Bretonisches Lied

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Erscheinungstermin 07.04.2022 | Archivierungsdatum 01.10.2022

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Zum Inhalt

Ein Lied der Erinnerung an eine Kindheit zwischen Meer und Krieg.

Der französische Nobelpreisträger Jean-Marie Gustave Le Clézio erinnert sich in »Bretonisches Lied« an seine Kinder- und Jugendzeit. An die Urlaube mit der Familie in der Bretagne und in »Das Kind und der Krieg« an seine frühe Kindheit im besetzten Süden Frankreichs. Zwei eindrückliche autobiografische Erzählungen aus einem anderen Jahrhundert, die in Frankreich die Bestsellerlisten gestürmt haben.

Nostalgisch, aber nie sentimental, so erinnert sich J.M.G. Le Clézio an die Bretagne seiner Kindheit und Jugend. Von 1948 bis 1954 hat er hier mit seiner Familie die Sommerferien verbracht. In einem von berückender Schönheit, aber auch von großer Armut geprägten Landstrich. In poetischen Bildern beschreibt Le Clézio diesen Kindheitsort, die Feste, die Natur, die Sprache, aber auch die Veränderungen, denen die Bretagne immer wieder unterworfen und deren Zeuge er zum Teil war. »Es ist das Land, das mir die meisten Emotionen und Erinnerungen gebracht hat«, sagt der Nobelpreisträger über die Bretagne, die es so, wie er sie erlebt hat, nicht mehr gibt.

Doch Le Clézio begibt sich noch weiter auf seiner Reise in die eigene Vergangenheit. In »Das Kind und der Krieg« erzählt er von der Zeit zwischen 1940 und 1945, die er als kleines Kind erst in Nizza und später, als die Deutschen auch den Süden Frankreichs besetzt hatten, in einem Versteck im Hinterland erlebte. Hier vermischen sich die Eindrücke: Erlebtes, Geträumtes, Erzähltes. Alles wird miteinander verwoben zu einem berührenden, eindringlichen Porträt einer Kriegskindheit, deren Essenz leider auch heute noch gültig ist.

Ein Lied der Erinnerung an eine Kindheit zwischen Meer und Krieg.

Der französische Nobelpreisträger Jean-Marie Gustave Le Clézio erinnert sich in »Bretonisches Lied« an seine Kinder- und Jugendzeit...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Hardcover
ISBN 9783462001709
PREIS 22,00 € (EUR)
SEITEN 192

Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Ein bisschen fühlt man sich durch Le Clèzios Erinnerungen in die eigenen Kindheitstage versetzt. Dieses Buch ist wirklich ein Lesegenuss - nicht zuletzt auch durch die wunderbare Sprache.

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Klapptext: Nostalgisch, aber nie sentimental, so erinnert sich J.M.G. Le Clézio an die Bretagne seiner Kindheit und Jugend.
Fazit: Mit der Familie hat, J.M.G. Le Clézio, von 1948 bis 1954 seine Sommerferien verbracht. Es ist eine beeindruckende Gegend. Doch wird sie auch von Armut geprägt. Man liest von tollen Festen, die schöne Natur, aber er beschreibt auch ungeschminkt die Veränderung, die stattfindet. Die Er schaut auch noch weiter zurück. Von 1940 bis 1945. Hier liest man über ihn in seiner frühsten Kindheit. Wie er sich in einem Versteck im Hinterland aufhielt. Die beiden Geschichten werden geschickt ineinander verwoben. Es ist eine Beschreibung zwischen Meer und dem damaligen Krieg. Das Ganze wird beim Lesen nie sentimental nur nostalgisch. Das macht das Lesen aber sehr lesenswert. Das Buch empfehle ich gerne weiter.

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Wie bei vielen anderen Titeln von Le Clezio handelt es sich bei "Bretonisches Lied" um ein kleines Bändchen, das sogar ein wenig unscheinbar daher kommt. Das Buch enthält zwei Erzählungen. Im ersten Teil erzählt Le_celzio von seiner Jugend in der Bretagne und seiner Seelenverwandtschaft zu diesem besonderen Landstrich. Auch hier fesselt die ungewöhnliche sprachliche Dichte, für die er nicht umsonst den Nobelpreis erhalten hat. Die zweite Erzählung behandelt die Erfahrungen des Krieges. Dieser kurze Text ist ungewollt brandaktuell.

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J. M. G. Le Clézios Familie stammt aus der Bretagne und führt ihren Familiennamen auf einen bretonischen Ort zurück. Im 18. Jahrhundert wanderte ein Vorfahre nach Mauritius aus. Während le Clézio senior in den 40ern des vorigen Jahrhunderts als Arzt in Afrika arbeitet, flüchtet seine Frau wegen der Wirtschaftkrise zunächst aus Paris in die Bretagne. Von den deutschen Besatzern wird sie im Zweiten Weltkrieg mit ihren betagten Eltern und zwei Kleinkindern ausgewiesen als „Nichtansässige“ und zieht weiter nach Nizza.
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In „Bretonisches Lied“ setzt sich Le Clézio in episodenhafter Form mit der ihm vertrauten Heimat seiner Mutter auseinander und reflektiert u. a. den Strukturwandel von Fischerei und Landwirtschaft. Er reiht ohne chronologische Ordnung Themen aneinander, die die Bretagne charakterisieren: vom Meer, den Gezeiten, den charakteristischen Hohlwegen, der deutschen Besetzung, über Katholizismus und Auslöschen der bretonischen Sprache in nur einer Generation. Schließlich findet er seine eigene Rolle mit der Feststellung, dass seine Vorfahren keine heldenhaften Seeleute waren, wie er es als Kind vermutlich erträumte, sondern Bauern in einer abgelegenen Gegend.
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In „Das Kind und der Krieg“ reflektiert der französische Autor die Auswirkung von Krieg und Verfolgung auf seine frühe Kindheit, als er noch kein bewusstes Gedächtnis hatte und seine Erlebnisse für normal halten musste. Seine Erlebnisse veranlassen ihn („Ich misstraue Büchern und Erinnerungen“) das Erinnern an sich zu reflektieren und sich von der nachfolgenden Generation zu distanzieren, die nicht mehr nach der Ernte einzeln Ähren auflas, um sie zuhause zu Mehl zu mahlen. Bis in die Nachkriegsjahre waren Menschen dauernd hungrig oder sammelten diese Ähren für andere Hungernde. Auch für meine Familie bedeutete das Ährenlesen den unerbittlichen Trennstrich zwischen zwei Generationen.
Da es keine Staatsangehörigkeit für Mauritius gab, wurden Vater und Söhne gezwungenermaßen zu Briten erklärt und waren damit Kriegsgegner der deutschen Besatzer. Mit Unterstützung der Dorfbewohner wird die heimatlose Familie in einem kleinen Gebirgsort im Hinterland von Nizza versteckt, um einer Deportation zuvorzukommen. Erst dem Erwachsenen wird klar, dass die Bewohner damals für die Le Clézios und andere Flüchtlinge ihr Leben riskierten.
Die Kriegsjahre sind für Le Clézio auch deshalb verlorene Jahre, weil er durch ein bürokratisches Konstrukt erst mit 7 Jahren seinen Vater wiedersehen konnte. Heute erkennt er sich im Verhalten von Kindern wieder, die mangelernährt aus einem Krieg kommen. Erstaunlich finde ich, wie exakt Le Clézio in beiden Erinnerungstexten unterscheidet zwischen Erlebtem und nachträglichem Begreifen.
Le Clézios Biografie seines Vaters „Der Afrikaner“ und das hier enthaltene „Das Kind und der Krieg“ ergänzen sich als biografische Texte, „Bretonisches Lied“ weicht als Annäherung an die Landschaft seiner Vorfahren und seiner Kindheit davon ab.
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Die biografischen Texte
„Bretonisches Lied“ enthält den gleichnamigen Text (der u. a. von Sommerferien 1948-1954 der Familie Le Clézio in der Bretagne handelt) und „Das Kind und der Krieg“, das zeitlich vor „Der Afrikaner“ spielt und 1947 mit dem Besuch beim Vater in Nigeria endet.

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Lebenserinnerung
Der französisch mauritische Schriftsteller J. M G. Le Clezio erhielt 2008 den Nobelpreis für Literatur.
„Bretonisches Lied.“ ist eine Erinnerung an die Kindheit , die er in der Kriegszeit in in der Bretagne verlebte..

Er beschreibt eindringlich seine Empfindungen und was die Zeit mit ihm machte.
So erkennt er sich jetzt an Kindern, die aus den Kriegsgebieten kommen. So etwas ändert sich nie.

Der Roman ist eine beeindruckend Lektüre. Ein besonderes Stück Zeitgeschichte.

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Beide Erzähllungen haben mir sehr gut gefallen. Für die erste Erzählung, Bretonisches Lied, ist es natürlich hilfreich wenn man die Bretagne ein wenig kennt, sich die kleinen Steinhäuser, die felsigen Küsten mit dem weiten Strand bei Ebbe und die gemüsefelder vorstellen kann. Aber selbst wenn man nichts davon kennt, malt der Autor (und der Übersetzer) geradezu mit seiner Sprache ein Bild einer Bretagne,d ie es so nicht mehr gibt. Aber der Leser kann sie sich wunderbar vorstellen. Auch interessiert man sich für die Kindheit des Autors, die ja von den Gegensätzen von Südfrankreich, Bretagne und auch noch Mauritius geprägt war.

Letzteres wird dann zum Hauptthema in der zweiten Erzählung, die gerade dem deutschen Leser das Erleben des 2. Weltkrieges aus einer ganz anderen Perspektive als der, der deutschen Bevölkerung, sehr eindringlich sichtbar macht. Ausser, daß man in die zarte, zerbrechliche Seele eines kleinen Jungen in den Kriegswirren in Südfrankreich schauen kann, erfährt der deutsche Leser auch eine Menge über die Gewalt des 2. Weltkrieges in einem Winkel Europas, den man sonst eher weniger im Blick hat, bzw.nur als eine Schöne Region, in der es sich herrlich Urlaub machen läßt.

Alein die Sprache von Clezio macht das Buch zu einem Lesegenuß. Deshalb auch ein großes Lob an den Übersetzer Uli Wittmann!

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Der Literaturnobelpreisträger von 2008 Jean-Marie Gustave Le Clézio bringt in zwei Essays, nämlich „Bretonisches Lied“ und „Das Kind und der Krieg“ seine Kindheitserlebnisse zu Papier. Geboren am 13. April 1940 erlebt er als Kind, ohne recht zu verstehen, was um ihn herum passiert, den Zweiten Weltkrieg. Aufgrund von bürokratischen Schikanen erhält die Familie, die aus Mauritius wieder nach Frankreich zurückgekehrt ist, statt der französischen die britische Staatsbürgerschaft. Deshalb werden sie scheel angesehen und müssen als „Nicht-Ansässige“ Paris verlassen und landen in der Bretagne. Dieser rauen Landschaft ist der erste Teil seiner Erinnerungen gewidmet. Dabei beschreibt er in kunstvollen Worten die sozialen Spannungen und das karge Leben der Bretonen.

Im zweiten Teil „Das Kind und der Krieg“ berichtet er über seine Erinnerung an die Kriegsjahre. Wobei er einräumt, vieles davon durch häufige wiederholte Erzählungen verinnerlicht, aber vermutlich nicht selbst erlebt zu haben. So dürfen wir an seiner Kindheit teilhaben. Er erzählt ohne Chronologie von der Besatzung durch die Truppen Mussolinis, die anders als die Deutschen, von weniger Grausamkeit geprägt waren. Als britische Staatsangehörige sitzt die Familie Le Clézio, zumal der Vater in Afrika festsitzt, zwischen allen Stühlen. Von den Deutschen als Feinde klassifiziert und von den Franzosen auch nicht gewollt, sieht sich die Mutter Le Clézios gezwungen, mit den beiden Söhnen und den betagten Eltern mehrmals zu fliehen, bis ihnen in einem kleinen Dorf in den Bergen rund um Nizza selbstlos Zuflucht gewährt wird.

Meine Meinung:

Le Clézios Ausspruch „Kindheitserinnerungen sind langweilig und Kinder haben keinen Sinn für Chronologie“ möchte ich widersprechen. Mag sein, dass die Chronologie von Kindheitserinnerungen fehlt oder sich anders darstellt, aber langweilig sind sie nicht.

Die geschilderten Ereignisse und Eindrücke in beiden Essays haben erstaunliche Aktualität. Zum einen, der Wandel der dörflichen Strukturen in der Bretagne und zum anderen die traumatischen Erlebnisse eines Kindes im Krieg.

Die wunderbare bildhafte Sprache Le Clézios ist ein wahrer Lesegenuss, der durch die Übersetzung von Uli Wittmann sehr gut gelungen ist.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem schmalen Buch, das mit seiner wunderbaren Sprache besticht, 5 Sterne.

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Eine kleine literarische Perle dieses Büchlein mit den zwei Erzählungen.
Zunächst die Reise zurück in die 50er Jahre der Bretagne.
Der Autor erzählt einen Teil seiner Lebensgeschichte in dieser Zeit aus der Perspektive eines Jungen. Dieser erlebt die Sommer und seine Ferien in dieser armen Region Frankreichs.
Die zweite Erzählung greift auf, wie Kinder einen Krieg erlebten, was bleibt in Erinnerung, welche Dinge waren wichtig, was wurde entbehrt, wie wurde das Verhalten der Erwachsenen erlebt.
Erschreckend aktuell.

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Mich hat die Inhaltsangabe sehr angesprochen. Nach den ersten Seiten des Buches habe ich es dennoch aus der Hand gelegt. Ich finde dennoch die Handlung und Covergestaltung sehr toll.

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Sehr, sehr gut erzählt, sympathische Figuren in fremden Terrain machen Lust auf mehr Bretagne ohne selber mitleiden zu müssen. Lesend sich dem Terrain zu nähern ist wunderbar!

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