ist Präsident der USA. „Luka“ von Suzanne Vega ist in den Charts – und AIDS ist in aller Munde. June ist 14 und Greta 16, als sie mit der Krankheit konfrontiert werden, denn ihr Onkel Finn ist infiziert und stirbt. Und June stellt fest, dass sie über ihren geliebten Patenonkel viel weniger weiß, als sie dachte. Vor allem weiß sie nichts über seine große Liebe Tony.
Im Verlauf des Buchs „Sag den Wölfen, ich bin zu Hause“ von Carol Rifka Brunt lernt June nicht nur Tony kennen, sie lernt viel über ihren Onkel, über sich selbst und über wichtige Dinge im Leben. Über Liebe, Freundschaft, Vertrauen und Zuneigung, Verlust und Verlustängste, Einsamkeit und um einander Kümmern, über Schuld und Schuldzuweisungen und sie lernt, dass nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick aussieht.
Das Buch ist ein Buch über zwei Jugendliche aber es ist kein richtiges Jugendbuch. Für mich ist es ein einfühlsamer Coming-of-Age Roman, mit viel Gefühl und Tiefgang. Natürlich ist er zum Teil auch sehr plakativ. Der homosexuelle Künstler mit AIDS, der gehasste und von der Familie nicht akzeptierte Lebensgefährte, dominante Eltern und die panische Angst vor Ansteckung mit dem Virus, das damals noch das Todesurteil bedeutete – all das kommt in dem Buch vor. Aber vieles davon entspricht auch den Tatsachen. 1987 wusste man noch sehr wenig über AIDS und die Unsicherheit und Angst war groß. Zwar war die herrschende Meinung zu der Zeit noch, dass es nur Homosexuelle beträfe (eine Art „Schwulenkrebs“) aber viele, wie auch die Mutter von June und Greta hatten Angst, man könne sich über etwas wie einen Fettstift für die Lippen oder einen Kuss auf die Wange anstecken.
Und dennoch schafft es die Autorin, zwischen all den Klischees eine ganz wundervolle Geschichte zu erzählen. June ist anfangs sehr naiv und unbedarft, macht aber (natürlich) eine enorme Entwicklung durch, findet sich selbst und zu sich selbst. Die Sprache im Buch ist bildhaft, poetisch und gleichzeitig leicht zu lesen. Obwohl von Anfang an klar ist, wie das Buch enden wird, fand ich es doch packend und habe es an einem Abend durchgelesen. Am Schluss greift die Autorin dann für meinen Geschmack auch etwas zu tief in die Klischee-Kiste. Die Hauptpersonen sind klar beschrieben, die Nebenpersonen leben ein eher blasses Leben. Vor allem die Eltern von June und Greta fallen kaum auf – und wenn, dann eher unangenehm, durch Engstirnigkeit und Ignoranz.
Ein paar Fehler sind der Autorin allerdings unterlaufen. In einem Kapitel beschreibt sie Donuts als „gedrehte Teilchen“, die aussehen wie DNA. Das ist ganz sicher nicht richtig, da Donuts runde Teilchen mit einem Loch in der Mitte sind. Außerdem lebt Luka, das Kind aus Suzanne Vegas gleichnamigem Lied im zweiten Stock, nicht im ersten („My name is Luka, I live on the second floor“). Von mir insgesamt einen Punkt Abzug, aber mit 4 Punkten immer noch eine absolute Lese-Empfehlung.
Ein bezsuberndes Buch über Freudschaft und Liebe; die Tabuthemen der 80er Jahre um Aids herum finden in diesem Buch einen achtsamen und feinfühligen Ton - auch der Schmerz und der Zauber des Erwachsen-Werdens finden durch Brunts Sprache ein Zuhause.
Der Roman handelt von June, deren Onkel Finn nach langer Krankheit verstirbt. Die beiden hatten eine tiefe Verbindung, daher ist dieser Verlust nur umso schmerzhafter für June. Nach Finns Beerdigung erhält June einen Brief - alles deutet daraufhin, dass Finn ein anderes Leben hatte. Eins mit dem Junes Mutter und auch ihre Schwester nicht glücklich waren.
Ich mochte dieses Buch sehr gerne lesen. Es war ein Familiendrama welches auf eine wunderbare poetische Art und Weise die Gefühle der Protagonisten erzählen konnte. Es war sehr berührend und herzerwärmend.
Große Empfehlung!
Meine Meinung
June Elbus ist ein 14jähriges Mädchen, das einen guten Freund verloren hat. Ihren Onkel Finn Weiss. Der Bruder ihrer Mutter ist an AIDS gestorben. Dieses Wort nimmt ihre Mutter normalerweise nicht in den Mund. Junes Verhältnis zu ihrer Schwester ist die letzten Jahre merklich abgekühlt. Greta ist klein und zierlich. Spielt Theater. Ihre Mutter fördert das Talent. Darüber ist Greta aber nicht glücklich. June weiß noch nicht so genau, wo ihre Stärken liegen. Hat stets Angst alles falsch zu machen. Ihre Statur ist etwas stärker. Sie zieht sich gerne an wie im Mittelalter. Fühlt sich im Wald richtig wohl. Sie hört die Wölfe jaulen und hat keine Angst. Im Wald ist sie ganz einfach sicher. Sie trauert um ihren Onkel Finn. Der einzige Mensch der sie verstanden hat, ist nicht mehr da. Nie wieder wird der Künstler mit ihr Ausflüge machen. Kurz vor seinem Tod hat er ein Porträt von ihr und Greta gemalt. Das wird auf der Bank in einem extra Raum aufbewahrt. Dann bekommt sie ein Päckchen und einen Brief von Toby. Der Mann der versucht hat auf Finns Beerdigung mit ihr in Kontakt zu treten. Der Mann, mit dem ihr Onkel sein Leben geteilt hatte.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich von dieser Geschichte erwartet habe. Sie hat meine Erwartungen übertroffen. Die Gefühlswelt der Protagonisten ist sehr bildlich. Die Geschichte wird aus der Sicht von June erzählt. Und wenn ich ehrlich bin, passiert eigentlich nicht viel. Dennoch empfand ich jedes Wort als spannend. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie Ende der 80iger die Seuche Aids weltweit ein Thema war. Damals hat man auch jeden Tag im Fernsehen darüber berichtet. Kranke wurden Anfangs diskriminiert. Man betrachtete es als Krankheit, die nur Homosexuelle treffen kann. Das dies nicht so ist, weiß man nun schon lange. In dieser Geschichte hat mir Toby sehr leid getan. Er hat den Kontakt zu June gesucht. Tobys Schicksal ist mir sehr zu Herzen gegangen. Junes Familie will nichts mit ihm zu tun haben. Sie gibt ihm die Schuld an Finns Tod. Ich wusste Anfangs nicht, was ich von Toby halten soll. Seine Hartnäckigkeit, mit der er um Junes Freundschaft buhlt, war mir suspekt. Je tiefer ich jedoch in die Geschichte eingetaucht bin, umso besser konnte ich Toby verstehen. Er trauert schließlich genauso um Finn wie June. Der Freundschaft der beiden beim Wachsen zuzusehen, hat mich sehr berührt.
Junes Familie mutet sehr speziell an. Die Eltern haben Hauptsaison was Steuerarbeiten betrifft. Greta und June sind sich in dieser Zeit meist selbst überlassen. Greta macht auf mich einen sehr unglücklichen Eindruck. Ihre Gehässigkeiten June gegenüber spiegeln ihre Unsicherheit wider. Aber es wird auch immer klarer, dass June an dieser Situation nicht ganz unschuldig ist. June erfährt viel über ihre Mutter. Sie stellt fest, dass die Probleme, die sie mit Greta hat, früher ihre Mutter mit Finn hatte.
So schmerzlich wie diese Geschichte auch ist. Viel Herz ist auch dabei. Besonders die Ausflügen nach New York haben mir gefallen. Heimlich hat June dort Toby besucht. Mit ihm tolle Dinge unternommen. Am Ende eine Wahrheit erfahren, die mir Tränen in die Augen getrieben hat.
Fazit
Diese emotionale Geschichte empfehle ich jedem, der die leisen Töne mag. Sie ist nicht besonders aufregend. Vieles wiederholt sich, so wie im realen Leben auch. Sie fällt mehr unter das Genre Jugendbuch. Sie erzählt von zwei Mädchen, die ihren Weg erst noch finden müssen. Sie zeigt, wie verschieden jeder mit Trauer umgeht. Sie spiegelt die Anfänge von Aids und die damit verbundenen Unsicherheiten. Sie zeigt zwei Mädchen, die am Ende sehr erwachsen gehandelt haben. Sie haben gezeigt, dass jemand die Ketten sprengen muss, die sich erwachsene Menschen selbst auferlegt haben. Ob mir das Ende gefallen hat? Ja, die Ketten wurden gesprengt. Ganz ehrlich June, du hast alles richtig gemacht!
Herzlichen Dank CAROL RIFKA BRUNT, für diesen Roman, der dem Einheitsbrei ein Schnippchen schlägt.
Ein sehr interessantes Buch, der Klappentext hat mich ja direkt neugierig gemacht und das Cover hat etwas sehr eigenes.
Doch der Inhalt ist fantastisch! Es war eine absolute Freunde sich in diesem buch zu verlieren
1987. June ist vierzehn Jahre alt, als sie mit der Mutter und Schwester Greta zu Onkel Finn nach Manhattan fährt. Alle wissen, dass sie gezählt sind, die Tage des Onkels, des berühmten Malers; er ist an AIDS erkrankt... Zwei Seelenverwandte treffen sich, sie kommen sich näher, nach und nach entstehen Freundschaft und Vertrauen, sie erleben gemeinsam kleine Abenteuer. Und beide leiden, auf unterschiedliche Weise, enorm unter dem Verlust eines geliebten Menschen.
Meine Rezension erschien 2018 in meinem Blog sowie auf amazon.de. Den Verlag informierte ich per E-Mail über die Veröffentlichung.
Ein wirklich tolles Buch, das einen von der ersten bis zur letzten Seite gefangen hält. Während des Lesens kommen einem aber auch das ein oder andere Mal die Tränen. Sehr deutlich werden hier die Umgänge mit Tabuthemen geschildert. Aber auch der Kampf innerhalb der Familie wird sehr deutlich.
Die Charaktere sind sehr schön beschrieben und man kann sich in die jeweilige Person sehr gut rein versetzen. Auch die einzelnen Handlungsorte werden sehr schön beschrieben und man hat vieles deutlich vor Augen.
Ein tolles Buch über Familie, Tragödie, Tabuthemen, die ich sehr gerne weiter empfehle.
Gerne gelesen und "mitgelitten" mit der 14-jährigen June, deren geliebter Onkel Finn an AIDS stirbt und die öfter im Kontakt mit ihrer älteren Schwester Greta den Kürzeren zieht. (Der Geschwisterantagonismus ist allerdings sehr forciert, auch in einer anderen Konstellation, wodurch ich mich als Leserin beinahe manipuliert fühle.) - Ein kurzweiliger Roman fürs Gemüt (auch als Young Adult möglich).
Es ist ein beeindruckendes Debüt der jungen Autorin, die mit diesem Buch die Welt eroberte. Sensibel, feinfühlig, poetisch artikulierend zeigt sie uns Menschen, die an sich zweifeln, mit wachen Augen ins Leben schauen, teils neugierig und teils verbittert wie z. B. Junes Mutter. Das Ende bringt überraschende Einsichten. Man kann sich bis zuletzt von der Lektüre nicht trennen und fühlt sich angezogen von den unterschiedlichen Charakteren.
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