Hamster im hinteren Stromgebiet
Roman. Alle Toten fliegen hoch, Teil 5
von Joachim Meyerhoff
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Erscheinungstermin 10.09.2020 | Archivierungsdatum 13.02.2021
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Zum Inhalt
Zeit ist Hirn.
Was passiert, wenn man durch einen gesundheitlichen Einbruch auf einen Schlag aus dem prallen Leben gerissen wird? Kann das Erzählen von Geschichten zur Rettung beitragen? Und kann Komik heilen? Nachdem der Erzähler Joachim Meyerhoff aus so unterschiedlichen Lebenswelten berichtet hat wie einem Schüleraustausch in Laramie, Amerika, dem Aufwachsen auf einem Psychiatriegelände, der Schauspielschule und den liebesverwirrten Jahren in der Provinz, gerät der inzwischen Fünfzigjährige in ein Drama unerwarteter Art. Er wird als Notfall auf eine Intensivstation eingeliefert. Er, der sich immer durch körperliche Verausgabung zum Glühen brachte, die »blonde Bombe«, für die Selbstdetonationen ein Lebenselixier waren, liegt jählings an Apparaturen angeschlossen in einem Krankenhausbett in der Wiener Peripherie. Doch so existenziell die Situation auch sein mag, sie ist zugleich auch voller absurder Begebenheiten und Begegnungen. Der Krankenhausaufenthalt wird zu einer Zeit voller Geschichten und zu einer Zeit mit den Menschen, die dem Erzähler am nächsten stehen. Er begegnet außerdem so bedauernswerten wie gewöhnungsbedürftigen Mitpatienten, einer beeindruckenden Neurologin und sogar wilden Hamstern. Als er das Krankenhaus wieder verlassen kann, ist nichts mehr, wie es einmal war. Joachim Meyerhoff zieht alle literarischen Register und erzählt mit unvergleichlicher Tragikomik gegen die Unwägbarkeiten der Existenz an.
Zeit ist Hirn.
Was passiert, wenn man durch einen gesundheitlichen Einbruch auf einen Schlag aus dem prallen Leben gerissen wird? Kann das Erzählen von Geschichten zur Rettung beitragen? Und kann...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783462000245 |
PREIS | 24,00 € (EUR) |
SEITEN | 320 |
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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Wir kennen schon viel von Joachim Meyerhoff; sein Aufwachsen auf einem Psychiatriegelände, seine Abenteuer bei einem Schulaustausch in Laramie, seine Liebeswirrungen in der Provinz und diverse Erlebnisse als Schauspielschüler. Nach dem Motto „Das ganze Leben ist eine Abenteuer“, lässt er uns nun auch an einer Phase seines Lebens teilhaben, die zu durchleben, ihm sicherlich nicht leicht gefallen ist.
Mit etwas über 51 Jahren erwischt ihn ein „Schlagerl“ und er landet in einem Krankenhaus in der Wiener Peripherie. Die Kontrolle über die linke Körperhälfte ist futsch, doch sein Sinn für Humor ist geblieben und so schildert er mit einem köstlichen Blick fürs Detail Ärzte und Mitpatienten auf der Intensivstation. In den Nächten kommt die Angst, sein Hirn könnte ihm einen weiteren Streich spielen, und ihm einen erneuten Schlaganfall bescheren und so versucht er sich wachzuhalten, indem er sich an vergangene Reisen erinnert.
Tagsüber der Blick auf das aktuelle Umfeld, nachts der Rückblick und eine gewisse Flucht in andere Länder, zwischendurch immer wieder kleine Familiengeschichten – wie im Flug scheint die Zeit der Genesung zu vergehen; zumindest liest es sich so, denn alle Abschweifungen die Meyerhoff bietet, lesen sich, wie schon in den vorangegangenen Büchern, sehr kurzweilig und immer mit einem Lächeln auf den Lippen. Sein Humor, sein Blick für kleinste Details lassen selbst tragische Momente nicht hoffnungslos erscheinen.
Meyerhoff ist einfach ein großartiger Erzähler und obwohl er sicher auf dieses Kapitel seines Lebens hätte verzichten können, verwendet er es, um uns als Leser damit zu unterhalten. Ich wünsche ihm noch viele gesunde und glückliche Jahre, in denen er uns immer mal wieder mit Szenen aus seinem Leben auf dem Laufenden hält und zum Schmunzeln bringt.
Fazit: Großartige und kurzweilige Unterhaltung mit dem inzwischen schon bekannten und geschätzten „Meyerhoff-Humor“.
Wie immer in den Büchern von Joachim Meyerhoff liebe ich die Sprache mit tollen „neuen“ Ausdrücken (z.B. „Fuchtelzone“).
In dieser berührenden Geschichte seines Schlaganfalles hilft die oft urkomische Sprache einigermaßen zu begreifen, was da mit ihm passiert – nicht nur dem Leser, sondern auch ihm selbst in der Situation. Dabei ist das „Grauen“ mehr in ihm und seinem Kopf, als z.B. im Krankenhaus. Natürlich gibt es auch da skurrile Charaktere, aber die Geschichte lebt von den speziellen Sichtweisen, und nicht vom Lächerlichmachen von Pflegern, Ärzten oder Mitpatienten.
Die Erinnerungen, die er erzählt, sind auch fesselnd – er kann einfach sehr witzig schreiben, und so bin ich fasziniert den verschiedenen Rückblenden auf Reisen oder Erlebnisse mit den Kindern gefolgt..
Ich bekam das Schmunzeln gar nicht mehr aus dem Gesicht, obwohl der Schlaganfall dramatisch ist.
Sehr offen schildert Meyerhoff auch seine Gefühle – das war wunderbar und anrührend. Da er durchaus zur Selbstironie neigt, bekommt auch das mit seinem Augenzwinkern eine lustige Nuance.
Es war für mich ein großer Gewinn, dieses Buch zu lesen!
Dann doch Band 5 von "Alle Toten fliegen hoch", obwohl eigentlich ungeplant. Ungeplant wie der Schlaganfall, der Meyerhoffs Schauspielkarriere und sein Leben als blonde Bombe grundlegend auf Messers Schneide und damit auf den Prüfstand stellt. Und es ist der beste Band der Reihe geworden. Abgesehen vielleicht vom leider zunehmenden Pipi Kaka Humor, der bereits im letzten Buch auffällig war, gelingt es dem Autoren, den Strom der Erinnerungen im Bett der Store Unit vom ersten Moment an intensiv und mitreißend nachzuerzählen - und gleichzeitig die für ihn so typische Form des assoziativen Erzählens einzubinden. Familie, Kinder, Reisen. Bruder, Großeltern, alles da. Das Buch gerät zu einem regelrechten Leseereignis. Garantierter Spitzentitel des kommenden Bucherherbstes, und das völlig zu Recht.
Das Buch ist genial aufgebaut: der Protagonist erleidet einen Schlaganfall und beschreibt seine Situation während der neun Tage in der Klinik. Er erinnert sich meist nachts an Erlebnisse und Urlaube mit seinem Bruder und seinen Kindern. Trotz seines kritischen Gesundheitszustands schildert er meist lustige Begebenheiten aus der Vergangenheit. Auch gelingt es dem Autor Dinge, die sonst von niemandem angesprochen werden, lustig zu erzählen. An vielen Stellen kann der Leser nur laut lachen. Ein lesenswertes Buch, welches ich dringend empfehle.
Hamster im hinteren Stromgebiet wird wie die vorangegangenen Bände wieder seine begeisterten und neuen Leser finden und sie mit ernstenThemen köstlich unterhalten.
Schlagerl ist auch ein Wort für Schlaganfall
Anfänglich glaubt man, dass es doch wohl kaum um nur neun Tage Krankenhausaufenthalt geht. Doch, geht es wohl.
Kurz nach seinem 51. Geburtstag landet der Schauspieler und Autor Joachim Meyerhoff im Krankenhaus. Allein schon, wie er nach einem Schlaganfall dort hingelangt, ist ausführlich geschildert. Nein, nicht langweilig; haarsträubende Erlebnisse durchlebt der Patient, im Folgenden oft nur Pat genannt. Gut, dass seine große Tochter dabei ist! In der Klinik wird es auch nicht besser, Unsicherheit, Verwirrung, Angst ergreifen von Meyerhoff Besitz. Besonders in den Nächten steigert sich die Angst vor Verschlechterung seines Zustandes. Erinnerungen an schöne oder wenigstens interessante Dinge aus der Vergangenheit müssen her. Meyerhoff erzählt, aber wie! Jedes Wort sitzt, der Sprachstil ist eloquent, spannend zu lesen. Egal, ob er mit dem Bruder in Norwegen ein Selbstfahrer-Auto bestieg, im Sudan mit der Freundin irre Taxifahrer kennenlernte, einen Tausendfüßlerregen ertrug oder in Anatolien von einem Masseur bedrängt wurde - er schildert es auf unterhaltsame Weise. Auch Erlebnisse mit seinen innig geliebten Kindern darf der Leser teilen. Kindergartenkämpfe, Läusebefall oder Schleimherstellung inclusive.
Und immer wieder: was durchlebt Pat in der Klinik, wie verhalten sich Mitpatienten ( nein, die kann man sich nicht aussuchen), Pflegepersonal und Ärzte. Ironische Kommentare fehlen nicht, auch über sich selbst kann Josse lachen. Mitunter ist es allerdings auch eine Art Galgenhumor.
„Nur“ neun Tage, aber was für eine ((authentische) Geschichte!
Dieser Roman ist unbedingt zu empfehlen.
Joachim Meyerhoff, Verlag Kiepenheuer & Witsch
Unser Erzähler Joachim wird mit einem Schlaganfall in ein Wiener Krankenhaus eingeliefert. Für ihn ein einschneidendes Ereignis. Neun Tage hat er jetzt Zeit, sein Leben Revue passieren zu lassen. Zwischen Tragik und Komik erzählt Joachim Meyerhoff vom Klinikgeschehen und schweift ab in Gedanken an sein bisheriges Leben.
Wie die anderen vier Bände aus "alle Toten fliegen hoch " unterhält uns Joachim Meyerhoff auf seine unnachahmliche Weise wieder auf''s Beste.
Der Meister des assoziativen Erzählens ist zurück! Joachim Meyerhoff macht in seinem neuen Buch dieses Mal einen großen Zeitsprung in die Gegenwart und verknüpft die „Stroke-Unit“ mit seiner Patchwork-Familie. Eine vermeintlich krude Mischung, die wunderbar aufgeht. Meyerhoff will mit seiner ältesten Tochter zusammen Hausaufgaben machen, als es ihm plötzlich ganz seltsam wird. Die linke Körperhälfte ist irgendwie abgekoppelt. Schon der Weg ins Krankenhaus ist typisch Meyerhoff, kein direkter, doch hier wird ein leichter Schlaganfall diagnostiziert und der berühmte Schauspieler, nun „Schlagerlstar“, muss versuchen, sein Gedankenkarussell wieder in geregelte Bahnen zu bringen. Die Angst, es könnten weitere Einschläge kommen, lässt ihn nicht schlafen und so memoriert er seine Erinnerungen. Wieder erzählt er von seinem Leben, dem steten Versuch, irgendwie allem gerecht zu werden und seiner geliebten Familie. Seine stete Selbstüberforderung, aus der er die Kraft für die fulminanten Bühnenauftritte speist, wird hier zur Mahnung für mögliche Folgen. Meyerhoff erzählt während des neuntägigen Klinikaufenthalts so farbig-heiter, dass man fast vergisst, welche Angst und große Unruhe ihn bewegt.
Wenn man schon das ein oder andere Buch des Autors gelesen hat, fühlt sich dieses hier ein bisschen an wie Nachhausekommen. Man klappt es auf und ist direkt wieder drin. Da ist er wieder, dieser unnachahmliche Erzählton und auch diese Welt, in die man schon einmal hineinblicken durfte, die zufällig das ereignisreiche Leben des Autors und somit speziell und sehr persönlich ist.
Diesmal wird es sogar erschütternd persönlich. Joachim Meyerhoff erzählt, wie er mit 51 Jahren einen Schlaganfall bekam, ihn er- und überlebte. - Es kann noch nicht sehr lange her sein. Alles Gute!
Das ist eine einschneidende Erfahrung, plötzlich, ohne Vorwarnung, wird man mitten aus dem Leben gerissen und ist eigentlich zu jung und zu gesund, um je diese Möglichkeit in Betracht gezogen zu haben. So eine Situation bringt einen zum Nachdenken und jemand wie Herr Meyerhoff macht das gründlich. Neben dem tragikomischen Bericht über seine Zeit im Krankenhaus, erinnert er sich an viele Episoden aus seinem Leben, teils um sein angeschlagenes Gehirn zu trainieren, teils aber auch um sich zu besinnen, was wirklich wichtig ist. Er erzählt liebevoll von seiner Familie und schließt nebenher auch ein klein wenig diese entsetzliche Lücke von etwa 30 Jahren seines Lebens, die wir verpasst haben.
Offen, schonungslos ehrlich, mit einer gewaltigen Portion köstlichstem Galgenhumor und sagenhafter Eloquenz bewältigt der Autor eine dramatische Lebenskrise und lässt uns daran teilhaben. Ich bin berührt und beeindruckt.
Joachim Meyerhoff lässt uns wieder auf seine unnachahmliche Weise an seinem Leben teilhaben. Diesmal erzählt er davon, wie sein Schlaganfall ihn plötzlich von einem mündigen Menschen in einen relativ hilflosen Patienten verwandelt. Dabei versteht er es, wie schon in seinen vorherigen Büchern, Tragik und Komik grandios zu vermischen, so dass der Leser mit ihm leidet und mit ihm lacht. Wir haben Anteil an seinen nächtlichen Ängsten und Panikattacken, wenn er fürchtet, ein zweiter Schlaganfall könnte ihn im Schlaf überraschen, und sich deshalb mit den Gedanken an schöne Ereignisse aus seinem früheren Leben wach hält. Und wir freuen uns mit ihm, wenn er, kaum entlassen, schon wieder zum Laptop greift, um diese einschneidenden Tage in einem Buch mit einem scheinbar absurden Titel festzuhalten.
Zum Inhalt:
Gerade noch topfit und plötzlich landet man im Krankenhaus. Genau das hat der Autor erlebt, der durch einen Schlaganfall plötzlich völlig aus dem Gleichgewicht geworfen wurde. Aber ein Meyerhoff lässt sich nicht unterkriegen und schreibt ein Buch darüber.
Meine Meinung:
Auch wenn das Buch thematisch ja eher eine dramatische Geschichte erzählt, entbehrt es nicht einer gewissen Komik. Der Autor ist einfach ein begnadeter Erzähler und auch in dieser höchst persönlichen und durch aus dramatischen Situation macht er das beste daraus. Er schreibt darüber und das durch aus amüsant. Auch gibt es wieder mal Begrifflichkeiten, die mit überrascht haben. Schlaganfall klingt dramatisch, Schlagerl eher niedlich. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und ich habe das Buch sehr genossen und hoffe, dass viele Leser dieses bemerkenswerte Werk lesen.
Fazit:
Tolle Erzählung
Sehr fesselnd, man will nicht mehr aufhören zu lesen. Es regt auch sehr an über die Vergänglichkeit des Lebens nachzudenken. Hat mich sehr begeistert.
Ein Schlaganfall mit Anfang 50 reißt Joachim Meyerhoff aus seinem stressigen Leben und dient
als Basis seines neuen Buches. Ein ernstes Thema, das der Autor auch so behandelt, aber auf
seine typische Art.
Joachim Meyerhoff ist ein begnadeter Erzähler, der den Leser mit ganz banalen Geschichten aus
seinem Alltag zum lauen Lachen animieren kann. Das ist auch diesmal so. Sein Patchwork-Leben, seine
Erinnerungen an vergangene Zeiten sind zwei Themen diese Buches. Im Vordergrund steht aber sein
Schlaganfall mit dem anschließenden Krankenhausaufenthalt.
Hier die Balance zwischen Ernst und Unterhaltung zu finden ist nicht einfach, aber Joachim Meyerhoff gelingt auch dieser Spagat sensationell.
Ein typischer und klassischer Meyerhoff und ein größeres Kompliment kann man dem Buch nicht machen.
Meyerhoff wie man ihn liebt und haben will! Lustig, charmant, literarisch talentiert und mit einem genauen Auge für die Welt, führt er durch seine innere Welt.
Ich bin ganz platt… Ich kenne zwar bisher nur den ersten Teil seiner autobiografischen Reihe, aber bin mir recht sicher, dass Joachim Meyerhoff mit „Mit Hamster im hinteren Stromgebiet“ sein bisher persönlichstes, freimütigstes aber auch tragischstes Buch geschrieben hat.
Es beginnt dramatisch: Joachim Meyerhoff erleidet am Essenstisch einen Schlaganfall und weiß auch sofort, dass es genau das ist. Er fühlt verschiedene Körperteile nicht mehr (bevorzugt links), die Welt dreht sich, ihm wird schlecht… Alles sehr detailgetreu beschrieben, so dass wir keine Mühe haben uns selbst so zu fühlen und hoffen, dass diese Szene bald beendet ist.
Danach erfolgt die Odysee der Krankenhausfahrt: erst (gefühlte) stundenlange Warterei auf einen Platz in irgendeiner Stroke Unit, weil normales KH geht nicht, dann im Krankenhaus ein hin und her Geschiebe zwischen den Gebäuden, als ob es das Labyrinthehaus der Kirmes wäre... Und alles, wie immer, in gewohnter Beschreibungskunst:
- „Eilig wurde ich geschoben und holperte über Bordsteine an den Stationen vorbei. Wo war ich da nur hin- und hineingeraten? Diese Rollstuhlfahrt fühlte sich eher wie eine Flucht an. So als würde mich die anmutige Pflegerschönheit aus einem finsteren Sanatorium erretten.“ […] „Ein Gebäude so heruntergekommen, als wäre es selbst erkrankt. Mit aufgefalteten Kartons abgeklebte Fenster und nirgends Licht. Wenn er mich da reinschiebt, dachte ich, dann war es das für mich, dann haut er mir irgendwas Hartes auf den Kopf.“ -
Was dann folgte, löste eine Gefühlsachterbahn in mir aus, die in der Form schon lange nicht mehr über einen Romantext bei mir ausgelöst wurde. Ich war schockiert, erschüttert, unerwartet tief berührt (als er beschreibt, wie ihm die Hose ausgezogen wird und die Hornhaut am Fuß ein kratziges Geräusch dabei auslöst… dafür schämt er sich und hofft, dass seine Zehennägel wenigstens nicht allzu lang sind) aber auch kurz davor mir eine Tena-Hose für den Rest des Buches zu kaufen. Schamlos berichtet Meyerhoff von tragischen, ja demütigenden, Szenen, die jeder von uns fürchtet, wie der Teufel das Weihwasser. Diese verwandelt er jedoch geschickt tragikomische Szenen und fordert damit das Hirn des Lesers mit der eigenen widersprüchlichen Gefühlswelt ordentlich heraus. Die Situationskomik der geschilderten Ereignisse ist unfassbar greifbar. Fast schämte ich mich dabei zu beobachten… Ich empfand es selbst als pietätlos, konnte mich aber nicht dagegen wehren. Es war wie früher in der Kirche: dem Pfarrer stolperte und je mehr ich versuchte die Situation zu verdrängen und nicht zu lachen, desto mehr brach es aus mir heraus, bis ich nach draußen verwiesen wurde.
Die ersten quälenden Nächte auf der Intensivstation der Stroke Unit verbringt Joachim Meyerhoff damit verschiedene (Abenteuer)Reisen und Urlaube Revue passieren zu lassen um sich nicht von der nächtlichen Panik übermannen zu lassen.
- „Ich hasste mein Gehirn dafür, dass es nie an der Absperrung, hinter der es die wirklich schlimmen Dinge zu sehen gab, einfach mal Halt machte, sich umdrehte und zurück nach Hause ging. Nein, immer musste es sich ducken, unter dem Absperrband hindurchkriechen und ins Zentrum des Grauens vorrücken.“ -
Vom berührenden Norwegen-Urlaub mit seinem liebsten Bruder, über eine berufliche Abenteuerreise nach Afrika mit seiner neuen Freundin - die er gerne beeindrucken möchte, die aber dann doch eher ihn beeindruckt -, einem gründlich vergeigten Familienurlaub in Mallorca, bis ins anatolische Hochland… Mit viel Witz, Phantasie und großer Sprachgewandtheit nimmt er uns Leser/innen gedanklich mit auf seine Reisen. Darüber hinaus dürfen wir ebenso an ein paar Vater-Tochter-Ereignissen teilhaben, die manchmal irrwitzig und manchmal einfach nur super peinlich, aber stets sprühend vor Liebe sind.
Zuletzt, kurz vor seiner Entlassung, reflektiert Joachim Meyerhoff zutiefst menschlich und ehrlich über das, was ihm passiert ist, wie schwer er getroffen wird von seiner eigenen Vergänglichkeit und wie dieser Vorfall sein Leben verändert wird. Es ist deutlich zu spüren, wie sehr ihn die demütigende Erfahrung der Hilflosigkeit und Abhängigkeit, sowohl seiner eigenen aber auch die der anderen Mitpatienten, hemmt und mitnimmt. Diese letzten Seiten haben mich so sehr berührt und mitgenommen, dass der Kloß, der im Hals immer dicker wurde, nur schwer auszuhalten war und doch hätte ich noch stundenlang darüber weiterlesen können.
Fazit: hoch emotional, zutiefst berührend, voller Selbstironie und einer Situationskomik, die die Tränen in die Augen treibt. Joachim Meyerhoff präsentiert sich in diesem Teil seiner autobiografischen Reihe in einer unverblümten Offenheit, die mich nun nicht nur zu einem Fan seiner Romane sondern auch zu einer Verehrerin seiner Persönlichkeit macht. Ich wünsche ihm aus tiefstem Herzen alles Gute und bedanke mich für den Mut dieser Entblätterung! Und uns Leserschaft wünsche ich noch viele Teile…
Eingesogen in den Meyerhoffschen Strudel fühlte ich mich hamstergleich von Seite zu Seite hastend - nur unterbrochen von den Passagen in denen ich mich lachend kringeln musste.
Humor gegen Hirnkatastrophe
Im fünften Teil seiner autobiographischen Romanfolge erzählt Joachim Meyerhoff „wie es ist, wenn die Selbstverständlichkeit der Existenz abhandenkommt“
„Ich musste mich durch Erinnern wiederbeleben, mir selbst eine Hirnmassage verpassen. Nimm einfach alles, was aufblitzt, forderte ich mich auf, und präzisiere es! Was kleines Heiteres, damit dich die Zeit nicht totschlägt.“
Erst kürzlich las ich, der Unterschied zwischen deutschem und österreichischem Humor sei, daß ein Deutscher schadenfroh über andere lache, ein Österreicher aber am liebsten über sich selbst. Falls sich dies überhaupt so sagen lässt, wäre Joachim Meyerhoff ein Österreicher. Tatsächlich lebte und arbeitete der deutsche Autor und Schauspieler zum Zeitpunkt der Romanhandlung bereits etliche Jahre in Wien und wechselte erst danach vom Burgtheater an die Schaubühne in seiner neuen Heimat Berlin.
Ein Jahr zuvor, so berichtet er im Vorwort dieses Memoires, erlitt er einen Schlaganfall. Meyerhoff verwendet lieber das österreichische Diminutiv Schlagerl, was dennoch nur unzureichend seinen Schreck verdeckt. Die einschneidende existentielle Erfahrung, die er in „Hamster im hinteren Stromgebiet“ verarbeitet, geht ihm an die Nieren oder um medizinisch korrekt zu bleiben ins Hirn, genauer ins hintere Stromgebiet. Die Hamster gesellen sich allerdings erst in der Klinik hinzu.
Diese muss zunächst jedoch erreicht werden und zuvor lässt die Rettung, auch wieder so ein schöner Austriazismus, lange auf sich warten. Meyerhoff schildert seine Empfindungen dieses körperlichen Ausnahmezustands, seinen inneren Alarm, detailliert, während er und seine Familie mit Ungeduld den Krankenwagen erwarten. Als seien Thema und Tempo nicht forciert genug, steigert er die Spannung verzögerungstaktisch geschickt mit eingestreuten Geschichten und Erinnerungen. Die Lektüre wird der Leser, geht es ihm so wie der Leserin, wohl erst unterbrechen, sobald der Erzähler die Stroke-Unit in der Wiener Peripherie erreicht hat.
Nun liegt er da, die „halbierte blonde Bombe“, in einer Intensivstation mit anderen Patienten, von denen ihn lediglich Vorhänge trennen. Fast wie ihm Theater, denkt er, und zugleich befällt ihn die Angst, ob er dort je wieder auftreten kann. Um seiner ausgeprägten hypochondrischen Paranoia zu entgehen, fabuliert er gegen die „Hirnkatastrophe“ an und füllt die schlaflosen Nächte mit Erlebnissen aus seiner Vergangenheit.
Sein assoziierendes Erzählen erzeugt einen Flow, der das chronologisch geschilderte Krankheits- und Klinikgeschehen unterbricht, und dessen Schwere mit Humor durchdringt. Als „probates Mittel, meine Ängste zu domestizieren“ dienen dem Erzähler die Erinnerungen an Reisen, beispielsweise an die jüngst zurückliegende, die ihn mit seinem älteren Bruder nach Norwegen führte. Amüsiert folgt man ihren Touren, die mitunter in einer Karawane „krabbelnder Wanderameisen in den Farben der Saison“ ausarten. Noch skurriler geraten die Erinnerungen an einen lange zurückliegenden Tripp durch den Senegal.
Dies mag erwartungsgemäß sein, aber Meyerhoff entdeckt den Irrwitz auch in anscheinend Alltäglichem wie einem Zoobesuch mit seinem jüngsten Sohn. Überhaupt spielt seine Familie immer eine Rolle, wenn nicht die größte, so doch die wichtigste. Seine drei Kinder, deren Mütter, aber auch die aus den Vorgängerromanen bereits bekannte Sippe, sind Protagonisten seiner Geschichten, ob sie heldenhaft Hunde retten oder gekonnt Schleimmixturen kreieren.
Während das Schlagerl das Selbstbild des Helden verrückt, verschieben sich die Verhältnisse. Vor allem an seiner ältesten, gerade volljährig gewordenen, Tochter erkennt er, daß sich die Zustände umkehren und Verantwortung mit Vertrauen tauscht.
Wie in allen seinen bisherigen Romanen erzählt Joachim Meyerhoff auch in diesem von autobiographischen Begebenheiten und er wandelt sie wie jeder gute Fabulator in mitreißende Unterhaltung. Ich jedenfalls habe mehrmals laut gelacht. Den nächsten Zoo, übrigens, werde ich nicht ohne Stickeralbum verlassen.
Trotz des schwierigen Themas ein großartiges Lesevergnügen mit tollen Wortschöpfungen!
Wie der Autor seine Erlebnisse im Krankenhaus mit Reiseschilderungen und Familienanekdoten verbindet, ist wirklich gelungen und knüpft nahtlos an seinen Roman" Ach, diese Lücke" an.
Diese Ehrlichkeit mit sich selbst ist absolut bemerkenswert.
Mein "erster" Meyerhoff. Er hat mich begeistert vom ersten bis zum letzten Satz. Und nun werde ich auch den früheren Titeln eine zweite Chance geben! Ich liebe seinen Humor, gemischt mit dem ernsten Blick aufs Leben.
Meyerhoff erzählt in seinem fünften Buch die vielleicht persönlichste Geschichte seines Lebens. Denn mit ca. 50 Jahren erleidet er einen Schaganfall und landet auf der Intensivstation. Die Einblicke Meyerhoffs in unser Gesundheitssystem sind schockierend und haarsträubend!
Es ist allerdings erstaunlich, wie wenig traurig oder bedrückend diese Geschichte ist. Meyerhoff schafft es dank seiner positiven Gedanken und Erinnerungen, diese schlimme Zeit zu überstehen. Die Familie - und das spürt man in jeder Zeile - ist für ihn von allergrößter Wichtigkeit. Seinem kleinen Sohn und dessen Mutter sowie den Töchtern und seiner Exfrau gehört all seine Liebe und Aufmerksamkeit. Sie sind sein Kraftort.
Ein toller motivierender Roman!
Wieder einmal beweist Joachim Meyerhoff, dass er fantastisch erzählen kann. Er würzt seine Erlebnisse mit Humor und Komik wann immer es möglich ist. Beste Unterhaltung.
Ich habe alle Bücher von Joachim Meyerhoff gelesen und somit quasi sein Leben von der Kindheit an mitverfolgt. „Hamster im hinteren Stromgebiet“ ist sozusagen Teil 5, wobei man sie ebenso gut in einer anderen Reihenfolge lesen kann (habe ich auch). Zu Beginn des Buches ist der Erzähler 51 Jahre alt und wird mit einem Schlaganfall ins Krankenhaus eingeliefert. Er lässt uns an seinen Gedanken teilhaben, wie er seinen Zustand erlebt und analysiert. Wer Meyerhoff kennt, der weiß, dass auch tragische Situationen oft noch einen lustigen Unterton bekommen bei ihm. Er kommt ins Krankenhaus auf die Stroke Unit. Vor lauter Sorgen und Ängsten kann er nachts nicht schlafen und erinnert sich an vergangene Reisen und Situationen mit seinen Kindern. Wir begleiten ihn zum Beispiel auf eine Wanderung in Norwegen, eine Abenteuerreise in den Senegal und eine Familienreise nach Mallorca.
Ich liebe liebe liebe die Erzählweise von Meyerhoff, der schonungslos ehrlich schreibt, ihm ist nichts peinlich. In manchen Situationen erkennt man sich eventuell auch wieder. Aber vor allem ist es so: witzige Bücher, die nicht platt oder kitschig sind, die sind schwer zu finden. Aber bei den Meyerhoff Büchern, da muss ich wirklich oft laut lachen (und das, obwohl es ein Buch über einen Schlaganfall ist!). Ich hoffe sehr, dass der Autor uns auch weiterhin an seinem Leben teilhaben lässt.
Mein absoluter Lieblingsband ist übrigens Band 3 (Ach diese Lücke, diese entsetzliche Lücke), das liegt einfach an den grandiosen Großeltern, aber das ist eigentlich ganz unerheblich, denn wenn man einen Meyerhoff gelesen hat will man einfach alle lesen.
Also, falls du noch kein Buch von Joachim Meyerhoff gelesen hast: schnapp dir einfach irgendeins.
Falls du schon etwas von ihm gelesen hast und dich fragst, ob das neue gut ist: aber natürlich!
„Hamster im hinteren Stromgebiet“ besticht nicht nur mit seinem ungewöhnlichen Titel, dessen Hintergrund man im Laufe des Romans begreift. Wie immer schafft es Joachim Meyerhoff auch sehr schnell, den Leser in sein Leben hineinzuziehen, was diesmal gar nicht so angenehm daher kommt, denn der Autor erleidet mit Anfang 50 am Frühstückstisch einen Schlaganfall und während seine Tochter die „Rettung“ alarmiert, erkennt der Meyerhoff, dass ihm gerade seine Selbstbestimmung und Bewegungsfreiheit abhanden kommt und er in einen Strudel aus Krankheit und Krankenhaus, aus Angst und Verwirrung und Sorge ums eigene Leben und Überleben stürzt.
Das Buch laviert auf zwei Gefühlsebenen. Da ist einmal die, des Kranken. Der Schlaganfall beinhaltet all jene Schrecken, die wir uns als Leser so ausmalen. Die Krankenhausroutine, die Ungewissheit und vor allem die Hilflosigkeit, dass nun Fremde ihm bei allen Alltagsverrichtungen – vor allem den höchst privaten und intimen – helfen müssen. Dabei ist der Autor schonungslos ehrlich und beschreibt sehr genau aber auch mit einem Augenzwinkern von seinen Erlebnissen. Ein erwachsener, gerade noch scheinbar gesunder Mann wird nun zu einem Menschen, dessen linke Körperhälfte von einer Minute auf die andere nicht mehr tut, was er möchte. Dass Meyerhoff darüber nicht verzweifelt liegt auch daran, dass er seine geistige Unversehrheit beginnt abzuklopfen und dabei sein bisheriges Leben Revue passieren lässt. Diese zweite Ebene ist es, die mich besonders fesseln konnte.
Meyerhoff erzählt in Episoden von den Menschen, die in seinem Leben wichtig waren und es noch heute sind. Von den Frauen und seinen Kindern und davon, wie die Beziehungen sich im Laufe der Zeit verändert haben. Das Gefühl, der Stillstand, den der Schlaganfall mit sich zieht, wäre zumindest emotional ein Katalysator zur Reflektion und Selbstreflektion, drängt sich auf.
Meyerhoff ist ein begnadeter Erzähler, ein Wortakrobat und Sätze-Zauberer. Ein Buch, welches man langsam und bedächtig genießen sollte. Es hat einiges an Nährwert zu bieten.
Joachim Meyerhoff versteht es wie kein anderer, eigentlich tragische und emotionale Erlebnisse sehr, sehr witzig zu verpacken. Meyerhoff ist einfach ein sprachlicher Virtuose, der seine Kunst perfekt beherrscht und den Leser immer wieder köstlich amüsiert.
Mit "Hamster im hinteren Stromgebiet" veröffentlicht der Schauspieler und Schriftsteller Joachim Meyerhoff im September 2020 der 5. Teil des autobiografischen Romanzyklus "Alle Toten fliegen hoch". Mit nur 51 Jahren hat es ihn erwischt - ein "Schlagerl" (Schlaganfall) inklusive einer temporären halbseitigen Lähmung zwingt ihn in die Knie und vor allem zur Ruhe. 9 Tage muss er im Krankenhaus bleiben und darauf hoffen, dass keine Langzeitschäden bleiben. In diesen 9 Tagen erinnert sich Meyerhoff an vergangene Anekdoten aus seinem Leben, die er gewohnt urkomisch und sprachlich gekonnt dem Leser präsentiert. Er erzählt liebevoll von seinen 3 Kindern, von seiner Lebensgefährtin Sophie, von einem katastrophalen Mallorca-Urlaub oder von einem Wanderurlaub in Norwegen mit seinem Bruder. Nach seinem Krankenhausaufenthalt ist nichts mehr so wie zuvor, Meyerhoff beschließt sein Leben zu ändern.
Ich habe bisher alle Bücher von Meyerhoff gelesen. Band 1 seiner autobiografischen Erzählungen fing langsam aber gut an. Band 2 fand ich noch besser und in Band 3 habe ich mich komplett verliebt. Mit Band 4 nahm meine Begeisterung leider etwas ab. Band 5 hat mich dagegen jetzt wieder blendend unterhalten und vor allem höchst amüsiert. Ich habe des öfteren aufgelacht und war einfach rund um beeindruckt, wie komisch Meyerhoff Tragik verpacken kann. Das ist wirklich beeindruckend!
Der Erzähler Joachim erleidet einen Schlaganfall.
Mit Anfang 50 fällt er von einem Moment auf den anderen aus seinem Alltag raus. Er muss sich mit dem Leben in der Klinik Arrangieren. Noch ist ungewiss, ob ein anknüpfen an das bisherige Leben und den Beruf als Schauspieler möglich ist.
Begleitet wird er von seiner Familie und vielen Erinnerungen und Gedankenexperimenten, während er versucht, seine linke körperhälfte wieder für sich Arbeiten zu lassen.
Ein Buch über die Rekonvaleszenz eines Schlaganfallpatienten?
Nun gut, kann schwierig werden. Autor Joachim meyerhoff?
Alles klar, das kann nur grandios werden!
Meyerhoff kann einfach erzählen - mit autobiografischer Grundlage Und doch wird großes Kino und ein leseVergnügen draus.
Er nimmt den Leser mit auch in dieser für ihn so schweren Zeit in seinem Leben. Und doch fühlt es sich nicht an als würde man dadurch zu nahe rücken. Ein rundes Lesevergnügen mit vielen traurigen aber auch wahnsinnig vielen komischen Momenten
Brilliant!
Einfach brilliant! Wie immer ist es diese einzigartige, besondere Meyerhoff "Schreibe". Großartige Metaphern, neue Wortkreationen und Gedankengänge, die ihresgleichen suchen.
Im Gegensatz zu den ersten vier Bänden, schreibt Meyerhoff von seiner Gegenwart. Er bezieht zum erstemal seine Kinder und (Ex-) Partnerinnen mit ein. Er ist schonungslos ehrlich - vor allem mit sich selbst.
Für die Dramatik seiner Situation findet er Worte, wie es nur er vermag und ich bin ein weiteres mal begeistert, was dieser Schriftsteller mit Sprache macht.
Fazit: Unbedingt lesen!
Dieses Buch ist einfach grandios, ich konnte es nicht aus der Hand legen. Während die detailgetreuen Beschreibungen eines Schlaganfalls den Leser nahezu erschüttern,
laden zahlreiche Erinnerungen aus dem Leben des Autors zum Schmunzeln ein. Meyerhoff schafft es mal wieder wie kein anderer, den Leser in sein Leben zu ziehen.
Wieder ein neuer Meyerhoff, endlich!
Diesmal geht es um ein sehr ernstes Thema, der Autor berichtet von seiner Zeit, als er mit Anfang 50 einen Schlaganfall erlitt und der anschließenden Genesung. Aber Meyerhoff wäre nicht Meyerhoff, wenn ihm dabei nicht wieder so einiges in den Sinn käme und er tief in der Schatzkiste seiner Erinnerungen kramt. Was dabei zum Vorschein kommt, ist lustig, peinlich, philosophisch und vor allem sehr unterhaltsam.
Mayerhoff knüpft mit seinem Sinn für kühlen, trockenen Sprachwitz und Spaß am Spielen mit Worten an seine Vorgängertitel an. Leider verliert er sich gerade gegen Ende in Gedankengängen, die auch aus der Situation heraus, für den nicht beteiligten Leser, wenig sinngebend scheinen. Ein solider Roman, der gegen Schluss leider etwas an Fahrt verliert, aber trotzdem Freude macht.
Das aktuelle Erleben aus der Sicht des Betroffenen ist berührend und spannend zugleich, der Wechsel in biografische Erlebnisse zeitweilig etwas umständlich.
Mit viel Spannung habe ich das neue Buch von Meyerhoff erwartet. Immerhin erwartet man nach 4 Büchern schon einiges.
Anfangs war ich leicht enttäuscht, ich habe mir aber die Zeit genommen und habe das Buch ein zweites Mal gelesen und siehe da, beim zweiten Mal wird wurde es besser. Meyerhoff in seiner bekannt berührenden und trotzdem tragikomischen Art nimmt sich des Themas Schlaganfall an. Es ist gut geschrieben, kommt aber meiner Meinung nach nicht an seine Vorgänger heran.
Ein typischer Meyerhoff.
Das Leben geht weiter, auch nach einem Schlaganfall.
Die Geschichte aus der Sicht des Patienten-völlig skurril erzählt....
Ich muss gestehen, ich kannte vorher weder Joachim Meyerhoff noch seine autobiografische Serie „Alle Toten fliegen hoch“ – trotzdem habe ich mich auf sein neuestes Buch „Hamster im hinteren Stromgebiet“ sehr gefreut, denn der Klappentext hat mich stark angesprochen. Daher kann ich das Buch, das der fünfte Teil der Reihe ist, nur alleine und nicht im Kontext der Serie betrachten.
„Ich überlegte, ob ich lieber einen Herzinfarkt gehabt hätte. Irgendwie schon, befand ich, da das Herz doch einfach eine Pumpe ist und lange nicht so geheimnisvoll wie das Gehirn. Bekommt man halt drei Stents und weiter geht’s.“ - so war es dann aber nicht. Mit 51 Jahren hatte Joachim Meyerhoff einen Schlaganfall. Ohne Vorwarnung war seine linke Körperhälfte plötzlich „wie wegradiert“ und wird zu „tauber Materie“. Seine Erlebnisse hat er in seinem neuesten Buch launig, aber auch sehr nachdenklich aufgearbeitet. Dabei verknüpft er gekonnt die Zeit nach dem Schlaganfall mit Episoden aus seiner Vergangenheit, was mir, der ich weder ihn, noch seine anderen Bücher kannte, das Verständnis enorm erleichterte.
Alles in allem hat mich das Buch sehr überrascht. Meyerhoffs Herangehensweise, sein Umgang mit dem Schlaganfall hat mich beeindruckt. So ist sein Buch eine Mischung aus Humor, Galgenhumor und sehr ernsten Gedanken. Lustig fand ich zum Teil auch die abenteuerlichen Wege, auf die sich seine Gedanken gemacht haben. „Was mich allerdings befremdete, war nicht so sehr die Tatsache, dass ich fünfzig geworden war, sondern dass viele, wenn nicht sogar alle meine Körperteile und Organe ebenfalls dieses Alter erreicht hatten. Auch meine Nieren, meine Lunge, meine Leber, ja sogar mein Gehirn waren jetzt fünfzig. Der Gedanke an meine fünfzig Jahre alten Pobacken erfüllte mich mit Schrecken.“ Vor allem in den schlaflosen Nächten wanderten seine Gedanken in die Vergangenheit. So schreibt er über seinen Bruder, der mit 21 Jahren starb, seine drei Kinder und Reisen, die er unternommen hat, unternimmt nachts im Krankenhaus „Weltreisen auf engstem Raum“. „Vielleicht war an Reisen zu denken ein probates Mittel, meine Ängste zu domestizieren, überlegte ich und trank einen Schluck kalten Früchtetee, der wie verflüssigte Depression schmeckte.“
Das Inhaltsverzeichnis irritierte mich zuerst sehr. Aber tatsächlich passen die wirren Fragmente als Überschriften dann ganz hervorragend zu den Kapiteln und auch der kryptisch anmutende Titel klärt sich auf. Und sowohl Kapitel als auch Titel schaffen ganz klar eines: Neugierde auf das Buch! Das Buch selbst ist eine Mischung aus Autobiografie und, wenn man so will, einer Art Abenteuerroman. Denn die Erlebnisse des Autors im Krankenhaus bzw. der Stroke Unit, sind tatsächlich zum Teil abenteuerlich. Die Sprache ist detailgetreu bildhaft und fast poetisch, und, obwohl es manchmal etwas kompliziert geschrieben ist, fand ich das Buch ganz hervorragend zu lesen. Manche Gedankengänge brachten mich (trotz der eigentlichen Dramatik der Geschichte – immerhin ist ein Schlaganfall kein Schnupfen) heftig zum Lachen. Andere hinterließen mich sehr nachdenklich. „Wann war uns das Staunen über den Fortschritt abhandengekommen? Und wann, fragte ich mich, war die Dankbarkeit darüber, dass Dinge funktionierten, zum bloßen Anspruch verkommen?“ Der Autor kommt mit seinen Gedankenwanderungen ganz schön rum, aber bevor er den roten Faden verliert, findet er immer wieder zurück zum eigentlichen Thema. Da er in einem österreichischen Krankenhaus lag, schreibt er bisweilen auf Österreichisch. Manche Sätze habe ich mir (zur Verwirrung meines Umfelds) laut vorgelesen, dann hatte ich (als gebürtiger Schwabe) aber kein Problem mehr, Sätze wie „Ist die linke Seite noch sehr bamstig?“ zu verstehen. Mich hat das Buch also trotz des ernsten Themas hervorragend unterhalten und ich vergebe 5 Sterne.
Wow. Joachim Meyerhoff begeistert mich durch seine moderne und besondere Art zu schreiben und die (teils verrückten) Bilder, die er im Kopf entstehen lässt.
Nach Band 1 und 2 habe ich unerklärlicherweise einige Jahre ausgesetzt, werde das Verpasste aber sicherlich nachholen, denn Band 5 hat mich überzeugt.
Das Thema ist nicht ganz leicht. Mit 51 verändert ein Schlaganfall Meyershoffs ganzes Leben von einem auf den anderen Moment. Das möchte wohl niemand erleben und damit rechnen tut man wohl auch nicht. Man liest in "Hamster im hinteren Stromgebiet" von diesem unerwarten Ereigns; von den Ängsten und der Hilflosigkeit, die damit einhergeht. Meyerhoff erinnert sich in diesen ersten Tagen und vorallem Nächten nach dem Schlaganfall an vergangene Reisen, das Aufwachsen seiner Kinder und er reflektiert seine eigene Rolle als Vater, Bruder, Lebenspartner. Wirklich lesenswert.
Eine Vollbremsung im Leben.
Ich habe bereits die vier Vorgänger seiner autobiographischen Romanfolge gelesen und deshalb war es keine Frage: „Hamster im hinteren Stromgebiet“ musste gelesen werden.
Und ich wurde nicht enttäuscht!
In diesem Roman erzählt der Schauspieler von der einschneidenden existenziellen Erfahrung, die er mit erst 51 Jahren aufgrund eines Schlaganfalls, den er augenzwinkernd, verharmlosend und verniedlichend „Schlagerl“ nennt, macht.
Er verarbeite diesen furchtbaren Schicksalsschlag, der ihn ohne Vorwarnung aus dem Leben reißt, indem er darüber schreibt
Zunächst warten wir zusammen mit Joachim Meyerhoff und seiner Familie auf den Krankenwagen. Die Wartezeit überbrücken wir, indem wir detailliert über seine Empfindungen und von manchen Erinnerungen und Geschichten lesen.
Dann endlich kommt der Krankenwagen.
Dann endlich kommen wir mit Joachim Meyerhoff in der Stroke-Unit in Wien an.
Mit gewohnt treffenden und humorvollen Formulierungen und gewohnt erfrischend, leicht und lebendig erzählt Meyerhoff nun von der schweren und bedrohlichen Zeit auf der Intensivstation und von seinem Kampf gegen die Ängste.
Die chronologisch geschilderten konkreten und äußeren Geschehnisse rund um Erkrankung und Klinik und Ernsthaftigkeit und Schwere werden dabei von seinem assoziativen Gedankenstrom unterbrochen, den er willentlich einleitet, um seine Ängste in Schach zu halten.
So erfahren wir z. B. von einer Reise mit seinem Bruder nach Norwegen, von einem Tripp durch den Senegal oder von einem Zoobesuch mit seinem jüngsten Sohn.
Es ist schlicht unfassbar und brillant, wie er ein solch einschneidendes und lebensbedrohliches Erlebnis auf eine derart leichte und humorvolle Weise, die den Ernst der Lage nie verkennt, zu erzählen vermag.
Das ist große Kunst.
Gleichzeitig ist es natürlich kein Geheimnis, dass Humor eine bedeutsame und hilfreiche Strategie zur Verarbeitung schwieriger Geschehnisse ist.
Diese Strategie beherrscht Joachim Meyerhoff par excellence.
Er ist ein begnadeter Erzähler, der mit seinem einzigartigen Schreibstil, mit seinem unnachahmlichen Erzählton, mit großartigen Metaphern und mit schonungsloser Ehrlichkeit aus einer persönlichen drastischen Situation das Beste macht und sich nicht unterkriegen lässt.
Ich empfehle diesen bewegenden, dramatischen, amüsanten und unterhaltsamen Roman aus ganzem Herzen!
Eins vorweg: ich liebe Meyerhoffs Bücher! Seine Schreibe ist mal was ganz anderes! Er packt sich ernste Themen und bearbeitet sie mit Humor, Weitblick, Lebensweisheit und Phantasie – einfach klasse!
Ein Feuerwerk an genauen Beobachtungen, funkelnden Formulierungen und tiefen Einsichten!
Aber gleichzeitig auch erschütternd. Meyerhoff berichtet über seinen Schlaganfall und wie er dadurch aus der Bahn geworfen wurde. .Aber immer mit einem Augenzwinkern – indem er sich z.B. fragt, ob er nicht lieber einen Herzinfarkt erlitten hätte statt dieses Schlaganfalls – wer kommt denn auf so eine Frage? Nur Meyerhoff! Kein Durchschnittsbuch – und kein Durchschnittsautor!
Er, der sich immer "durch körperliche Verausgabung zum Glühen brachte", die »blonde Bombe«, für die Selbstdetonationen ein Lebenselixier waren, liegt plötzlich an Apparaturen angeschlossen in einem Krankenhausbett in der Wiener Peripherie.
Doch so existenziell die Situation auch sein mag, sie ist zugleich auch voller absurder Begebenheiten und Begegnungen.
In diesem Buch schreibt Meyerhoff gegen die Tragikomik an, die so nur das Leben eben schreibt!
Herrlich!
Joachim Meyerhoff erzählt die sehr berührende Geschichte seines Schalganfalls. Wie schon in seinen früheren Büchern auch hier immer mit einer feinen Portion Ironie und Humor. Die Erzählung hat mich sehr berührt und auch nachdenklich gestimmt, denn wer weiß schon wie viel Zeit man noch hat und sind die Dinge, mit denen man sich gerade in diesen Zeiten herumschlägt, tatsächlich so wichtig? Nach der Lektüre dieses Buches habe ich angefangen einen Plan zu erstellen, was ich noch unbedingt machen will, wie ich diesen Zielen näher komme und wie viel Zeit ich zur Verwirklichung brauche. Also für mich eine lebensveränderndes Leseerlebnis :)
Meyerhoff ist ein außergewöhnlicher Erzähler, der einen auch in der schwersten Zeit seines Lebens erheitern und mitnehmen kann, auf eine Reise durch sein Leben. Nach einem Schlaganfall der ihm die linke Körperhälfte, nicht aber den lebenswillen geschweige denn, den Humor genommen hat, erzählt er von den Tagen mit Ärzten und Mitpatienten, sowie den Nächten voll von Angst und Sorgen.
Bitte mehr davon.
Aus der Stroke Unit
Hamster im hinteren
Stromgebiet
Joachim Meyerhoff
320 Seiten I Kiepenheuer&Witsch
24,-- € I E-Book 19,99 €
Vier Bücher lang hat der Schauspieler Joachim
Meyerhoff mit der autobiografischen Reihe „Alle
Toten fliegen hoch“ sein frühes Familienleben ins
Zentrum seines hochkomischen und dramatischen
Schreibens gestellt. Durch eine Vollbremsung mitten
im Leben ist er in seinem fünften Buch in der
Gegenwart angekommen: Mit 51 Jahren wegen
eines Schlaganfalls neun Tage in der Klinik, das
ist ein gefundenes Fressen für den genauen Beobachter
und kraftvollen Verdichter. Auch zur Selbsttherapie:
Das Schreiben half der immer noch zittrigen linken Hand.
Ansonsten ist da wieder der typische Meyerhoff-Sound mit seinem
berserkerhaft vorgetragenen aber auch liebevollen Amalgam aus
Tragik und Komödie live aus der Anstalt. Angereichert mit Familien-
Reisen aus der Vergangenheit, die in schlaflosen Nächten aufgearbeitet
werden. So anekdotisch sprunghaft das diesmal auch ist:
Meyerhoffs drastische Komik sticht immer noch.
Definitiv kein leichtes Thema so ein Schlaganfall. Ich hatte bisher noch nichts von dem Autor gelesen, die Thematik hat mich jedoch aus persönlichen Gründen interessiert, da mein Vater auch ein "Stroker" ist. Es war sehr eindrucksvoll zu lesen, wie der Autor den Schlaganfall erlebt hat, welche Gedanken ihn nicht losließen und wie seine Zeit im Krankenhaus unmittelbar nach der Diagnose war. Man konnte sich direkt in die Situation hineinversetzen und war voll dabei. Außerdem ist der Bericht gespickt mit wundervollen amüsanten Stories aus dem Familienleben und der Vergangenheit des Autors, welche es zu einer Freude machen, das Buch zu lesen. So wird dem Ernst der Sache auch ein wenig die Nüchternheit genommen. Joachim Meyerhoff hat mich mit dieser Schilderung definitiv überzeugt, noch weitere Bücher von ihm lesen zu wollen.
Sowieso einer meiner Lieblingsautoren!!! Jedes Buch ein Knaller... Joachim Meyerhoff gelingt es, selbst bei einem ernsten Thema perfekt die Balance zu halten zwischen Melancholie und Humor. Es geht in diesem Buch um ein einschneidendes Erlebnis im Leben des Autoren. Mit 51 Jahren erleidet er einen Schlaganfall durch ein Blutgerinnsel im hinteren Bereich seines Gehirns. Es trifft Meyerhoff aus heiterem Himmel und er weiss auch sofort, dass es ein Schlaganfall ist. Die Tage im Krankenhaus auf der Intensivstation verbringt der völlig verunsicherte Schauspieler und Autor in der ständigen Angst, nie wieder auftreten zu können. Er hat Angst einzuschlafen, da er um einen erneuten Schlaganfall fürchtet. Also hält er sich mit Geschichten wach. Und das sind ganz unterschiedliche Gedanken, die ihm da so durch den Kopf gehen. Reisen mit seinem Bruder und seine Familiensituation nach der Trennung von Frau und Kindern, in dieser neuen Patchworksituation zu leben. Es macht einfach Spaß, Joachim Meyerhoff auf diesen Gedankenreisen zu begleiten. Unbedingt auch die anderen Titel dieses begnadeten Menschen lesen!!!
Joachim Meyerhoff vermittelt eine berührende Innensicht eines Schlaganfallpatienten. Tolle Sprache, großartige Beobachtungsgabe, absurde (Situations-)komik. Ich hätte nicht erwartet, so oft sehr laut lachen zu müssen, ohne je die Tragik seiner Situation zu vergessen.
Wie erlebt man als Betroffener einen Schlaganfall? Joachim Meyerhoff lässt uns auf seine so unwiderstehliche Art teilhaben. Wir sind mittendrin in diesem Gedankenkarussell : wie schlimm ist es?, werde ich zum Pflegefall?, ich bin doch noch jung!
Joachim Meyerhoff ist ein Ausnahmetalent unter den schreibenden Schauspielern. Er bringt dieses ernste Thema mit soviel Humor, gepaart mit einer gesunden Prise Galgenhumor und ernsten Gedanken an seine Leser*innen, dass man dieses Buch zur Pflichtlektüre für Ärzte, Schwestern und Patienten und ihre Angehörigen machen sollte: Genau so fühlt man sich als Stroker!
Der Schlagerlstar auf der Stroke Unit
Ich hasse Krankengeschichten!
Dass ich je begeistert und gefesselt die Schilderung eines Schlaganfalls samt Krankenwagenfahrt, Aufenthalt auf der Intensivstation und anschließender Reha lesen würde, hätte ich nicht für möglich gehalten.
Dies ist wohl Meyerhoffs unsentimentaler - aber keinesfalls undramatischer - und vollständig ehrlicher Schilderung zu verdanken. Dazu kommt seine geniale Beobachtungsgabe sowie sein wunderbarer Schreibstil, voller Esprit und mit einer ordentlicher Portion Selbstironie.
Und natürlich hören wir nicht nur von Krankheiten: Die endlosen schlaflosen, angstgeplagten Nächte auf der Stroke Unit in denen "jede Minute durch ein Nadelöhr muss", vertreibt sich der Patient Meyerhoff mit Erinnerungen an Lebensereignisse, z.B. Urlaube mit der Familie. Wem er (wie mir) noch nicht als Schauspieler oder aus seinen vorherigen Büchern bekannt ist, darf ihn nun kennen lernen.
Wir begleiten ihn durch die wenigen Höhen, vielen Tiefen und unzähligen Absurditäten eines Klinikaufenthaltes mit einer schweren Krankheit, wer ähnliches schon erlebt hat, kann es nachempfinden. Trotzdem habe ich mich oft gefragt, wie ich mich fühlen oder verhalten würde, konfrontiert mit einer so niederschmetternden Diagnose.
Mehr möchte ich nicht gar nicht preisgeben, um dieses großartige Buch nicht zu zerreden. Nur so viel noch: Ich habe - trotz allem - viel geschmunzelt und mehrmals schallend gelacht bei der Lektüre.
Danke, Herr Meyerhoff und vor allem auch: Gute Besserung weiterhin!
Ein Titel der neugierig macht und ein wenig erschrickt man, da es um ein so ernstes
und angstbehaftetes Thema, wie Schlaganfall geht.
Es ist Herrn Meyerhoff gelungen mit seinem Humor und seiner bildhaften Sprache
diese schwere Krankheit aus Patientensicht zu beschreiben und man fühlt sich
sehr gut unterhalten und sogar amüsiert.
Ich hatte zunächst meine Zweifel in Bezug auf den neuen Meyerhoff.
Die Vorgänger habe ich alle gelesen, fand aber, das jeweils neue Buch nicht mehr so stark wie den Vorgänger. Außerdem gibt es doch eine ganze Reihe Titel, die sich mit persönlichen Schicksalsschlägen und Krankheiten beschäftigen und dabei schnell in Selbstmitleid und Pipi-Kacka-Humor abdriften.
"Hamster im hinteren Stromgebiet" hat mich aber wirklich überzeugt und positiv überrascht.
Die sprachliche Virtuosität und die Komik verbinden sich mit dem Schrecken der Ereignisse auf unwiderstehliche Weise. Auch in Österreich scheint es reichlich Missstände im Krankensystem zugeben, die am konkreten Beispiel immer viel drastischer wirken.
Bei der Charakterisierung seiner Mitpatienten musste ich unweigerlich an meine eigenen Krankenhauserfahrungen der letzten Jahre denken.
Stellenweise hatte ich das Gefühl, dass sich der Autor doch wenig zu sehr selbst leid tut, aber letztlich schafft er doch immer wieder mit Selbstironie die Kurve.
Ein Buch, bei dem man auch mutterseelenallein laut lachen kann.
Lassen sich Geschichten zur Heilung einsetzen? ...und Humor? Ja unbedingt, und den Beweis führt Meyerhoff in gewohnter Weise.
Ein sehr persönliches, intimes (manchmal fast zu intim) Beobachtungs-Buch seiner Krankheit und Genesung.
Nein, lustig ist es natürlich nicht, auch nicht für einen Joachim Meyerhoff, im besten Mannesalter von knapp 51 Jahren einen Schlaganfall zu erleiden. Aber wie er dieses einschneidende Erlebnis in seinem Buch verarbeitet, ist gewohnt tragisch-komisch. Wir dürfen nicht nur am Drama der Leidensgeschichte mitsamt Pein-, Scham- und Angstgefühlen teilhaben, sondern auch manch absurden Slapstick beim Krankenspaziergang inklusive drolliger Hamsterbeobachtungen auf dem Klinikgelände miterleben. In schlaflosen Nächten entfliehen wir dank Meyerhoffs allzu lebendiger Erinnerungen dem Krankenbett nach Norwegen und Afrika. Wie gewohnt springt die Handlung genauso wild durch die Gegend wie Meyerhoffs Gedanken in seinem zur Bewegungslosigkeit gezwungenen Körper.
Joachim Meyerhoff ist ein wunderbarer Erzähler, der mit diesem fünften Band seiner Lebensgeschichte ein sicherlich ungewolltes Kapitel hinzufügt. Den Ernst des Lebens kann niemand so lustig erzählen wie er!
Nachdem ich fast alle Vorgänger gelesen hatte, war ich sehr gespannt auf sein neustes Werk. Wie in den anderen Teilen ist Herr Meyerhoff sehr stimmgewaltig und kann auch die Erfahrung eines Schlaganfalls ausgesprochen bildlich vermitteln. Er ist wie immer radikal ehrlich, auch gegenüber sich selbst. Toll, aber die anderen Bände fand ich noch besser.
Bis auf die Seitenfüller mit Kasperletheater und Nacherzählung des Films „Tatsächlich Liebe“ ein verlässlicher Meyerhoff mit Humor in prekärer Lage.
Schön, wieder ein Meyerhoff! Leider ein trauriger Anlass. Ein Schlaganfall, zum Glück einer der leichteren Art, wirft Herrn Meyerhoff aus der Bahn. Er, der sich wie viele andere auch, für unverwundbar hielt, nutzt die Zeit im Krankenhaus, einiges aus seinem Leben zu reflektieren.
In seinen schlaflosen Nächten erfahren wir Reiseerlebnisse und viel über die Beziehung zu seinem Bruder.
Ein großes Thema ist die Trennung von seiner Frau und die neue Beziehung. Sein schlechtes Gewissen darüber ist er lange noch nicht los.
Es ist sein persönlichstes Buch. Es lässt uns lachen, mitfühlen und innehalten. Er hat gute Vorsätze, besser auf sich zu achten.
Hoffen wir, dass es ihm gelingt.
Meyerhoff ist einfach ein grandioser Erzähler. Obwohl der erlittene Schlaganfall als Ausgangssituation seines neusten Romans dramatisch ist, gelingt es ihm auch aus dieser neuen Perspektiven, den Leser durch seine Beobachtung und Beschreibung skurriler Gegebenheiten zu erheitern. Der plötzliche Schlaganfall zwingt ihn zur Ruhe und da er im Krankenhaus, aus Angst vor einem erneuten Anfall, nicht einschlafen wollte, erinnert er verschiedene abenteuerliche Erlebnisse aus seiner Vergangenheit.
Wie immer ein Lesegenuss, nicht nur für Meyerhoff-Fans!!!
Schnoddrig, bewegend, mit gewohntem Wortwitz und komisch erzählt der Schauspieler Meyerhoff von seinen Erfahrungen während und nach seines Schlaganfalls.
Ein wirklich mutiges, ehrliches Buch. Ich habe sowohl mitgelitten als auch Tränen gelacht. Ganz großartig!
Einfach nur gut. Alles drin, was man von einem "Meyerhoff" erwartet.Es ist zum Lachen und Weinen und das persönliche ist nie peinlich! Absolute Leseempfehlung,
Mich hat die offene Reflexion des Autors während einer hoch emotional traurigen Begebenheit überrascht. Der Ausgleich zwischen traurigen Stellen und humorvollen Stellen machte mir richtig Spaß auf das Leben in all seinen Facetten.
Der Autor beschreibt auf humorvolle Art und Weise seinen Kampf zurück nach einem gesundheitlichen Rückschlag
Klare Leseempfehlung.
Von einer Minute zur anderen kann sich das Leben plötzlich verändern. Man liegt im Spital und muss grundlegende Bewegungen und Funktionen wieder erlernen. Dieses Buch macht einem wieder mal bewusst, dass man jeden guten Moment bewusst geniessen soll!
Joachim Meyerhoff sitzt gerade mit seiner Tochter zusammen, als er einen Schlaganfall erleidet. Er kommt ins Krankenhaus, wo er 9 Tage erst auf der Intensivstation und dann auf der normalen Station bleiben muss. Diese 9 Tage begleitet der Leser nun Meyerhoff durch seine Erlebnisse und Gedanken.
Ich muss gestehen, ich hatte vorher noch kein Buch von ihm gelesen, bin aber durch mehrere Interviews immer wieder auf das Buch gestoßen worden. Da auch in meiner Umgebung eigentlich durchgehend positiv über das Buch gesprochen wurde, dachte ich mir, ich gebe dem Ganzen mal eine Chance.
Ich bin nicht enttäuscht worden. Das Buch liest sich angenehm, ich musste bei manchen Szenen auch lauthals lachen. Meyerhoffs Humor liegt doch auf meiner Wellenlänge.
Trotzdem gab es auch Dinge, die mich im Nachhinein gestört haben. Die herablassende Einschätzung der Mitpatienten auf der Intensiv gehört dazu. Da merkt man, dass er doch sehr stolz darauf ist, intellektuell (vermeintlich) über den anderen zu stehen. Und auch, ob man wirklich 9 Tage nach einem Schlagerl so einfach aus dem Krankenhaus geworfen wird, erschien mir doch ein wenig fragwürdig. Und auch, warum er nachts panische Angst vor dem Einschlafen hat und tagsüber dann die ganze Zeit schläft, ohne etwas dabei zu finden.
Gut gefallen haben mir aber besonders gut die Rückblicke auf den Urlaub mit dem Bruder und die Reisen mit Freundin und einem Kumpel. Hier merkt man die enge Verbundenheit, besonders die zu seinem Bruder.
Alles in allem fand ich das Buch gut zu lesen, die Sprache ist sehr eindringlich und lässt auch nach dem Lesen nicht los. Ich werde mir die anderen 4 Bücher auch noch mal auf den Merkzettel setzen, Ich denke auch die werden mich sicher noch interessieren.
Von mir daher eine Leseempfehlung
Ich habe die vorherigen Bände von Joachim Meyerhoff immer sehr gern gelesen, immer mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Der neue Band hat mir schon auch gefallen, kommt aber leider nicht an die anderen heran. Mir fehlt ein bisschen die Leichtigkeit.
mit mehr Humor und Sarkasmus lässt sich dieses Thema nicht verpacken. Geschickt nimmt Meyerhoff einen mal spannend, mal zum lachen komisch, mal arg staunend durch diese Krankengeschichte mit. Das dürfte wirklich keinen kalt lassen. Die Frage ist nur, wer möchte so eine "Krankengeschichte" lesen und sich mit diesem Thema befassen wenn es ihn nicht tangiert?!? Ich werde es rausfinden :-)
Mit "Hamster im hinteren Stromgebiet" ist der fünfte Teil aus Joachim Meyerhoffs Lebenserinnerungen erschienen. Dieses Mal beginnt der Roman dramatisch auf einer Intensivstation. Der Autor wird mit einem Schlaganfall eingeliefert. 9 Tage lang begleiten wir Leser seine Suche nach sich selbst im Krankenhaus. Während Meyerhoff "sich ein Stück Unberechenbarkeit zurückerobert" blickt er auch auf den Zwei-Klassen-Betrieb im Krankenhaus und eine Kolonie Hamster in der Parkanlage.
Ich habe nicht viel zu diesem Buch zu sagen, außer "Danke". Danke für 300 Seiten Tragik, Komik und Spannung. Für mich steht das Buch seinen Vorgängern in nichts nach. Ich fand es einfach wunderbar, mehr über den erwachsenen Meyerhoff und seinen konstruktivem Umgang mit dem Leben zu erfahren. Leseempfehlung!
Dieser Roman von Meyerhoff hat mich sehr berührt. Seine genaue Beschreibung der Gefühle während des Schlaganfalls, hat mir beim Lesen eine Gänsehaut verschafft. Ich fühlte mich selbst betroffen durch diese Art der Beschreibung. Doch trotz der Hilflosigkeit,dem Ausharren und Aushalten im Krankenhaus, blitzt immer wieder eine fast komische , ironische Selbstbetrachtung durch. Zum Glück ein positves Ende , mutmachend vielleicht für andere Schlaganfallpatienten ?
Wahrscheinlich schafft es nur Joachim Meyerhoff, einen Roman über seinen eigenen Schlaganfall zu schreiben, der gleichzeitig tragisch und einfühlsam, und dabei so lustig und unterhaltsam ist. Aus dem Nichts trifft ihn, der damals noch in Wien lebt, das „Schlagerl“ und der eben noch hyperaktive Burgtheater Schauspieler landet im Krankenhaus und kann nicht einmal mehr mit dem linken Zeigefinger seine Nase berühren. Aus Angst vor einer zweiten Episode hält er sich nachts mit Erinnerungen wach und versucht tagsüber, die Kontrolle über seinen Körper zurückzubekommen. Meyerhoff erzählt, „wie es ist, wenn die Selbstverständlichkeit der Existenz von einem Moment auf den anderen abhandenkommt“ und macht parallel dazu auch noch große Lust auf einen Wanderurlaub in Norwegen.
Mein erster Meyerhoff - die anderen habe ich mir immer vorgenommen, zu lesen... Ich bin begeistert, habe an mehreren Stellen laut gelacht, war an anderen Stellen tief berührt. Man spürt die Verunsicherung. Meyerhoff ist jemand, der von sich überzeugt ist, gerne im Mittelpunkt steht - und plötzlich ist er irgendwie zwar immer noch im Mittelpunkt, hat aber keine Kontrolle mehr.
Gut gefallen haben mir auch die Passagen der Selbstreflexion, des Anerkennen von Schmerzen, die er auch anderen Menschen zugefügt hat. Er sucht nicht nach Entschuldigungen, er stellt fest.
Einfach wunderbar!
"Ruf den Krankenwagen, ich hatte einen Schlaganfall", war Joachim Meyerhoffs Bitte an seine Tochter, mit der er gerade lernte. Von diesem Moment an war nichts mehr wie zuvor.
Der Weg ins Krankenhaus, die ersten Tage auf der Intensivstation und auch die Zeit danach beschreibt der Autor in diesem Buch. Teilweise humorvoll, wobei gleichzeitig immer der Ernst der Lage zu spüren ist.
Joachim Meyerhoffs Art zu schreiben gefällt mir. Trotzdem hatte das Buch im Mittelteil seine Längen, weshalb ich es nicht unbedingt empfehlen würde.
"Hamster im hinteren Stromgebiet" gehört zu einer Serie von Büchern vom Schauspieler und Schriftsteller Joachim Meyerhoff. Nachdem er aus so unterschiedlichen Lebenswelten berichtet hat wie dem Aufwachsen auf einem Psychiatriegelände, einem Schüleraustausch in Amerika, der Schauspielschule und den liebesverwirrten Jahren in der Provinz, gerät der inzwischen Fünfzigjährige in ein Drama unerwarteter Art. Er wird als Notfall auf eine Intensivstation eingeliefert: Diagnose Schlafanfall. Trotz der Schwere der Erkrankung kommt der Humor in diesem Roman nicht zu kurz. Pflichtlektüre für jeden Betroffenenen.
Nachdem mich der vierte Band nicht recht überzeugen wollte kam ich in diesen erst schleppend rein. Allerdings hat Meyerhoff mich dann doch wieder gefesselt. Wie er schöne Worte findet und einen so bildlich in seine Erinnerungen einlädt und trotz misslicher Lage trotzdem zum Lachen bringt.
Hamster im hinteren Stromgebiet von Joachim Meyerhoff ist eien sehr prsönliche und bewegende Auseinandersetzung mit der Unberechbarkeit des Lebens. Sehr nachvollziehbar erzählt der Autor von seiner Erkrankung und den Weg zurück ins Leben.
Meyerhoffs Schreibstil ist einfach so außergewöhnlich und intensiv, dass er wahrscheinlich auch die langweiligsten Themen noch spannend formulieren könnte. Dieses Thema ist alles andere als banal, er erleidet einen Schlaganfall. Auch wenn man, wie ich, nicht alle Teile der Reihe gelesen hat, das Buch steht für sich und fesselt von der ersten Seite. Auch für nicht betroffene eine große Bereicherung und wie ich finde, auch sehr hilfreich, diese Krankheit zu verstehen. Absolute Leseempfehlung. Ich werde auch so bald wie möglich die fehlenden Teile nachholen. Jetzt wieder große Lust darauf bekommen.
Eine lesenswerte Bereicherung für das Leben
Am 10.09.2020 erschien im Kiepenheuer&Witsch Verlag der Roman „Hamster im hinteren Stromgebiet – Alle Toten fliegen hoch, Teil 5“ von Joachim Meyerhoff. Das Buch umfasst 320 Seiten.
Zum Autor:
Joachim Meyerhoff ist im Jahr 1967 in Homburg/Saar geboren, aufgewachsen in Schleswig, war vierzehn Jahre lang Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters. In seinem sechsteiligen Zyklus »Alle Toten fliegen hoch« trat er als Erzähler auf die Bühne und wurde zum Theatertreffen 2009 eingeladen. Seine Romane wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Seit 2019 ist Joachim Meyerhoff Ensemblemitglied der Berliner Schaubühne.
Zum Inhalt:
Was passiert, wenn man durch einen gesundheitlichen Einbruch auf einen Schlag aus dem prallen Leben gerissen wird? Kann das Erzählen von Geschichten zur Rettung beitragen? Und kann Komik heilen? Nachdem der Erzähler Joachim Meyerhoff aus so unterschiedlichen Lebenswelten berichtet hat wie einem Schüleraustausch in Laramie, Amerika, dem Aufwachsen auf einem Psychiatriegelände, der Schauspielschule und den liebesverwirrten Jahren in der Provinz, gerät der inzwischen Fünfzigjährige in ein Drama unerwarteter Art. Er wird als Notfall auf eine Intensivstation eingeliefert. Er, der sich immer durch körperliche Verausgabung zum Glühen brachte, die »blonde Bombe«, für die Selbstdetonationen ein Lebenselixier waren, liegt jählings an Apparaturen angeschlossen in einem Krankenhausbett in der Wiener Peripherie. Doch so existenziell die Situation auch sein mag, sie ist zugleich auch voller absurder Begebenheiten und Begegnungen. Der Krankenhausaufenthalt wird zu einer Zeit voller Geschichten und zu einer Zeit mit den Menschen, die dem Erzähler am nächsten stehen. Er begegnet außerdem so bedauernswerten wie gewöhnungsbedürftigen Mitpatienten, einer beeindruckenden Neurologin und sogar wilden Hamstern. Als er das Krankenhaus wieder verlassen kann, ist nichts mehr, wie es einmal war. Joachim Meyerhoff zieht alle literarischen Register und erzählt mit unvergleichlicher Tragikomik gegen die Unwägbarkeiten der Existenz an.
Mein Eindruck:
Bei diesem Roman handelt es sich um den fünften Band. Nach vier lesenswerten, teils autobiographischen Roman, habe ich mir sehr auf diesen Roman gefreut und bin bestens unterhalten worden. Alles seine Bücher sind absolut lesenswert, denn der Autor erzählt mit einer ordentlichen Portion Humor aus seinem Leben, das Gewiss nicht immer leicht gewesen ist. Ehrlich, intelligent und gut strukturiet bin ich durch diesen Roman begleitet worden.
Das Buch möchte ich uneingeschränkt weiterempfehlen und bewerte es sehr gerne mit 5 *.
Ein krönender Abschluss der Reihe. Meyerhoff überzeugt auch hier mit seiner authentischen Schreibweise.
Ein Schlagerl - schwupps, schon ändert sich das ganze Leben!
Meyerhoff kann es gar nicht glauben, dass es ihn erwischt hat, er hatte doch wichtige Termine und so! Aber einfach mal für paar Tage ins Krankenhaus- das kommt ihm jetzt doch sehr ungelegen.
Kurzweilig und intelligent erzählt Meyerhoff von seinem Schlaganfall und der Zeit die er danach im Krankenhaus verbrachte. Der Meister des autobiografischen Romans in Höchstform! Lachen, weinen, über das Leben nachdenken? Zu alledem bewegt uns der Autor.
Ich bin inzwischen ein großer Fan von Joachim Meyerhoff und auch mit diesem Buch, in dem er über seinen gesundheitlichen Schicksalsschlag berichtet, konnte er mich wieder total begeistern. Wie man es von ihm gewohnt ist, schreibt er in einer wortgewandten, flüssigen, selbstironischen und humorvollen Art, das es selbst bei diesem eigentlich schockierenden Thema ein Hochgenuss ist, seine Zeilen zu lesen. Meyerhoff kann über sich selbst lachen und kehrt für den Leser sein Innerstes nach außen, und das macht ihn so sympathisch.
Leider etwas späte Rückmeldung. Das Buch von Joachim Meyerhoff haben wir empfohlen, wie auch die vier ersten autobiografischen Bände.
Joachim Meyerhoff versteht es wie kein anderer, seine Leser auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitzunehmen. Mit seinem unverkennbaren Erzählstil, der geprägt ist von Wortwitz und einer bemerkenswerten Fähigkeit, in den ernsten Momenten des Lebens auch die Komik zu entdecken, wird die Geschichte vom Schlaganfal des Erzählers erzhählt. Dabei bleibt er authentisch und schafft es, seine Ängste und Entschlossenheit, sich nicht unterkriegen zu lassen, in Worte zu fassen, die berühren und zum Nachdenken anregen.
In "Hamster im hinteren Stromgebiet" verweben sich Meyerhoffs Erinnerungen an Vergangenes nahtlos mit den Ereignissen rund um seinen Schlaganfall. Kindheitserinnerungen, Familiengeschichten und Reiseerlebnisse bilden einen faszinierenden Kontrast zu den aktuellen Herausforderungen, denen er sich stellen muss. Diese Rückblicke geben dem Buch eine zusätzliche Tiefe und lassen uns als Leser noch stärker mit dem Autor mitfühlen.
Trotz der beeindruckenden Erzählkunst war ich diesmal jedoch nicht ganz so begeistert wie von seinen ersten Büchern der Reihe. Vielleicht liegt es daran, dass ich diese Werke als Maßstab nehme und das Gefühl habe, dass Meyerhoff hier nicht ganz an seine früheren Meisterwerke herankommt. Dennoch bietet "Hamster im hinteren Stromgebiet" viele wunderbare Momente und lässt uns das Leben und seine Zerbrechlichkeit neu betrachten.
Besonders hervorzuheben ist Meyerhoffs Fähigkeit, auch die schwersten und unangenehmsten Themen mit einer Leichtigkeit zu behandeln, die sie zugänglich und nachvollziehbar macht. Seine detaillierten Beschreibungen, manchmal drastisch und unverblümt, schaffen eine Nähe, die fast intim wirkt. Doch genau hier liegt auch ein kleiner Kritikpunkt: Manchmal wünscht man sich, dass er weniger ins Detail geht und stattdessen mehr Hintergrundinformationen zur Erkrankung selbst gibt. Denn letztlich könnte es jeden von uns treffen, und ein tieferes Verständnis dafür wäre hilfreich.
Die Quintessenz des Buches könnte man auch so zusammenfassen: Sprache hilft heilen. Meyerhoff zeigt uns, dass das Wienerische, mit seinem charmanten und beruhigenden Klang, kolossal hilft, schwierige Situationen zu bewältigen. Und trotz aller Katastrophen, die er beschreibt, bleibt stets ein Funken Hoffnung und Humor erhalten.
Abschließend bleibt zu sagen: "Hamster im hinteren Stromgebiet" ist ein Buch, das uns daran erinnert, wie kostbar und gleichzeitig zerbrechlich das Leben ist. Es ist gut, in solchen Momenten nicht allein zu sein – und Joachim Meyerhoff schafft es, uns genau dieses Gefühl zu vermitteln. Ein lesenswertes Buch, das trotz kleiner Schwächen in der Gesamtheit überzeugt.