"Zum Teufel mit dir und der Liebe" von Jennifer Wellen

"Wow!", - das ist das erste, was mir nach dem Lesen diesen Buches in den Sinn kam!
Jennifer Wellens Schreibstil hat mich sofort mit der ersten Zeile mitgerissen. Ihr irrwitziger Charme, die doch zum Teil sehr ernsten Themen gepaart mit unglaublichen Humor, Drama, Spannung und dem Übernatürlichem gibt dem Buch das gewisse Etwas, was dafür sorgte, dass ich es an einem Tag weggesuchtet habe.

Darum geht es:
Luciana geht einen Pakt mit dem Teufel ein, um das Leben ihres Kindes zu retten, das durch einen Unfall ansonsten gestorben wäre. Als alleinerziehende Mutter und ehemalige Servicekraft in einem Diner profitiert sie dadurch nicht nur vom Leben ihrer Tochter, sondern auch von übernatürlichen Fähigkeiten und einem Lohn, der ihr zumindest finanziell keine Sorgen mehr bereitet. Dafür steht sie eben in der Schuld von "Sam" Samael - dem Teufel höchst persönlich.
Fortan erhält sie Aufträge, ihre "Kunden" dazu zu bringen, ihre Seelen zu verkaufen, um im Gegenzug einen großen Herzenswunsch erfüllt zu bekommen. So träumen ihre Kunden mitunter davon, Model zu werden, erfolgreiche Schauspieler uvm. Das Ganze natürlich nur , um einen einzigen Zweck zu erfüllen: das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse, Himmel und Hölle zu wahren.
Bis Luciana den Auftrag erhält, ihren neuen Kunden Aaron von seinen suizidalen Gedanken abzubringen, was sich als weitaus schwieriger darstellt als gedacht.
Zunächst ist sie von ihm angenervt und auch er findet es mehr als störend, dass Lu, wie sie genannt wird, immer dann auftaucht, wenn er doch einfach nur in Frieden sterben will. Er entwickelt im Laufe der Geschichte immer fantasievollere Methoden, doch Lu ist sehr gewissenhaft und bestrebt, ihren "Chef" nicht zu enttäuschen und ist stets zur Stelle. So entwickeln sich einige skurrile Szenen, in denen ich trotz der Dramatik das ein oder andere Mal schmunzeln musste.
Wird es Lu gelingen, ihn endgültig davon abzubringen oder findet er einen Weg, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen?

Nun könnte ich natürlich noch viel mehr schreiben, denn das Buch handelt nicht nur von der zwischenmenschlichen (übernatürlichen?) Verbindung zwischen Lu und ihrem Kunden, auch ihre Tochter Aurora (6 Jahre alt) spielt eine wichtige Rolle darin. Zudem erfährt man auch von anderen Schicksalen und Fügungen, die zunächst unabhängig voneinander zu sein scheinen, im weiterem Verlauf fügen sich allerdings Teile für Teile zusammen und ergeben am Ende ein rundum gelungenes Buch, das ich mir mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit sogar noch als Print ins Regal stellen werde, sofern es als solches irgendwann noch erscheinen soll.
Aber da ich auf gar keinen Fall Gefahr laufen möchte zu spoilern, bleibt mir nur zu sagen:

Zum Teufel, war das gut!!!!

Luciana arbeitet im Auftrag des Teufels. Seit sie damals ihre Tochter rettete und ihm ihre Seele verkaufte, muss sie für ihn Aufträge erledigen, die sie jedoch meist etwas langweilen. Doch der Job ist gut bezahlt und erleichtert ihr das Leben. Nachdem sie sich über die langweiligen Aufträge beschwert, bekommt sie einen neuen, anderen Auftrag. Diesmal soll sie nicht eine neue Seele eintreiben sondern einen Menschen davon abbringen sich umzubringen.
Aaron ist seit 9 Monaten unglücklich und versucht sich umzubringen. Doch dann kommt ihm diese unbekannte Schönheit dazwischen und er fragt sich, wer sie ist und woher sie wusste was er vorhatte - ist sie eine Stalkerin?
Mir gefielen beide Charakter sehr, da man eigentlich immer nachvollziehen konnte, warum sie so handeln und fühlen.
Romantasy trifft es meiner Meinung nach sehr gut, da es Fantasy und Romantik verbindet. Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, hauptsächlich aber aus der Sicht von Luciana und Aaron.
Ich habe letztes Jahr schon eine kürzere Geschichte von Jennifer Wellen gelesen und hatte damals bemängelt, dass man, vermutlich durch die Kürze, die Charakter noch gar nicht richtig kannte. Das war hier nicht der Fall. Ich mochte Luciana und Aaron, aber auch Lus Tochter und ihre Nachbarin fand ich sehr sympathisch. Der Teufel, der in der Geschichte gelegentlich auftaucht, konnte mich überraschen.