Rezension
Rezension von
Cozy Q, Rezensent*in
Daten:
AutorIn: Walter Tevis
Verlag: Diogenes
ISBN: 9783257071610
Bewertung: 4 Sterne
Klappentext:
Mit acht entdeckt Beth Harmon im Waisenhaus zwei Möglichkeiten, der harten Realität zu entfliehen: die grünen Beruhigungspillen, die den Kindern täglich verabreicht werden. Und Schach. Das Mädchen ist ein Ausnahmetalent und gewinnt Turnier um Turnier, mit 16 spielt sie gegen lauter erwachsene Männer um die US-Meisterschaft. Ihr Weg führt steil nach oben, doch bei jedem Schritt droht der Abgrund von Sucht und Selbstzerstörung. Denn für Beth steht viel mehr auf dem Spiel als Sieg und Niederlage.
Auf Netflix bin ich ein Star. Viele KonsumentInnen meiner Serie, führt es anschließend geradewegs zur Literatur. Meine Geschichte scheint sehr inspirierend zu sein. Ich bin Beth Harmon. Ein Waisenkind, mit einer Vorliebe für grüne Pillen und Schach. Ich mag das Waisenhaus nicht. Schach hilft mir, alles und jeden um mich herum zu vergessen. Zumindest am Tag. Nachts kann ich nicht schlafen. Nicht ohne die grünen Pillen. Ich habe keine Pille geschluckt, als mich eine der anderen Mädchen berührt hat. Ich habe es in meiner Geschichte nie thematisiert, jedoch hat sich das nicht gut angefühlt. Auch Jahre später, macht das noch etwas mit mir und man würde es heutzutage als Vergewaltigung bezeichnen. Mir wäre es lieber, man hätte das nie eingebaut oder zumindest so verfasst, dass es nicht wie eine Nichtigkeit erscheint.
In einer von Männern dominierten Welt, setzt man sich nicht von heut auf morgen durch. Ich habe Jahre damit verbracht, mir einen Ruf aufzubauen und meine Strategien zu perfektionieren. Seit ich mit Schach an Wettbewerben teilnehmen und Geld gewinnen kann, ist mir sogar meine sonst so passive Adoptivmutter eine Hilfe. Wir reisen viel. Zugegeben, ich nehme noch heute Pillen und konsumiere nicht gerade wenig Alkohol, jedoch hilft mir beides, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Das mag nicht jeder gut finden, dessen bin ich mir bewusst. Meine Geschichte mag nicht für jeden etwas sein, da ich viel über Schach nachdenke, rede und meine Züge setze. Schach ist halt mein Leben und das merkt man auch, wenn man bedenkt, wie weit ich gekommen bin. Ich spiele ganz oben mit und werde bewundert. Nicht, dass das eine Rolle spielt. Ich weiß, dass ich talentiert bin. Und dennoch scheine ich nicht so talentiert zu sein, um meine Leidenschaft auszuleben und währendessen auf mich zu achten. An manchen Tagen, zerbreche ich innerlich an diesen enormen Druck und meinen Schicksalsschlägen. Schockierende Aussage von jemanden, der in der Storyline durchweg Erwachsen wirkt, richtig ? Zu erwachsen, würden manche unter euch jetzt sagen. Viele Menschen finden mich unsympathisch und lassen kein gutes Haar an mir oder meinem Umfeld. Es ist nicht meine Aufgabe, sympathisch zu sein, sondern zu gewinnen. Dafür lebe ich.
AutorIn: Walter Tevis
Verlag: Diogenes
ISBN: 9783257071610
Bewertung: 4 Sterne
Klappentext:
Mit acht entdeckt Beth Harmon im Waisenhaus zwei Möglichkeiten, der harten Realität zu entfliehen: die grünen Beruhigungspillen, die den Kindern täglich verabreicht werden. Und Schach. Das Mädchen ist ein Ausnahmetalent und gewinnt Turnier um Turnier, mit 16 spielt sie gegen lauter erwachsene Männer um die US-Meisterschaft. Ihr Weg führt steil nach oben, doch bei jedem Schritt droht der Abgrund von Sucht und Selbstzerstörung. Denn für Beth steht viel mehr auf dem Spiel als Sieg und Niederlage.
Auf Netflix bin ich ein Star. Viele KonsumentInnen meiner Serie, führt es anschließend geradewegs zur Literatur. Meine Geschichte scheint sehr inspirierend zu sein. Ich bin Beth Harmon. Ein Waisenkind, mit einer Vorliebe für grüne Pillen und Schach. Ich mag das Waisenhaus nicht. Schach hilft mir, alles und jeden um mich herum zu vergessen. Zumindest am Tag. Nachts kann ich nicht schlafen. Nicht ohne die grünen Pillen. Ich habe keine Pille geschluckt, als mich eine der anderen Mädchen berührt hat. Ich habe es in meiner Geschichte nie thematisiert, jedoch hat sich das nicht gut angefühlt. Auch Jahre später, macht das noch etwas mit mir und man würde es heutzutage als Vergewaltigung bezeichnen. Mir wäre es lieber, man hätte das nie eingebaut oder zumindest so verfasst, dass es nicht wie eine Nichtigkeit erscheint.
In einer von Männern dominierten Welt, setzt man sich nicht von heut auf morgen durch. Ich habe Jahre damit verbracht, mir einen Ruf aufzubauen und meine Strategien zu perfektionieren. Seit ich mit Schach an Wettbewerben teilnehmen und Geld gewinnen kann, ist mir sogar meine sonst so passive Adoptivmutter eine Hilfe. Wir reisen viel. Zugegeben, ich nehme noch heute Pillen und konsumiere nicht gerade wenig Alkohol, jedoch hilft mir beides, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Das mag nicht jeder gut finden, dessen bin ich mir bewusst. Meine Geschichte mag nicht für jeden etwas sein, da ich viel über Schach nachdenke, rede und meine Züge setze. Schach ist halt mein Leben und das merkt man auch, wenn man bedenkt, wie weit ich gekommen bin. Ich spiele ganz oben mit und werde bewundert. Nicht, dass das eine Rolle spielt. Ich weiß, dass ich talentiert bin. Und dennoch scheine ich nicht so talentiert zu sein, um meine Leidenschaft auszuleben und währendessen auf mich zu achten. An manchen Tagen, zerbreche ich innerlich an diesen enormen Druck und meinen Schicksalsschlägen. Schockierende Aussage von jemanden, der in der Storyline durchweg Erwachsen wirkt, richtig ? Zu erwachsen, würden manche unter euch jetzt sagen. Viele Menschen finden mich unsympathisch und lassen kein gutes Haar an mir oder meinem Umfeld. Es ist nicht meine Aufgabe, sympathisch zu sein, sondern zu gewinnen. Dafür lebe ich.